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Die '''Sackur-Tetrode-Gleichung''' ist eine Formel zur Berechnung der [[Entropie (Thermodynamik)|Entropie]] S eines [[Ideales Gas|idealen Gases]]. | Die '''Sackur-Tetrode-Gleichung''' ist eine Formel zur Berechnung der [[Entropie (Thermodynamik)|Entropie]] <math>S</math> eines monoatomaren [[Ideales Gas|idealen Gases]]. | ||
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: <math>S(E,V,N) = | : <math>S(E,V,N) = k_\mathrm{B} N \ln \left[ \left(\frac VN\right) \left(\frac EN \right)^{\frac 32}\right]+ {\frac 32}k_\mathrm{B} N\left( {\frac 53}+ \ln\frac{4\pi m}{3h^2}\right)</math> | ||
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Hieraus erhält man die kalorische [[Zustandsgleichung]]: <math>E=\tfrac{3}{2}k_{ | Hieraus erhält man die kalorische [[Zustandsgleichung]]: <math>E = \tfrac{3}{2}k_\mathrm{B} NT</math> | ||
: <math>\frac{p}{T}=\left(\frac{\partial S}{\partial V}\right)_{E,N}=k_{ | : <math>\frac{p}{T}=\left(\frac{\partial S}{\partial V}\right)_{E,N} = k_\mathrm{B} N\frac{1}{V}</math> | ||
Hieraus erhält man die thermische Zustandsgleichung: <math>pV=k_{ | Hieraus erhält man die thermische Zustandsgleichung: <math>pV = k_\mathrm{B} NT</math> | ||
: <math>-\frac{\mu}{T}=\left(\frac{\partial S}{\partial N}\right)_{E,V}=k_{ | : <math>-\frac{\mu}{T}=\left(\frac{\partial S}{\partial N}\right)_{E,V}=k_\mathrm{B} \ln\left[\left(\frac{V}{N}\right)\left(\frac{E}{N}\right)^{\frac{3}{2}}\right]+\frac{3}{2}k_\mathrm{B} \ln\left(\frac{4\pi m}{3h^{2}}\right)=k_\mathrm{B} \ln\left(\frac{V}{N\lambda^{3}}\right)</math> | ||
Mit der [[Thermische Wellenlänge|thermischen De Broglie-Wellenlänge]] <math>\lambda=\tfrac{h}{\sqrt{2\pi mk_\mathrm{B}T}}</math> und der Beziehung für die Innere Energie <math>E=\tfrac{3}{2}k_{ | Mit der [[Thermische Wellenlänge|thermischen De-Broglie-Wellenlänge]] <math>\lambda=\tfrac{h}{\sqrt{2\pi mk_\mathrm{B}T}}</math> und der Beziehung für die Innere Energie <math>E=\tfrac{3}{2}k_\mathrm{B} NT</math> lässt sich die Sackur-Tetrode-Gleichung auch schreiben als: | ||
: <math>S=k_{B}N\ln\left(\frac{V}{N\lambda^{3}}\right)+k_{B}N\frac{5}{2}</math> | : <math>S = k_\mathrm{B} N\ln\left(\frac{V}{N\lambda^{3}}\right) + k_\mathrm{B} N\frac{5}{2}</math> | ||
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Ein <math>N</math> | Ein aus <math>N</math> Atomen bestehendes monoatomares ideales Gas befinde sich in einem abgeschlossenen Kasten (konstantes Volumen, kein Energie- oder Teilchenaustausch mit der Umgebung, keine äußeren Felder). Es ist also [[Mikrokanonisches Ensemble|mikrokanonisch]] zu beschreiben. Hier berechnet sich die gesuchte Entropie aus der Zustandssumme über <math>S=k_\mathrm{B} \ln Z_{m}</math>. | ||
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: <math>S=k_{ | : <math>S=k_\mathrm{B} \ln Z_{m}(E_{0})=k_{{\rm B}}N\ln\left(\frac{V}{N}\right)+k_{{\rm B}}\frac{3N}{2}\ln\left(\frac{4\pi mE_{0}}{3N(2\pi\hbar)^{2}}\right)+k_\mathrm{B} \frac{5N}{2} + k_\mathrm{B} \ln\left(\frac{3}{2\sqrt{6}\pi E_{0}}\right)</math> | ||
Für große <math>N</math> kann man den letzten Summanden vernachlässigen. Umsortieren liefert die Sackur-Tetrode-Gleichung: | Für große <math>N</math> kann man den letzten Summanden vernachlässigen. Umsortieren liefert die Sackur-Tetrode-Gleichung: | ||
: <math>S=k_{ | : <math>S = k_\mathrm{B} N\ln\left[\left(\frac{V}{N}\right)\left(\frac{E_{0}}{N}\right)^{\frac{3}{2}}\right]+\frac{3}{2}k_\mathrm{B} N\left[\ln\left(\frac{4\pi m}{3(2\pi\hbar)^{2}}\right)+\frac{5}{3}\right]</math> | ||
Der Fall eines harmonischen Fallenpotentials wird als Erweiterung in<ref>{{cite journal|first=Martin | last=Ligare | authorlink= | title=Classical thermodynamics of particles in harmonic traps | year=2010 | journal=American Journal of Physics | volume=78 | issue=8 | pages=815 | doi=10.1119/1.3417868 | bibcode =}}</ref> diskutiert. | Der Fall eines harmonischen Fallenpotentials wird als Erweiterung in<ref>{{cite journal|first=Martin | last=Ligare | authorlink= | title=Classical thermodynamics of particles in harmonic traps | year=2010 | journal=American Journal of Physics | volume=78 | issue=8 | pages=815 | doi=10.1119/1.3417868 | bibcode =}}</ref> diskutiert. |
Die Sackur-Tetrode-Gleichung ist eine Formel zur Berechnung der Entropie $ S $ eines monoatomaren idealen Gases.
Sie lautet:
mit:
$ V $ | Volumen des Gases |
$ N $ | Teilchenzahl |
$ E $ | innere Energie des Gases |
$ k_{\mathrm {B} } $ | Boltzmannkonstante |
$ m $ | Masse eines Gasteilchens |
$ h $ | Plancksches Wirkungsquantum |
Otto Sackur und Hugo Tetrode stellten unabhängig voneinander diese komplexe Gleichung auf.
Da die Entropie von den Variablen $ E,V,N $ bekannt ist, lassen sich Temperatur, Druck und chemisches Potential ableiten (siehe Mikrokanonisches Ensemble):
Somit erhält man die inverse Temperatur durch Ableiten nach der Energie:
Hieraus erhält man die kalorische Zustandsgleichung: $ E={\tfrac {3}{2}}k_{\mathrm {B} }NT $
Hieraus erhält man die thermische Zustandsgleichung: $ pV=k_{\mathrm {B} }NT $
Mit der thermischen De-Broglie-Wellenlänge $ \lambda ={\tfrac {h}{\sqrt {2\pi mk_{\mathrm {B} }T}}} $ und der Beziehung für die Innere Energie $ E={\tfrac {3}{2}}k_{\mathrm {B} }NT $ lässt sich die Sackur-Tetrode-Gleichung auch schreiben als:
Ein aus $ N $ Atomen bestehendes monoatomares ideales Gas befinde sich in einem abgeschlossenen Kasten (konstantes Volumen, kein Energie- oder Teilchenaustausch mit der Umgebung, keine äußeren Felder). Es ist also mikrokanonisch zu beschreiben. Hier berechnet sich die gesuchte Entropie aus der Zustandssumme über $ S=k_{\mathrm {B} }\ln Z_{m} $.
Die mikrokanonische Zustandssumme ist:
Die Gasteilchen seien einzelne Atome (keine Rotationen oder Vibrationen, nur Translation möglich), die nicht miteinander wechselwirken. Die dazugehörige Hamiltonfunktion ist:
Eingesetzt in die Zustandssumme:
Die Ortsintegrationen ließen sich einfach ausführen. Nun geht man über zu $ 3N $-dimensionalen Kugelkoordinaten, um die Impulsintegration zu vereinfachen. Der Radius ist $ p=(\sum \nolimits _{i=1}^{N}{\vec {p}}_{i}^{\;2})^{1/2} $, somit schreibt sich ein Volumenelement als Radiuselement $ dp $ mal Oberflächenelement $ p^{3N-1}d\Omega _{3N} $.
Das Integral über $ d\Omega _{3N} $ ist die Oberfläche (Sphäre) einer 3N-dimensionalen Einheitskugel und beträgt:
Die Delta-Funktion lässt sich umschreiben zu:
Ergibt eingesetzt in die Zustandssumme:
Im Grenzfall großer Teilchenzahlen kann man die Fakultät mit der Stirling-Formel bis zur zweiten Ordnung entwickeln: $ N!\approx N^{N}e^{-N}{\sqrt {2\pi N}} $:
Die Entropie ergibt sich nun aus:
Für große $ N $ kann man den letzten Summanden vernachlässigen. Umsortieren liefert die Sackur-Tetrode-Gleichung:
Der Fall eines harmonischen Fallenpotentials wird als Erweiterung in[1] diskutiert.