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Okun war ein Schüler von [[Arkadi Beinussowitsch Migdal|Arkadi Migdal]] und [[Isaak Jakowlewitsch Pomerantschuk|Isaak Pomerantschuk]] (und [[Lew Dawidowitsch Landau|Lew Landau]]). Er studierte am Moskauer Institut für | Okun war ein Schüler von [[Arkadi Beinussowitsch Migdal|Arkadi Migdal]] und [[Isaak Jakowlewitsch Pomerantschuk|Isaak Pomerantschuk]] (und [[Lew Dawidowitsch Landau|Lew Landau]]). Er studierte am [[Nationale Forschungsuniversität für Kerntechnik „MIFI“|Moskauer Institut für Technische Physik]] mit dem Abschluss 1953 und war danach am [[Institut für Theoretische und Experimentelle Physik|ITEP]], wo er später Direktor der Labors für Theoretische Physik war. Außerdem war er seit 1962 Professor für Elementarteilchenphysik am [[Moskauer Institut für Physik und Technologie]]. | ||
== Werk == | == Werk == | ||
Okun war in der Sowjetunion einer der führenden Elementarteilchenphysiker. In den 1960er Jahren entwickelte er unabhängig von [[Shoichi Sakata]] einen Vorläufer und frühen Konkurrenten des [[Quark (Physik)|Quark]]-Modells, das Sakata bzw. Okun-Sakata Modell. Mit [[Igor Jurjewitsch Kobsarew|Igor Kobsarew]] und [[Jakow Borissowitsch Seldowitsch|Jakow Seldowitsch]] untersuchte er 1974 Vakuum-Domänenwände mit Kobsarew und [[Michail Borissowitsch Woloschin|Michail Woloschin]] 1974 Quantentunneln aus metastabilen Vakuumblasen in der [[Quantenfeldtheorie]]. In den 1990er Jahren arbeitete er mit Wictor A. Nowikow und Michail I. Wysozki an der Berechnung elektroschwacher Korrekturen der Produktion von [[Z-Boson]]en.<ref>V.A. Novikov, L.B. Okun, A.N. Rozanov, M.I. Vysotsky: [http://arxiv.org/abs/hep-ph/9906465 ''Theory of Z-Boson decays.''] In: ''Rept.Prog.Phys.'' Band 62, 1999, S. 1275–1332.</ref> | Okun war in der Sowjetunion einer der führenden Elementarteilchenphysiker. In den 1960er Jahren entwickelte er unabhängig von [[Shoichi Sakata]] einen Vorläufer und frühen Konkurrenten des [[Quark (Physik)|Quark]]-Modells, das Sakata- bzw. Okun-Sakata-Modell. Mit [[Igor Jurjewitsch Kobsarew|Igor Kobsarew]] und [[Jakow Borissowitsch Seldowitsch|Jakow Seldowitsch]] untersuchte er 1974 Vakuum-Domänenwände mit Kobsarew und [[Michail Borissowitsch Woloschin|Michail Woloschin]] 1974 Quantentunneln aus metastabilen Vakuumblasen in der [[Quantenfeldtheorie]]. In den 1990er Jahren arbeitete er mit Wictor A. Nowikow und Michail I. Wysozki an der Berechnung elektroschwacher Korrekturen der Produktion von [[Z-Boson]]en.<ref>V.A. Novikov, L.B. Okun, A.N. Rozanov, M.I. Vysotsky: [http://arxiv.org/abs/hep-ph/9906465 ''Theory of Z-Boson decays.''] In: ''Rept.Prog.Phys.'' Band 62, 1999, S. 1275–1332.</ref> | ||
Das Okun-Pomerantschuk Theorem von 1956 besagt die asymptotische Gleichheit der [[Wechselwirkungsquerschnitt|Wechselwirkungsquerschnitte]] für Teilchen im selben Isospin-Multiplett für hohe Energien. | Das Okun-Pomerantschuk Theorem von 1956 besagt die asymptotische Gleichheit der [[Wechselwirkungsquerschnitt|Wechselwirkungsquerschnitte]] für Teilchen im selben Isospin-Multiplett für hohe Energien. | ||
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* CERN Courier: ''[http://cerncourier.com/cws/article/cern/28121 CERN honours Okun]'', 2. November 1999 (englisch) | * CERN Courier: ''[http://cerncourier.com/cws/article/cern/28121 CERN honours Okun]'', 2. November 1999 (englisch) | ||
* [http://www.itep.ru/eng/?../eng/ppw2008.html Biographie anlässlich des Pomerantschuk-Preises] | * [http://www.itep.ru/eng/?../eng/ppw2008.html Biographie anlässlich des Pomerantschuk-Preises] | ||
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Lew Borissowitsch Okun ({{Modul:Vorlage:lang}} Modul:ISO15924:97: attempt to index field 'wikibase' (a nil value), englische Transliteration Lev Okun; * 7. Juni 1929 in Suchinitschi, Oblast Kaluga; † 23. November 2015[1]) war ein sowjetischer bzw. russischer theoretischer Physiker, der hauptsächlich über Elementarteilchenphysik arbeitete.
Okun war ein Schüler von Arkadi Migdal und Isaak Pomerantschuk (und Lew Landau). Er studierte am Moskauer Institut für Technische Physik mit dem Abschluss 1953 und war danach am ITEP, wo er später Direktor der Labors für Theoretische Physik war. Außerdem war er seit 1962 Professor für Elementarteilchenphysik am Moskauer Institut für Physik und Technologie.
Okun war in der Sowjetunion einer der führenden Elementarteilchenphysiker. In den 1960er Jahren entwickelte er unabhängig von Shoichi Sakata einen Vorläufer und frühen Konkurrenten des Quark-Modells, das Sakata- bzw. Okun-Sakata-Modell. Mit Igor Kobsarew und Jakow Seldowitsch untersuchte er 1974 Vakuum-Domänenwände mit Kobsarew und Michail Woloschin 1974 Quantentunneln aus metastabilen Vakuumblasen in der Quantenfeldtheorie. In den 1990er Jahren arbeitete er mit Wictor A. Nowikow und Michail I. Wysozki an der Berechnung elektroschwacher Korrekturen der Produktion von Z-Bosonen.[2]
Das Okun-Pomerantschuk Theorem von 1956 besagt die asymptotische Gleichheit der Wechselwirkungsquerschnitte für Teilchen im selben Isospin-Multiplett für hohe Energien.
1957 veröffentlichte er mit Boris Joffe und Alexei P. Rudik eine Arbeit über Paritätsverletzung in der schwachen Wechselwirkung.
Bei einem Vortrag 1962 führte er die Bezeichnung Hadron ein.
In den 1970er Jahren studierte er mit Wladimir Gribow, Walentin Sacharow und Alexander Dolgow das asymptotische Verhalten der schwachen Wechselwirkung bei hohen Energien. Ende der 1970er Jahre entwickelte er mit Sacharow, Woloschin, Michail Schifman, Arkady Vainshtein und V. A. Novikov QCD-Summenregeln zur Bestimmung von Masse und Lebensdauer von Hadronen.
Er befasste sich früh mit Astroteilchenphysik und berechnete 1965 mit S. B. Pikelner und Zeldovich die heutige Dichte schwerer Reliktteilchen (damals mit gebrochenzahliger Ladung ähnlich Quarks) aus der Frühzeit des Universums. Mit Pomerantschuk und Kobsarew schlug er in den 1960er Jahren die Existenz von Spiegelwelten vor, die nur gravitativ mit dem bekannten Universum wechselwirken (ein Konzept das in Brane-Welt Kosmologien später wieder aktuell wurde).
Okun war auch bekannt für seine pädagogisch geschickten Darstellungen der Teilchenphysik in Büchern, Aufsätzen und bei Vorträgen.
Okun war seit 1966 korrespondierendes Mitglied der Russischen Akademie der Wissenschaften, seit 1990 volles Mitglied.
Von 1980 bis 1985 war er im Wissenschaftlichen Komitee (Scientific Policy Committee) des CERN; außerdem war er im wissenschaftlichen Beirat von DESY. Er war Fellow des Institute of Physics sowie Mitglied der Academia Europaea und der New York Academy of Sciences.
Personendaten | |
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NAME | Okun, Lew Borissowitsch |
ALTERNATIVNAMEN | Окунь, Лев Борисович (russisch) |
KURZBESCHREIBUNG | sowjetischer bzw. russischer Physiker |
GEBURTSDATUM | 7. Juni 1929 |
GEBURTSORT | Suchinitschi, Oblast Kaluga |
STERBEDATUM | 23. November 2015 |