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Nach zwei abgelehnten Rufen an die Universitäten Missouri-Columbia und Hannover folgte er 1991 einem dritten auf einen Lehrstuhl am Institut für Physik der [[TH Darmstadt]]. 1994 absolvierte Loidl einen Forschungsaufenthalt am Chemistry Department der University of Arizona (Tempe/Phoenix), im selben Jahr wurde er 1. Sprecher des [[Sonderforschungsbereich]]s 252 (bis 1996) und ab 1995 war er Geschäftsführender Direktor des Instituts für Festkörperphysik der TH Darmstadt. | Nach zwei abgelehnten Rufen an die Universitäten Missouri-Columbia und Hannover folgte er 1991 einem dritten auf einen Lehrstuhl am Institut für Physik der [[TH Darmstadt]]. 1994 absolvierte Loidl einen Forschungsaufenthalt am Chemistry Department der University of Arizona (Tempe/Phoenix), im selben Jahr wurde er 1. Sprecher des [[Sonderforschungsbereich]]s 252 (bis 1996) und ab 1995 war er Geschäftsführender Direktor des Instituts für Festkörperphysik der TH Darmstadt. | ||
1996 wurde Loidl auf den Lehrstuhl für Experimentalphysik V – einen der drei damals neu eingerichteten Lehrstühle des Augsburger Physik-Schwerpunktes „Elektronische Korrelationen und Magnetismus“ – berufen. Bevor er 2003 erstmals als Prorektor für Hochschulplanung ins Leitungsgremium der [[Universität Augsburg]] gewählt wurde, war er u.a. Dekan und Senator der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät und Umweltbeauftragter des Senats. Loidl hatte vier zweijährige Amtszeiten als Prorektor bzw. Vizepräsident inne, bevor er von August 2010 bis September 2011 als Ständiger Vertreter des Präsidenten die Universität Augsburg leitete.<ref>[http://www.presstige.org/index.php?option=com_k2&view=item&id=322:prof-dr-alois-loidl-%E2%80%93-das-interview-zur-ausgabe-18&Itemid=133 Interview mit Prof. Dr. Alois Loidl] in der Uni-Zeitschrift ''presstige''</ref> Als solcher hat er auch das Projekt [[Augsburg Innovationspark]] vorangetrieben. Zudem war der Aufbau einer achten Fakultät für Ingenieurwissenschaften eines seiner erklärten Ziele.<ref>[http://www.augsburger-allgemeine.de/augsburg/Pragmatiker-mit-Kampfgeist-an-der-Uni-Augsburg-id15321786.html Pragmatiker mit Kampfgeist an der Uni Augsburg], Augsburger Allgemeine vom 31. Mai 2011</ref> Von 2008 bis 2013 war Loidl „Editor in Chief“ des [[European Physical Journal]] B. Seit Mai 2012 ist Alois Loidl Sprecher des DFG-Sonderforschungsbereichs Transregio 80 „Von elektronischen Korrelationen zur Funktionalität“ und seit 2015 auch Sprecher einer DFG geförderten chinesisch-deutschen Kooperation über "Emergent Correlated Materials" mit den Standorten Hangzhou, Beijing, Frankfurt am Main und Augsburg<ref>[http://www.presse.uni-augsburg.de/unipressedienst/2015/jul-sep/2015_129 "Chinesisch-deutsche Forschung zu elektronisch hochkorrelierten Materialien"], Pressemitteilung der Universität Augsburg UPD 129/15 vom 17. August 2015</ref>. | 1996 wurde Loidl auf den Lehrstuhl für Experimentalphysik V – einen der drei damals neu eingerichteten Lehrstühle des Augsburger Physik-Schwerpunktes „Elektronische Korrelationen und Magnetismus“ – berufen. Bevor er 2003 erstmals als Prorektor für Hochschulplanung ins Leitungsgremium der [[Universität Augsburg]] gewählt wurde, war er u. a. Dekan und Senator der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät und Umweltbeauftragter des Senats. Loidl hatte vier zweijährige Amtszeiten als Prorektor bzw. Vizepräsident inne, bevor er von August 2010 bis September 2011 als Ständiger Vertreter des Präsidenten die Universität Augsburg leitete.<ref>[http://www.presstige.org/index.php?option=com_k2&view=item&id=322:prof-dr-alois-loidl-%E2%80%93-das-interview-zur-ausgabe-18&Itemid=133 Interview mit Prof. Dr. Alois Loidl] in der Uni-Zeitschrift ''presstige''</ref> Als solcher hat er auch das Projekt [[Augsburg Innovationspark]] vorangetrieben. Zudem war der Aufbau einer achten Fakultät für Ingenieurwissenschaften eines seiner erklärten Ziele.<ref>[http://www.augsburger-allgemeine.de/augsburg/Pragmatiker-mit-Kampfgeist-an-der-Uni-Augsburg-id15321786.html Pragmatiker mit Kampfgeist an der Uni Augsburg], Augsburger Allgemeine vom 31. Mai 2011</ref> Von 2008 bis 2013 war Loidl „Editor in Chief“ des [[European Physical Journal]] B. Seit Mai 2012 ist Alois Loidl Sprecher des DFG-Sonderforschungsbereichs Transregio 80 „Von elektronischen Korrelationen zur Funktionalität“ und seit 2015 auch Sprecher einer DFG geförderten chinesisch-deutschen Kooperation über "Emergent Correlated Materials" mit den Standorten Hangzhou, Beijing, Frankfurt am Main und Augsburg<ref>[http://www.presse.uni-augsburg.de/unipressedienst/2015/jul-sep/2015_129 "Chinesisch-deutsche Forschung zu elektronisch hochkorrelierten Materialien"], Pressemitteilung der Universität Augsburg UPD 129/15 vom 17. August 2015</ref>. | ||
== Forschung == | == Forschung == | ||
Die Forschungstätigkeit von Loidl erstreckt sich auf eine Vielzahl von Bereichen der Physik kondensierter Materie. Hierbei kommen in seiner Arbeitsgruppe vor allem verschiedene Methoden der Spektroskopie an kondensierter Materie zur Anwendung, insbesondere [[Neutronenstreuung]], [[Elektronenspinresonanz|Elektronen]] | Die Forschungstätigkeit von Loidl erstreckt sich auf eine Vielzahl von Bereichen der Physik kondensierter Materie. Hierbei kommen in seiner Arbeitsgruppe vor allem verschiedene Methoden der Spektroskopie an kondensierter Materie zur Anwendung, insbesondere [[Neutronenstreuung]], [[Elektronenspinresonanz|Elektronen-]] und [[Kernspinresonanz]], breitbandige [[dielektrische Spektroskopie]], sowie [[Terahertz-Spektroskopie|Terahertz-]] und [[Infrarotspektroskopie]]. | ||
Die Forschungsthemen, auf die sich Loidl und sein Team am Lehrstuhl für Experimentalphysik V konzentrieren, sind den Bereichen elektronische Korrelationen und Magnetismus, Physik des [[Glasübergangstemperatur|Glasübergangs]], neue elektronische Materialien für zukünftige Anwendungen sowie [[Biophysik|biologische Physik]] zuzurechnen. | Die Forschungsthemen, auf die sich Loidl und sein Team am Lehrstuhl für Experimentalphysik V konzentrieren, sind den Bereichen elektronische Korrelationen und Magnetismus, Physik des [[Glasübergangstemperatur|Glasübergangs]], neue elektronische Materialien für zukünftige Anwendungen sowie [[Biophysik|biologische Physik]] zuzurechnen. | ||
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== Schriften == | == Schriften == | ||
Alois Loidl hat bisher (Stand Januar 2016) insgesamt ca. 700 Publikationen in referierten internationalen Wissenschaftsjournalen und Büchern veröffentlicht, darunter ca. 200 Beiträge zu [[Physical Review]] (hauptsächlich B und E) und ca. 60 Beiträge zu [[Physical Review Letters]]. Seine Arbeiten wurden mehr als 16000-mal zitiert und sein [[h-Index]] beträgt 65 <ref>[http://www.isiwebofknowledge.com/ ISI Web of Science], Januar 2016</ref>. Eine vollständige Liste aller Publikationen findet man unter der [[ORCID]] 0000-0002-5579-0746 <ref>[ | Alois Loidl hat bisher (Stand Januar 2016) insgesamt ca. 700 Publikationen in referierten internationalen Wissenschaftsjournalen und Büchern veröffentlicht, darunter ca. 200 Beiträge zu [[Physical Review]] (hauptsächlich B und E) und ca. 60 Beiträge zu [[Physical Review Letters]]. Seine Arbeiten wurden mehr als 16000-mal zitiert und sein [[h-Index]] beträgt 65<ref>[http://www.isiwebofknowledge.com/ ISI Web of Science], Januar 2016</ref>. Eine vollständige Liste aller Publikationen findet man unter der [[ORCID]] 0000-0002-5579-0746<ref>[https://orcid.org/0000-0002-5579-0746 ORCID-Seite von Alois Loidl]</ref>. | ||
Wesentliche Veröffentlichungen von Alois Loidl: | Wesentliche Veröffentlichungen von Alois Loidl: | ||
# E. Ruff, S. Widmann, P. Lunkenheimer, V. Tsurkan, S. Bordács, I. Kézsmárki, and A. Loidl, ''Multiferroicity and skyrmions carrying electric polarization in GaV<sub>4</sub>S<sub>8</sub>'', [[Science Advances]] '''1''', E1500916/1-8 (2015). | # E. Ruff, S. Widmann, P. Lunkenheimer, V. Tsurkan, S. Bordács, I. Kézsmárki, and A. Loidl, ''Multiferroicity and skyrmions carrying electric polarization in GaV<sub>4</sub>S<sub>8</sub>'', [[Science Advances]] '''1''', E1500916/1-8 (2015). | ||
# I. Kézsmárki, S. Bordács, P. Milde, E. Neuber, L. M. Eng, J. S. White, H. M. Rønnow, C. D. Dewhurst, M. Mochizuki, K. Yanai, H. Nakamura, D. Ehlers, V. Tsurkan, and A. Loidl, ''Néel-type Skyrmion lattice with confined orientation in the polar magnetic semiconductor GaV<sub>4</sub>S<sub>8</sub>'', [[Nature Materials]] '''14''', | # I. Kézsmárki, S. Bordács, P. Milde, E. Neuber, L. M. Eng, J. S. White, H. M. Rønnow, C. D. Dewhurst, M. Mochizuki, K. Yanai, H. Nakamura, D. Ehlers, V. Tsurkan, and A. Loidl, ''Néel-type Skyrmion lattice with confined orientation in the polar magnetic semiconductor GaV<sub>4</sub>S<sub>8</sub>'', [[Nature Materials]] '''14''', 1116–23 (2015). | ||
# M. Enayat, Z. Sun, U.R. Singh, R. Aluru, S. Schmaus, A. Yaresko, Y. Liu, C. Lin, V. Tsurkan, A. Loidl, J. Deisenhofer, and P. Wahl, ''Real-space imaging of the atomic-scale magnetic structure of Fe<sub>1+y</sub>Te'', [[Science]] '''345''', 653 (2014). | # M. Enayat, Z. Sun, U.R. Singh, R. Aluru, S. Schmaus, A. Yaresko, Y. Liu, C. Lin, V. Tsurkan, A. Loidl, J. Deisenhofer, and P. Wahl, ''Real-space imaging of the atomic-scale magnetic structure of Fe<sub>1+y</sub>Te'', [[Science]] '''345''', 653 (2014). | ||
# Zhe Wang, M. Schmidt, J. Fischer, V. Tsurkan, M. Greger, D. Vollhardt, A. Loidl, and J. Deisenhofer, ''Orbital-selective metal-insulator transition and gap formation above TC in superconducting Rb<sub>1-x</sub>Fe<sub>2-y</sub>Se<sub>2</sub>'', [[Nature Communications]] '''5''', 3202 (2014). | # Zhe Wang, M. Schmidt, J. Fischer, V. Tsurkan, M. Greger, D. Vollhardt, A. Loidl, and J. Deisenhofer, ''Orbital-selective metal-insulator transition and gap formation above TC in superconducting Rb<sub>1-x</sub>Fe<sub>2-y</sub>Se<sub>2</sub>'', [[Nature Communications]] '''5''', 3202 (2014). | ||
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== Weblinks == | == Weblinks == | ||
* [http://www.physik.uni-augsburg.de/exp5/ Lehrstuhl für Experimentalphysik V – Universität Augsburg] | * [http://www.physik.uni-augsburg.de/exp5/ Lehrstuhl für Experimentalphysik V – Universität Augsburg] | ||
* [ | * [https://orcid.org/0000-0002-5579-0746 ORCID-Seite von Alois Loidl] | ||
* [http://www.trr80.de/ Transregio TRR 80] | * [http://www.trr80.de/ Transregio TRR 80] | ||
Alois Loidl (* 6. April 1945 in Ebensee, Oberösterreich) ist ein österreichischer Physiker und seit 1996 Professor an der Universität Augsburg.
Loidl studierte an der TH Wien Technische Physik. Nach der Graduierung zum Diplom-Ingenieur (1971) arbeitete er am Institut für Kernphysik der Universität Frankfurt/M. Von dort aus wechselte er nach der Promotion (1976) an die Universität Mainz, wo er 1981 habilitierte.
In seiner Mainzer Zeit war Loidl Gründungsmitglied zweier DFG-Sonderforschungsbereiche – partiell auch in Sprecherfunktion – sowie zeitweise Vorsitzender des Instituts für Physik.
Nach zwei abgelehnten Rufen an die Universitäten Missouri-Columbia und Hannover folgte er 1991 einem dritten auf einen Lehrstuhl am Institut für Physik der TH Darmstadt. 1994 absolvierte Loidl einen Forschungsaufenthalt am Chemistry Department der University of Arizona (Tempe/Phoenix), im selben Jahr wurde er 1. Sprecher des Sonderforschungsbereichs 252 (bis 1996) und ab 1995 war er Geschäftsführender Direktor des Instituts für Festkörperphysik der TH Darmstadt.
1996 wurde Loidl auf den Lehrstuhl für Experimentalphysik V – einen der drei damals neu eingerichteten Lehrstühle des Augsburger Physik-Schwerpunktes „Elektronische Korrelationen und Magnetismus“ – berufen. Bevor er 2003 erstmals als Prorektor für Hochschulplanung ins Leitungsgremium der Universität Augsburg gewählt wurde, war er u. a. Dekan und Senator der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät und Umweltbeauftragter des Senats. Loidl hatte vier zweijährige Amtszeiten als Prorektor bzw. Vizepräsident inne, bevor er von August 2010 bis September 2011 als Ständiger Vertreter des Präsidenten die Universität Augsburg leitete.[1] Als solcher hat er auch das Projekt Augsburg Innovationspark vorangetrieben. Zudem war der Aufbau einer achten Fakultät für Ingenieurwissenschaften eines seiner erklärten Ziele.[2] Von 2008 bis 2013 war Loidl „Editor in Chief“ des European Physical Journal B. Seit Mai 2012 ist Alois Loidl Sprecher des DFG-Sonderforschungsbereichs Transregio 80 „Von elektronischen Korrelationen zur Funktionalität“ und seit 2015 auch Sprecher einer DFG geförderten chinesisch-deutschen Kooperation über "Emergent Correlated Materials" mit den Standorten Hangzhou, Beijing, Frankfurt am Main und Augsburg[3].
Die Forschungstätigkeit von Loidl erstreckt sich auf eine Vielzahl von Bereichen der Physik kondensierter Materie. Hierbei kommen in seiner Arbeitsgruppe vor allem verschiedene Methoden der Spektroskopie an kondensierter Materie zur Anwendung, insbesondere Neutronenstreuung, Elektronen- und Kernspinresonanz, breitbandige dielektrische Spektroskopie, sowie Terahertz- und Infrarotspektroskopie.
Die Forschungsthemen, auf die sich Loidl und sein Team am Lehrstuhl für Experimentalphysik V konzentrieren, sind den Bereichen elektronische Korrelationen und Magnetismus, Physik des Glasübergangs, neue elektronische Materialien für zukünftige Anwendungen sowie biologische Physik zuzurechnen.
Seine wichtigsten Arbeiten betreffen:
Alois Loidl hat bisher (Stand Januar 2016) insgesamt ca. 700 Publikationen in referierten internationalen Wissenschaftsjournalen und Büchern veröffentlicht, darunter ca. 200 Beiträge zu Physical Review (hauptsächlich B und E) und ca. 60 Beiträge zu Physical Review Letters. Seine Arbeiten wurden mehr als 16000-mal zitiert und sein h-Index beträgt 65[8]. Eine vollständige Liste aller Publikationen findet man unter der ORCID 0000-0002-5579-0746[9].
Wesentliche Veröffentlichungen von Alois Loidl:
Personendaten | |
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NAME | Loidl, Alois |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Physiker |
GEBURTSDATUM | 6. April 1945 |
GEBURTSORT | Ebensee |