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'''Alexandru Proca''' (* [[16. Oktober]] [[1897]] in [[Bukarest]]; † [[13. Dezember]] [[1955]] in [[Paris]]) war ein rumänisch-französischer Physiker. | '''Alexandru Proca''' (* [[16. Oktober]] [[1897]] in [[Bukarest]]; † [[13. Dezember]] [[1955]] in [[Paris]]) war ein rumänisch-französischer [[Physiker]]. | ||
Proca ging zum Studium nach Paris, wo er sein | Proca ging zum Studium nach Paris, wo er sein Physikdiplom bei [[Marie Curie]] erwarb und von 1925 an in deren [[Institut Curie|Institut du Radium]] arbeitete. Er wurde 1933 bei [[Louis de Broglie]] in [[Physik#Theoretische Physik|theoretischer Physik]] [[Promotion (Doktor)|promoviert]] (''Über die relativistische Theorie von Dirac´s Elektron''). Zur Prüfungskommission gehörten auch [[Léon Brillouin]] und [[Jean Perrin]]. 1929 wurde er Herausgeber der [[Annalen|Annales]] de l´[[Institut Henri Poincaré]]. 1934 war er mit einem [[Rockefeller-Stiftung|Rockefeller-Stipendium]] bei [[Erwin Schrödinger]] an der [[Humboldt-Universität zu Berlin|Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin]] und bei [[Niels Bohr]] am [[Niels-Bohr-Institut|Institut für theoretische Physik]] der [[Universität Kopenhagen]], wo er auch [[Werner Heisenberg]] und [[George Gamow]] traf. | ||
Er entwickelte 1936 die Theorie der Kernkräfte über den Austausch von Vektormesonen (mit Spin 1). Die nach ihm benannte [[Proca-Gleichung]]<ref>z.B. | Er entwickelte 1936 die Theorie der Kernkräfte über den Austausch von Vektormesonen (mit Spin 1). Die nach ihm benannte [[Proca-Gleichung]]<ref>z. B. {{Webarchiv |url=http://theory.gsi.de/~vanhees/faq/qft/node21.html |text=Hendrik van Hees, Skript Quantenfeldtheorie |wayback=20110207211136 |archiv-bot=2018-08-23 03:16:09 InternetArchiveBot}}</ref> beschreibt ein massives Spin-1-Teilchen in der [[Quantenmechanik#Relativistische Quantenmechanik|relativistischen Quantenmechanik]]. Seine Theorie wurde von [[Hideki Yukawa]] in dessen Mesonentheorie der Kernkräfte benutzt, die allerdings ein Spin-0-Teilchen ([[Pion]]) verwendet. Vektormesonen spielten erst später eine Rolle in der Theorie der Kernkräfte und der [[Elektroschwache Wechselwirkung|elektroschwachen Wechselwirkung]]. Betrachtet man z. B. eine [[Elektrodynamik]] mit massiven [[Photonen]] (die [[Boson#Einteilung nach dem Spin|Vektorbosonen]] sind, das heißt Spin 1 haben), wird diese durch die Maxwell-Proca-Gleichungen beschrieben, die im Grenzfall verschwindender Photonenmasse in die [[Maxwell-Gleichungen]] übergehen. | ||
Seine Theorie der Vektormesonen verschaffte ihm internationale Anerkennung. 1939 wurde er | Seine Theorie der Vektormesonen verschaffte ihm internationale Anerkennung. 1939 wurde er zur [[Solvay-Konferenz]] eingeladen, die allerdings wegen des Kriegsausbruchs nicht stattfand. Im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] war er kurze Zeit leitender Ingenieur beim französischen Rundfunk und ging 1943 nach Portugal, wo er Vorlesungen in Porto hielt, und war 1943 bis 1945 in England. Von 1946 an war er wieder in Paris, wo er ein bekanntes Seminar führte, das in Paris ein Zentrum der an [[Teilchenphysik|Elementarteilchenphysik]] interessierten Physiker war. In seinem Versuch, einen Lehrstuhl an der [[Universität von Paris|Sorbonne]] oder am [[Collège de France]] zu erhalten, war er erfolglos. Von 1950 an organisierte er ein Kolloquium in theoretischer Physik für das [[Centre national de la recherche scientifique|CNRS]] mit [[Pierre Auger]] und 1951 war er französischer Vertreter bei der [[Internationale Union für Reine und Angewandte Physik|IUPAP]]. | ||
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Alexandru Proca (* 16. Oktober 1897 in Bukarest; † 13. Dezember 1955 in Paris) war ein rumänisch-französischer Physiker.
Proca ging zum Studium nach Paris, wo er sein Physikdiplom bei Marie Curie erwarb und von 1925 an in deren Institut du Radium arbeitete. Er wurde 1933 bei Louis de Broglie in theoretischer Physik promoviert (Über die relativistische Theorie von Dirac´s Elektron). Zur Prüfungskommission gehörten auch Léon Brillouin und Jean Perrin. 1929 wurde er Herausgeber der Annales de l´Institut Henri Poincaré. 1934 war er mit einem Rockefeller-Stipendium bei Erwin Schrödinger an der Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin und bei Niels Bohr am Institut für theoretische Physik der Universität Kopenhagen, wo er auch Werner Heisenberg und George Gamow traf.
Er entwickelte 1936 die Theorie der Kernkräfte über den Austausch von Vektormesonen (mit Spin 1). Die nach ihm benannte Proca-Gleichung[1] beschreibt ein massives Spin-1-Teilchen in der relativistischen Quantenmechanik. Seine Theorie wurde von Hideki Yukawa in dessen Mesonentheorie der Kernkräfte benutzt, die allerdings ein Spin-0-Teilchen (Pion) verwendet. Vektormesonen spielten erst später eine Rolle in der Theorie der Kernkräfte und der elektroschwachen Wechselwirkung. Betrachtet man z. B. eine Elektrodynamik mit massiven Photonen (die Vektorbosonen sind, das heißt Spin 1 haben), wird diese durch die Maxwell-Proca-Gleichungen beschrieben, die im Grenzfall verschwindender Photonenmasse in die Maxwell-Gleichungen übergehen.
Seine Theorie der Vektormesonen verschaffte ihm internationale Anerkennung. 1939 wurde er zur Solvay-Konferenz eingeladen, die allerdings wegen des Kriegsausbruchs nicht stattfand. Im Zweiten Weltkrieg war er kurze Zeit leitender Ingenieur beim französischen Rundfunk und ging 1943 nach Portugal, wo er Vorlesungen in Porto hielt, und war 1943 bis 1945 in England. Von 1946 an war er wieder in Paris, wo er ein bekanntes Seminar führte, das in Paris ein Zentrum der an Elementarteilchenphysik interessierten Physiker war. In seinem Versuch, einen Lehrstuhl an der Sorbonne oder am Collège de France zu erhalten, war er erfolglos. Von 1950 an organisierte er ein Kolloquium in theoretischer Physik für das CNRS mit Pierre Auger und 1951 war er französischer Vertreter bei der IUPAP.
Von 1953 an litt er an Kehlkopfkrebs.
1931 wurde er französischer Staatsbürger.
1990 wurde er zum Ehrenmitglied der Rumänischen Akademie der Wissenschaften ernannt.
Personendaten | |
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NAME | Proca, Alexandru |
KURZBESCHREIBUNG | rumänisch-französischer Physiker |
GEBURTSDATUM | 16. Oktober 1897 |
GEBURTSORT | Bukarest |
STERBEDATUM | 13. Dezember 1955 |
STERBEORT | Paris |