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=== Herkunft und Ausbildung === | === Herkunft und Ausbildung === | ||
Otto Lummer wurde als jüngstes von sechs Kindern des Bäckermeisters Carl Gottfried Lummer (1822–1891) und der Minna Agnes geb. Ortlepp (1831–1920) | Otto Lummer wurde als jüngstes von sechs Kindern des Bäckermeisters Carl Gottfried Lummer (1822–1891) und der Minna Agnes geb. Ortlepp (1831–1920) in seinem Elternhaus in der damaligen Schloßstraße 14/15 (heute Schloßstraße 6) in Gera, in dem sich auch die väterliche Bäckerei befand, geboren.<ref>Vgl. Bussemer/Müller, ''Otto Lummer – auf Spurensuche in Gera'', S. 50; sowie Stammbaum auf S. 54f.</ref> Die Vorfahren Lummers waren seit Generationen als Bäcker und Konditoren in Gera und [[Untermhaus]] ansässig.<ref>Vgl. Bussemer/Müller, ''Otto Lummer – auf Spurensuche in Gera'', S. 49f.</ref> Er besuchte die Realschule erster Ordnung auf dem Nicolaiberg (heute [[Goethe-Gymnasium/Rutheneum]], Haus I) und bestand dort am 16. März 1880 die mündliche Abiturprüfung.<ref>Vgl. Bussemer/Müller, ''Otto Lummer – auf Spurensuche in Gera'', S. 51.</ref> | ||
=== Wirken als Physiker === | === Wirken als Physiker === | ||
Otto Lummer | Otto Lummer hatte an verschiedenen deutschen Universitäten studiert, bevor er 1884 Assistent bei [[Hermann von Helmholtz]] in [[Berlin]] wurde. Dort arbeitete er an der [[Physikalisch-Technische Reichsanstalt|Physikalisch Technischen Reichsanstalt]], an der er 1894 Professor wurde. Ab 1904 war er Professor in [[Breslau]]. | ||
Otto Lummer entdeckte als erster die [[Interferenz (Physik)|Interferenzerscheinungen]] an planparallelen Glasplatten. Gemeinsam mit [[Eugen Brodhun]] (1860–1938) erfand er den [[Photometer]]würfel. | Otto Lummer entdeckte als erster die [[Interferenz (Physik)|Interferenzerscheinungen]] an planparallelen Glasplatten. Gemeinsam mit [[Eugen Brodhun]] (1860–1938) erfand er den [[Photometer]]würfel. | ||
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Zusammen mit [[Wilhelm Wien]] stellte er den ersten Schwarzkörperstrahler her, bestehend aus einer geschwärzten Hohlkugel mit einer kleinen Austrittsöffnung. | Zusammen mit [[Wilhelm Wien]] stellte er den ersten Schwarzkörperstrahler her, bestehend aus einer geschwärzten Hohlkugel mit einer kleinen Austrittsöffnung. | ||
Lummer entwickelte außerdem eine [[Quecksilberdampflampe]], um [[monochromatisch]]es Licht herzustellen | Lummer entwickelte außerdem eine [[Quecksilberdampflampe]], um [[monochromatisch]]es Licht herzustellen; 1902 baute er ein hochauflösendes [[Spektroskop]]. | ||
Er war einer der Herausgeber der 11. und letzten Auflage (ab 1926 bei Vieweg) des Lehrbuchs der Physik von Müller-Pouillet (begründet von [[Johann Heinrich Jacob Müller]], [[Claude Servais Mathias Pouillet]]). | |||
== Ehrungen == | == Ehrungen == | ||
Die [[Totenmaske]] Lummers war Ende der 1920er Jahre im [[Stadtmuseum Gera|Geraer Stadtmuseum]] ausgestellt. Ihr Verbleib ist unbekannt; sie ging vermutlich bei den [[Luftangriffe auf Gera|Luftangriffen auf Gera]] im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] verloren.<ref>Vgl. Bussemer/Müller, ''Otto Lummer – auf Spurensuche in Gera'', S. 53.</ref> | Die [[Totenmaske]] Lummers war Ende der 1920er Jahre im [[Stadtmuseum Gera|Geraer Stadtmuseum]] ausgestellt. Ihr Verbleib ist unbekannt; sie ging vermutlich bei den [[Luftangriffe auf Gera|Luftangriffen auf Gera]] im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] verloren.<ref>Vgl. Bussemer/Müller, ''Otto Lummer – auf Spurensuche in Gera'', S. 53.</ref> | ||
Beim Bau des Neubaugebietes [[Bieblach]]-Ost benannte die Stadt Gera am 3. August 1988 eine Straße nach | Beim Bau des Neubaugebietes [[Bieblach]]-Ost benannte die Stadt Gera am 3. August 1988 eine Straße nach ihm. Durch ein Versehen wurde die Straße jedoch zunächst als ''Otto-Cummer-Straße'' benannt; erst im Rahmen der Umbenennung zahlreicher Geraer Straßen im Zuge der deutschen Wiedervereinigung wurde der Fehler zum 1. März 1991 korrigiert.<ref>Vgl. Siegfried Mues: ''Die Straßennamen der Stadt Gera von A bis Z. Ihre Geschichte und Geschichten.'' Verlag Dr. Frank, Gera 2006, ISBN 3-934805-23-X, S. 214f.</ref> | ||
Einen Tag vor Lummers 150. Geburtstag im Jahr 2010 enthüllte der damalige Geraer Oberbürgermeister [[Norbert Vornehm]] eine Gedenktafel am ehemaligen Standort von Lummers Geburts- und Wohnhaus. Seit 2008 trägt auch ein Triebfahrzeug der [[Straßenbahn Gera | Einen Tag vor Lummers 150. Geburtstag im Jahr 2010 enthüllte der damalige Geraer Oberbürgermeister [[Norbert Vornehm]] eine Gedenktafel am ehemaligen Standort von Lummers Geburts- und Wohnhaus.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.gera.de/sixcms/detail.php?id=108406 |titel=Gera ehrt Physiker Otto Lummer |werk=gera.de |datum=2010-07-16 |abruf=2021-09-19}}</ref> Seit 2008 trägt auch ein Triebfahrzeug der [[Straßenbahn Gera]] Lummers Namen. | ||
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Otto Richard Lummer (* 17. Juli 1860 in Gera; † 5. Juli 1925 in Breslau) war ein deutscher Physiker.
Otto Lummer wurde als jüngstes von sechs Kindern des Bäckermeisters Carl Gottfried Lummer (1822–1891) und der Minna Agnes geb. Ortlepp (1831–1920) in seinem Elternhaus in der damaligen Schloßstraße 14/15 (heute Schloßstraße 6) in Gera, in dem sich auch die väterliche Bäckerei befand, geboren.[1] Die Vorfahren Lummers waren seit Generationen als Bäcker und Konditoren in Gera und Untermhaus ansässig.[2] Er besuchte die Realschule erster Ordnung auf dem Nicolaiberg (heute Goethe-Gymnasium/Rutheneum, Haus I) und bestand dort am 16. März 1880 die mündliche Abiturprüfung.[3]
Otto Lummer hatte an verschiedenen deutschen Universitäten studiert, bevor er 1884 Assistent bei Hermann von Helmholtz in Berlin wurde. Dort arbeitete er an der Physikalisch Technischen Reichsanstalt, an der er 1894 Professor wurde. Ab 1904 war er Professor in Breslau.
Otto Lummer entdeckte als erster die Interferenzerscheinungen an planparallelen Glasplatten. Gemeinsam mit Eugen Brodhun (1860–1938) erfand er den Photometerwürfel.
Auch stellte er gemeinsam mit Ernst Pringsheim (1859–1917) grundlegende Untersuchungen über die Verteilung der Energie im Spektrum eines schwarzen Strahlers an, die Max Planck zur Aufstellung seiner Quantenhypothese führten.
Zusammen mit Wilhelm Wien stellte er den ersten Schwarzkörperstrahler her, bestehend aus einer geschwärzten Hohlkugel mit einer kleinen Austrittsöffnung.
Lummer entwickelte außerdem eine Quecksilberdampflampe, um monochromatisches Licht herzustellen; 1902 baute er ein hochauflösendes Spektroskop.
Er war einer der Herausgeber der 11. und letzten Auflage (ab 1926 bei Vieweg) des Lehrbuchs der Physik von Müller-Pouillet (begründet von Johann Heinrich Jacob Müller, Claude Servais Mathias Pouillet).
Die Totenmaske Lummers war Ende der 1920er Jahre im Geraer Stadtmuseum ausgestellt. Ihr Verbleib ist unbekannt; sie ging vermutlich bei den Luftangriffen auf Gera im Zweiten Weltkrieg verloren.[4]
Beim Bau des Neubaugebietes Bieblach-Ost benannte die Stadt Gera am 3. August 1988 eine Straße nach ihm. Durch ein Versehen wurde die Straße jedoch zunächst als Otto-Cummer-Straße benannt; erst im Rahmen der Umbenennung zahlreicher Geraer Straßen im Zuge der deutschen Wiedervereinigung wurde der Fehler zum 1. März 1991 korrigiert.[5]
Einen Tag vor Lummers 150. Geburtstag im Jahr 2010 enthüllte der damalige Geraer Oberbürgermeister Norbert Vornehm eine Gedenktafel am ehemaligen Standort von Lummers Geburts- und Wohnhaus.[6] Seit 2008 trägt auch ein Triebfahrzeug der Straßenbahn Gera Lummers Namen.
Personendaten | |
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NAME | Lummer, Otto |
ALTERNATIVNAMEN | Lummer, Otto Richard (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Physiker |
GEBURTSDATUM | 17. Juli 1860 |
GEBURTSORT | Gera |
STERBEDATUM | 5. Juli 1925 |
STERBEORT | Breslau |