82.113.121.218 (Diskussion) (→Linearer (nicht-magnetischer) Röntgendichroismus: Grammatik) |
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'''Röntgendichroismus''' ist ein Oberbegriff für mehrere röntgenspektroskopische Effekte, die auf der Kopplung von (Röntgen-)[[Photon]]en an bestimmte [[Elektron]]enorbitale beruhen. Vereinfacht gesagt hängt die Absorption der [[Röntgenstrahlung]] in einem Material von der [[Polarisation]] ab. | '''Röntgendichroismus''' ist ein Oberbegriff für mehrere [[Röntgenspektroskopie|röntgenspektroskopische]] Effekte, die auf der Kopplung von (Röntgen-)[[Photon]]en an bestimmte [[Elektron]]enorbitale beruhen. Vereinfacht gesagt hängt die Absorption der [[Röntgenstrahlung]] in einem Material von der [[Polarisation]] ab. | ||
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Beim zirkularen magnetischen Röntgendichroismus (engl. {{lang|en|''X-ray magnetic circular dichroism''}} | Beim zirkularen magnetischen Röntgendichroismus (engl. {{lang|en|''X-ray magnetic circular dichroism''}}, XMCD) ist die Absorption von Röntgenstrahlung an einem Atom mit magnetischem Moment abhängig davon ob die Röntgenstrahlung links- oder rechts-zirkular polarisiert ist. Relevant ist das Differenzenspektrum zwischen Röntgenabsorptionsspektrum von links- oder rechts-zirkular [[Polarisation|polarisierter]] Strahlung. Bei der Aufnahme der polarisierten Absorptionsspektren wird die Magnetisierungsrichtung und die [[Helizität]] der Röntgenphotonen einmal parallel und einmal anti-parallel ausgerichtet. Die erhaltenen Absorptionsspektren werden voneinander abgezogen und aus der Differenz können durch Anwendung der sogenannten [[Summenregel]]n direkte Informationen über das [[Chemisches Element|elementspezifische]] Spin-Moment und das Orbital(Bahn-)moment des [[Valenzband]]es erhalten werden. | ||
Typischerweise werden X-MCD-Studien an magnetischen Übergangsmetallen wie [[Eisen]], [[Cobalt]] und [[Nickel]], auch deren [[Legierung]]en oder [[Chemische Verbindung|Verbindungen]], darunter mittlerweile auch Metallkomplexen, ausgeführt. Dabei werden Röntgenabsorptionspektren an der [[Atomorbital|2p]]-Absorptionskante gemessen. Hierbei finden Übergänge in die 3d-Schale statt, die stark magnetisch sein können, also magnetfeldabhängig sind. | Typischerweise werden X-MCD-Studien an magnetischen Übergangsmetallen wie [[Eisen]], [[Cobalt]] und [[Nickel]], auch deren [[Legierung]]en oder [[Chemische Verbindung|Verbindungen]], darunter mittlerweile auch Metallkomplexen, ausgeführt. Dabei werden Röntgenabsorptionspektren an der [[Atomorbital|2p]]-Absorptionskante gemessen. Hierbei finden Übergänge in die 3d-Schale statt, die stark magnetisch sein können, also magnetfeldabhängig sind. | ||
=== Linearer magnetischer Röntgendichroismus === | === Linearer magnetischer Röntgendichroismus === | ||
Linearer magnetischer Röntgendichroismus ist ein dem zirkularen [[Dichroismus]] ähnlicher [[Magnetooptik#Voigt-Effekt und linearer magnetischer Dichroismus|magnetooptischer]] Effekt, aber von höherer Ordnung (quadratisch im Spin-Moment M) und damit schwächer. Auch diese Form des | Linearer magnetischer Röntgendichroismus (engl. {{lang|en|''X-ray magnetic linear dichroism''}}, XMLD) ist ein dem zirkularen [[Dichroismus]] ähnlicher [[Magnetooptik#Voigt-Effekt und linearer magnetischer Dichroismus|magnetooptischer]] Effekt, aber von höherer Ordnung (quadratisch im Spin-Moment M) und damit schwächer. Auch diese Form des magnetischen Röntgendichroismus ist nützlich zur Erlangung magnetischer Information, z. B. von [[Antiferromagnet]]en, die keinen zirkularen Röntgendichroismus aufweisen. | ||
=== Linearer (nicht-magnetischer) Röntgendichroismus === | === Linearer (nicht-magnetischer) Röntgendichroismus === |
Röntgendichroismus ist ein Oberbegriff für mehrere röntgenspektroskopische Effekte, die auf der Kopplung von (Röntgen-)Photonen an bestimmte Elektronenorbitale beruhen. Vereinfacht gesagt hängt die Absorption der Röntgenstrahlung in einem Material von der Polarisation ab.
Beim zirkularen magnetischen Röntgendichroismus (engl. {{Modul:Vorlage:lang}} Modul:Multilingual:149: attempt to index field 'data' (a nil value), XMCD) ist die Absorption von Röntgenstrahlung an einem Atom mit magnetischem Moment abhängig davon ob die Röntgenstrahlung links- oder rechts-zirkular polarisiert ist. Relevant ist das Differenzenspektrum zwischen Röntgenabsorptionsspektrum von links- oder rechts-zirkular polarisierter Strahlung. Bei der Aufnahme der polarisierten Absorptionsspektren wird die Magnetisierungsrichtung und die Helizität der Röntgenphotonen einmal parallel und einmal anti-parallel ausgerichtet. Die erhaltenen Absorptionsspektren werden voneinander abgezogen und aus der Differenz können durch Anwendung der sogenannten Summenregeln direkte Informationen über das elementspezifische Spin-Moment und das Orbital(Bahn-)moment des Valenzbandes erhalten werden.
Typischerweise werden X-MCD-Studien an magnetischen Übergangsmetallen wie Eisen, Cobalt und Nickel, auch deren Legierungen oder Verbindungen, darunter mittlerweile auch Metallkomplexen, ausgeführt. Dabei werden Röntgenabsorptionspektren an der 2p-Absorptionskante gemessen. Hierbei finden Übergänge in die 3d-Schale statt, die stark magnetisch sein können, also magnetfeldabhängig sind.
Linearer magnetischer Röntgendichroismus (engl. {{Modul:Vorlage:lang}} Modul:Multilingual:149: attempt to index field 'data' (a nil value), XMLD) ist ein dem zirkularen Dichroismus ähnlicher magnetooptischer Effekt, aber von höherer Ordnung (quadratisch im Spin-Moment M) und damit schwächer. Auch diese Form des magnetischen Röntgendichroismus ist nützlich zur Erlangung magnetischer Information, z. B. von Antiferromagneten, die keinen zirkularen Röntgendichroismus aufweisen.
Linearer (nicht-magnetischer) Röntgendichroismus ist eine Folge von Kristallanisotropien nicht-magnetischer Herkunft und ist oft schwer vom linearen magnetischen Röntgendichroismus zu trennen.
Auch die Röntgenemission weist zirkularen und linearen Dichroismus auf, der jedoch schwerer zu deuten ist, da bisher keine Summenregeln aufgestellt werden konnten.
In der Photoelektronenemission zeigt die Winkelverteilung eine Abhängigkeit von der Helizität der anregenden Röntgenstrahlung und ist in Anlehnung an den X-MCD-Effekt als Dichroismus bekannt.