Arthur König (Physiker): Unterschied zwischen den Versionen

Arthur König (Physiker): Unterschied zwischen den Versionen

imported>Aka
K (Halbgeviertstrich)
 
imported>Maasikaru
(Er war seit 1890 mit Laura Köttgen (* 1864) verheiratet, mit der ...)
 
Zeile 4: Zeile 4:
König war von Geburt an durch eine [[Kyphose]] behindert, die auch zu seinem frühen Tod führte. Er studierte Physik an der [[Universität Bonn]], der [[Universität Heidelberg]] und ab 1879 an der [[Humboldt-Universität Berlin]], wo er 1879 Assistent von [[Hermann von Helmholtz]] wurde und 1882 promoviert wurde. Ab 1883 widmete er sich der physiologischen Optik. 1890 wurde er Direktor der Physik-Abteilung des Physiologischen Instituts der Universität Berlin.
König war von Geburt an durch eine [[Kyphose]] behindert, die auch zu seinem frühen Tod führte. Er studierte Physik an der [[Universität Bonn]], der [[Universität Heidelberg]] und ab 1879 an der [[Humboldt-Universität Berlin]], wo er 1879 Assistent von [[Hermann von Helmholtz]] wurde und 1882 promoviert wurde. Ab 1883 widmete er sich der physiologischen Optik. 1890 wurde er Direktor der Physik-Abteilung des Physiologischen Instituts der Universität Berlin.


Er war seit 1870 mit Laura Köttgen verheiratet, mit dem er den Sohn Arthur König (1896–1966) hatte, der Astronom wurde. Er war lange Jahre Leiter der Astronomie-Abteilung bei [[Carl Zeiss (Unternehmen)|Carl Zeiss]] in Jena, nach dem Zweiten Weltkrieg Observator an der Landessternwarte Heidelberg und zuletzt Honorarprofessor in Mainz.<ref>Nachruf von Otto Heckmann in Astronomische Nachrichten, Band 292, 1970, S.191</ref>
Er war seit 1890 mit Laura Köttgen (* 1864) verheiratet, mit der er den Sohn Arthur König (1896–1969) hatte, der Astronom wurde. Dieser war lange Jahre Leiter der Astronomie-Abteilung bei [[Carl Zeiss (Unternehmen)|Carl Zeiss]] in Jena, nach dem Zweiten Weltkrieg Observator an der Landessternwarte Heidelberg und zuletzt Honorarprofessor in Mainz.<ref>Nachruf von Otto Heckmann in Astronomische Nachrichten, Band 292, 1970, S. 191</ref>


König leistete fundamentale Beiträge zur physiologischen Optik. Er bestimmte mit [[Conrad Dieterici]] die spektrale Empfindlichkeit von Stäbchen und Zapfen bei der [[Farbwahrnehmung]].<ref>''Die Grundempfindungen und ihre Intensitätsverteilung im Spektrum'', Sitzungsberichte Akademie Wiss. Berlin, 29. Juli 1886, S.805-829, [http://www.iscc.org/pdf/KonigTranslation.pdf Englische Übersetzung, pdf]. Erweitert 1892 in ''Die Grundempfindungen in normalen und anormalen Farbensystemen und ihre Intensitätsverteilung im Spektrum'', Zeitschrift für Psychologie 1892</ref> Sie präzisierten die damals zum Beispiel von Helmholtz und [[James Clerk Maxwell]] untersuchte Dreifarbentheorie der Farbwahrnehmung. König und Dieterici führten [[Dichromat]]en bei der [[Farbenblindheit]] experimentell auf das Fehlen einer Zapfensorte zurück.
König leistete fundamentale Beiträge zur physiologischen Optik. Er bestimmte mit [[Conrad Dieterici]] die spektrale Empfindlichkeit von Stäbchen und Zapfen bei der [[Farbwahrnehmung]].<ref>''Die Grundempfindungen und ihre Intensitätsverteilung im Spektrum'', Sitzungsberichte Akademie Wiss. Berlin, 29. Juli 1886, S. 805–829, {{Webarchiv|text=Englische Übersetzung, pdf |url=http://www.iscc.org/pdf/KonigTranslation.pdf |wayback=20110808205842}}. Erweitert 1892 in ''Die Grundempfindungen in normalen und anormalen Farbensystemen und ihre Intensitätsverteilung im Spektrum'', Zeitschrift für Psychologie 1892</ref> Sie präzisierten die damals zum Beispiel von Helmholtz und [[James Clerk Maxwell]] untersuchte Dreifarbentheorie der Farbwahrnehmung. König und Dieterici führten [[Dichromat (Auge)|Dichromaten]] bei der [[Farbenblindheit]] experimentell auf das Fehlen einer Zapfensorte zurück.
 
1889 wurde er Herausgeber der Verhandlungen der [[Deutsche Physikalische Gesellschaft|Deutschen Physikalischen Gesellschaft]]. Ab 1891 war er mit [[Hermann Ebbinghaus]] Herausgeber der ''Zeitschrift der Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane''. 1896 gab er die zweite Auflage des Handbuchs der Physiologischen Optik von Helmholtz nach dessen Tod heraus.


1889 wurde er Herausgeber der Verhandlungen der Deutschen Physikalischen Gesellschaft. Ab 1891 war er mit H. Ebbinghaus Herausgeber der ''Zeitschrift der Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane''. 1896 gab er die zweite Auflage des Handbuchs der Physiologischen Optik von Helmholtz nach dessen Tod heraus.
== Literatur ==
== Literatur ==
* M. Richter: ''Arthur König zum Gedächtnis'', Die Farbe, Band 5, 1956, Nr.1/2, S. 1–6.
* M. Richter: ''Arthur König zum Gedächtnis'', Die Farbe, Band 5, 1956, Nr. 1/2, S. 1–6.
* König ''Gesammelte Abhandlungen zur physiologischen Optik'', Leipzig: Barth, 1903.
* König ''Gesammelte Abhandlungen zur physiologischen Optik'', Leipzig: Barth, 1903.



Aktuelle Version vom 4. März 2022, 10:39 Uhr

Arthur Peter König

Arthur Peter König (* 13. September 1856 in Krefeld; † 26. Oktober 1901 in Berlin) war ein deutscher Physiker, der für Arbeiten zur physiologischen Optik bekannt war.

König war von Geburt an durch eine Kyphose behindert, die auch zu seinem frühen Tod führte. Er studierte Physik an der Universität Bonn, der Universität Heidelberg und ab 1879 an der Humboldt-Universität Berlin, wo er 1879 Assistent von Hermann von Helmholtz wurde und 1882 promoviert wurde. Ab 1883 widmete er sich der physiologischen Optik. 1890 wurde er Direktor der Physik-Abteilung des Physiologischen Instituts der Universität Berlin.

Er war seit 1890 mit Laura Köttgen (* 1864) verheiratet, mit der er den Sohn Arthur König (1896–1969) hatte, der Astronom wurde. Dieser war lange Jahre Leiter der Astronomie-Abteilung bei Carl Zeiss in Jena, nach dem Zweiten Weltkrieg Observator an der Landessternwarte Heidelberg und zuletzt Honorarprofessor in Mainz.[1]

König leistete fundamentale Beiträge zur physiologischen Optik. Er bestimmte mit Conrad Dieterici die spektrale Empfindlichkeit von Stäbchen und Zapfen bei der Farbwahrnehmung.[2] Sie präzisierten die damals zum Beispiel von Helmholtz und James Clerk Maxwell untersuchte Dreifarbentheorie der Farbwahrnehmung. König und Dieterici führten Dichromaten bei der Farbenblindheit experimentell auf das Fehlen einer Zapfensorte zurück.

1889 wurde er Herausgeber der Verhandlungen der Deutschen Physikalischen Gesellschaft. Ab 1891 war er mit Hermann Ebbinghaus Herausgeber der Zeitschrift der Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane. 1896 gab er die zweite Auflage des Handbuchs der Physiologischen Optik von Helmholtz nach dessen Tod heraus.

Literatur

  • M. Richter: Arthur König zum Gedächtnis, Die Farbe, Band 5, 1956, Nr. 1/2, S. 1–6.
  • König Gesammelte Abhandlungen zur physiologischen Optik, Leipzig: Barth, 1903.

Einzelnachweise

  1. Nachruf von Otto Heckmann in Astronomische Nachrichten, Band 292, 1970, S. 191
  2. Die Grundempfindungen und ihre Intensitätsverteilung im Spektrum, Sitzungsberichte Akademie Wiss. Berlin, 29. Juli 1886, S. 805–829, Englische Übersetzung, pdf (Memento vom 8. August 2011 im Internet Archive). Erweitert 1892 in Die Grundempfindungen in normalen und anormalen Farbensystemen und ihre Intensitätsverteilung im Spektrum, Zeitschrift für Psychologie 1892