imported>Aka K (Link auf Begriffsklärung aufgelöst) |
imported>TheWindBlows |
||
Zeile 3: | Zeile 3: | ||
[[Datei:Wirbelschleppe.jpg|mini|Kondensstreifen eines zweiten Flugzeugs mit sichtbarer Wirbelschleppe]] | [[Datei:Wirbelschleppe.jpg|mini|Kondensstreifen eines zweiten Flugzeugs mit sichtbarer Wirbelschleppe]] | ||
Bei '''Wirbelschleppen''' | Bei '''Wirbelschleppen''', auch '''Wirbelzöpfe''' oder '''Randwirbel''' genannt, handelt es sich um zopfartige, gegenläufig drehende [[Wirbel (Strömungslehre)|Luftverwirbelungen]] hinter fliegenden [[Flugzeug]]en. Ihre Intensität ist vor allem vom Gewicht des Flugzeuges abhängig. Die Lebensdauer wird von Wind und Atmosphäre beeinflusst. Im Zentrum der Wirbel ist der Luftdruck vermindert. Bei hoher Luftfeuchtigkeit kann dort [[Kondensation]] einen schmalen, sichtbaren Streifen erzeugen, der direkt hinter den Flügelspitzen beginnt. | ||
Die Wirbelschleppe hinter einem Flugzeug gefährdet andere Flugzeuge und kann gar zu deren Absturz führen. Die Gefahr ist | Die Wirbelschleppe hinter einem Flugzeug gefährdet andere Flugzeuge und kann gar zu deren Absturz führen. Die Gefahr ist umso größer, je schwerer das vorausfliegende und je leichter das folgende Flugzeug ist. Deswegen muss bis zum nächsten Start auf derselben [[Start- und Landebahn|Startbahn]] abgewartet werden, bis die Wirbel entweder vom Wind davongetragen wurden oder sich durch [[Luftreibung]] am Boden ausreichend abgeschwächt haben. Das Gleiche gilt für die Landung. Diese Wartezeit ist ein wesentlicher Faktor für die maximale Kapazität eines [[Flugplatz]]es. | ||
Auf Reiseflughöhe kann die Wirbelschleppe eines schweren Flugzeugs sogar ein 300 Meter tiefer in entgegengesetzter Richtung fliegendes leichteres Flugzeug so hart treffen, dass die Piloten die Kontrolle verlieren.<ref>{{Internetquelle | url=http://www.spiegel.de/wissenschaft/technik/airbus-luftwirbel-brachten-anderes-flugzeug-fast-zum-absturz-a-1147975.html | titel=Airbus-Luftwirbel brachten anderes Flugzeug fast zum Absturz | | Auf Reiseflughöhe kann die Wirbelschleppe eines schweren Flugzeugs sogar ein 300 Meter tiefer in entgegengesetzter Richtung fliegendes leichteres Flugzeug so hart treffen, dass die Piloten die Kontrolle verlieren.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.spiegel.de/wissenschaft/technik/airbus-luftwirbel-brachten-anderes-flugzeug-fast-zum-absturz-a-1147975.html |titel=Airbus-Luftwirbel brachten anderes Flugzeug fast zum Absturz |werk=[[Spiegel Online]] |abruf=2017-05-17}}</ref> | ||
== Entstehung == | == Entstehung == | ||
[[Datei:Будни авиагруппы ВКС РФ на аэродроме Хмеймим в Сирии (15).jpg|mini|hochkant=1. | [[Datei:Будни авиагруппы ВКС РФ на аэродроме Хмеймим в Сирии (15) crop.jpg|mini|hochkant=1.6|Kampfflugzeuge erzeugen wegen ihrer Flügelgeometrie besonders starke Wirbelschleppen]] | ||
Kampfflugzeuge erzeugen wegen ihrer Flügelgeometrie besonders starke Wirbelschleppen]] | Wirbelschleppen sind eine Begleiterscheinung des [[Dynamischer Auftrieb|dynamischen Auftriebs]]. Sie treten unvermeidlich bei jedem Flugzeug auf, da Tragflächen nur dann mit Hilfe des Luftstroms Auftrieb erzeugen können, wenn sie Luft nach unten beschleunigen. Da diese Beschleunigung außerhalb des Flügelbereiches nicht erfolgt, entsteht ein Drehimpuls. Es bilden sich hinter dem Flugzeug zwei gegenläufig drehende Wirbel. Je schwerer ein Flugzeug ist, desto mehr Luft muss es nach unten beschleunigen und umso ausgeprägter ist seine Wirbelschleppe. | ||
Wirbelschleppen sind eine Begleiterscheinung des [[Dynamischer Auftrieb|dynamischen Auftriebs]]. Sie treten unvermeidlich bei jedem Flugzeug auf, da Tragflächen nur dann mit Hilfe des Luftstroms Auftrieb erzeugen können, wenn sie Luft nach unten beschleunigen. Da diese Beschleunigung außerhalb des Flügelbereiches nicht erfolgt, entsteht ein Drehimpuls. Es bilden sich hinter dem Flugzeug zwei gegenläufig drehende Wirbel. Je schwerer ein Flugzeug ist, desto mehr Luft muss es nach unten beschleunigen und | |||
Die Ausformung der Wirbelschleppe hängt von der Geometrie der Tragflächen ab. Beispielsweise können [[Winglets]] die Luftströmung über die Außenkante der Tragfläche von der Tragflächenunterseite zur Oberseite vermindern, wodurch der Kern der Wirbelschleppe langsamer rotiert. Die bei Start und Landung ausgefahrenen [[Auftriebshilfe]]n verstärken dagegen die Intensität der Wirbelschleppe. Bei Kampfflugzeugen nimmt man zudem zugunsten der Manövrierfähigkeit kürzere Flügel und damit starke Wirbelschleppen in Kauf. | Die Ausformung der Wirbelschleppe hängt von der Geometrie der Tragflächen ab. Beispielsweise können [[Winglets]] die Luftströmung über die Außenkante der Tragfläche von der Tragflächenunterseite zur Oberseite vermindern, wodurch der Kern der Wirbelschleppe langsamer rotiert. Die bei Start und Landung ausgefahrenen [[Auftriebshilfe]]n verstärken dagegen die Intensität der Wirbelschleppe. Bei Kampfflugzeugen nimmt man zudem zugunsten der Manövrierfähigkeit kürzere Flügel und damit starke Wirbelschleppen in Kauf. | ||
Zeile 26: | Zeile 25: | ||
== Gefährdungen == | == Gefährdungen == | ||
Bei tief fliegenden Flugzeugen können Wirbelschleppen mit hoher Geschwindigkeit den Erdboden erreichen, so dass im Extremfall Hausdächer abgedeckt oder Solarmodule und Dachflächenfenster zerstört werden.<ref>{{ | Bei tief fliegenden Flugzeugen können Wirbelschleppen mit hoher Geschwindigkeit den Erdboden erreichen, so dass im Extremfall Hausdächer abgedeckt oder Solarmodule und Dachflächenfenster zerstört werden.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.main-spitze.de/lokales/floersheim/wirbelschleppe-beschaedigt-haus-in-floersheim-verursacher-schnell-ermittelt_16772686.htm |werk=main-spitze.de |datum= |abruf=2017-01-08 |titel=Wirbelschleppe beschädigt Haus in Flörsheim – Verursacher schnell ermittelt}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=http://www.kreisblatt.de/lokales/main-taunus-kreis/Wirbelschleppe-fegt-Ziegel-vom-Dach;art676,210644 |werk=Höchster Kreisblatt |datum= |abruf=2017-01-08 |titel=Wirbelschleppe fegt Ziegel vom Dach}}</ref> Besonders gefährdet sind Siedlungen und Gebäude in der Einflugschneise von Flughäfen. | ||
Generell muss auf ausreichenden Abstand zwischen Flugzeugen geachtet werden, insbesondere beim Fliegen in der Warteschleife, bei [[Landeanflug]] und Start, um [[Turbulente Strömung|Turbulenzen]] und Steuerungsprobleme durch Wirbelschleppen der vorausfliegenden Maschinen zu vermeiden. Werden die Abstände nicht eingehalten, drohen schwere Schäden oder gar Abstürze. Für die Abstände gelten Richtzeiten von zwei bis drei Minuten. Diese [[Staffelung (Flugverkehrskontrolle)|Staffelung]] begrenzt die Kapazität eines [[Flugplatz]]es. Aktuell (2017) werden nach einem Beinahe-Unfall zudem auch erhöhte vertikale Abstände diskutiert.<ref> | Generell muss auf ausreichenden Abstand zwischen Flugzeugen geachtet werden, insbesondere beim Fliegen in der Warteschleife, bei [[Landeanflug]] und Start, um [[Turbulente Strömung|Turbulenzen]] und Steuerungsprobleme durch Wirbelschleppen der vorausfliegenden Maschinen zu vermeiden. Werden die Abstände nicht eingehalten, drohen schwere Schäden oder gar Abstürze. Für die Abstände gelten Richtzeiten von zwei bis drei Minuten. Diese [[Staffelung (Flugverkehrskontrolle)|Staffelung]] begrenzt die Kapazität eines [[Flugplatz]]es. Aktuell (2017) werden nach einem Beinahe-Unfall zudem auch erhöhte vertikale Abstände diskutiert.<ref>[http://www.spiegel.de/wissenschaft/technik/airbus-luftwirbel-brachten-anderes-flugzeug-fast-zum-absturz-a-1147975.html ''Airbus-Luftwirbel brachten anderes Flugzeug fast zum Absturz''.] [[Der Spiegel|Spiegel-Online]]; abgerufen am 17. Mai 2017</ref> | ||
== Kategorien == | == Kategorien == | ||
Durch Einteilung der Flugzeuge in Gewichtsklassen werden die benötigten Abstände ( | Durch Einteilung der Flugzeuge in Gewichtsklassen werden die benötigten Abstände ({{enS|wake turbulence separation minima}}) definiert, um die Gefahren der Wirbelschleppen zu vermeiden. Die folgende Tabelle zeigt die Einteilung gemäß [[ICAO]].<ref>Lufthansa Flight Training, Pilot School, BRE OS1/A – International Air Traffic Regulations and Procedures, 2003.</ref> | ||
{| class="wikitable" | {| class="wikitable" | ||
Zeile 62: | Zeile 61: | ||
Die [[Boeing 757]] wird auf Grund von verstärkt auftretenden Wirbelschleppen nach [[Unfall|Beinaheunfällen]] trotz ihres Gewichtes von weniger als 136 Tonnen beinahe immer in die Kategorie Heavy einsortiert. In den USA besteht eigens für die 757 eine weitere Klasse, die sogenannte Klasse MH (Medium-Heavy). In [[Vereinigtes Königreich|Großbritannien]] hat die [[Civil Aviation Authority]] die Klassen Heavy, Upper Medium, Lower Medium, Light und Small; weiterhin wird der [[Airbus A380]] oft noch in eine eigene Kategorie eingestuft. Kontinentaleuropa verwendet die ICAO-Klassen. | Die [[Boeing 757]] wird auf Grund von verstärkt auftretenden Wirbelschleppen nach [[Unfall|Beinaheunfällen]] trotz ihres Gewichtes von weniger als 136 Tonnen beinahe immer in die Kategorie Heavy einsortiert. In den USA besteht eigens für die 757 eine weitere Klasse, die sogenannte Klasse MH (Medium-Heavy). In [[Vereinigtes Königreich|Großbritannien]] hat die [[Civil Aviation Authority]] die Klassen Heavy, Upper Medium, Lower Medium, Light und Small; weiterhin wird der [[Airbus A380]] oft noch in eine eigene Kategorie eingestuft. Kontinentaleuropa verwendet die ICAO-Klassen. | ||
Um die Kapazitätsvorteile (Passagiere/Zeit) teilweise erhalten zu können, schlägt [[Airbus]] für die A380 bei der Landebahnbenutzung eine Unterschreitung der Mindestabstände zum ''vorausfliegenden'' Flugzeug vor,<ref>[ | Um die Kapazitätsvorteile (Passagiere/Zeit) teilweise erhalten zu können, schlägt [[Airbus]] für die A380 bei der Landebahnbenutzung eine Unterschreitung der Mindestabstände zum ''vorausfliegenden'' Flugzeug vor,<ref>[https://skybrary.aero/sites/default/files/bookshelf/1165.pdf ''Airbus A380 Wake Vortex study completed''.] Airbus.com, 28. September 2006.</ref> dadurch verlängert sich die Zeitspanne für das ''nachfolgende'' Flugzeug. | ||
Das [[Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt|DLR]] führte im Jahre 2006 umfangreiche Untersuchungen dazu durch und kam zu dem Schluss, dass sich die Wirbelschleppen einer A380 ''im Reiseflug'' nicht signifikant von denen einer [[Boeing 747]] unterscheiden.<ref>[http://www.dlr.de/desktopdefault.aspx/tabid-4551/84_read-5692/ ''Airbus A380 Wirbelschleppen-Studie abgeschlossen – DLR-Unterstützung bei Messungen erfolgreich''.] dlr.de, 3. November 2006.</ref> Für Start und Landung allerdings wurde für nachfolgende Flugzeuge eine vergrößerte Separation als Empfehlung an die ICAO herausgegeben, während der Abstand für die A380 als nachfolgendes Flugzeug bei 3 NM bleibt: | Das [[Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt|DLR]] führte im Jahre 2006 umfangreiche Untersuchungen dazu durch und kam zu dem Schluss, dass sich die Wirbelschleppen einer A380 ''im Reiseflug'' nicht signifikant von denen einer [[Boeing 747]] unterscheiden.<ref>[http://web.archive.org/web/20100604063057/http://www.dlr.de/desktopdefault.aspx/tabid-4551/84_read-5692/ ''Airbus A380 Wirbelschleppen-Studie abgeschlossen – DLR-Unterstützung bei Messungen erfolgreich''.] dlr.de, 3. November 2006.</ref> Für Start und Landung allerdings wurde für nachfolgende Flugzeuge eine vergrößerte Separation als Empfehlung an die ICAO herausgegeben, während der Abstand für die A380 als nachfolgendes Flugzeug bei 3 NM bleibt: | ||
{| class="wikitable" | {| class="wikitable" | ||
Zeile 85: | Zeile 84: | ||
== Verhalten bei Gefahr von Wirbelschleppen == | == Verhalten bei Gefahr von Wirbelschleppen == | ||
Der Flugverkehrskontrolllotse auf dem Turm gibt üblicherweise bei Gefahr von Turbulenzen und Wirbelschleppen eine Warnung aus. Dennoch steht letztendlich der Pilot in der Verantwortung, sicher zu landen und einen Unfall zu vermeiden. Aus diesem Grund haben sich unter anderen folgende Verfahren als sinnvoll erwiesen: | Der Flugverkehrskontrolllotse auf dem Turm gibt üblicherweise bei Gefahr von Turbulenzen und Wirbelschleppen eine Warnung aus. Dennoch steht letztendlich der Pilot in der Verantwortung, sicher zu landen und einen Unfall zu vermeiden. Aus diesem Grund haben sich unter anderen folgende Verfahren als sinnvoll erwiesen: | ||
* Landung hinter einem landenden großen Flugzeug auf derselben Landebahn:<br />''Über'' dem Gleitweg des vorhergehenden Flugzeugs bleiben und ''nach'' dessen Aufsetzpunkt landen. | * Landung hinter einem landenden großen Flugzeug auf derselben Landebahn:<br /> ''Über'' dem Gleitweg des vorhergehenden Flugzeugs bleiben und ''nach'' dessen Aufsetzpunkt landen. | ||
* Landung hinter einem startenden großen Flugzeug auf derselben Landebahn:<br />„kurze“ Landung, also am Beginn der Landebahn. | * Landung hinter einem startenden großen Flugzeug auf derselben Landebahn:<br /> „kurze“ Landung, also am Beginn der Landebahn. | ||
* Abflug hinter einem startenden großen Flugzeug auf derselben Landebahn:<br />Abheben (rotieren), ''bevor'' der Rotationspunkt des vorangehenden Flugzeugs erreicht ist und ''über'' dessen Steigweg bleiben. | * Abflug hinter einem startenden großen Flugzeug auf derselben Landebahn:<br />Abheben (rotieren), ''bevor'' der Rotationspunkt des vorangehenden Flugzeugs erreicht ist und ''über'' dessen Steigweg bleiben. | ||
== Wissenschaftliche Untersuchungen == | == Wissenschaftliche Untersuchungen == | ||
{{ | {{Belege fehlen}} | ||
[[Airbus]] musste für den [[Airbus A380]] wegen des großen Gewichts und der dadurch sehr intensiven Wirbel neue Technologien entwickeln, welche die Wirbelschleppen bei diesem großen Flugzeug in Grenzen halten. | [[Airbus]] musste für den [[Airbus A380]] wegen des großen Gewichts und der dadurch sehr intensiven Wirbel neue Technologien entwickeln, welche die Wirbelschleppen bei diesem großen Flugzeug in Grenzen halten. | ||
Zeile 113: | Zeile 112: | ||
== Zwischenfälle == | == Zwischenfälle == | ||
* Am 12. November 2001 gegen 9:15 Uhr Ortszeit stürzte kurz nach dem Start vom Flughafen [[John F. Kennedy International Airport|John F. Kennedy]], [[New York City|New York]], ein [[American-Airlines-Flug 587|Airbus A300 auf dem Flug 587]] nach [[Santo Domingo]] der [[American Airlines]] in der Nähe von [[Rockaway Beach (Queens)|Rockaway Beach]], [[Queens]], [[New York (Bundesstaat)|NY]], in dicht besiedeltes Gebiet. Der A300 war in die Wirbelschleppe einer vorher abgeflogenen [[Boeing 747]] geraten. Der Copilot versuchte, die von der Wirbelschleppe ausgelöste Drehung des Flugzeugs mit maximalem Ruderausschlag zu korrigieren, was zum Abreißen des Ruders und damit dann zum Absturz führte.<ref>{{Webarchiv|url=http://www.ntsb.gov/doclib/reports/2004/AAR0404.pdf | wayback=20140707162644|text=Unfallbericht. | * Am 12. November 2001 gegen 9:15 Uhr Ortszeit stürzte kurz nach dem Start vom Flughafen [[John F. Kennedy International Airport|John F. Kennedy]], [[New York City|New York]], ein [[American-Airlines-Flug 587|Airbus A300 auf dem Flug 587]] nach [[Santo Domingo]] der [[American Airlines]] in der Nähe von [[Rockaway Beach (Queens)|Rockaway Beach]], [[Queens]], [[New York (Bundesstaat)|NY]], in dicht besiedeltes Gebiet. Der A300 war in die Wirbelschleppe einer vorher abgeflogenen [[Boeing 747]] geraten. Der Copilot versuchte, die von der Wirbelschleppe ausgelöste Drehung des Flugzeugs mit maximalem Ruderausschlag zu korrigieren, was zum Abreißen des Ruders und damit dann zum Absturz führte.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.ntsb.gov/doclib/reports/2004/AAR0404.pdf |wayback=20140707162644 |text=Unfallbericht. |format=PDF; 1,86 MB}} Flugunfalluntersuchungsbehörde NTSB, S. 160 (englisch)</ref> | ||
* Auch der [[Absturz eines Learjet 45 in Mexiko-Stadt 2008]] ließ sich auf Wirbelschleppen einer vor dem Learjet fliegenden Boeing 767-300 zurückführen. | * Auch der [[Absturz eines Learjet 45 in Mexiko-Stadt 2008]] ließ sich auf Wirbelschleppen einer vor dem Learjet fliegenden Boeing 767-300 zurückführen. | ||
* Beim Fliegerfest auf dem [[Flugplatz Backnang-Heiningen]] am 9. September 2012 verunglückte eine [[Robin DR 400|Robin DR 400/180 Régent]] direkt nach dem Abheben, weil die Wirbelschleppe einer zuvor gestarteten [[Antonow An-2]] die fliegende Robin um 90 Grad [[Rollen (Längsachse)|rollen]] ließ und damit zum Absturz brachte. Die Untersuchung des Unfalls hat gezeigt, dass eine Kompensation des Rollmoments auch mit größtem Ruderausschlag nicht möglich war.<ref>[http://www.bfu-web.de/DE/Publikationen/Untersuchungsberichte/2012/Bericht_12_3X134_DR400_Backnang-Heiningen.pdf?__blob=publicationFile Untersuchungsbericht.] (PDF) Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung; abgerufen am 6. November 2014. [http://www.bfu-web.de/DE/Service/V180-Video/V180-Video_node.html Video der Bundesstelle zum Unfall]</ref> | * Beim Fliegerfest auf dem [[Flugplatz Backnang-Heiningen]] am 9. September 2012 verunglückte eine [[Robin DR 400|Robin DR 400/180 Régent]] direkt nach dem Abheben, weil die Wirbelschleppe einer zuvor gestarteten [[Antonow An-2]] die fliegende Robin um 90 Grad [[Rollen (Längsachse)|rollen]] ließ und damit zum Absturz brachte. Die Untersuchung des Unfalls hat gezeigt, dass eine Kompensation des Rollmoments auch mit größtem Ruderausschlag nicht möglich war.<ref>[http://www.bfu-web.de/DE/Publikationen/Untersuchungsberichte/2012/Bericht_12_3X134_DR400_Backnang-Heiningen.pdf?__blob=publicationFile Untersuchungsbericht.] (PDF; 2,2 MB) Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung; abgerufen am 6. November 2014. [http://www.bfu-web.de/DE/Service/V180-Video/V180-Video_node.html Video der Bundesstelle zum Unfall]</ref> | ||
* Am 7. Januar 2017 bewirkte die Wirbelschleppe eines auf Reiseflughöhe fliegenden [[Airbus A380]] der Fluggesellschaft [[Emirates]], dass eine 300 Meter niedriger in entgegengesetzter Richtung fliegende Maschine des Typs [[Challenger 604]] der [[MHS Aviation]] drei- bis fünfmal um die eigene Achse rotierte. Die Piloten verloren zeitweilig die Kontrolle über das Flugzeug und konnten es erst ca. 3.000 Meter tiefer abfangen und schließlich schwer beschädigt landen. Mehrere Passagiere wurden verletzt und mussten im Krankenhaus behandelt werden. Die Challenger 604 erlitt einen Totalschaden und musste abgeschrieben werden.<ref>[http://avherald.com/h?article=4a5e80f3 Accident: Emirates A388 over Arabian Sea on Jan 7th 2017, wake turbulence sends business jet in uncontrolled descent], abgerufen am 19. März 2017.</ref><ref>[http://www.aerotelegraph.com/a380-bringt-businessjet-in-sturzflug Airbus A380 löst bei Businessjet Sturzflug aus], abgerufen am 20. März 2017</ref> | * Am 7. Januar 2017 bewirkte die Wirbelschleppe eines auf Reiseflughöhe fliegenden [[Airbus A380]] der Fluggesellschaft [[Emirates]], dass eine 300 Meter niedriger in entgegengesetzter Richtung fliegende Maschine des Typs [[Challenger 604]] der [[MHS Aviation]] drei- bis fünfmal um die eigene Achse rotierte. Die Piloten verloren zeitweilig die Kontrolle über das Flugzeug und konnten es erst ca. 3.000 Meter tiefer abfangen und schließlich schwer beschädigt landen. Mehrere Passagiere wurden verletzt und mussten im Krankenhaus behandelt werden. Die Challenger 604 erlitt einen Totalschaden und musste abgeschrieben werden.<ref>[http://avherald.com/h?article=4a5e80f3 Accident: Emirates A388 over Arabian Sea on Jan 7th 2017, wake turbulence sends business jet in uncontrolled descent], abgerufen am 19. März 2017.</ref><ref>[http://www.aerotelegraph.com/a380-bringt-businessjet-in-sturzflug Airbus A380 löst bei Businessjet Sturzflug aus], abgerufen am 20. März 2017</ref> | ||
Zeile 135: | Zeile 134: | ||
* [[Hermann Schlichting]], [[Erich Truckenbrodt]]: ''Grundlagen aus der Strömungsmechanik: Aerodynamik des Tragflügels (Teil 1).'' (= Aerodynamik des Flugzeugs. Band 1). Springer Verlag, Berlin 2001, ISBN 3-540-67374-1. | * [[Hermann Schlichting]], [[Erich Truckenbrodt]]: ''Grundlagen aus der Strömungsmechanik: Aerodynamik des Tragflügels (Teil 1).'' (= Aerodynamik des Flugzeugs. Band 1). Springer Verlag, Berlin 2001, ISBN 3-540-67374-1. | ||
* Hermann Schlichting, Erich Truckenbrodt: ''Aerodynamik des Tragflügels (Teil 2), des Rumpfes, der Flügel-Rumpf-Anordnung und der Leitwerke.'' (= Aerodynamik des Flugzeugs. Band 2). Springer Verlag, Berlin 2001, ISBN 3-540-67375-X. | * Hermann Schlichting, Erich Truckenbrodt: ''Aerodynamik des Tragflügels (Teil 2), des Rumpfes, der Flügel-Rumpf-Anordnung und der Leitwerke.'' (= Aerodynamik des Flugzeugs. Band 2). Springer Verlag, Berlin 2001, ISBN 3-540-67375-X. | ||
* Kapitel 12.1 ''Wirbelschleppen.'' In: Klaus Hünecke: ''Die Technik des modernen Verkehrsflugzeuges'', Motorbuch Verlag, Stuttgart 2017, ISBN 978-3-613-03893-6, S. 238–261 | |||
== Weblinks == | == Weblinks == | ||
{{Commons|Wingtip vortices|Wirbelschleppe}} | {{Commons|Wingtip vortices|Wirbelschleppe}} | ||
{{Wiktionary}} | {{Wiktionary}} | ||
* [https://www.bfu-web.de/DE/Service/V180-Video/V180-Video_node.html Video zur Untersuchung eines Flugunfalls hervorgerufen durch Wirbelschleppen] von [[Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung]] 2015 | |||
* [http://www.pa.op.dlr.de/wirbelschleppe/ Untersuchung von Wirbelschleppen] am Institut für Physik der Atmosphäre im [[Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt|DLR]], Oberpfaffenhofen | * [http://www.pa.op.dlr.de/wirbelschleppe/ Untersuchung von Wirbelschleppen] am Institut für Physik der Atmosphäre im [[Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt|DLR]], Oberpfaffenhofen | ||
Bei Wirbelschleppen, auch Wirbelzöpfe oder Randwirbel genannt, handelt es sich um zopfartige, gegenläufig drehende Luftverwirbelungen hinter fliegenden Flugzeugen. Ihre Intensität ist vor allem vom Gewicht des Flugzeuges abhängig. Die Lebensdauer wird von Wind und Atmosphäre beeinflusst. Im Zentrum der Wirbel ist der Luftdruck vermindert. Bei hoher Luftfeuchtigkeit kann dort Kondensation einen schmalen, sichtbaren Streifen erzeugen, der direkt hinter den Flügelspitzen beginnt.
Die Wirbelschleppe hinter einem Flugzeug gefährdet andere Flugzeuge und kann gar zu deren Absturz führen. Die Gefahr ist umso größer, je schwerer das vorausfliegende und je leichter das folgende Flugzeug ist. Deswegen muss bis zum nächsten Start auf derselben Startbahn abgewartet werden, bis die Wirbel entweder vom Wind davongetragen wurden oder sich durch Luftreibung am Boden ausreichend abgeschwächt haben. Das Gleiche gilt für die Landung. Diese Wartezeit ist ein wesentlicher Faktor für die maximale Kapazität eines Flugplatzes.
Auf Reiseflughöhe kann die Wirbelschleppe eines schweren Flugzeugs sogar ein 300 Meter tiefer in entgegengesetzter Richtung fliegendes leichteres Flugzeug so hart treffen, dass die Piloten die Kontrolle verlieren.[1]
Wirbelschleppen sind eine Begleiterscheinung des dynamischen Auftriebs. Sie treten unvermeidlich bei jedem Flugzeug auf, da Tragflächen nur dann mit Hilfe des Luftstroms Auftrieb erzeugen können, wenn sie Luft nach unten beschleunigen. Da diese Beschleunigung außerhalb des Flügelbereiches nicht erfolgt, entsteht ein Drehimpuls. Es bilden sich hinter dem Flugzeug zwei gegenläufig drehende Wirbel. Je schwerer ein Flugzeug ist, desto mehr Luft muss es nach unten beschleunigen und umso ausgeprägter ist seine Wirbelschleppe.
Die Ausformung der Wirbelschleppe hängt von der Geometrie der Tragflächen ab. Beispielsweise können Winglets die Luftströmung über die Außenkante der Tragfläche von der Tragflächenunterseite zur Oberseite vermindern, wodurch der Kern der Wirbelschleppe langsamer rotiert. Die bei Start und Landung ausgefahrenen Auftriebshilfen verstärken dagegen die Intensität der Wirbelschleppe. Bei Kampfflugzeugen nimmt man zudem zugunsten der Manövrierfähigkeit kürzere Flügel und damit starke Wirbelschleppen in Kauf.
Zusätzlich zur Wirbelschleppe versetzen die Turbinen von Strahltriebwerken und die Propeller von Propellertriebwerken die Luft in Rotation.
Zusammen mit dem von den Tragflächen nach unten beschleunigten Luftpaket bewegen sich die Wirbel der Wirbelschleppe nach unten Richtung Erdoberfläche. Aufgrund des physikalischen Prinzips der Impulserhaltung ist es nicht möglich, dass sich die Wirbelschleppe auflöst, bevor sie den Erdboden (oder ein anderes Hindernis) erreicht hat. Jedoch wird mit der Zeit durch Luftreibung immer mehr Luft in Bewegung versetzt, wobei gleichzeitig aufgrund der Drehimpulserhaltung deren Geschwindigkeit abnimmt. Die Wirbelschleppe wird also mit der Zeit größer und langsamer und verliert ihre Gefährlichkeit.
Die Luft kühlt sich im Zentrum der Verwirbelung am Flügelende adiabatisch ab, da sich hier ein Bereich besonders niedrigen Drucks befindet. Dabei erreicht die Luft oft Temperaturen unterhalb der Taupunkttemperatur, wodurch es zur Kondensation des in der Luft enthaltenen Wassers zu Wasserdampf/Nebel kommt und ein Wirbelzopf sichtbar wird. Beim Landeanflug bei feuchtigkeitsgesättigter Luft kann man solche Wirbelzöpfe sogar an mehreren Stellen an jeder Tragfläche sehen, neben der Außenkante oft zum Beispiel auch am jeweiligen Ende der Auftriebshilfen (Klappen).
Bei tief fliegenden Flugzeugen können Wirbelschleppen mit hoher Geschwindigkeit den Erdboden erreichen, so dass im Extremfall Hausdächer abgedeckt oder Solarmodule und Dachflächenfenster zerstört werden.[2][3] Besonders gefährdet sind Siedlungen und Gebäude in der Einflugschneise von Flughäfen.
Generell muss auf ausreichenden Abstand zwischen Flugzeugen geachtet werden, insbesondere beim Fliegen in der Warteschleife, bei Landeanflug und Start, um Turbulenzen und Steuerungsprobleme durch Wirbelschleppen der vorausfliegenden Maschinen zu vermeiden. Werden die Abstände nicht eingehalten, drohen schwere Schäden oder gar Abstürze. Für die Abstände gelten Richtzeiten von zwei bis drei Minuten. Diese Staffelung begrenzt die Kapazität eines Flugplatzes. Aktuell (2017) werden nach einem Beinahe-Unfall zudem auch erhöhte vertikale Abstände diskutiert.[4]
Durch Einteilung der Flugzeuge in Gewichtsklassen werden die benötigten Abstände (englisch wake turbulence separation minima) definiert, um die Gefahren der Wirbelschleppen zu vermeiden. Die folgende Tabelle zeigt die Einteilung gemäß ICAO.[5]
vorausgehendes Flugzeug |
folgendes Flugzeug |
Abstand | Wartezeit | Beispiel | |
---|---|---|---|---|---|
L | Light (MTOW <7 t) | light | 3 NM | N/A | Cessna 182 folgt Cessna 182 |
medium | 3 NM | N/A | Airbus A320 folgt Cessna 182 | ||
heavy | 3 NM | N/A | Boeing 747 folgt Cessna 182 | ||
M | Medium (MTOW 7 t bis 136 t) | light | 5 NM | 3 min | Cessna 182 folgt Airbus A320 |
medium | 3 NM | N/A | Airbus A320 folgt Airbus A320 | ||
heavy | 3 NM | 2 min | Boeing 747 folgt Airbus A320 | ||
H | Heavy (MTOW >136 t) | light | 6 NM | 3 min | Cessna 182 folgt Boeing 747 |
medium | 5 NM | 2 min | Airbus A320 folgt Boeing 747 | ||
heavy | 4 NM | N/A | Boeing 747 folgt Boeing 747 |
Die Boeing 757 wird auf Grund von verstärkt auftretenden Wirbelschleppen nach Beinaheunfällen trotz ihres Gewichtes von weniger als 136 Tonnen beinahe immer in die Kategorie Heavy einsortiert. In den USA besteht eigens für die 757 eine weitere Klasse, die sogenannte Klasse MH (Medium-Heavy). In Großbritannien hat die Civil Aviation Authority die Klassen Heavy, Upper Medium, Lower Medium, Light und Small; weiterhin wird der Airbus A380 oft noch in eine eigene Kategorie eingestuft. Kontinentaleuropa verwendet die ICAO-Klassen.
Um die Kapazitätsvorteile (Passagiere/Zeit) teilweise erhalten zu können, schlägt Airbus für die A380 bei der Landebahnbenutzung eine Unterschreitung der Mindestabstände zum vorausfliegenden Flugzeug vor,[6] dadurch verlängert sich die Zeitspanne für das nachfolgende Flugzeug.
Das DLR führte im Jahre 2006 umfangreiche Untersuchungen dazu durch und kam zu dem Schluss, dass sich die Wirbelschleppen einer A380 im Reiseflug nicht signifikant von denen einer Boeing 747 unterscheiden.[7] Für Start und Landung allerdings wurde für nachfolgende Flugzeuge eine vergrößerte Separation als Empfehlung an die ICAO herausgegeben, während der Abstand für die A380 als nachfolgendes Flugzeug bei 3 NM bleibt:
vorausgehendes Flugzeug |
folgendes Flugzeug |
Abstand | Wartezeit | Beispiel | |
---|---|---|---|---|---|
J | Super | light | 8 NM | 3 min | Cessna 182 folgt Airbus A380 |
medium | 5 NM | 3 min | Airbus A320 folgt Airbus A380 | ||
heavy | 4 NM | 2 min | Boeing 747 folgt Airbus A380 | ||
super | 4 NM | N/A | Airbus A380 folgt Airbus A380 |
Trotz gleichem oder höherem Gewicht als die A380 wurden C-5 Galaxy und An-124 bisher wie eine B747 behandelt.
Der Flugverkehrskontrolllotse auf dem Turm gibt üblicherweise bei Gefahr von Turbulenzen und Wirbelschleppen eine Warnung aus. Dennoch steht letztendlich der Pilot in der Verantwortung, sicher zu landen und einen Unfall zu vermeiden. Aus diesem Grund haben sich unter anderen folgende Verfahren als sinnvoll erwiesen:
Airbus musste für den Airbus A380 wegen des großen Gewichts und der dadurch sehr intensiven Wirbel neue Technologien entwickeln, welche die Wirbelschleppen bei diesem großen Flugzeug in Grenzen halten.
Die Forschung zu diesem Thema lässt sich in drei Bereiche aufteilen:
1. Wirbelerkennung und -vorhersage
Die Entwicklung von Methoden zur Abschätzung des Wirbelverhaltens, z. B. in Abhängigkeit meteorologischer Kennwerte, lassen eine theoretische Wirbelvorhersage z. B. in Computermodellen zu. Die physikalischen Prozesse des Transports und der Abschwächung der Wirbel in der Erdatmosphäre sind verstanden. Wirbelschleppen können mittels eines gepulsten LIDARs beobachtet werden.
2. Wirbelvermeidung
Durch Entwicklung von Flugzeugen mit günstiger Wirbelcharakteristik wird versucht, die Wirbelstärke zu verringern. Es ist außerdem nachgewiesen, dass Flugzeugwirbelschleppen durch die Erzeugung von Mehr-Wirbel-Systemen abgeschwächt werden können.
Um direkt am Flugzeug konstruktiv die Wirbelschleppenbildung zu vermindern, gibt es folgende Überlegungen:
3. Wirbelverträglichkeit
Der dritte Teil der Forschung bezieht sich auf die Entwicklung von Methoden zur Erhöhung der Sicherheit bei Einflug in eine Wirbelschleppe, damit es z. B. bei Einflug in solche Wirbel nicht zu Klappenabrissen kommt.
Wirbelschleppen können unter bestimmten Voraussetzungen hörbar sein. Vor allem an windstillen Tagen können Wirbelschleppen hinter schweren Flugzeugen als dumpfes Brausen und Zischen wahrgenommen werden. Stabile Wirbelschleppen sind als breitbandiges tieffrequentes Geräusch hörbar.[12] Ist die Wirbelschleppe schwächer, kann sie mit einem Geräusch wie reißendes Papier abbrechen. Der hörbare Schall der Wirbelschleppe tritt auf, wenn das Flugzeug bereits vorüber ist, und nimmt erst dann an Intensität zu. Dabei ist das Geräusch deutlich hinter dem Flugzeug am Himmel zu orten. Das Geräusch kann für dreißig Sekunden oder länger anhalten, wobei sich seine Klangfarbe fortwährend ändert, manchmal mit raschelnden und reißenden Anteilen, bis es schließlich erstirbt.