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'''Rudolf Hilsch''' (* [[18. Dezember]] [[1903]] in [[Hamburg]]; † [[29. Mai]] [[1972]]) war ein deutscher Physiker und Hochschullehrer. | '''Rudolf Hilsch''' (* [[18. Dezember]] [[1903]] in [[Hamburg]]; † [[29. Mai]] [[1972]]) war ein deutscher Physiker und Hochschullehrer. | ||
== Biografie == | == Biografie == | ||
[[Datei:Hilsch Scherzer Hückel 1935 Stuttgart.jpg|mini|links|Oben Rudolf Hilsch und [[Otto Scherzer]], vorn [[Erich Hückel]], 1935 in Stuttgart]] | [[Datei:Hilsch Scherzer Hückel 1935 Stuttgart.jpg|mini|links|Oben Rudolf Hilsch und [[Otto Scherzer (Physiker)|Otto Scherzer]], vorn [[Erich Hückel]], 1935 in Stuttgart]] | ||
Hilsch wurde 1927 in Göttingen promoviert. Von 1941 bis 1953 war Hilsch ordentlicher Professor für Physik in [[Universität Erlangen|Erlangen]]. 1953 wurde er nach Göttingen berufen und übernahm dort die Leitung des I. Physikalischen Instituts der [[Georg-August-Universität Göttingen]]. Er war noch bis in die 1960er Jahre als Hochschullehrer in Göttingen tätig. Seit 1953 war er ordentliches Mitglied der [[Bayerische Akademie der Wissenschaften|Bayerischen Akademie der Wissenschaften]].<ref>[http://www.badw.de/fileadmin/nachrufe/Hilsch%20Rudolf.pdf Rudolf Hilsch] Nachruf bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften von [[Rudolf Fleischmann]] (PDF-Datei).</ref> 1954 wurde er zum ordentlichen Mitglied der Göttinger [[Akademie der Wissenschaften zu Göttingen|Akademie der Wissenschaften]] gewählt.<ref> | Hilsch wurde 1927 in Göttingen promoviert. Von 1941 bis 1953 war Hilsch ordentlicher Professor für Physik in [[Universität Erlangen|Erlangen]]. 1953 wurde er nach Göttingen berufen und übernahm dort die Leitung des I. Physikalischen Instituts der [[Georg-August-Universität Göttingen]]. Er war noch bis in die 1960er Jahre als Hochschullehrer in Göttingen tätig. Seit 1953 war er ordentliches Mitglied der [[Bayerische Akademie der Wissenschaften|Bayerischen Akademie der Wissenschaften]].<ref>[http://www.badw.de/fileadmin/nachrufe/Hilsch%20Rudolf.pdf Rudolf Hilsch] Nachruf bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften von [[Rudolf Fleischmann]] (PDF-Datei).</ref> 1954 wurde er zum ordentlichen Mitglied der Göttinger [[Akademie der Wissenschaften zu Göttingen|Akademie der Wissenschaften]] gewählt.<ref>Holger Krahnke: ''Die Mitglieder der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen 1751–2001'' (= ''Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen, Philologisch-Historische Klasse.'' Folge 3, Bd. 246 = ''Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften in Göttingen, Mathematisch-Physikalische Klasse.'' Folge 3, Bd. 50). Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2001, ISBN 3-525-82516-1, S. 114.</ref> | ||
== Wirken == | == Wirken == | ||
Im Jahr 1938 konstruierten [[Robert Wichard Pohl]] und Hilsch zusammen einen der ersten funktionierenden [[Halbleiter]]verstärker, der allerdings nur bei sehr niedrigen Frequenzen arbeitete. 1939 konnte Hilsch, damals noch Oberassistent von Pohl, in seiner Untersuchung zur ''Steuerung von Elektronenströmen in Kristallen'' zeigen, dass eine Festkörperelektronik möglich ist. Schon 1933 hatte Pohl auf die Möglichkeit hingewiesen, [[Elektronenröhre]]n durch kleine [[Kristall]]-Bauelemente zu ersetzen. Allerdings erfolgte erst viel später die technische Realisierung mit der Erfindung des [[Transistor]]s auf Basis der | Im Jahr 1938 konstruierten [[Robert Wichard Pohl]] und Hilsch zusammen einen der ersten funktionierenden [[Halbleiter]]verstärker, der allerdings nur bei sehr niedrigen Frequenzen arbeitete. 1939 konnte Hilsch, damals noch Oberassistent von Pohl, in seiner Untersuchung zur ''Steuerung von Elektronenströmen in Kristallen'' zeigen, dass eine Festkörperelektronik möglich ist. Schon 1933 hatte Pohl auf die Möglichkeit hingewiesen, [[Elektronenröhre]]n durch kleine [[Kristall]]-Bauelemente zu ersetzen. Allerdings erfolgte erst viel später die technische Realisierung mit der Erfindung des [[Transistor]]s auf Basis der Halbleiter [[Germanium]] und [[Silizium]]. | ||
Hilsch verbesserte die Konstruktion des 1933 vom französischen Physiker Georges J. Ranque erfundenen [[Wirbelrohr]]es und publizierte 1946 seine stark beachteten Ergebnisse. Mit der auch als Ranque-Hilsch-Wirbelrohr bekannten Vorrichtung lässt sich ohne bewegliche Teile [[Gas]] in einen heißen und einen kalten Strom aufteilen. | Hilsch verbesserte die Konstruktion des 1933 vom französischen Physiker Georges J. Ranque erfundenen [[Wirbelrohr]]es und publizierte 1946 seine stark beachteten Ergebnisse. Mit der auch als Ranque-Hilsch-Wirbelrohr bekannten Vorrichtung lässt sich ohne bewegliche Teile [[Gas]] in einen heißen und einen kalten Strom aufteilen. | ||
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* [http://publicus.culture.hu-berlin.de/sammlungen/detail.php?dsn=35&view=2 Universitätssammlungen (HZK): Rudolf Hilsch (Wirken)] | * [http://publicus.culture.hu-berlin.de/sammlungen/detail.php?dsn=35&view=2 Universitätssammlungen (HZK): Rudolf Hilsch (Wirken)] | ||
Rudolf Hilsch (* 18. Dezember 1903 in Hamburg; † 29. Mai 1972) war ein deutscher Physiker und Hochschullehrer.
Hilsch wurde 1927 in Göttingen promoviert. Von 1941 bis 1953 war Hilsch ordentlicher Professor für Physik in Erlangen. 1953 wurde er nach Göttingen berufen und übernahm dort die Leitung des I. Physikalischen Instituts der Georg-August-Universität Göttingen. Er war noch bis in die 1960er Jahre als Hochschullehrer in Göttingen tätig. Seit 1953 war er ordentliches Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften.[1] 1954 wurde er zum ordentlichen Mitglied der Göttinger Akademie der Wissenschaften gewählt.[2]
Im Jahr 1938 konstruierten Robert Wichard Pohl und Hilsch zusammen einen der ersten funktionierenden Halbleiterverstärker, der allerdings nur bei sehr niedrigen Frequenzen arbeitete. 1939 konnte Hilsch, damals noch Oberassistent von Pohl, in seiner Untersuchung zur Steuerung von Elektronenströmen in Kristallen zeigen, dass eine Festkörperelektronik möglich ist. Schon 1933 hatte Pohl auf die Möglichkeit hingewiesen, Elektronenröhren durch kleine Kristall-Bauelemente zu ersetzen. Allerdings erfolgte erst viel später die technische Realisierung mit der Erfindung des Transistors auf Basis der Halbleiter Germanium und Silizium.
Hilsch verbesserte die Konstruktion des 1933 vom französischen Physiker Georges J. Ranque erfundenen Wirbelrohres und publizierte 1946 seine stark beachteten Ergebnisse. Mit der auch als Ranque-Hilsch-Wirbelrohr bekannten Vorrichtung lässt sich ohne bewegliche Teile Gas in einen heißen und einen kalten Strom aufteilen.
Personendaten | |
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NAME | Hilsch, Rudolf |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Physiker und Hochschullehrer |
GEBURTSDATUM | 18. Dezember 1903 |
GEBURTSORT | Hamburg |
STERBEDATUM | 29. Mai 1972 |