Paul Görlich: Unterschied zwischen den Versionen

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== Leben ==
== Leben ==
Paul Görlich studierte Physik an der damaligen [[Technische Universität Dresden|Technischen Hochschule Dresden]]. 1932 promovierte er dort zum Dr.-Ing. mit der experimentellen Arbeit ''Der äußere lichtelektrische Effekt an Flüssigkeiten: Bestimmung der langwelligen Grenze des Wassers''. Anschließend wurde er Laborleiter bei der [[Zeiss Ikon|Zeiss Ikon AG]] in Dresden.  Im Jahr 1940 trat er der [[Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei|NSDAP]] bei.<ref>Harry Waibel: ''Diener vieler Herren : Ehemalige NS-Funktionäre in der SBZ/DDR.'' Lang, Frankfurt am Main 2011 ISBN 978-3-631-63542-1 S. 107</ref> 1942 habilitierte er sich an der Technischen Hochschule Dresden mit der Arbeit ''Messungen an zusammengesetzten Photokathoden''.
Paul Görlich studierte Physik an der damaligen [[Technische Universität Dresden|Technischen Hochschule Dresden]]. 1932 promovierte er dort zum Dr.-Ing. mit der experimentellen Arbeit ''Der äußere lichtelektrische Effekt an Flüssigkeiten: Bestimmung der langwelligen Grenze des Wassers''. Anschließend wurde er Laborleiter bei der [[Zeiss Ikon|Zeiss Ikon AG]] in Dresden.  Im Jahr 1940 trat er der [[Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei|NSDAP]] bei.<ref>[[Harry Waibel]]: ''Diener vieler Herren. Ehemalige NS-Funktionäre in der SBZ/DDR.'' Peter Lang, Frankfurt am Main u. a. 2011, ISBN 978-3-631-63542-1, S. 107.</ref> 1942 habilitierte er sich an der Technischen Hochschule Dresden mit der Arbeit ''Messungen an zusammengesetzten Photokathoden''.


Nach Ende des Zweiten Weltkrieges arbeitete er von 1946 bis 1952 in der optischen Industrie in der Sowjetunion (siehe [[Aktion Ossawakim]]). Danach begann er seine Tätigkeit als wissenschaftlicher Hauptleiter des VEB Carl Zeiss Jena; von 1960 bis 1971 war er Direktor für Forschung und Entwicklung. Seit 1952 lehrte er an der [[Friedrich-Schiller-Universität Jena]], zunächst als Dozent und später als Honorarprofessor. Von 1959 bis 1971 war er außerdem Direktor des Instituts für Optik und Spektroskopie der [[Akademie der Wissenschaften der DDR|Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin]].
Nach Ende des Zweiten Weltkrieges arbeitete er von 1946 bis 1952 in der optischen Industrie in der Sowjetunion (siehe [[Aktion Ossawakim]]). Danach begann er seine Tätigkeit als wissenschaftlicher Hauptleiter des VEB Carl Zeiss Jena; von 1960 bis 1971 war er Direktor für Forschung und Entwicklung. Seit 1952 lehrte er an der [[Friedrich-Schiller-Universität Jena]], zunächst als Dozent und später als Honorarprofessor. Von 1959 bis 1971 war er außerdem Direktor des Instituts für Optik und Spektroskopie der [[Akademie der Wissenschaften der DDR|Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin]].
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== Ehrungen und Auszeichnungen ==
== Ehrungen und Auszeichnungen ==
Paul Görlich war Mitglied der [[Sächsische Akademie der Wissenschaften|Sächsischen Akademie der Wissenschaften]], der [[Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina|Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina]] und seit 1955 Ordentliches Mitglied der [[Akademie der Wissenschaften der DDR|Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin]]. Außerdem war er Mitglied der [[Royal Microscopical Society]].
Paul Görlich war Mitglied der [[Sächsische Akademie der Wissenschaften|Sächsischen Akademie der Wissenschaften]], der [[Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina|Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina]] und seit 1955 Ordentliches Mitglied der [[Akademie der Wissenschaften der DDR|Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin]]. Außerdem war er Mitglied der [[Royal Microscopical Society]]. 1959 erhielt er von der [[Universität Leipzig]]<ref>{{Internetquelle| url=https://geschichte.archiv.uni-leipzig.de/ws/ehrenpromotionen.php| titel=Verzeichnis der Ehrenpromotionen| hrsg=Archiv der Universität Leipzig| zugriff=2020-11-10| kommentar=Ordnung nach Graduierungsjahr}}</ref> und 1980 von der Technischen Universität Dresden<ref>{{Internetquelle| url=https://tu-dresden.de/ua/dokumentationen/dokumentationen/ehrenpromovenden-der-th-tu-dresden-alphabetisch| titel=Ehrenpromovenden der TH/TU Dresden| titelerg=In alphabetischer Ordnung| hrsg=Universitätsarchiv der TU Dresden| zugriff=2020-11-10}}</ref> die [[Ehrendoktor]]würde.


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1954 erhielt er den [[Nationalpreis der DDR]] II. Klasse für Wissenschaft und Technik und 1970 den [[Vaterländischer Verdienstorden|Vaterländischen Verdienstorden]] in Silber.
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* [https://www.bbaw.de/die-akademie/akademie-historische-aspekte/mitglieder-historisch/historisches-mitglied-paul-goerlich-896 Paul Görlich im Verzeichnis der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften]
* [[Hans-Joachim Pohl (Physiker)|Hans-Joachim Pohl]]: [https://leibnizsozietaet.de/wp-content/uploads/2012/11/bd83_15.pdf ''Paul Görlich – ein Leben für die Physik und für CARL ZEISS JENA''], Würdigung der Leibniz-Sozietät zum 100. Geburtstag von Paul Görlich, vorgetragen im Plenum am 10. November 2005 (pdf;1,39 MB)


== Einzelnachweise ==
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[[Kategorie:Hochschullehrer (Friedrich-Schiller-Universität Jena)]]
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{{Personendaten
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Aktuelle Version vom 19. Dezember 2021, 16:25 Uhr

Paul Robert Görlich (* 7. Oktober 1905 in Dresden; † 13. März 1986 in Jena) war ein deutscher Physiker und Direktor für Forschung und Entwicklung im VEB Carl Zeiss Jena.

Leben

Paul Görlich studierte Physik an der damaligen Technischen Hochschule Dresden. 1932 promovierte er dort zum Dr.-Ing. mit der experimentellen Arbeit Der äußere lichtelektrische Effekt an Flüssigkeiten: Bestimmung der langwelligen Grenze des Wassers. Anschließend wurde er Laborleiter bei der Zeiss Ikon AG in Dresden. Im Jahr 1940 trat er der NSDAP bei.[1] 1942 habilitierte er sich an der Technischen Hochschule Dresden mit der Arbeit Messungen an zusammengesetzten Photokathoden.

Nach Ende des Zweiten Weltkrieges arbeitete er von 1946 bis 1952 in der optischen Industrie in der Sowjetunion (siehe Aktion Ossawakim). Danach begann er seine Tätigkeit als wissenschaftlicher Hauptleiter des VEB Carl Zeiss Jena; von 1960 bis 1971 war er Direktor für Forschung und Entwicklung. Seit 1952 lehrte er an der Friedrich-Schiller-Universität Jena, zunächst als Dozent und später als Honorarprofessor. Von 1959 bis 1971 war er außerdem Direktor des Instituts für Optik und Spektroskopie der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin.

Seine Hauptarbeitsgebiete waren der äußere photoelektrische Effekt, Photozellen, Laserphysik, nichtlineare Optik und Spektroskopie sowie der wissenschaftliche Gerätebau. Görlich war Herausgeber bzw. Mitherausgeber der physikalischen Fachzeitschriften Experimentelle Technik der Physik und Physica Status Solidi.

Ehrungen und Auszeichnungen

Paul Görlich war Mitglied der Sächsischen Akademie der Wissenschaften, der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina und seit 1955 Ordentliches Mitglied der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin. Außerdem war er Mitglied der Royal Microscopical Society. 1959 erhielt er von der Universität Leipzig[2] und 1980 von der Technischen Universität Dresden[3] die Ehrendoktorwürde.

1954 erhielt er den Nationalpreis der DDR II. Klasse für Wissenschaft und Technik und 1970 den Vaterländischen Verdienstorden in Silber.

Werke (Auswahl)

  • Die lichtelektrischen Zellen: Ihre Herstellung und Eigenschaften, Leipzig: Geest & Portig, 1951
  • Photoeffekte, Bd. 1: Historische Entwicklung - Photoemission der Metalle, Leipzig: Geest & Portig, 1962
  • Photoeffekte, Bd. 2: Experimentelle Photoleitung, Leipzig: Geest & Portig, 1963
  • Photoeffekte, Bd. 3: Erzeugung photoelektromotorischer Kräfte, Leipzig: Geest & Portig, 1966

Literatur

  • Kurzbiografie zu: Paul Görlich. In: Wer war wer in der DDR? 5. Ausgabe. Band 1, Ch. Links, Berlin 2010, ISBN 978-3-86153-561-4.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Harry Waibel: Diener vieler Herren. Ehemalige NS-Funktionäre in der SBZ/DDR. Peter Lang, Frankfurt am Main u. a. 2011, ISBN 978-3-631-63542-1, S. 107.
  2. Verzeichnis der Ehrenpromotionen. Archiv der Universität Leipzig, abgerufen am 10. November 2020 (Ordnung nach Graduierungsjahr).
  3. Ehrenpromovenden der TH/TU Dresden. In alphabetischer Ordnung. Universitätsarchiv der TU Dresden, abgerufen am 10. November 2020.