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In den dreißiger Jahren stellte Astbury fest, dass sich das Röntgenbeugungsmuster von feuchter Wolle stark veränderte. Anhand der Daten postulierte er eine Helix-Struktur (α-Helix) und für gestreckte Fasern eine neue β-Struktur. Diese Vermutungen erwiesen sich später als qualitativ richtig. [[Linus Pauling]], der ca. 20 Jahre später die richtige Detailstruktur entdeckte, behielt Astburys Nomenklatur bei. | In den dreißiger Jahren stellte Astbury fest, dass sich das Röntgenbeugungsmuster von feuchter Wolle stark veränderte. Anhand der Daten postulierte er eine Helix-Struktur (α-Helix) und für gestreckte Fasern eine neue β-Struktur. Diese Vermutungen erwiesen sich später als qualitativ richtig. [[Linus Pauling]], der ca. 20 Jahre später die richtige Detailstruktur entdeckte, behielt Astburys Nomenklatur bei. | ||
Astbury war auch der Erste, der eine Wasserstoffbrückenbindung zur Stabilisierung von Proteinstrukturen vorschlug. Die Röntgenstrukturuntersuchungen von Proteinen wie [[Myosin]] und [[Fibrin]] zeigten ebenfalls, dass diese in einer Helix-Struktur und gefaltet vorlagen. Astbury untersuchte auch schon früh [[Desoxyribonukleinsäure|DNA]]-Proben, konnte aber mit den erhaltenen Daten die Struktur nicht deuten. Bessere Röntgenstrukturbilder lieferten später [[Maurice Wilkins]] und [[Rosalind Franklin]]. | Astbury war auch der Erste, der eine Wasserstoffbrückenbindung zur Stabilisierung von Proteinstrukturen vorschlug. Die Röntgenstrukturuntersuchungen von Proteinen wie [[Myosin]] und [[Fibrin]] zeigten ebenfalls, dass diese in einer Helix-Struktur und gefaltet vorlagen. Astbury untersuchte zusammen mit seiner Doktorandin [[Florence Bell (Biochemikerin)|Florence Bell]] auch schon früh [[Desoxyribonukleinsäure|DNA]]-Proben, konnte aber mit den erhaltenen Daten die Struktur nicht deuten. Bessere Röntgenstrukturbilder lieferten später [[Maurice Wilkins]] und [[Rosalind Franklin]]. | ||
Astbury erhielt viele Auszeichnungen und Ehrungen. | Astbury erhielt viele Auszeichnungen und Ehrungen. | ||
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* {{Literatur|Autor=K. Bailey |Jahr=1961 |Titel=William Thomas Astbury ( | * {{Literatur|Autor=K. Bailey |Jahr=1961 |Titel=William Thomas Astbury (1898–1961): A Personal Tribute|Sammelwerk=Adv. Protein Chem |Band=17 |Seiten=x-xiv}} | ||
* {{Literatur|Autor=J. D. Bernal |Titel=William Thomas Astbury. 1898–1961|Sammelwerk=Biographical Memoirs of Fellows of the Royal Society |Band=9 |Jahr=1963 |Seiten=1–35 |DOI= 10.1098/rsbm.1963.0001}} | * {{Literatur|Autor=J. D. Bernal |Titel=William Thomas Astbury. 1898–1961|Sammelwerk=Biographical Memoirs of Fellows of the Royal Society |Band=9 |Jahr=1963 |Seiten=1–35 |DOI= 10.1098/rsbm.1963.0001}} | ||
* {{Literatur|Autor=M. Huggins |Jahr=1943 |Titel=The structure of fibrous proteins|Sammelwerk=Chem. Rev |Band=32 |Seiten=195-218}} | * {{Literatur|Autor=M. Huggins |Jahr=1943 |Titel=The structure of fibrous proteins|Sammelwerk=Chem. Rev |Band=32 |Seiten=195-218}} | ||
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William Thomas Astbury (* 25. Februar 1898 in Longton (heute zu Stoke-on-Trent); † 4. Juni 1961 in Leeds) war ein englischer Physiker und Molekularbiologe. Seine Arbeit an Keratin bildet die Grundlage für Linus Paulings Entdeckung der α-Helix. Er befasste sich aber auch mit der Struktur der DNA und machte die ersten Schritte zur Erläuterung besagter Struktur.
Er wurde in Longton geboren als viertes von sieben Kindern. Sein Vater, William Edwin Astbury, war Töpfer. Mit seinem jüngeren Bruder Norman teilte er die Liebe zur Musik.
Auch William Astbury wäre ebenfalls Töpferer geworden, hätte er nicht ein Stipendium an der Longton High School bekommen, wo sein Interesse von Schuldirektor und stellvertretenden Schuldirektor, beides Chemiker, gefördert wurde. Nach der High School bekam er ein Stipendium für das Jesus College der Universität Cambridge Chemie, Physik und Mathematik. Nach zwei Semestern in Cambridge musste er sein Studium wegen des Ersten Weltkriegs unterbrechen, kehrte jedoch nach Cambridge zurück und beendete sein Studium.
1921 ging er nach London zu William Henry Bragg, dessen Labor am University College London (ab 1923 das Davy-Faraday-Labor der Royal Institution) ein Zentrum der Röntgenstrukturanalyse in Großbritannien war. 1926 machte er Röntgenaufnahmen von Wolle für eine Vorlesung von Bragg, was zum Ausgangspunkt seiner weiteren Forschung wurde. Im Jahr 1928 erhielt Astbury einen Ruf an die Universität Leeds wo er die Struktur von Faserproteinen wie Keratin, einem Bestandteil der Wolle, und Collagen mit Unterstützung der Textilindustrie untersuchte. Diese Substanzen ergaben röntgendiffraktographisch keine scharfen Linien wie Kristalle, anhand der Muster konnte die mögliche Struktur jedoch eingegrenzt werden.
In den dreißiger Jahren stellte Astbury fest, dass sich das Röntgenbeugungsmuster von feuchter Wolle stark veränderte. Anhand der Daten postulierte er eine Helix-Struktur (α-Helix) und für gestreckte Fasern eine neue β-Struktur. Diese Vermutungen erwiesen sich später als qualitativ richtig. Linus Pauling, der ca. 20 Jahre später die richtige Detailstruktur entdeckte, behielt Astburys Nomenklatur bei.
Astbury war auch der Erste, der eine Wasserstoffbrückenbindung zur Stabilisierung von Proteinstrukturen vorschlug. Die Röntgenstrukturuntersuchungen von Proteinen wie Myosin und Fibrin zeigten ebenfalls, dass diese in einer Helix-Struktur und gefaltet vorlagen. Astbury untersuchte zusammen mit seiner Doktorandin Florence Bell auch schon früh DNA-Proben, konnte aber mit den erhaltenen Daten die Struktur nicht deuten. Bessere Röntgenstrukturbilder lieferten später Maurice Wilkins und Rosalind Franklin.
Astbury erhielt viele Auszeichnungen und Ehrungen.
Personendaten | |
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NAME | Astbury, William |
ALTERNATIVNAMEN | Astbury, William Thomas (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | englischer Physiker und Molekularbiologe |
GEBURTSDATUM | 25. Februar 1898 |
GEBURTSORT | Longton (heute zu Stoke-on-Trent) |
STERBEDATUM | 4. Juni 1961 |
STERBEORT | Leeds |