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Hahn studierte [[Mineralogie]] und [[Kristallographie]] an der [[Universität Marburg]] und der [[Goethe-Universität Frankfurt am Main]], wo er 1952 bei [[Herbert O´Daniel]] promoviert wurde (''Fluoberyllate als Modell für Silikate''). Als [[Post-Doktorand]] war er vier Jahre am [[Massachusetts Institute of Technology]] bei [[Martin J. Buerger]]. Ab 1956 war er wieder in Frankfurt als Oberassistent am Mineralogischen Institut, wo er sich 1960 habilitierte (''Methoden und Ergebnisse der exakten Kristallstrukturforschung''), wobei er sich mit Computer-Methoden der [[Kristallstrukturanalyse|Einkristall-Strukturbestimmung]] beschäftigte. 1963 wurde er Professor für Kristallographie an der [[RWTH Aachen]] und Direktor des Instituts für Kristallographie. 1970 bis 1972 war er Dekan der Fakultät für Bergbau, Hüttenkunde und Geowissenschaften. | Hahn studierte [[Mineralogie]] und [[Kristallographie]] an der [[Universität Marburg]] und der [[Goethe-Universität Frankfurt am Main]], wo er 1952 bei [[Herbert O´Daniel]] promoviert wurde (''Fluoberyllate als Modell für Silikate''). Als [[Post-Doktorand]] war er vier Jahre am [[Massachusetts Institute of Technology]] bei [[Martin J. Buerger]]. Ab 1956 war er wieder in Frankfurt als Oberassistent am Mineralogischen Institut, wo er sich 1960 habilitierte (''Methoden und Ergebnisse der exakten Kristallstrukturforschung''), wobei er sich mit Computer-Methoden der [[Kristallstrukturanalyse|Einkristall-Strukturbestimmung]] beschäftigte. 1963 wurde er Professor für Kristallographie an der [[RWTH Aachen]] und Direktor des Instituts für Kristallographie. 1970 bis 1972 war er Dekan der Fakultät für Bergbau, Hüttenkunde und Geowissenschaften. | ||
Er untersuchte Kristallstrukturen mit Röntgen- und Neutronenbeugung, wozu er eine Neutronenbeugungs-Forschungsgruppe am Forschungszentrum Jülich leitete. Hahn befasste sich vor allem mit der [[Kristallchemie]] von Oxiden, wie Silikate, Germanate, Sulfate, und gestopfte Tetraederverbindungen als Modelle von Silikaten. Außerdem befasste er sich mit [[ | Er untersuchte Kristallstrukturen mit Röntgen- und Neutronenbeugung, wozu er eine Neutronenbeugungs-Forschungsgruppe am [[Forschungszentrum Jülich]] leitete. Hahn befasste sich vor allem mit der [[Kristallchemie]] von Oxiden, wie Silikate, Germanate, Sulfate, und gestopfte Tetraederverbindungen als Modelle von Silikaten. Außerdem befasste er sich mit [[Polymorphie (Materialwissenschaft)|Polymorphie]] und Zwillingsbildung. Er arbeitete an den [[International Tables for Crystallography]] mit und war von 1972 bis 2009 Vorsitzender der "International Tables"-Kommission. Für die Neuauflage des Band A der International Tables (in erster Auflage 1983 erschienen) verfasste er den Abschnitt ''Punktgruppen und Symmetrieklassen''. | ||
Von 1982 bis 1984 war Hahn Vorsitzender der [[Deutsche Mineralogische Gesellschaft|Deutschen Mineralogischen Gesellschaft]] und von 1984 bis 1987 Präsident der [[International Union of Crystallography]]. | Von 1982 bis 1984 war Hahn Vorsitzender der [[Deutsche Mineralogische Gesellschaft|Deutschen Mineralogischen Gesellschaft]] und von 1984 bis 1987 Präsident der [[International Union of Crystallography]]. | ||
Theo Hahn war verheiratet und hinterließ bei seinem Tod seine Frau, einen Sohn und drei Enkel. | |||
== Ehrungen == | == Ehrungen == | ||
1997 erhielt Hahn die [[Abraham-Gottlob-Werner-Medaille]] und 2001 die [[Carl-Hermann-Medaille]]. 1997 wurde er Ehrenmitglied der [[Deutsche Gesellschaft für Kristallographie|Deutschen Gesellschaft für Kristallographie]]. | |||
== Literatur == | |||
* Nachruf ''Theo Hahn''. GMIT Geowissenschaftliche Mitteilungen Nr. 63 (März 2016), S. 105, {{ISSN|1616-3931}} | |||
* Helmut Klapper: ''[http://journals.iucr.org/a/issues/2016/03/00/es0417/es0417.pdf Theo Hahn (1928-2016)]'', Acta Cryst., A72, 2016, S. 294–295 (englisch, mit Foto)(Link zu PDF-File: 0,15 MB) | |||
* Institut für Kristallographie der RWTH Aachen: ''[https://www.rwth-aachen.de/global/show_document.asp?id=aaaaaaaaaaqzizk Prof. Dr. Theo Hahn 1928-2016]'' (deutsch, mit Foto)(Link zu PDF-File: 0,12 MB) | |||
== Weblinks == | == Weblinks == | ||
* {{DNB-Portal|143795198}} | * {{DNB-Portal|143795198}} | ||
* [http://dgk-home.de/media/pdf/heft35.pdf Mitteilungen DGK, Heft 35] (PDF), S. 64–66, zum 80. Geburtstag von Hahn | * [http://dgk-home.de/media/pdf/heft35.pdf Mitteilungen DGK, Heft 35] (PDF; 4,0 MB), S. 64–66, zum 80. Geburtstag von Hahn | ||
* [https://dgk-home.de/wp-content/uploads/2012/02/4-Heft-46-Druckvorschau.pdf Mitteilungen DGK, Heft 46] (PDF; 13 MB), S. 77–81 | |||
* [http://www.ifk.rwth-aachen.de/global/show_document.asp?id=aaaaaaaaaaqgfqu Curriculum vitae] von Theo Hahn | * [http://www.ifk.rwth-aachen.de/global/show_document.asp?id=aaaaaaaaaaqgfqu Curriculum vitae] von Theo Hahn | ||
== Einzelnachweise == | == Einzelnachweise == | ||
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Theo Hahn (* 3. Januar 1928 in Duisburg; † 12. Februar 2016 in Aachen[1]) war ein deutscher Mineraloge und Kristallograph.
Hahn studierte Mineralogie und Kristallographie an der Universität Marburg und der Goethe-Universität Frankfurt am Main, wo er 1952 bei Herbert O´Daniel promoviert wurde (Fluoberyllate als Modell für Silikate). Als Post-Doktorand war er vier Jahre am Massachusetts Institute of Technology bei Martin J. Buerger. Ab 1956 war er wieder in Frankfurt als Oberassistent am Mineralogischen Institut, wo er sich 1960 habilitierte (Methoden und Ergebnisse der exakten Kristallstrukturforschung), wobei er sich mit Computer-Methoden der Einkristall-Strukturbestimmung beschäftigte. 1963 wurde er Professor für Kristallographie an der RWTH Aachen und Direktor des Instituts für Kristallographie. 1970 bis 1972 war er Dekan der Fakultät für Bergbau, Hüttenkunde und Geowissenschaften.
Er untersuchte Kristallstrukturen mit Röntgen- und Neutronenbeugung, wozu er eine Neutronenbeugungs-Forschungsgruppe am Forschungszentrum Jülich leitete. Hahn befasste sich vor allem mit der Kristallchemie von Oxiden, wie Silikate, Germanate, Sulfate, und gestopfte Tetraederverbindungen als Modelle von Silikaten. Außerdem befasste er sich mit Polymorphie und Zwillingsbildung. Er arbeitete an den International Tables for Crystallography mit und war von 1972 bis 2009 Vorsitzender der "International Tables"-Kommission. Für die Neuauflage des Band A der International Tables (in erster Auflage 1983 erschienen) verfasste er den Abschnitt Punktgruppen und Symmetrieklassen.
Von 1982 bis 1984 war Hahn Vorsitzender der Deutschen Mineralogischen Gesellschaft und von 1984 bis 1987 Präsident der International Union of Crystallography.
Theo Hahn war verheiratet und hinterließ bei seinem Tod seine Frau, einen Sohn und drei Enkel.
1997 erhielt Hahn die Abraham-Gottlob-Werner-Medaille und 2001 die Carl-Hermann-Medaille. 1997 wurde er Ehrenmitglied der Deutschen Gesellschaft für Kristallographie.
Personendaten | |
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NAME | Hahn, Theo |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Mineraloge und Kristallograph |
GEBURTSDATUM | 3. Januar 1928 |
GEBURTSORT | Duisburg |
STERBEDATUM | 12. Februar 2016 |
STERBEORT | Aachen |