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Arnold Berliner studierte Physik an der [[Universität Breslau]]. 1886 wurde er mit der Arbeit ''Zur Molecularrefraction organischer Flüssigkeiten'' promoviert. | Arnold Berliner studierte Physik an der [[Universität Breslau]]. 1886 wurde er mit der Arbeit ''Zur Molecularrefraction organischer Flüssigkeiten'' promoviert. | ||
Er war bei der [[AEG]] beschäftigt und wurde anschließend Herausgeber der Zeitschrift ''[[Die Naturwissenschaften]]'', wodurch er in der Physik in Deutschland eine herausragende Stellung hatte. Außerdem war er zusammen mit [[Karl Scheel]] Herausgeber des ''Physikalischen Wörterbuchs'' (1924, 2. Aufl. 1932). Berliner war vielfältig kulturell und künstlerisch interessiert und unter anderem mit [[Gustav Mahler]] eng befreundet <ref>[ | Er war bei der [[AEG]] beschäftigt und wurde anschließend Herausgeber der Zeitschrift ''[[Die Naturwissenschaften]]'', wodurch er in der Physik in Deutschland eine herausragende Stellung hatte. Außerdem war er zusammen mit [[Karl Scheel]] Herausgeber des ''Physikalischen Wörterbuchs'' (1924, 2. Aufl. 1932). Berliner war vielfältig kulturell und künstlerisch interessiert und unter anderem mit [[Gustav Mahler]] eng befreundet.<ref>[https://link.springer.com/article/10.1007/BF01758575 W. His: Arnold Berliner zum siebzigsten Geburtstage, in: Klinische Wochenschrift, 24. Dezember 1932].</ref> | ||
[[Datei:2016-09-07 Grab-Arnold-Berliner.jpg|mini| | [[Datei:2016-09-07 Grab-Arnold-Berliner.jpg|mini|Grab von Arnold Berliner auf dem [[Friedhof Heerstraße]] in [[Berlin-Westend]]]] | ||
Wegen seiner jüdischen Abstammung wurde Berliner 1935 vom Verlag gezwungen, die Redaktion der ''Naturwissenschaften'' aufzugeben. Es gelang ihm nicht, zu [[Auswanderung|emigrieren]]. | Wegen seiner jüdischen Abstammung wurde Berliner 1935 vom Verlag gezwungen, die Redaktion der ''Naturwissenschaften'' aufzugeben. Es gelang ihm nicht, zu [[Auswanderung|emigrieren]]. Zu seiner geplanten [[Deportation]] kam es nicht mehr. Er wurde am 23. März 1942 in seiner Wohnung in der [[Kielganstraße (Berlin)|Kielganstraße]] 5 in [[Berlin-Schöneberg]] tot aufgefunden. Er hatte sich durch [[Cyanidvergiftung|Blausäure selbst vergiftet]].<ref>StA Schöneberg von Berlin, Sterbeurkunde Nr. 1134/1942</ref> Die Beisetzung erfolgte auf dem [[Friedhof Heerstraße]] im heutigen Ortsteil [[Berlin-Westend]].<ref>[[Hans-Jürgen Mende (Historiker)|Hans-Jürgen Mende]]: ''Lexikon Berliner Begräbnisstätten''. Pharus-Plan, Berlin 2018, ISBN 978-3-86514-206-1. S. 483.</ref> An seiner Seite ruht die Schwester Fanny Berliner (1861–1931). | ||
Auf Beschluss des [[Senat von Berlin|Berliner Senats]] ist die letzte Ruhestätte von Arnold Berliner auf dem Friedhof Heerstraße (Grablage: 18-F-12) seit 1980 als [[Liste der Ehrengräber des Landes Berlin|Ehrengrab des Landes Berlin]] gewidmet. Die Widmung wurde 2001 um die übliche Frist von zwanzig Jahren verlängert.<ref>Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz: ''[https://www.berlin.de/senuvk/umwelt/stadtgruen/friedhoefe_begraebnisstaetten/downloads/eg-liste.pdf#page=6 Ehrengrabstätten des Landes Berlin (Stand: November 2018)]'' (PDF, 413 kB), S. 6. Abgerufen am 19. November 2019. [https://pardok.parlament-berlin.de/starweb/adis/citat/VT/14/DruckSachen/d141607.pdf#page=3 ''Vorlage – zur Kenntnisnahme – über die Anerkennung und weitere Erhaltung von Grabstätten namhafter und verdienter Persönlichkeiten als Ehrengrabstätten Berlins''] (PDF, 158 kB). Abgeordnetenhaus von Berlin, Drucksache 14/1607 vom 1. November 2001, S. 3. Abgerufen am 19. November 2019.</ref> | |||
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* {{NDB|2|99|99|Berliner, Arnold|Max von Laue|116136138}} | * {{NDB|2|99|99|Berliner, Arnold|Max von Laue|116136138}} | ||
* Biographische Enzyklopädie deutschsprachiger Naturwissenschaftler. München: Saur, 2003. | * ''Biographische Enzyklopädie deutschsprachiger Naturwissenschaftler.'' München: Saur, 2003. | ||
* [[Ute Deichmann]]: Flüchten, Mitmachen, Vergessen – Chemiker und Biochemiker in der NS-Zeit. Wiley-VCH, 2001. | * [[Ute Deichmann]]: ''Flüchten, Mitmachen, Vergessen – Chemiker und Biochemiker in der NS-Zeit.'' Wiley-VCH, 2001. | ||
* [[Hansjochem Autrum]]: ''Arnold Berliner und die "Naturwissenschaften". Zum 75. Jahrgang | * [[Hansjochem Autrum]]: ''Arnold Berliner und die "Naturwissenschaften". Zum 75. Jahrgang'', in: Naturwissenschaften 75, S. 1-4 (1988) | ||
* [[Helmut Brenner]] | * [[Helmut Brenner]], [[Reinhold Kubik]]: ''Mahlers Menschen. Freunde und Weggefährten.'' St. Pölten - Salzburg - Wien 2014, besonders S. 42–48, ISBN 978-3-7017-3322-4. | ||
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Arnold Berliner (* 26. Dezember 1862 auf Gut Mittelneuland bei Neiße; † 22. März 1942 in Berlin) war ein deutscher Physiker.
Arnold Berliner studierte Physik an der Universität Breslau. 1886 wurde er mit der Arbeit Zur Molecularrefraction organischer Flüssigkeiten promoviert.
Er war bei der AEG beschäftigt und wurde anschließend Herausgeber der Zeitschrift Die Naturwissenschaften, wodurch er in der Physik in Deutschland eine herausragende Stellung hatte. Außerdem war er zusammen mit Karl Scheel Herausgeber des Physikalischen Wörterbuchs (1924, 2. Aufl. 1932). Berliner war vielfältig kulturell und künstlerisch interessiert und unter anderem mit Gustav Mahler eng befreundet.[1]
Wegen seiner jüdischen Abstammung wurde Berliner 1935 vom Verlag gezwungen, die Redaktion der Naturwissenschaften aufzugeben. Es gelang ihm nicht, zu emigrieren. Zu seiner geplanten Deportation kam es nicht mehr. Er wurde am 23. März 1942 in seiner Wohnung in der Kielganstraße 5 in Berlin-Schöneberg tot aufgefunden. Er hatte sich durch Blausäure selbst vergiftet.[2] Die Beisetzung erfolgte auf dem Friedhof Heerstraße im heutigen Ortsteil Berlin-Westend.[3] An seiner Seite ruht die Schwester Fanny Berliner (1861–1931).
Auf Beschluss des Berliner Senats ist die letzte Ruhestätte von Arnold Berliner auf dem Friedhof Heerstraße (Grablage: 18-F-12) seit 1980 als Ehrengrab des Landes Berlin gewidmet. Die Widmung wurde 2001 um die übliche Frist von zwanzig Jahren verlängert.[4]
Personendaten | |
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NAME | Berliner, Arnold |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Physiker |
GEBURTSDATUM | 26. Dezember 1862 |
GEBURTSORT | Gut Mittelneuland bei Neiße |
STERBEDATUM | 22. März 1942 |
STERBEORT | Berlin |