imported>Aka K (Halbgeviertstrich) |
imported>Aka K (→Literatur: Halbgeviertstrich) |
||
Zeile 16: | Zeile 16: | ||
Ein Beratervertrag von 1906 bis zum Tod mit der Firma ''E. Leybold's Nachfolger'' in Köln ermöglichte ihm, in seinem Privatlabor zunächst in Karlsruhe, später in München weiter zu forschen. Unter anderem erfand er das Gasballast-Prinzip. Gaede war Inhaber von fast 40 Patenten in Deutschland, dazu zahlreiche im Ausland. Der Ruf, nach Kriegsende an die Universität in Karlsruhe zurückzukehren, erreichte Gaede nicht mehr. | Ein Beratervertrag von 1906 bis zum Tod mit der Firma ''E. Leybold's Nachfolger'' in Köln ermöglichte ihm, in seinem Privatlabor zunächst in Karlsruhe, später in München weiter zu forschen. Unter anderem erfand er das Gasballast-Prinzip. Gaede war Inhaber von fast 40 Patenten in Deutschland, dazu zahlreiche im Ausland. Der Ruf, nach Kriegsende an die Universität in Karlsruhe zurückzukehren, erreichte Gaede nicht mehr. | ||
Die GAEDE-Stiftung | Die GAEDE-Stiftung verleiht jährlich an junge Nachwuchswissenschaftler den dotierten [[Gaede-Preis]] für Arbeiten auf dem Gebiet der vakuumgestützten Wissenschaften. Das der Stiftung angeschlossene Gaede-Archiv verwaltet seinen Nachlass. Es befindet sich am Firmensitz der aus ''E. Leybold's Nachfolger'' hervorgegangenen [[Oerlikon Leybold Vacuum|Leybold GmbH]] in Köln und ist nach Anmeldung für jedermann zugänglich. | ||
=== Ehrungen === | === Ehrungen === | ||
Zeile 27: | Zeile 27: | ||
== Literatur == | == Literatur == | ||
* Harriet Unzeitig: ''Zwischen Wissenschaft und Technik | * Harriet Unzeitig: ''Zwischen Wissenschaft und Technik – zu den Pumpenerfindungen Wolfgang Gaedes von 1900-1914''. Dissertation, LMU München, München 2000, ISBN 3-00-007727-8. | ||
* {{NDB|6|15|16|Gaede, Wolfgang|Franz Wolf|118689096}} | * {{NDB|6|15|16|Gaede, Wolfgang|Franz Wolf|118689096}} | ||
*''Wolfgang Gaede''. In: Karin Orth: Vertreibung aus dem Wissenschaftssystem. Gedenkbuch für die im Nationalsozialismus vertriebenen Gremienmitglieder der DFG, Stuttgart: Steiner 2018 (Beiträge zur Geschichte der Deutschen Forschungsgemeinschaft; 7), S. 337–346. ISBN 978-3-515-11953-5 | |||
== Weblinks == | == Weblinks == | ||
Zeile 34: | Zeile 35: | ||
* [http://www.siemens-ring.de/ringtraeger.html Träger des Werner-von-Siemens-Ringes] | * [http://www.siemens-ring.de/ringtraeger.html Träger des Werner-von-Siemens-Ringes] | ||
* [http://www.vakuumgesellschaft.de/ Deutsche Vakuumgesellschaft (DVG)] | * [http://www.vakuumgesellschaft.de/ Deutsche Vakuumgesellschaft (DVG)] | ||
* [http://www.gaedestiftung.org Gaedestiftung] | |||
== Einzelnachweise == | == Einzelnachweise == |
Wolfgang Max Paul Gaede (* 25. Mai 1878 in Lehe; † 24. Juni 1945 in München) war ein Physiker und Pionier der Vakuumtechnik.
Gaede war der Sohn des preußischen Obersts Karl Gaede und der Amalia geb. Renf, sein jüngerer Bruder Kurt Gaede (1886–1975) wurde Professor für Architektur. 1897 begann er an der Universität Freiburg im Breisgau ein Studium der Medizin, wechselte jedoch bald in den Fachbereich der Physik, wo er 1901 über das Thema Über die Änderung der spezifischen Wärme der Metalle mit der Temperatur promoviert wurde. Anschließende Forschungen über den Voltaeffekt im Vakuum blieben jedoch erfolglos, da das mit der damaligen Pumpentechnik zu erreichende Vakuum für die Untersuchungen nicht ausreichte. Dies war der Anlass für Gaede, sich näher mit der Vakuumtechnik zu befassen. Er erfand die rotierende Quecksilberpumpe für Hochvakuum, welche er 1905 auf einem Kongress in Meran seinen Wissenschaftskollegen vorstellte. Ebenfalls in Freiburg verfasste Gaede 1909 seine Habilitationsschrift über Die äußere Reibung der Gase.
1913 erhielt er an der Freiburger Universität eine Professorenstelle. In den folgenden sechs Jahren erfand er dort die Molekularpumpe und eine Quecksilber-Diffusionspumpe. 1919 wechselte Gaede als Professor für Experimentalphysik an die Technische Hochschule Karlsruhe, wo er auf folgenden Forschungsgebieten tätig war:
Im Jahr 1930 wurde Gaede zum Mitglied der Leopoldina gewählt. 1933/34 wurde Gaede von zwei Mitarbeitern bei der Gestapo denunziert, die Nationalsozialisten als „Kindsköpfe“ bezeichnet zu haben. Er musste daraufhin in den Ruhestand gehen, obwohl sich alle Vorwürfe als nichtig erwiesen. Trotz dieses Zwischenfalls wurde ihm 1934 der Werner-von-Siemens-Ring von 1933 verliehen. Auch auf internationaler Ebene erhielt er in den folgenden Jahren verschiedene Auszeichnungen.
Ein Beratervertrag von 1906 bis zum Tod mit der Firma E. Leybold's Nachfolger in Köln ermöglichte ihm, in seinem Privatlabor zunächst in Karlsruhe, später in München weiter zu forschen. Unter anderem erfand er das Gasballast-Prinzip. Gaede war Inhaber von fast 40 Patenten in Deutschland, dazu zahlreiche im Ausland. Der Ruf, nach Kriegsende an die Universität in Karlsruhe zurückzukehren, erreichte Gaede nicht mehr.
Die GAEDE-Stiftung verleiht jährlich an junge Nachwuchswissenschaftler den dotierten Gaede-Preis für Arbeiten auf dem Gebiet der vakuumgestützten Wissenschaften. Das der Stiftung angeschlossene Gaede-Archiv verwaltet seinen Nachlass. Es befindet sich am Firmensitz der aus E. Leybold's Nachfolger hervorgegangenen Leybold GmbH in Köln und ist nach Anmeldung für jedermann zugänglich.
Personendaten | |
---|---|
NAME | Gaede, Wolfgang |
ALTERNATIVNAMEN | Gaede, Wolfgang Max Paul |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Physiker und Pionier der Vakuumtechnik |
GEBURTSDATUM | 25. Mai 1878 |
GEBURTSORT | Lehe (Bremerhaven) |
STERBEDATUM | 24. Juni 1945 |
STERBEORT | München |