Wilhelm von Zahn: Unterschied zwischen den Versionen

Wilhelm von Zahn: Unterschied zwischen den Versionen

imported>Harald77 P. F.
 
imported>Hsingh
(ergänzt)
 
Zeile 2: Zeile 2:


== Leben ==
== Leben ==
Von Zahn studierte [[Physik]] und [[Mathematik]] bei [[Hermann Hankel]]<ref>''Berichte über die Verhandlungen der Königlich Sächsischen Gesellschaft der Wissenschaften zu Leipzig'' 10–12 (1858), S.&nbsp;154.</ref> an der [[Universität Leipzig]]. Er wurde Mitarbeiter von [[Gustav Theodor Fechner]] und stellte mit Nies Beobachtungen zum [[Binokularsehen]] an, die in der Arbeit ''Über einige Verhältnisse des binocularen Sehens'' (Fechner 1860) veröffentlicht wurden.<ref>Gustav Theodor Fechner: ''[http://books.google.de/books?id=vV1FAAAAcAAJ&printsec=frontcover&hl=de#v=snippet&q=v.Zahn&f=false Über einige Verhältnisse des binocularen Sehens.]'' (Aus den Abhandlungen der  Mathematisch-Physischen Klasse der [[Sächsische Akademie der Wissenschaften|Königlich Sächsischen Gesellschaft der Wissenschaften]]) Hirzel, Leipzig 1860.</ref> Von Zahn wurde zum [[Dr.&nbsp;phil.]] promoviert.<ref name="Sachse">[[Richard Sachse]], Karl Ramshorn, Reinhart Herz: ''Die Lehrer der Thomasschule zu Leipzig 1832–1912. Die Abiturienten der Thomasschule zu Leipzig 1845–1912.'' B. G. Teubner Verlag, Leipzig 1912, S.&nbsp;16.</ref>
Von Zahn studierte [[Physik]] und [[Mathematik]] bei [[Hermann Hankel]]<ref>''Berichte über die Verhandlungen der Königlich Sächsischen Gesellschaft der Wissenschaften zu Leipzig'' 10–12 (1858), S.&nbsp;154.</ref> an der [[Universität Leipzig]]. Er wurde Mitarbeiter von [[Gustav Theodor Fechner]] und stellte mit Nies Beobachtungen zum [[Binokularsehen]] an, die in der Arbeit ''Über einige Verhältnisse des binocularen Sehens'' (Fechner 1860) veröffentlicht wurden.<ref>Gustav Theodor Fechner: ''[http://books.google.de/books?id=vV1FAAAAcAAJ&printsec=frontcover&hl=de#v=snippet&q=v.Zahn&f=false Über einige Verhältnisse des binocularen Sehens.]'' (Aus den Abhandlungen der  Mathematisch-Physischen Klasse der [[Sächsische Akademie der Wissenschaften|Königlich Sächsischen Gesellschaft der Wissenschaften]]) Hirzel, Leipzig 1860.</ref> Von Zahn wurde zum [[Dr.&nbsp;phil.]] promoviert.<ref name="Sachse">[[Richard Sachse (Philologe)|Richard Sachse]], Karl Ramshorn, Reinhart Herz: ''Die Lehrer der Thomasschule zu Leipzig 1832–1912. Die Abiturienten der Thomasschule zu Leipzig 1845–1912.'' B. G. Teubner Verlag, Leipzig 1912, S.&nbsp;16.</ref> 1859/60 wurde er Ehrenmitglied der ''[[Leipziger Burschenschaft Germania|Burschenschaft Wartburg Leipzig]]''.<ref>[[Hugo Böttger]] (Hrsg.): ''Verzeichnis der Alten Burschenschafter nach dem Stande des Wintersemesters 1911/12.'' Berlin 1912, S. 227.</ref>


Ab 1864 unterrichtete er an der [[Thomasschule zu Leipzig]] unter [[Friedrich August Eckstein]]. Er lehrte, wie auch sein Kollege [[Karl Heym (Mathematiker)|Karl Heym]], Mathematik und Physik<ref>[[Richard Holland (Altphilologe)|Richard Holland]]: ''Die Sage von Daidalos und Ikaros.'' A. Edelmann, Leipzig 1902, S.&nbsp;14 ([http://digital.ub.uni-duesseldorf.de/ulbdsp/periodical/titleinfo/6362132 Digitalisat]) <!-- Zitat ist falsch, hier wird Wilhelm von Zahn mit keinem Wort erwähnt-->.</ref> (inklusive naturwissenschaftliche und astronomische Themen).<ref>Friedrich August Eckstein: Schulnachrichten von Ostern 1866 bis Ostern 1867 (= Programm der Thomasschule zu Leipzig 1866/67). A. Edelmann, Leipzig 1867, S. 57.</ref> 1876 unterbrach er seine Tätigkeit, um am Physikalischen Kabinett der [[Universität Rostock]] eine Assistenz anzunehmen.<ref>Johannes Schümann: [https://archive.org/stream/bub_gb_sR4AAAAAQAAJ#page/n3/mode/2up ''See und Seefahrt, nebst dem metaphorischen Gebrauch dieser Begriffe, in Shakspere’s<!--sic--> Dramen.''] Band 1, A. Edelmann, Leipzig 1876, S.&nbsp;49.</ref> 1885<ref>Wochenschrift für klassische Philologie 2 (1885), S.&nbsp;209.</ref> wurde er zum [[Gymnasialprofessor]] ernannt und übte ab 1889<ref>Stefan Altner: ''Das Thomaskantorat im 19.&nbsp;Jahrhundert. Bewerber und Kandidaten für das Leipziger Thomaskantorat in den Jahren 1842 bis 1918. Quellenstudien zur Entwicklung des Thomaskantorats und des Thomanerchors vom Wegfall der öffentlichen Singumgänge 1837 bis zur ersten Auslandsreise 1920.'' Passage-Verlag, Leipzig 2006, ISBN 3-938543-15-9, S.&nbsp;79.</ref> das Amt des [[Konrektor]]s unter [[Emil Jungmann]] aus.<ref name="Sachse" /> Er gehörte 1869 einer Kommission von drei Fachlehrern (mit [[Heinrich Richard Baltzer]] ([[Kreuzschule]] Dresden) und Wilibald Schmidt ([[Gymnasium St. Augustin|Fürstenschule Grimma]])) zur Begutachtung der Vorschrift ''Der mathematisch physikalische Unterricht nach dem Regulative für die sächsischen Gymnasien'' (Dresden, 1870) an.<ref>''Zeitschrift für mathematischen und naturwissenschaftlichen Unterricht'' 2 (1871), S.&nbsp;46.</ref> Er war Mitglied der [[Naturforschende Gesellschaft zu Leipzig|Naturforschenden Gesellschaft zu Leipzig]] und seit 1869 der [[Deutsche Physikalische Gesellschaft|Physikalischen Gesellschaft zu Berlin]].<ref>''Die Fortschritte der Physik.'' 23 (1870), S.&nbsp;IX.</ref>
Ab 1864 unterrichtete er an der [[Thomasschule zu Leipzig]] unter [[Friedrich August Eckstein]]. Er lehrte, wie auch sein Kollege [[Karl Heym (Mathematiker)|Karl Heym]], Mathematik und Physik<ref>[[Richard Holland (Altphilologe)|Richard Holland]]: ''Die Sage von Daidalos und Ikaros.'' A. Edelmann, Leipzig 1902, S.&nbsp;14 ([http://digital.ub.uni-duesseldorf.de/ulbdsp/periodical/titleinfo/6362132 Digitalisat]) <!-- Zitat ist falsch, hier wird Wilhelm von Zahn mit keinem Wort erwähnt-->.</ref> (inklusive naturwissenschaftliche und astronomische Themen).<ref>Friedrich August Eckstein: Schulnachrichten von Ostern 1866 bis Ostern 1867 (= Programm der Thomasschule zu Leipzig 1866/67). A. Edelmann, Leipzig 1867, S. 57.</ref> 1876 unterbrach er seine Tätigkeit, um am Physikalischen Kabinett der [[Universität Rostock]] eine Assistenz anzunehmen.<ref>Johannes Schümann: [https://archive.org/stream/bub_gb_sR4AAAAAQAAJ#page/n3/mode/2up ''See und Seefahrt, nebst dem metaphorischen Gebrauch dieser Begriffe, in Shakspere’s<!--sic--> Dramen.''] Band 1, A. Edelmann, Leipzig 1876, S.&nbsp;49.</ref> 1885<ref>Wochenschrift für klassische Philologie 2 (1885), S.&nbsp;209.</ref> wurde er zum [[Gymnasialprofessor]] ernannt und übte ab 1889<ref>Stefan Altner: ''Das Thomaskantorat im 19.&nbsp;Jahrhundert. Bewerber und Kandidaten für das Leipziger Thomaskantorat in den Jahren 1842 bis 1918. Quellenstudien zur Entwicklung des Thomaskantorats und des Thomanerchors vom Wegfall der öffentlichen Singumgänge 1837 bis zur ersten Auslandsreise 1920.'' Passage-Verlag, Leipzig 2006, ISBN 3-938543-15-9, S.&nbsp;79.</ref> das Amt des [[Konrektor]]s unter [[Emil Jungmann]] aus.<ref name="Sachse" /> Er gehörte 1869 einer Kommission von drei Fachlehrern (mit [[Heinrich Richard Baltzer]] ([[Kreuzschule]] Dresden) und Wilibald Schmidt ([[Gymnasium St. Augustin|Fürstenschule Grimma]])) zur Begutachtung der Vorschrift ''Der mathematisch physikalische Unterricht nach dem Regulative für die sächsischen Gymnasien'' (Dresden, 1870) an.<ref>''Zeitschrift für mathematischen und naturwissenschaftlichen Unterricht'' 2 (1871), S.&nbsp;46.</ref> Er war Mitglied der [[Naturforschende Gesellschaft zu Leipzig|Naturforschenden Gesellschaft zu Leipzig]] und seit 1869 der [[Deutsche Physikalische Gesellschaft|Physikalischen Gesellschaft zu Berlin]].<ref>''Die Fortschritte der Physik.'' 23 (1870), S.&nbsp;IX.</ref>
Zeile 34: Zeile 34:
[[Kategorie:Lehrer]]
[[Kategorie:Lehrer]]
[[Kategorie:Person (Leipzig)]]
[[Kategorie:Person (Leipzig)]]
[[Kategorie:Burschenschafter (19. Jahrhundert)]]
[[Kategorie:Ehrenmitglied einer Studentenverbindung]]
[[Kategorie:Deutscher]]
[[Kategorie:Deutscher]]
[[Kategorie:Geboren 1839]]
[[Kategorie:Geboren 1839]]

Aktuelle Version vom 8. November 2019, 11:06 Uhr

Georg Wilhelm von Zahn (* 19. März 1839 in Leipzig; † 13. Juni 1904 ebenda) war ein deutscher Mathematiker,[1] Physiker und Pädagoge.

Leben

Von Zahn studierte Physik und Mathematik bei Hermann Hankel[2] an der Universität Leipzig. Er wurde Mitarbeiter von Gustav Theodor Fechner und stellte mit Nies Beobachtungen zum Binokularsehen an, die in der Arbeit Über einige Verhältnisse des binocularen Sehens (Fechner 1860) veröffentlicht wurden.[3] Von Zahn wurde zum Dr. phil. promoviert.[4] 1859/60 wurde er Ehrenmitglied der Burschenschaft Wartburg Leipzig.[5]

Ab 1864 unterrichtete er an der Thomasschule zu Leipzig unter Friedrich August Eckstein. Er lehrte, wie auch sein Kollege Karl Heym, Mathematik und Physik[6] (inklusive naturwissenschaftliche und astronomische Themen).[7] 1876 unterbrach er seine Tätigkeit, um am Physikalischen Kabinett der Universität Rostock eine Assistenz anzunehmen.[8] 1885[9] wurde er zum Gymnasialprofessor ernannt und übte ab 1889[10] das Amt des Konrektors unter Emil Jungmann aus.[4] Er gehörte 1869 einer Kommission von drei Fachlehrern (mit Heinrich Richard Baltzer (Kreuzschule Dresden) und Wilibald Schmidt (Fürstenschule Grimma)) zur Begutachtung der Vorschrift Der mathematisch physikalische Unterricht nach dem Regulative für die sächsischen Gymnasien (Dresden, 1870) an.[11] Er war Mitglied der Naturforschenden Gesellschaft zu Leipzig und seit 1869 der Physikalischen Gesellschaft zu Berlin.[12]

Wilhelm von Zahns Grabstätte

Von Zahn war mit der aus Sankt Petersburg stammenden Luise Katharina Hemilian (1845–1917), Tochter des deutschen Lithographen Gustav Hemilian, verheiratet. Ihr gemeinsamer Sohn war der spätere Jurist Karl von Zahn (1877–1944).[13] Beigesetzt wurde von Zahn auf dem Friedhof Leipzig-Plagwitz.[14]

Werke

  • Über die akustische Analyse der Vocalklänge. (= Programm der Thomasschule in Leipzig 1871). A. Edelmann, Leipzig 1871.
  • Einige Worte zum Andenken an Hermann Hankel. In: Mathematische Annalen. 7 (1874), S. 583–590.
  • Über die photometrische Vergleichung verschiedenfarbiger Lichtquellen. In: Sitzungsberichte der Naturforschenden Gesellschaft zu Leipzig. 1. Jahrgang (1874), W. Engelmann, Leipzig 1875, S. 25–29.
  • Ueber die Volta'schen Fundamentalversuche. In: Sitzungsberichte der Naturforschenden Gesellschaft zu Leipzig. 6 (1875), S. 59 f.
  • Über ein Spectro-Photometer. In: Sitzungsberichte der Naturforschenden Gesellschaft zu Leipzig. 5. Jahrgang (1878), W. Engelmann, Leipzig 1878.
  • Spectralröhren mit longitudinaler Durchsicht. In: Annalen der Physik. 244 (1879), S. 675 (digitalisiert; PDF; 2,7 MB).
  • Ueber eine als Objektiv eines Zenithfernrohrs verwendbare Combination. In: Sitzungsberichte der Naturforschenden Gesellschaft zu Leipzig. (1880), S. 24–25.
  • Ueber die von Righi gefundene angebliche Abhängigkeit der elektromotorischen Kraft von dem Widerstand bei galvanischen Ketten mit schlecht leitenden Flüssigkeiten. In: Sitzungsberichte der Naturforschenden Gesellschaft zu Leipzig. 2 (1880), S. 26.
  • Untersuchungen über Kontaktelektrizität. Teubner, Leipzig 1882.

Einzelnachweise

  1. Wolfgang R. Dick, Jürgen Hamel (Hrsg.): Beiträge zur Astronomiegeschichte. Band 5. Verlag Harri Deutsch, Frankfurt am Main 2002, ISBN 3-8171-1686-1, S. 195.
  2. Berichte über die Verhandlungen der Königlich Sächsischen Gesellschaft der Wissenschaften zu Leipzig 10–12 (1858), S. 154.
  3. Gustav Theodor Fechner: Über einige Verhältnisse des binocularen Sehens. (Aus den Abhandlungen der Mathematisch-Physischen Klasse der Königlich Sächsischen Gesellschaft der Wissenschaften) Hirzel, Leipzig 1860.
  4. 4,0 4,1 Richard Sachse, Karl Ramshorn, Reinhart Herz: Die Lehrer der Thomasschule zu Leipzig 1832–1912. Die Abiturienten der Thomasschule zu Leipzig 1845–1912. B. G. Teubner Verlag, Leipzig 1912, S. 16.
  5. Hugo Böttger (Hrsg.): Verzeichnis der Alten Burschenschafter nach dem Stande des Wintersemesters 1911/12. Berlin 1912, S. 227.
  6. Richard Holland: Die Sage von Daidalos und Ikaros. A. Edelmann, Leipzig 1902, S. 14 (Digitalisat) .
  7. Friedrich August Eckstein: Schulnachrichten von Ostern 1866 bis Ostern 1867 (= Programm der Thomasschule zu Leipzig 1866/67). A. Edelmann, Leipzig 1867, S. 57.
  8. Johannes Schümann: See und Seefahrt, nebst dem metaphorischen Gebrauch dieser Begriffe, in Shakspere’s Dramen. Band 1, A. Edelmann, Leipzig 1876, S. 49.
  9. Wochenschrift für klassische Philologie 2 (1885), S. 209.
  10. Stefan Altner: Das Thomaskantorat im 19. Jahrhundert. Bewerber und Kandidaten für das Leipziger Thomaskantorat in den Jahren 1842 bis 1918. Quellenstudien zur Entwicklung des Thomaskantorats und des Thomanerchors vom Wegfall der öffentlichen Singumgänge 1837 bis zur ersten Auslandsreise 1920. Passage-Verlag, Leipzig 2006, ISBN 3-938543-15-9, S. 79.
  11. Zeitschrift für mathematischen und naturwissenschaftlichen Unterricht 2 (1871), S. 46.
  12. Die Fortschritte der Physik. 23 (1870), S. IX.
  13. Gisa Bauer: Kulturprotestantismus und frühe bürgerliche Frauenbewegung in Deutschland. Agnes von Zahn-Harnack (1884-1950). Evangelische Verlagsanstalt, Leipzig 2006, ISBN 978-3-374-02385-1, S. 153.
  14. Alfred E. Otto Paul: Die Kunst im Stillen. Kunstschätze auf Leipziger Friedhöfen. Privatdruck, Band 3, Leipzig 2010, Inhaltsverzeichnis.

Weblinks

 Wikisource: Wilhelm von Zahn – Quellen und Volltexte