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'''Max von Laue''' (* [[9. Oktober]] [[1879]] in [[Koblenz-Pfaffendorf|Pfaffendorf]] (heute [[Koblenz]]); † [[24. April]] [[1960]] in [[West-Berlin]]) war ein [[ | '''Max von Laue''' (* [[9. Oktober]] [[1879]] in [[Koblenz-Pfaffendorf|Pfaffendorf]] (heute [[Koblenz]]); † [[24. April]] [[1960]] in [[West-Berlin]]) war ein [[deutsche]]r [[Physiker]] und [[Nobelpreisträger]]. | ||
[[Datei:Bundesarchiv Bild 183-U0205-502, Max von Laue.jpg|miniatur|Max von Laue (1929)]] | [[Datei:Bundesarchiv Bild 183-U0205-502, Max von Laue.jpg|miniatur|Max von Laue (1929)]] | ||
== Herkunft == | == Herkunft == | ||
Seine Eltern waren der 1913 in den [[Adel]]sstand [[Nobilitierung|erhobene]] preußische wirkliche | Seine Eltern waren der 1913 in den [[Adel]]sstand [[Nobilitierung|erhobene]]<ref>A. Freiherr von Houwald: ''Brandenburg-Preußische Standeserhebungen und Gnadenakte für die Zeit 1873-1918''. Görlitz 1939, S. 203.</ref> preußische wirkliche Geheime Kriegsrat und Militärintendant in Berlin Julius Laue (1848–1927) und dessen Ehefrau Wilhelmine (1853–1899), eine Tochter des Magdeburger Kaufmanns Theodor Zerrenner (1823–1893) und Auguste Rettig. | ||
== Leben == | == Leben == | ||
Von Laue studierte an den Universitäten [[Universität Straßburg|Straßburg]], [[Georg-August-Universität Göttingen|Göttingen]], [[Ludwig-Maximilians-Universität München|München]] und [[Humboldt-Universität zu Berlin|Berlin]] [[Physik]] und [[Mathematik]].<ref>{{DHM-HdG|Bio=max-laue|Titel=Max von Laue|Autor=Arnulf Scriba}}</ref> 1903 promovierte er bei [[Max Planck]] in Berlin über die Theorie der [[Interferenz (Physik)|Interferenzen]] an planparallelen Platten und übernahm | Von Laue studierte ab 1898 an den Universitäten [[Universität Straßburg|Straßburg]], [[Georg-August-Universität Göttingen|Göttingen]], [[Ludwig-Maximilians-Universität München|München]] und [[Humboldt-Universität zu Berlin|Berlin]] [[Physik]] und [[Mathematik]].<ref>{{DHM-HdG|Bio=max-laue|Titel=Max von Laue|Autor=Arnulf Scriba}}</ref> 1903 [[Promotion (Doktor)|promovierte]] er bei [[Max Planck]] in Berlin über die Theorie der [[Interferenz (Physik)|Interferenzen]] an planparallelen Platten, legte 1905 in Göttingen sein Staatsexamen für Lehramt ab und übernahm im gleichen Jahr bei seinem Doktorvater in Berlin eine Assistentenstelle. Nach seiner [[Habilitation]] 1906 beschäftigte er sich mit der [[Relativitätstheorie]] [[Albert Einstein]]s und konnte 1907 durch Anwendung des [[Relativistisches Additionstheorem für Geschwindigkeiten|relativistischen Additionstheorems]] das [[Fizeau-Experiment]] im Sinne der Relativitätstheorie deuten. 1909 kam er als Privatdozent an das Institut für [[Theoretische Physik]] der [[Ludwig-Maximilians-Universität München]] zu [[Arnold Sommerfeld]]. Weitere wichtige Beiträge zur Relativitätstheorie waren u. a., dass es keine [[Starrer Körper|starren Körper]] gebe, Betrachtungen zur relativistischen Dynamik und zum [[Zwillingsparadoxon]]. Er schrieb auch eines der ersten Lehrbücher über spezielle und allgemeine Relativitätstheorie. Max von Laue ging, im Unterschied zu Einstein, von einer von Ort zu Ort veränderlichen Lichtgeschwindigkeit aus, unabhängig von der Zeit. Seine mathematischen Ausführungen beschränken sind nicht auf das Bezugssystem der Lorentz-Gruppe, sondern lassen grundsätzlich (mit wenigen Einschränkungen) alle Koordinatensysteme zu. Statt nach Naturgesetzen zu suchen, die kovariant gegenüber der Lorentz-Transformation sind, lässt er vierdimensionale Koordinatensysteme zu, die nicht untereinander gleichwertig sind.<ref>Max von Laue: ''Die Relativitätstheorie. Band 2: Allgemeine Relativitätstheorie.'' 1921; 5. Auflage. Vieweg, 1965, S. 16 und 111.</ref> | ||
1912 entdeckte er zusammen mit [[Walter Friedrich (Biophysiker)|Walter Friedrich]] und [[Paul Knipping]] die [[Beugung (Physik)|Beugung]] von [[Röntgenstrahlung|Röntgenstrahlen]] an [[Kristall]]en. Damit war nachgewiesen, dass sich Röntgenstrahlung wie eine [[Welle]] ausbreitet. Außerdem konnte aus den Beugungsmustern erstmals auf die [[Kristallstruktur]] geschlossen werden. Für seine Arbeit erhielt von Laue 1914 den [[Nobelpreis für Physik]]. Im Oktober desselben Jahres wurde er auf den Lehrstuhl für Theoretische Physik an der neu gegründeten [[Universität Frankfurt am Main]] berufen. 1919 kehrte von Laue von Frankfurt als Professor an die [[Humboldt-Universität zu Berlin|Universität Berlin]] zurück, wo er seine ursprüngliche | [[Datei:LaueFriedrichKnipping.jpg|miniatur|Gedenktafel am Sommerfeld-Keller in der Münchner Universität]] | ||
1912 entdeckte er zusammen mit [[Walter Friedrich (Biophysiker)|Walter Friedrich]] und [[Paul Knipping]] die [[Beugung (Physik)|Beugung]] von [[Röntgenstrahlung|Röntgenstrahlen]] an [[Kristall]]en. Damit war nachgewiesen, dass sich Röntgenstrahlung wie eine [[Welle]] ausbreitet. Außerdem konnte aus den Beugungsmustern erstmals auf die [[Kristallstruktur]] geschlossen werden. Für seine Arbeit erhielt von Laue 1914 den [[Nobelpreis für Physik]]. Im Oktober desselben Jahres wurde er auf den Lehrstuhl für Theoretische Physik an der neu gegründeten [[Universität Frankfurt am Main]] berufen. 1919 kehrte von Laue von Frankfurt als Professor an die [[Humboldt-Universität zu Berlin|Universität Berlin]] zurück, wo er seine ursprüngliche ''geometrische Theorie'' der Röntgeninterferenz zur so genannten ''dynamischen Theorie'' erweiterte. Ebenfalls 1919 begann seine Tätigkeit am [[Kaiser-Wilhelm-Institut für Physik]], wo er 1922 als Vertreter Albert Einsteins die Position des stellvertretenden Direktors übernahm. 1921 wurde er mit der [[Adolf-von-Baeyer-Denkmünze]] und 1932 mit der [[Max-Planck-Medaille]] geehrt. Von 1925 bis 1929 war er Mitglied des Senats der [[Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft]] zur Förderung der Wissenschaften (KWG). Während der Herrschaft des [[Nationalsozialismus]] trat er für Albert Einstein und gegen die [[Deutsche Physik]] ein (etwa bereits auf der Tagung der [[Deutsche Physikalische Gesellschaft|Deutschen Physikalischen Gesellschaft]] im September 1933 in Berlin<ref name=":0" />). 1940 brachte er sich in Gefahr, als er [[Edna Carter]] in den USA per Postkarte konspirativ darüber in Kenntnis setzte, dass [[Fritz Houtermans]] „aufgetaucht“ (aus [[Gestapo]]-Haft entlassen worden) sei. Er forderte Carter darin leicht codiert dazu auf, die freudige Nachricht an dessen Ehefrau [[Charlotte Houtermans]] am ''Vassar College'' weiterzuleiten.<ref>Misha Shifman: ''Standing Together In Troubled Times. Unpublished Letters Of Pauli, Einstein, Franck And Others.'' World Scientific, Hackensack, New Jersey, 2017, ISBN 978-981-3201-00-2, S. 76.</ref> 1943 wurde er vorzeitig emeritiert. Danach verfasste er eine ''Geschichte der Physik'', die später als Buch erschien. Mit Kriegsende erfolgte seine [[Internierung]] durch die Briten im Rahmen der [[Operation Epsilon]] in [[Farm Hall]] und danach im Haus Albersmeyer in [[Alswede]].<ref>Helmut Hüffmann: [https://www.luebbecke.de/showobject.phtml?La=1&object=tx|522.291.1|522.1.1&NavID=522.28 ''Lübbecke und die britische Kontrollkommission im Jahre 1945.''] In: ''luebbecke.de,'' abgerufen am 13. Januar 2021.</ref> | |||
[[Datei:Max von Laue Lindau 1959.jpg|mini|links|Eine der letzten Aufnahmen Max von Laues, aufgenommen während der [[Nobelpreisträgertagung in Lindau]] 1959]] | [[Datei:Max von Laue Lindau 1959.jpg|mini|links|Eine der letzten Aufnahmen Max von Laues, aufgenommen während der [[Nobelpreisträgertagung in Lindau]] 1959]] | ||
[[Datei:DBP 1979 1021 Max von Laue Röntgenstrahl-Beugung am Kristallgitter.jpg|mini|60 [[Deutsche Mark|Pfennig]]-Sondermarke der [[Briefmarken-Jahrgang 1979 der Deutschen Bundespost|Deutschen Bundespost (1983)]], Abbildung der Röntgenstrahl-Beugung am Kristallgitter]] | [[Datei:DBP 1979 1021 Max von Laue Röntgenstrahl-Beugung am Kristallgitter.jpg|mini|60 [[Deutsche Mark|Pfennig]]-Sondermarke der [[Briefmarken-Jahrgang 1979 der Deutschen Bundespost|Deutschen Bundespost (1983)]], Abbildung der Röntgenstrahl-Beugung am Kristallgitter]] | ||
Nach Kriegsende wurde er Honorarprofessor an der Universität Göttingen und beteiligte sich aktiv an der Neuorganisation des deutschen Wissenschaftsbetriebs. Von 1946 bis 1949 war er Vorsitzender der neu gegründeten | Nach Kriegsende wurde er Honorarprofessor an der Universität Göttingen und beteiligte sich aktiv an der Neuorganisation des deutschen Wissenschaftsbetriebs. Von 1946 bis 1949 war er Vorsitzender der neu gegründeten ''Deutschen Physikalischen Gesellschaft in der Britischen Zone''. Er beteiligte sich an der Zusammenführung der Physikalischen Gesellschaften in Westdeutschland zum ''Verband Deutscher Physikalischer Gesellschaften'' sowie an der Neugründung der [[Physikalisch-Technische Bundesanstalt|Physikalisch-Technischen Bundesanstalt]] in [[Braunschweig]]. 1951 wurde von Laue Direktor am [[Fritz-Haber-Institut der MPG|Fritz-Haber-Institut]] der [[Max-Planck-Gesellschaft]] in Berlin-Dahlem. 1952 erhielt er die [[Röntgen-Plakette]] der Stadt [[Remscheid]] und wurde in den ''Orden Pour le Mérite für Wissenschaft und Künste'' berufen. Die [[Technische Universität Berlin]] verlieh ihm 1953 die [[Ehrendoktorwürde]], die [[Freie Universität Berlin]] 1958 die Ehrenbürgerwürde.<ref>Katharina Zeitz: ''Max von Laue (1879–1960). Seine Bedeutung für den Wiederaufbau der deutschen Wissenschaft nach dem Zweiten Weltkrieg.'' Steiner, Stuttgart 2006, ISBN 3-515-08814-8, S. 232.</ref> Am 12. April 1957 gehörte er zu den Unterzeichnern der [[Göttinger Achtzehn|Göttinger Erklärung]] gegen die geplante atomare Bewaffnung der Bundeswehr.<ref>[[Ernst Klee]]: ''Das Personenlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945.'' 2. Auflage. Fischer, Frankfurt am Main 2005, ISBN 978-3-596-16048-8, S. 358.</ref> Das [[Institut Laue-Langevin]] in [[Grenoble]] trägt seinen Namen. Kurz vor seinem Tod wurde das [[Max-von-Laue-Gymnasium]] in [[Koblenz]] nach ihm benannt. Von 1959 bis 1960 war er Mitglied des [[Liste der Gremienmitglieder der Friedrich-Naumann-Stiftung#Beirat|Beirats]] der [[Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit|Friedrich-Naumann-Stiftung]]. | ||
[[Datei:Grave of Max von Laue at Stadtfriedhof Göttingen 2017 01.jpg|mini|hochkant|Max von Laues Grab auf dem Stadtfriedhof in Göttingen]] | [[Datei:Grave of Max von Laue at Stadtfriedhof Göttingen 2017 01.jpg|mini|hochkant|Max von Laues Grab auf dem Stadtfriedhof in Göttingen]] | ||
Max von Laue starb 1960 an den Folgen eines Autounfalls, in den er auf dem Weg nach Wannsee auf der [[AVUS]] verwickelt wurde.<ref>[[Friedrich Beck (Physiker)|Friedrich Beck]]: {{Webarchiv | url=http://www.uni-frankfurt.de/fb/fb13/Dateien/paf/paf24.html | wayback=20140222035018 | text=''Max von Laue''.}} In: Klaus Bethge, Horst Klein (Hrsg.): ''Physiker und Astronomen in Frankfurt'' | Max von Laue starb 1960 an den Folgen eines Autounfalls, in den er auf dem Weg nach Wannsee auf der [[AVUS]] verwickelt wurde.<ref name=":0">[[Friedrich Beck (Physiker)|Friedrich Beck]]: {{Webarchiv | url=http://www.uni-frankfurt.de/fb/fb13/Dateien/paf/paf24.html | wayback=20140222035018 | text=''Max von Laue''.}} In: Klaus Bethge, Horst Klein (Hrsg.): ''Physiker und Astronomen in Frankfurt.'' Frankfurt am Main 1989.</ref> Sein Grab befindet sich auf dem [[Stadtfriedhof (Göttingen)|Stadtfriedhof Göttingen]], auf dem außer ihm noch weitere Nobelpreisträger bestattet sind. Eine Trauerrede bei der Gedenkveranstaltung der Max-Planck-Gesellschaft am 15. Oktober 1961 hielt u. a. [[Walther Meißner]].<ref>[http://publikationen.badw.de/de/003384042 Trauerrede Walther Meißner]</ref> Laues Nachlass befindet sich im [[Archiv der Max-Planck-Gesellschaft]] in Berlin-Dahlem. | ||
Er war verheiratet und hatte zwei Kinder, darunter den seit 1937 in den USA lebenden Historiker [[Theodore H. von Laue]] (1916–2000). | |||
== Historische Anekdote == | == Historische Anekdote == | ||
Als während des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkriegs]] deutsche Truppen im April 1940 die dänische Hauptstadt [[Kopenhagen]] besetzten, hat der im Labor von [[Niels Bohr]] arbeitende ungarische [[Chemiker]] [[George de Hevesy]] die goldenen [[Nobelpreis]]-Medaillen der deutschen Physiker Max von Laue und [[James Franck]] in [[Königswasser]] aufgelöst, um so den Zugriff durch die Nazis zu verhindern. Von Laue und Franck waren in Opposition zum [[Nationalsozialismus]] und hatten ihre Medaillen Niels Bohr anvertraut, um so eine [[Konfiszierung]] in Deutschland zu verhindern; die Hitlerregierung verbot allen Deutschen das Annehmen oder Tragen des Nobelpreises, nachdem [[Carl von Ossietzky]] 1935 den Friedensnobelpreis erhalten hatte. Nach Kriegsende extrahierte de Hevesy das im Königswasser | Als während des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkriegs]] deutsche Truppen im April 1940 die dänische Hauptstadt [[Kopenhagen]] besetzten, hat der im Labor von [[Niels Bohr]] arbeitende ungarische [[Chemiker]] [[George de Hevesy]] die goldenen [[Nobelpreis]]-Medaillen der deutschen Physiker Max von Laue und [[James Franck]] in [[Königswasser]] aufgelöst, um so den Zugriff durch die Nazis zu verhindern. Von Laue und Franck waren in Opposition zum [[Nationalsozialismus]] und hatten ihre Medaillen Niels Bohr anvertraut, um so eine [[Konfiszierung]] in Deutschland zu verhindern; die Hitlerregierung verbot allen Deutschen das Annehmen oder Tragen des Nobelpreises, nachdem [[Carl von Ossietzky]] 1935 den Friedensnobelpreis erhalten hatte. Nach Kriegsende extrahierte de Hevesy das im Königswasser gelöste Gold und übergab es der [[Königlich Schwedische Akademie der Wissenschaften|Königlichen Schwedischen Akademie der Wissenschaften]], die daraus neue Medaillen herstellte und wieder an von Laue und Franck übergab.<ref>[https://www.nobelprize.org/prizes/about/the-nobel-medals-and-the-medal-for-the-prize-in-economic-sciences/ ''The Nobel Medals and the Medal for the Prize in Economics.''] Nobelprize.org, abgerufen am 27. Mai 2013.</ref> | ||
== Ehrungen und Mitgliedschaften == | == Ehrungen und Mitgliedschaften (Auswahl) == | ||
* 1921 wurde Laue zum korrespondierenden Mitglied der | * 1914: [[Nobelpreis für Physik]] | ||
* 1921 wurde Laue zum korrespondierenden Mitglied der [[Akademie der Wissenschaften zu Göttingen|Göttinger Akademie der Wissenschaften]] gewählt.<ref>Holger Krahnke: ''Die Mitglieder der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen 1751–2001'' (= ''Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen, Philologisch-Historische Klasse.'' Folge 3, Band 246 = ''Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften in Göttingen, Mathematisch-Physikalische Klasse.'' Folge 3, Band 50). Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2001, ISBN 3-525-82516-1, S. 146.</ref> | |||
* 1924: Korrespondierendes Mitglied der [[Russische Akademie der Wissenschaften|Akademie der Wissenschaften der UdSSR]] (1929 Ehrenmitglied)<ref>{{Internetquelle| url=http://www.ras.ru/win/db/show_per.asp?P=.id-51032.ln-ru| titel=Ehrenmitglieder der Russischen Akademie der Wissenschaften seit 1724: Лауэ, Макс Теодор Феликс фон| hrsg=Russische Akademie der Wissenschaften| zugriff=2021-02-27| sprache=ru}}</ref> | |||
* 1926: Mitglied der [[Leopoldina]] | * 1926: Mitglied der [[Leopoldina]] | ||
* 1931: Fellow der [[American Physical Society]] | * 1931: Fellow der [[American Physical Society|American Physical Society (APS)]]<ref>{{Internetquelle |url= https://www.aps.org/programs/honors/fellowships/archive-all.cfm?initial=&year=1931 |titel=APS Fellow Archive |abruf=2020-02-09}}</ref> | ||
* 1948 wurde Laue in die [[American Academy of Arts and Sciences]] gewählt.<ref> | * 1931–1933: Vorsitzender der [[Deutsche Physikalische Gesellschaft|Deutschen Physikalischen Gesellschaft]] | ||
* 1932: [[Max-Planck-Medaille|Max-Planck Medaille]] der [[Deutsche Physikalische Gesellschaft|Deutschen Physikalischen Gesellschaft]] | |||
* 1944: Korrespondierendes Mitglied der [[Bayerische Akademie der Wissenschaften|Bayerischen Akademie der Wissenschaften]]<ref>[https://badw.de/data/footer-navigation/personentreffer.html?tx_badwdb_badwperson%5BpartialType%5D=BADWPersonDetailsPartial&tx_badwdb_badwperson%5Baction%5D=show&tx_badwdb_badwperson%5Bcontroller%5D=BADWPerson&tx_badwdb_badwperson%5Bper_id%5D=1753 Korrespondierendes Mitglied BAdW.] In: ''badw.de,'' abgerufen am 13. Januar 2021.</ref> | |||
* 1948 wurde Laue in die [[American Academy of Arts and Sciences]] gewählt.<ref>{{Amacad|L|2018-02-24}}</ref> | |||
* 1953: [[Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland|Großes Verdienstkreuz mit Stern]] der Bundesrepublik Deutschland | * 1953: [[Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland|Großes Verdienstkreuz mit Stern]] der Bundesrepublik Deutschland | ||
* 1954: Ein neu entdecktes Mineral wird ihm zu Ehren als [[Laueit]] bezeichnet.<ref name="Datenblatt">John W. Anthony, Richard A. Bideaux, Kenneth W. Bladh, Monte C. Nichols: [http://www.handbookofmineralogy.org/pdfs/laueite.pdf ''Laueite'' | * 1954: Ein neu entdecktes Mineral wird ihm zu Ehren als [[Laueit]] bezeichnet.<ref name="Datenblatt">John W. Anthony, Richard A. Bideaux, Kenneth W. Bladh, Monte C. Nichols: [http://www.handbookofmineralogy.org/pdfs/laueite.pdf ''Laueite.''] (PDF; 67 kB) In: ''Handbook of Mineralogy, Mineralogical Society of America.'' 2001.</ref> | ||
* | * 1958 wurde Laue in die [[National Academy of Sciences]] gewählt. | ||
* 1957 wurde er Offizier der [[Ehrenlegion]] der Republik Frankreich. | |||
* 1960 wurde das [[Max-von-Laue-Gymnasium]] in Koblenz nach ihm benannt | |||
* 1970 wurde der Mondkrater [[Laue (Mondkrater)|Laue]] nach ihm benannt.<ref>{{PlanetaryNames|3297}}</ref> | |||
* 1979 erschien eine [[Briefmarken-Jahrgang 1979 der Deutschen Bundespost|Sonderbriefmarke der Deutschen Bundespost]] mit dem Motiv ''Röntgenstrahl-Beugung am Kristallgitter''. | * 1979 erschien eine [[Briefmarken-Jahrgang 1979 der Deutschen Bundespost|Sonderbriefmarke der Deutschen Bundespost]] mit dem Motiv ''Röntgenstrahl-Beugung am Kristallgitter''. | ||
* 1979 erschien eine [[Briefmarken-Jahrgang 1979 der Deutschen Post der DDR|Sonderbriefmarke in der DDR]]. | * 1979 erschien eine [[Briefmarken-Jahrgang 1979 der Deutschen Post der DDR|Sonderbriefmarke in der DDR]]. | ||
* 2001 wurde der Asteroid [[(10762) von Laue]] nach ihm benannt.<ref>{{IAU MPC|10762}}</ref> | |||
* Die [[Deutsche Gesellschaft für Kristallographie]] vergibt jährlich einen ''[[Max-von-Laue-Preis]]'' an herausragende Nachwuchswissenschaftler. | * Die [[Deutsche Gesellschaft für Kristallographie]] vergibt jährlich einen ''[[Max-von-Laue-Preis]]'' an herausragende Nachwuchswissenschaftler. | ||
* Mehrere Straßen wurden nach ihm benannt, u.a. 2015 in Bremen. | * Mehrere Straßen wurden nach ihm benannt, u. a. 2015 in Bremen. | ||
== Veröffentlichungen (Auswahl) == | == Veröffentlichungen (Auswahl) == | ||
* ''Das Relativitätsprinzip'' | [[Datei:Laue, Max Theodor Felix von – Relativitätsprinzip, 1913 – BEIC 6467296.jpg|mini|''Relativitätsprinzip'', 1913 ]] | ||
* ''Die Relativitätstheorie'' | * ''Das Relativitätsprinzip.'' Vieweg, 1911. | ||
* ''Die Relativitätstheorie'' | * ''Die Relativitätstheorie.'' Band 1 ''Spezielle Relativitätstheorie.'' 7. Auflage, Vieweg, 1965 (1. Auflage 1919). | ||
* ''Die Interferenzen von Röntgenstrahlen'', Akademische Verlagsgesellschaft, Leipzig 1923 (3. Auflage als ''Röntgenstrahlinterferenzen'', Akademische Verlagsgesellschaft, Frankfurt (Main) 1960) | * ''Die Relativitätstheorie.'' Band 2 ''Allgemeine Relativitätstheorie.'' 5. Auflage, Vieweg, 1965 (1. Auflage 1921). | ||
* ''Theorie der Radiologie'', Akademische Verlagsgesellschaft 1925 ( | * ''Die Interferenzen von Röntgenstrahlen'', Akademische Verlagsgesellschaft, Leipzig 1923 (3. Auflage als ''Röntgenstrahlinterferenzen'', Akademische Verlagsgesellschaft, Frankfurt (Main) 1960). | ||
* mit [[Richard von Mises]] (Hrsg.) ''Stereoskopbilder von Kristallgittern'' | * ''Theorie der Radiologie'', Akademische Verlagsgesellschaft 1925 (Band 6 von Erich Marx (Hrsg.) ''Handbuch der Radiologie''). | ||
* ''Die Interferenz von Röntgenstrahlen und Elektronenstrahlen. Fünf Vorträge'' | * mit [[Richard von Mises]] (Hrsg.) ''Stereoskopbilder von Kristallgittern.'' Springer, 1926. | ||
* ''Materiewellen und ihre Interferenzen'' | * ''Die Interferenz von Röntgenstrahlen und Elektronenstrahlen. Fünf Vorträge.'' Springer, 1935. | ||
* ''Theorie der Supraleitung'' | * ''Materiewellen und ihre Interferenzen.'' Leipzig 1944. | ||
* ''Röntgenwellenfelder in Kristallen'' | * ''Theorie der Supraleitung.'' Springer 1947; 2. Auflage 1949. | ||
* ''Geschichte der Physik'' | * ''Röntgenwellenfelder in Kristallen.'' Akademische Verlagsgesellschaft, Berlin 1959. | ||
* ''Gesammelte Schriften und Vorträge'' | * ''Geschichte der Physik.'' Universitätsverlag, Bonn 1946; 4. Auflage Ullstein, 1960. | ||
* ''Gesammelte Schriften und Vorträge.'' 3 Bände. Vieweg, Braunschweig 1961. | |||
== Literatur == | == Literatur == | ||
* {{NDB|13|702|705|Laue, Max von|Armin Hermann|118570129}} | * {{NDB|13|702|705|Laue, Max von|Armin Hermann|118570129}} | ||
* [[Friedrich Beck (Physiker)|Friedrich Beck]]: {{Webarchiv | url=http://www.uni-frankfurt.de/fb/fb13/Dateien/paf/paf24.html | wayback=20140222035018 | text=''Max von Laue''.}} In: [[Klaus Bethge]]/Horst Klein (Hrsg.): ''Physiker und Astronomen in Frankfurt'' | * [[Friedrich Beck (Physiker)|Friedrich Beck]]: {{Webarchiv | url=http://www.uni-frankfurt.de/fb/fb13/Dateien/paf/paf24.html | wayback=20140222035018 | text=''Max von Laue''.}} In: [[Klaus Bethge]]/Horst Klein (Hrsg.): ''Physiker und Astronomen in Frankfurt.'' Frankfurt am Main 1989. | ||
* [[Pascual Jordan]]: ''Begegnungen – Albert Einstein, Karl Heim, Hermann Oberth, Wolfgang Pauli, Walter Heitler, Max Born, Werner Heisenberg, Max von Laue, Niels Bohr.'' Stalling, Oldenburg 1971, ISBN 3-7979-1934-4. | * [[Pascual Jordan]]: ''Begegnungen – Albert Einstein, Karl Heim, Hermann Oberth, Wolfgang Pauli, Walter Heitler, Max Born, Werner Heisenberg, Max von Laue, Niels Bohr.'' Stalling, Oldenburg 1971, ISBN 3-7979-1934-4. | ||
* [[Friedrich Herneck]]: ''Max von Laue.'' Teubner, Leipzig 1979. | * [[Friedrich Herneck]]: ''Max von Laue.'' Teubner, Leipzig 1979. | ||
* [[Jost Lemmerich]] (Hrsg.): ''Lise Meitner – Max von Laue, Briefwechsel 1938–1948 | * [[Jost Lemmerich]] (Hrsg.): ''Lise Meitner – Max von Laue, Briefwechsel 1938–1948'' (= ''Berliner Beiträge zur Geschichte der Naturwissenschaft und Technik.'' Band 22). ERS-Verlag, Berlin 1998, ISBN 3-928577-32-8. | ||
* Katharina Zeitz: ''Max von Laue (1879–1960). Seine Bedeutung für den Wiederaufbau der deutschen Wissenschaft nach dem Zweiten Weltkrieg.'' Steiner, Stuttgart 2006, ISBN 3-515-08814-8. | * Katharina Zeitz: ''Max von Laue (1879–1960). Seine Bedeutung für den Wiederaufbau der deutschen Wissenschaft nach dem Zweiten Weltkrieg.'', Steiner, Stuttgart 2006, ISBN 3-515-08814-8 | ||
* Jost Lemmerich: ''Max von Laue – Furchtlos und treu. Eine Biographie des Nobelpreisträgers für Physik.'' Basilisken-Presse, Rangsdorf 2020, ISBN 978-3-941365-56-8. | |||
== Siehe auch == | == Siehe auch == | ||
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* [[Laue-Verfahren]] | * [[Laue-Verfahren]] | ||
* [[Max-von-Laue-Preis]], Auszeichnung der Deutschen Gesellschaft für Kristallographie | * [[Max-von-Laue-Preis]], Auszeichnung der Deutschen Gesellschaft für Kristallographie | ||
== Weblinks == | == Weblinks == | ||
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* {{DNB-Portal|118570129}} | * {{DNB-Portal|118570129}} | ||
* {{Pressemappe|FID=pe/011016}} | |||
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* {{IMDb|nm8833691}} | |||
* [http://www.rheinische-geschichte.lvr.de/persoenlichkeiten/L/Seiten/MaxvonLaue.aspx Kurzbiografie] im ''Portal Rheinische Geschichte'' | * [http://www.rheinische-geschichte.lvr.de/persoenlichkeiten/L/Seiten/MaxvonLaue.aspx Kurzbiografie] im ''Portal Rheinische Geschichte'' | ||
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[[Kategorie:Mitglied der Akademie der Wissenschaften der DDR]] | [[Kategorie:Mitglied der Akademie der Wissenschaften der DDR]] | ||
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Max von Laue (* 9. Oktober 1879 in Pfaffendorf (heute Koblenz); † 24. April 1960 in West-Berlin) war ein deutscher Physiker und Nobelpreisträger.
Seine Eltern waren der 1913 in den Adelsstand erhobene[1] preußische wirkliche Geheime Kriegsrat und Militärintendant in Berlin Julius Laue (1848–1927) und dessen Ehefrau Wilhelmine (1853–1899), eine Tochter des Magdeburger Kaufmanns Theodor Zerrenner (1823–1893) und Auguste Rettig.
Von Laue studierte ab 1898 an den Universitäten Straßburg, Göttingen, München und Berlin Physik und Mathematik.[2] 1903 promovierte er bei Max Planck in Berlin über die Theorie der Interferenzen an planparallelen Platten, legte 1905 in Göttingen sein Staatsexamen für Lehramt ab und übernahm im gleichen Jahr bei seinem Doktorvater in Berlin eine Assistentenstelle. Nach seiner Habilitation 1906 beschäftigte er sich mit der Relativitätstheorie Albert Einsteins und konnte 1907 durch Anwendung des relativistischen Additionstheorems das Fizeau-Experiment im Sinne der Relativitätstheorie deuten. 1909 kam er als Privatdozent an das Institut für Theoretische Physik der Ludwig-Maximilians-Universität München zu Arnold Sommerfeld. Weitere wichtige Beiträge zur Relativitätstheorie waren u. a., dass es keine starren Körper gebe, Betrachtungen zur relativistischen Dynamik und zum Zwillingsparadoxon. Er schrieb auch eines der ersten Lehrbücher über spezielle und allgemeine Relativitätstheorie. Max von Laue ging, im Unterschied zu Einstein, von einer von Ort zu Ort veränderlichen Lichtgeschwindigkeit aus, unabhängig von der Zeit. Seine mathematischen Ausführungen beschränken sind nicht auf das Bezugssystem der Lorentz-Gruppe, sondern lassen grundsätzlich (mit wenigen Einschränkungen) alle Koordinatensysteme zu. Statt nach Naturgesetzen zu suchen, die kovariant gegenüber der Lorentz-Transformation sind, lässt er vierdimensionale Koordinatensysteme zu, die nicht untereinander gleichwertig sind.[3]
1912 entdeckte er zusammen mit Walter Friedrich und Paul Knipping die Beugung von Röntgenstrahlen an Kristallen. Damit war nachgewiesen, dass sich Röntgenstrahlung wie eine Welle ausbreitet. Außerdem konnte aus den Beugungsmustern erstmals auf die Kristallstruktur geschlossen werden. Für seine Arbeit erhielt von Laue 1914 den Nobelpreis für Physik. Im Oktober desselben Jahres wurde er auf den Lehrstuhl für Theoretische Physik an der neu gegründeten Universität Frankfurt am Main berufen. 1919 kehrte von Laue von Frankfurt als Professor an die Universität Berlin zurück, wo er seine ursprüngliche geometrische Theorie der Röntgeninterferenz zur so genannten dynamischen Theorie erweiterte. Ebenfalls 1919 begann seine Tätigkeit am Kaiser-Wilhelm-Institut für Physik, wo er 1922 als Vertreter Albert Einsteins die Position des stellvertretenden Direktors übernahm. 1921 wurde er mit der Adolf-von-Baeyer-Denkmünze und 1932 mit der Max-Planck-Medaille geehrt. Von 1925 bis 1929 war er Mitglied des Senats der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften (KWG). Während der Herrschaft des Nationalsozialismus trat er für Albert Einstein und gegen die Deutsche Physik ein (etwa bereits auf der Tagung der Deutschen Physikalischen Gesellschaft im September 1933 in Berlin[4]). 1940 brachte er sich in Gefahr, als er Edna Carter in den USA per Postkarte konspirativ darüber in Kenntnis setzte, dass Fritz Houtermans „aufgetaucht“ (aus Gestapo-Haft entlassen worden) sei. Er forderte Carter darin leicht codiert dazu auf, die freudige Nachricht an dessen Ehefrau Charlotte Houtermans am Vassar College weiterzuleiten.[5] 1943 wurde er vorzeitig emeritiert. Danach verfasste er eine Geschichte der Physik, die später als Buch erschien. Mit Kriegsende erfolgte seine Internierung durch die Briten im Rahmen der Operation Epsilon in Farm Hall und danach im Haus Albersmeyer in Alswede.[6]
Nach Kriegsende wurde er Honorarprofessor an der Universität Göttingen und beteiligte sich aktiv an der Neuorganisation des deutschen Wissenschaftsbetriebs. Von 1946 bis 1949 war er Vorsitzender der neu gegründeten Deutschen Physikalischen Gesellschaft in der Britischen Zone. Er beteiligte sich an der Zusammenführung der Physikalischen Gesellschaften in Westdeutschland zum Verband Deutscher Physikalischer Gesellschaften sowie an der Neugründung der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt in Braunschweig. 1951 wurde von Laue Direktor am Fritz-Haber-Institut der Max-Planck-Gesellschaft in Berlin-Dahlem. 1952 erhielt er die Röntgen-Plakette der Stadt Remscheid und wurde in den Orden Pour le Mérite für Wissenschaft und Künste berufen. Die Technische Universität Berlin verlieh ihm 1953 die Ehrendoktorwürde, die Freie Universität Berlin 1958 die Ehrenbürgerwürde.[7] Am 12. April 1957 gehörte er zu den Unterzeichnern der Göttinger Erklärung gegen die geplante atomare Bewaffnung der Bundeswehr.[8] Das Institut Laue-Langevin in Grenoble trägt seinen Namen. Kurz vor seinem Tod wurde das Max-von-Laue-Gymnasium in Koblenz nach ihm benannt. Von 1959 bis 1960 war er Mitglied des Beirats der Friedrich-Naumann-Stiftung.
Max von Laue starb 1960 an den Folgen eines Autounfalls, in den er auf dem Weg nach Wannsee auf der AVUS verwickelt wurde.[4] Sein Grab befindet sich auf dem Stadtfriedhof Göttingen, auf dem außer ihm noch weitere Nobelpreisträger bestattet sind. Eine Trauerrede bei der Gedenkveranstaltung der Max-Planck-Gesellschaft am 15. Oktober 1961 hielt u. a. Walther Meißner.[9] Laues Nachlass befindet sich im Archiv der Max-Planck-Gesellschaft in Berlin-Dahlem.
Er war verheiratet und hatte zwei Kinder, darunter den seit 1937 in den USA lebenden Historiker Theodore H. von Laue (1916–2000).
Als während des Zweiten Weltkriegs deutsche Truppen im April 1940 die dänische Hauptstadt Kopenhagen besetzten, hat der im Labor von Niels Bohr arbeitende ungarische Chemiker George de Hevesy die goldenen Nobelpreis-Medaillen der deutschen Physiker Max von Laue und James Franck in Königswasser aufgelöst, um so den Zugriff durch die Nazis zu verhindern. Von Laue und Franck waren in Opposition zum Nationalsozialismus und hatten ihre Medaillen Niels Bohr anvertraut, um so eine Konfiszierung in Deutschland zu verhindern; die Hitlerregierung verbot allen Deutschen das Annehmen oder Tragen des Nobelpreises, nachdem Carl von Ossietzky 1935 den Friedensnobelpreis erhalten hatte. Nach Kriegsende extrahierte de Hevesy das im Königswasser gelöste Gold und übergab es der Königlichen Schwedischen Akademie der Wissenschaften, die daraus neue Medaillen herstellte und wieder an von Laue und Franck übergab.[10]
Personendaten | |
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NAME | Laue, Max von |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Physiker und Kristallograph, Nobelpreis für Physik 1914 |
GEBURTSDATUM | 9. Oktober 1879 |
GEBURTSORT | Koblenz-Pfaffendorf |
STERBEDATUM | 24. April 1960 |
STERBEORT | West-Berlin |