imported>Mbs0 K (→Weblinks: Link-Korrektur) |
imported>Dandelo (+ Aufnahmejahr in die Academia Europaea) |
||
Zeile 1: | Zeile 1: | ||
'''Wolfgang Schleich''' (* [[23. Februar]] [[1957]] in [[Mühldorf am Inn]]) ist ein deutscher [[Physiker]] und [[Hochschullehrer]]. Sein Spezialgebiet ist die [[Quantenoptik]]. | '''Wolfgang Peter Schleich''' (* [[23. Februar]] [[1957]] in [[Mühldorf am Inn]]) ist ein deutscher [[Physiker]] und [[Hochschullehrer]]. Sein Spezialgebiet ist die [[Quantenoptik]]. | ||
[[ | [[Datei:SchleichFotoThaler.JPG|mini|Wolfgang Schleich in Budapest, 2013]] | ||
== Leben == | == Leben == | ||
Zeile 7: | Zeile 7: | ||
Schleich beschäftigt sich mit theoretischer und experimenteller Quantenoptik, mit Anwendungen auf Tests der [[Allgemeine Relativitätstheorie|Allgemeinen Relativitätstheorie]] (Untersuchungen zur Rauschunterdrückung in Ring-Laser-Gyroskopen) und in der [[Quanteninformatik]] sowie mit den Grundlagen der Quantenmechanik. Er untersuchte die Wechselwirkung von Licht mit Atomen in Atomfallen und wies dort kollektive Effekte nach und untersuchte die Konstruktion von Quantenzuständen mit einem Zugang über den [[Phasenraum]] (und die [[Wignerfunktion]]), worüber er ein grundlegendes Lehrbuch schrieb. | Schleich beschäftigt sich mit theoretischer und experimenteller Quantenoptik, mit Anwendungen auf Tests der [[Allgemeine Relativitätstheorie|Allgemeinen Relativitätstheorie]] (Untersuchungen zur Rauschunterdrückung in Ring-Laser-Gyroskopen) und in der [[Quanteninformatik]] sowie mit den Grundlagen der Quantenmechanik. Er untersuchte die Wechselwirkung von Licht mit Atomen in Atomfallen und wies dort kollektive Effekte nach und untersuchte die Konstruktion von Quantenzuständen mit einem Zugang über den [[Phasenraum]] (und die [[Wignerfunktion]]), worüber er ein grundlegendes Lehrbuch schrieb. | ||
1996 bis 1998 stand er der Abteilung Quantenoptik der Deutschen Physikalischen Gesellschaft vor. 2008 erhielt er den [[Willis-E.-Lamb-Preis]]. Er ist Herausgeber der Optics Communications. 1995 erhielt er den [[Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preis|Leibniz Preis]], 2002 den [[Max-Planck-Forschungspreis]], 1991 den [[Gustav-Hertz-Preis|Physik-Preis]] der Deutschen Physikalischen Gesellschaft, 1993 die Otto Hahn Medaille, 2007 die Medaille Erster Klasse der [[Tschechische Technische Universität Prag|Technischen Universität Prag]] und 1993 die Ernst Abbe Medaille. Er ist Mitglied der [[Academia Europaea]], der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, der Königlich Dänischen Akademie der Wissenschaften, der [[Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina|Leopoldina]] (seit 2002)<ref>{{Leopoldina|892|Name=Prof. Dr. Wolfgang Schleich|Kommentar=mit Bild und CV|Datum=20. Juli 2016}}</ref> und der [[Heidelberger Akademie der Wissenschaften]]. Er ist Fellow des [[Institute of Physics]], der [[Optical Society of America]], der [[European Optical Society]], der [[American Physical Society]]. | 1996 bis 1998 stand er der Abteilung Quantenoptik der [[Deutsche Physikalische Gesellschaft|Deutschen Physikalischen Gesellschaft]] vor. 2008 erhielt er den [[Willis-E.-Lamb-Preis]]. Er ist Herausgeber der Optics Communications. 1995 erhielt er den [[Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preis|Leibniz-Preis]], 2002 den [[Max-Planck-Forschungspreis]], 1991 den [[Gustav-Hertz-Preis|Physik-Preis]] der [[Deutsche Physikalische Gesellschaft|Deutschen Physikalischen Gesellschaft]], 1993 die [[Otto-Hahn-Medaille]], 2007 die Medaille Erster Klasse der [[Tschechische Technische Universität Prag|Technischen Universität Prag]] und 1993 die [[Ernst-Abbe-Medaille]]. Weiterhin erhielt er 2021 den [[Herbert-Walther-Preis]].<ref>{{Internetquelle |url=https://www.dpg-physik.de/auszeichnungen/dpg-preise-mit-anderen-organisationen/herbert-walther-preis/preistraeger |titel=Preisträgerinnen und Preisträger |abruf=2020-11-19 |sprache=de}}</ref> Er ist Mitglied der [[Academia Europaea]] (2008),<ref>[https://www.ae-info.org/ae/Member/Schleich_Wolfgang Eintrag] auf der Internetseite der Academia Europaea</ref> der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, der Königlich Dänischen Akademie der Wissenschaften, der [[Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina|Leopoldina]] (seit 2002)<ref>{{Leopoldina|892|Name=Prof. Dr. Wolfgang Schleich|Kommentar=mit Bild und CV|Datum=20. Juli 2016}}</ref> und der [[Heidelberger Akademie der Wissenschaften]]. Er ist Fellow des [[Institute of Physics]], der [[Optical Society of America]], der [[European Optical Society]], der [[American Physical Society]]. | ||
== Schriften == | == Schriften == | ||
* mit Marlan Scully: ''General Relativity and Modern Optics''. In: [[Raymond Stora]], G. Grynberg: ''New Trends in Atomic Physics, Les Houches Summer School'' Bd. 38, 1982, North Holland, 1984 | * mit Marlan Scully: ''General Relativity and Modern Optics''. In: [[Raymond Stora]], G. Grynberg: ''New Trends in Atomic Physics, Les Houches Summer School'' Bd. 38, 1982, North Holland, 1984 | ||
* mit Chow, Gea-Banacloche, Pedrotti, Sanders, Scully: ''The Ring Laser Gyro''. In: ''Reviews of Modern Physics'', Bd. 57, 1985, S. 61–104 | * mit Chow, Gea-Banacloche, Pedrotti, Sanders, Scully: ''The Ring Laser Gyro''. In: ''Reviews of Modern Physics'', Bd. 57, 1985, S. 61–104 | ||
* ''Vom Ätherwind zum neuen Licht'', Physikalische Blätter, Bd.47, 1991, S.595 | * ''Vom Ätherwind zum neuen Licht'', Physikalische Blätter, Bd. 47, 1991, S. 595 | ||
* mit Freyberger: ''Die hohe Kunst der Zustandsmessung''. In: ''Physikalische Blätter'', Bd. 49, 1993, S. 1109 | * mit Matthias Freyberger: ''Die hohe Kunst der Zustandsmessung''. In: ''Physikalische Blätter'', Bd. 49, 1993, S. 1109 | ||
* mit Willis Lamb, Scully, [[Charles Townes]]: ''Laser physics- quantum controversy in action''. In: ''Reviews of Modern Physics'', Bd. 71, 1999, S. 263–273 (in der Millennium Edition von Rev.Mod.Phys.) | * mit Willis Lamb, Scully, [[Charles Townes]]: ''Laser physics- quantum controversy in action''. In: ''Reviews of Modern Physics'', Bd. 71, 1999, S. 263–273 (in der Millennium Edition von Rev.Mod.Phys.) | ||
* ''Quantum Optics in Phase Space''. Wiley/VCH, 2001 | * ''Quantum Optics in Phase Space''. Wiley/VCH, 2001 | ||
* Herausgeber mit anderen: ''Noise and Chaos in nonlinear dynamical Systems''. Cambridge University Press, 1993 | * Herausgeber mit anderen: ''Noise and Chaos in nonlinear dynamical Systems''. Cambridge University Press, 1993 | ||
* Herausgeber mit Herbert Walther, Willis Lamb: ''Ode to a quantum physicist: a festschrift in honor of Marlan O. Scully''. Elsevier, 2000 | * Herausgeber mit Herbert Walther, Willis Lamb: ''Ode to a quantum physicist: a festschrift in honor of [[Marlan O. Scully]]''. Elsevier, 2000 | ||
* Herausgeber mit Papenfuß, [[Dieter Lüst]]: ''100 years of Werner Heisenberg''. Wiley/VCH, 2002 | * Herausgeber mit Dietrich Papenfuß, [[Dieter Lüst]]: ''100 years of Werner Heisenberg''. Wiley/VCH, 2002 | ||
* Herausgeber mit Walther: ''Elements of quantum information''. Wiley/VCH, 2007 | * Herausgeber mit Herbert Walther: ''Elements of quantum information''. Wiley/VCH, 2007 | ||
== Weblinks == | == Weblinks == |
Wolfgang Peter Schleich (* 23. Februar 1957 in Mühldorf am Inn) ist ein deutscher Physiker und Hochschullehrer. Sein Spezialgebiet ist die Quantenoptik.
Schleich studierte an der Ludwig-Maximilians-Universität München, wo er 1981 sein Diplom ablegte (Quantenfluktuationen in Ringlasern), 1984 bei Marlan Scully promoviert wurde (Optische Tests der Allgemeinen Relativitätstheorie), wobei er 1982/83 am Institute of Modern Optics der University of New Mexico in Albuquerque bei Scully war, und sich 1989 habilitierte. 1984 bis 1986 war er als Post-Doc an der University of Texas at Austin bei John Archibald Wheeler und danach Forscher am Max-Planck-Institut für Quantenoptik in Garching bei Herbert Walther. Ab 1991 war er Professor an der Universität Ulm, wo er Leiter der Abteilung Quantenphysik ist. 2008 war er außerdem Distinguished Professor an der University of North Texas in Denton.
Schleich beschäftigt sich mit theoretischer und experimenteller Quantenoptik, mit Anwendungen auf Tests der Allgemeinen Relativitätstheorie (Untersuchungen zur Rauschunterdrückung in Ring-Laser-Gyroskopen) und in der Quanteninformatik sowie mit den Grundlagen der Quantenmechanik. Er untersuchte die Wechselwirkung von Licht mit Atomen in Atomfallen und wies dort kollektive Effekte nach und untersuchte die Konstruktion von Quantenzuständen mit einem Zugang über den Phasenraum (und die Wignerfunktion), worüber er ein grundlegendes Lehrbuch schrieb.
1996 bis 1998 stand er der Abteilung Quantenoptik der Deutschen Physikalischen Gesellschaft vor. 2008 erhielt er den Willis-E.-Lamb-Preis. Er ist Herausgeber der Optics Communications. 1995 erhielt er den Leibniz-Preis, 2002 den Max-Planck-Forschungspreis, 1991 den Physik-Preis der Deutschen Physikalischen Gesellschaft, 1993 die Otto-Hahn-Medaille, 2007 die Medaille Erster Klasse der Technischen Universität Prag und 1993 die Ernst-Abbe-Medaille. Weiterhin erhielt er 2021 den Herbert-Walther-Preis.[1] Er ist Mitglied der Academia Europaea (2008),[2] der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, der Königlich Dänischen Akademie der Wissenschaften, der Leopoldina (seit 2002)[3] und der Heidelberger Akademie der Wissenschaften. Er ist Fellow des Institute of Physics, der Optical Society of America, der European Optical Society, der American Physical Society.
Personendaten | |
---|---|
NAME | Schleich, Wolfgang |
ALTERNATIVNAMEN | Schleich, Wolfgang P.; Schleich, Wolfgang Peter (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Physiker |
GEBURTSDATUM | 23. Februar 1957 |
GEBURTSORT | Mühldorf am Inn |