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Kaiser wurde 1952 in [[Erlangen]] [[Promotion (Doktor)|promoviert]], war dann als [[Post-Doktorand|Post-Doc]] an der [[Purdue University]], ab 1954 bei den ''[[US Army Signal Corps]] Engineering Laboratories'' in [[Fort Monmouth]] und 1957 bis 1964 bei den [[Bell Laboratories]] in Murray Hill. Er war ab 1964 Professor für Experimentalphysik an der [[Technische Hochschule München|Technischen Universität München]], wo er in den 1960er-Jahren eine international renommierte Arbeitsgruppe zur Laserphysik und Laserspektroskopie aufbaute und 1993 [[Emeritierung|emeritierte]]. | Kaiser wurde 1952 in [[Erlangen]] [[Promotion (Doktor)|promoviert]], war dann als [[Post-Doktorand|Post-Doc]] an der [[Purdue University]], ab 1954 bei den ''[[US Army Signal Corps]] Engineering Laboratories'' in [[Fort Monmouth]] und 1957 bis 1964 bei den [[Bell Laboratories]] in Murray Hill. Er war ab 1964 Professor für Experimentalphysik an der [[Technische Hochschule München|Technischen Universität München]], wo er in den 1960er-Jahren eine international renommierte Arbeitsgruppe zur Laserphysik und Laserspektroskopie aufbaute und 1993 [[Emeritierung|emeritierte]].<ref>{{Internetquelle |url=https://www.ph.tum.de/about/history/ |titel=History of the Physics Department of TUM |hrsg=ph.tum.de |zugriff=2019-04-16 |sprache=en}}</ref> Er gehörte zusammen mit [[Heinz Maier-Leibnitz]] zu den Initiatoren des tiefgreifenden Umbaus der Fakultät für Physik der TUM in ein Department und dessen Umzugs nach [[Hochschul- und Forschungszentrum Garching|Garching]].<ref>{{Internetquelle |url=https://www.merkur.de/lokales/muenchen-lk/jahre-physik-department-hier-haben-sechs-nobelpreistraeger-geforscht-5282127.html |titel=50 Jahre Physik-Department: Hier haben sechs Nobelpreisträger geforscht |werk=Münchner Merkur |datum=2015-07-23 |zugriff=2019-04-16}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.ph.tum.de/latest/events/tagderphysik/galerie-50-jahre/ |titel=Bildergalerie Festakt 50 Jahre Physik-Department |hrsg=TUM |datum=2015-07-22 |zugriff=2019-04-16 |kommentar=mit zahlreichen Fotos}}</ref> | ||
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Kaiser ist vor allem für seine Arbeiten über Laserspektroskopie mit ultrakurzen Lichtpulsen bekannt, die er sowohl in der Festkörperphysik als auch in der [[Biophysik]] und Chemie anwandte (z. B. [[Photochemie]] des [[Bakteriorhodopsin]]s in der [[Photosynthese]], zeitaufgelöste Spektroskopie der Reaktionen organischer Moleküle). Er ist ein Laserpionier der ersten Stunde und war ab 1960 an den Bell Labs an der frühen Entwicklung des [[Rubinlaser]]s beteiligt<ref>R. J. Collins, D. F. Nelson, A. L. Schawlow, W. Bond, C. G. B. Garrett, W. Kaiser: ''Coherence, Narrowing, Directionality, and Relaxation Oscillations in the Light Emission from Ruby.'' In: ''Physical Review Letters.'' 5, Nr. 7, 1960, S. 303, {{doi|10.1103/PhysRevLett.5.303}}.</ref> und entdeckte dort mit C. G. B. Garrett die Zwei-Photonen-Absorption,<ref>C. G. B. Garrett, W. Kaiser: ''Two-Photon Excitation in CaF<sub>2</sub>: Eu<sup>2+</sup>.'' In: ''Physical Review Letters.'' 7, Nr. 6, 1961, S. 229–232, {{doi|10.1103/PhysRevLett.7.229}}.</ref> die schon von [[Maria Goeppert-Mayer]] 1931 vorhergesagt wurde und danach ein wichtiges Element der Laserspektroskopie wurde. Mit seinen Arbeitsgruppen in München untersuchte er weiterhin unter anderem stimulierte [[Raman-Streuung|Raman]] | Kaiser ist vor allem für seine Arbeiten über Laserspektroskopie mit ultrakurzen Lichtpulsen bekannt, die er sowohl in der Festkörperphysik als auch in der [[Biophysik]] und Chemie anwandte (z. B. [[Photochemie]] des [[Bakteriorhodopsin]]s in der [[Photosynthese]], zeitaufgelöste Spektroskopie der Reaktionen organischer Moleküle). Er ist ein Laserpionier der ersten Stunde und war ab 1960 an den Bell Labs an der frühen Entwicklung des [[Rubinlaser]]s beteiligt<ref>R. J. Collins, D. F. Nelson, A. L. Schawlow, W. Bond, C. G. B. Garrett, W. Kaiser: ''Coherence, Narrowing, Directionality, and Relaxation Oscillations in the Light Emission from Ruby.'' In: ''Physical Review Letters.'' 5, Nr. 7, 1960, S. 303, {{doi|10.1103/PhysRevLett.5.303}}.</ref> und entdeckte dort mit C. G. B. Garrett die Zwei-Photonen-Absorption,<ref>C. G. B. Garrett, W. Kaiser: ''Two-Photon Excitation in CaF<sub>2</sub>: Eu<sup>2+</sup>.'' In: ''Physical Review Letters.'' 7, Nr. 6, 1961, S. 229–232, {{doi|10.1103/PhysRevLett.7.229}}.</ref> die schon von [[Maria Goeppert-Mayer]] 1931 vorhergesagt wurde und danach ein wichtiges Element der Laserspektroskopie wurde. Mit seinen Arbeitsgruppen in München untersuchte er weiterhin unter anderem stimulierte [[Raman-Streuung|Raman-]] und [[Brillouin-Streuung]], Lebensdauer von [[Phonon]]en in Festkörpern aus zeitaufgelöster [[Raman-Spektroskopie]], Selbstfokussierungseffekte in der nichtlinearen Optik. | ||
In den 1950er-Jahren beschäftigte er sich mit Halbleitern, wo er ebenfalls Pionierleistungen vollbrachte, unter anderem in der Infrarotspektroskopie-Untersuchung von Valenzbandstrukturen [[Dotierung|dotierter]] Halbleiter oder der Untersuchung der Fotoleitung dotierter Germanium-Halbleiter, später Grundlage für darauf basierende Infrarotdetektoren. Außerdem klärte er 1954 die Rolle von eindiffundierendem Sauerstoff bei der Züchtung von Silizium- und Germanium-[[Einkristall]]en und war damit wesentlich an der damals einsetzenden Entwicklung der Halbleitertechnologien beteiligt. | In den 1950er-Jahren beschäftigte er sich mit Halbleitern, wo er ebenfalls Pionierleistungen vollbrachte, unter anderem in der Infrarotspektroskopie-Untersuchung von Valenzbandstrukturen [[Dotierung|dotierter]] Halbleiter oder der Untersuchung der Fotoleitung dotierter Germanium-Halbleiter, später Grundlage für darauf basierende Infrarotdetektoren. Außerdem klärte er 1954 die Rolle von eindiffundierendem Sauerstoff bei der Züchtung von Silizium- und Germanium-[[Einkristall]]en und war damit wesentlich an der damals einsetzenden Entwicklung der Halbleitertechnologien beteiligt. | ||
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*Der Laser : Grundlagen und neue Ergebnisse, Abhandlungen und Berichte, Deutsches Museum 1967 | *Der Laser : Grundlagen und neue Ergebnisse, Abhandlungen und Berichte, Deutsches Museum 1967 | ||
==Literatur== | == Literatur == | ||
* Donald Nelson, Robert Collins, Wolfgang Kaiser: ''Bell Labs and the Ruby Laser.'' In: ''Physics Today.'' Januar 2010. | * Donald Nelson, Robert Collins, Wolfgang Kaiser: ''Bell Labs and the Ruby Laser.'' In: ''Physics Today.'' Januar 2010. | ||
== Weblinks == | == Weblinks == | ||
* | * {{Internetquelle |url=https://web.archive.org/web/20121110161940/http://www.uni-protokolle.de/nachrichten/id/102804/ |titel=Experimentalphysiker feiert 80. Geburtstag |datum=2005-07-06 |hrsg=Technische Universität München |zugriff=2019-04-16 |abruf-verborgen=1}} | ||
* | * {{Internetquelle |url=https://www.physics.purdue.edu/alumni/hondegree/kaiser.html |titel=Wolfgang Kaiser, Honorary Degree Recipient |autor=H. Y. Fan, A. K. Ramdas |datum=1993 |hrsg=physics.purdue.edu |sprache=en |zugriff=2019-04-16 |abruf-verborgen=1}} | ||
* | * {{Internetquelle |url=http://www.ph.tum.de/fakultaet/veranstaltungen/50_jahre_laser/ |titel=Festkolloquium zum 85. Geburtstag |hrsg=TU München |datum=2010-06 |zugriff=1970-01-01 |abruf-verborgen=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20100617171127/http://www.ph.tum.de/fakultaet/veranstaltungen/50_jahre_laser/ |archiv-datum=2010-06-17}} | ||
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Wolfgang Kaiser (* 17. Juli 1925 in Nürnberg) ist ein deutscher Experimentalphysiker, der sich sowohl mit Festkörperphysik als auch mit Laserphysik und Laserspektroskopie befasste.
Kaiser wurde 1952 in Erlangen promoviert, war dann als Post-Doc an der Purdue University, ab 1954 bei den US Army Signal Corps Engineering Laboratories in Fort Monmouth und 1957 bis 1964 bei den Bell Laboratories in Murray Hill. Er war ab 1964 Professor für Experimentalphysik an der Technischen Universität München, wo er in den 1960er-Jahren eine international renommierte Arbeitsgruppe zur Laserphysik und Laserspektroskopie aufbaute und 1993 emeritierte.[1] Er gehörte zusammen mit Heinz Maier-Leibnitz zu den Initiatoren des tiefgreifenden Umbaus der Fakultät für Physik der TUM in ein Department und dessen Umzugs nach Garching.[2][3]
Kaiser ist vor allem für seine Arbeiten über Laserspektroskopie mit ultrakurzen Lichtpulsen bekannt, die er sowohl in der Festkörperphysik als auch in der Biophysik und Chemie anwandte (z. B. Photochemie des Bakteriorhodopsins in der Photosynthese, zeitaufgelöste Spektroskopie der Reaktionen organischer Moleküle). Er ist ein Laserpionier der ersten Stunde und war ab 1960 an den Bell Labs an der frühen Entwicklung des Rubinlasers beteiligt[4] und entdeckte dort mit C. G. B. Garrett die Zwei-Photonen-Absorption,[5] die schon von Maria Goeppert-Mayer 1931 vorhergesagt wurde und danach ein wichtiges Element der Laserspektroskopie wurde. Mit seinen Arbeitsgruppen in München untersuchte er weiterhin unter anderem stimulierte Raman- und Brillouin-Streuung, Lebensdauer von Phononen in Festkörpern aus zeitaufgelöster Raman-Spektroskopie, Selbstfokussierungseffekte in der nichtlinearen Optik.
In den 1950er-Jahren beschäftigte er sich mit Halbleitern, wo er ebenfalls Pionierleistungen vollbrachte, unter anderem in der Infrarotspektroskopie-Untersuchung von Valenzbandstrukturen dotierter Halbleiter oder der Untersuchung der Fotoleitung dotierter Germanium-Halbleiter, später Grundlage für darauf basierende Infrarotdetektoren. Außerdem klärte er 1954 die Rolle von eindiffundierendem Sauerstoff bei der Züchtung von Silizium- und Germanium-Einkristallen und war damit wesentlich an der damals einsetzenden Entwicklung der Halbleitertechnologien beteiligt.
Wolfgang Kaiser ist mehrfacher Ehrendoktor (u. a. Purdue University 1993) und Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, der National Academy of Sciences der Vereinigten Staaten und der Academia Europaea.
Personendaten | |
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NAME | Kaiser, Wolfgang |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Physiker |
GEBURTSDATUM | 17. Juli 1925 |
GEBURTSORT | Nürnberg |