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[[Datei: | [[Datei:2021-09-16-Harald Lesch Deutscher Fernsehpreis 2021 -2757.jpg|mini|Harald Lesch (2021)]] | ||
'''Harald Lesch''' (* [[28. Juli]] [[1960]] in [[Gießen]]) ist ein [[Deutschland|deutscher]] [[Astrophysiker]], [[Naturphilosophie|Naturphilosoph]], [[Wissenschaftsjournalismus|Wissenschaftsjournalist]], [[Moderator ( | '''Harald Lesch''' (* [[28. Juli]] [[1960]] in [[Gießen]]) ist ein [[Deutschland|deutscher]] [[Astrophysiker]], [[Naturphilosophie|Naturphilosoph]], [[Wissenschaftsjournalismus|Wissenschaftsjournalist]], [[Moderator#Moderator (Journalismus)|Fernsehmoderator]] und [[Hörbuch]]sprecher. Er ist [[Professor]] für [[Physik]] an der [[Ludwig-Maximilians-Universität München]] und [[Lehrbeauftragter]] für Naturphilosophie an der [[Hochschule für Philosophie München]]. | ||
== Leben == | == Leben == | ||
Lesch wuchs als | Lesch wuchs als Sohn einer Gastwirtsfamilie im Ortsteil [[Nieder-Ohmen]] der Gemeinde [[Mücke (Hessen)|Mücke]] in [[Hessen]] auf.<ref>{{Internetquelle |url=https://web.archive.org/web/20121027174703/http://www.giessener-zeitung.de/gruenberg/beitrag/14589/warum-ausserirdische-schlechte-laune-haben/ |titel=Warum Außerirdische schlechte Laune haben |werk=''[[Gießener Allgemeine]]'' |datum=2009-06-23 |abruf=2011-06-10}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor= |url=http://www.ekhn-stiftung.de/symposium2011/pdf/PM_CVs_Referenten.pdf |titel=Informationen zu Referenten und Moderator |werk= |hrsg=EKHN-Stiftung |datum= |format=PDF |sprache=de |abruf=2020-07-17}}</ref> Sein Vater war Starkstromelektriker.<ref>{{Internetquelle |autor=Matthias Korfmann |url=https://www.wr.de/wr-info/harald-lesch-ich-habe-in-der-kneipe-das-reden-gelernt-id914400.html |titel=Harald Lesch: "Ich habe in der Kneipe das Reden gelernt" |datum=2008-08-24 |sprache=de-DE |abruf=2020-07-17}}</ref> Nach seinem [[Abitur]] 1978 an der [[Theo-Koch-Schule Grünberg|Theo-Koch-Schule]] in [[Grünberg (Hessen)|Grünberg]]<ref>[https://www.giessener-allgemeine.de/kreis-giessen/gruenberg-ort848763/erfolgreich-gesamtschul-abi-11904621.html '' Erfolgreich mit Gesamtschul-Abi''], Gießener Allgemeine, 23. Februar 2018</ref> studierte Lesch Physik und als Nebenfach [[Philosophie]] zunächst an der [[Justus-Liebig-Universität Gießen]], dann an der [[Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn|Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn]], wo er 1984 sein Diplomstudium mit einer Arbeit zum Thema ''Solar Wind Interaction with the Interstellar Medium'' (deutsch „Wechselwirkung des [[Sonnenwind]]es mit dem interstellaren Medium“) abschloss. Dort wurde er auch 1987 mit einer am [[Max-Planck-Institut für Radioastronomie]] (MPIfR) angefertigten Dissertation über ''Nichtlineare Plasmaprozesse in [[Aktiver Galaxienkern|aktiven galaktischen Kernen]]'' zum [[Doktor der Naturwissenschaften|Dr. rer. nat.]] [[Promotion (Doktor)|promoviert]]. Zwischen 1988 und 1991 war Lesch Forschungsassistent an der [[Landessternwarte Heidelberg-Königstuhl]]. Von 1991 bis 1995 arbeitete er als wissenschaftlicher Mitarbeiter am MPIfR in [[Bonn]]. 1992 war Lesch [[Gastprofessor]] an der [[University of Toronto]]. 1994 [[Habilitation|habilitierte]] er sich an der Universität Bonn mit einer Schrift zum Thema ''Galactic Dynamics and Magnetic Fields'' (deutsch „Galaktische Dynamik und Magnetfelder“). | ||
Lesch ist verheiratet und | Harald Lesch hat einen erwachsenen Sohn aus erster Ehe, der als Ingenieur für [[erneuerbare Energie]]n tätig ist.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.news.de/promis/855865675/harald-lesch-privat-verheiratet-mit-frau-cecilia-scorza-de-appl-sohn-astrophysiker-als-wissensinfluencer-fernsehsendungen-im-zdf-youtube/1/ |titel=Harald Lesch privat: Geballtes Wissen im ZDF! So tickt der Astrophysiker privat |werk=[[news.de]] |datum=2020-07-28 |abruf=2021-02-12}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.giessener-allgemeine.de/giessen/harald-lesch-giessen-geburtstag-tv-wissenschaftler-13845714.html |titel=Harald Lesch: Was den Wissenschaftler und TV-Mann aus Gießen so besonders macht |werk=[[Gießener Allgemeine Zeitung|giessener-allgemeine.de]] |datum=2020-07-28 |abruf=2021-02-12 |zitat=Nicht ganz technikfern entwickelte sich auch Leschs Sohn, er arbeitet als Ingenieur für erneuerbare Energien.}}</ref> Er ist seit August 2020 mit der promovierten [[Astronomie|Astronomin]] [[Cecilia Scorza]] (* 1961 in Hamburg) verheiratet.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.thueringer-allgemeine.de/regionen/weimar/weimar-trauung-und-major-tom-fuer-lesch-und-seine-cecilia-id230281564.html |titel=Das Ja-Wort gaben sich am Freitag in Weimar der Astrophysiker Harald Lesch und die Astronomin Cecilia Scorza-Lesch |werk=[[Thüringer Allgemeine|thueringer-allgemeine.de]] |datum=2020-08-28 |abruf=2021-02-12}}</ref> | ||
Lesch ist nach eigener Aussage „vom Scheitel bis zur Sohle [[Protestantismus|Protestant]]“.<ref>[https://www.pro-medienmagazin.de/medien/fernsehen/2010/01/08/ich-bin-vom-scheitel-bis-zur-sohle-protestant-harald-lesch-im-interview/ „Ich bin vom Scheitel bis zur Sohle Protestant“ – Harald Lesch im Interview], zuletzt gesehen am 5. Juni 2018.</ref><ref>[https://www.zdf.de/dokumentation/terra-x/harald-lesch-evangelisch-102.html ''Harald Lesch, der Protestant: Lesch über sein evangelisch-sein''], zdf.de, 14. April 2017</ref> [[Naturwissenschaft]] und [[Religion]] seien für ihn kein Widerspruch: „Die [[Welt]] muss mehr sein als [[Messung|Messbares]]“.<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://promisglauben.de/astrophysiker-harald-lesch-die-welt-muss-mehr-sein-als-messbares |titel=Astrophysiker Harald Lesch: „Die Welt muss mehr sein als Messbares“ |werk=Promis glauben |hrsg= |datum=2020-03-18 |abruf=2020-10-31}}</ref> Auf Nachfrage in einer Talkshow, ob Lesch an einen Gott glaubt, antwortete er mit: „Ja, ich persönlich bin sehr davon überzeugt, dass das Universum durchsetzt ist von einem schöpferischen Prinzip“.<ref>{{YouTube |id=CdQGXPGSuNw |titel=Harald Lesch glaubt an Gott |abruf=2022-01-07 |uploader=NEBUKADNEZARRRRRRR |upload=2010-07-29}}</ref> | |||
== Wirken == | == Wirken == | ||
[[Datei:Harald Lesch Hannover 1.jpg|mini| | [[Datei:Harald Lesch Hannover 1.jpg|mini|hochkant|Bei einem Vortrag, an der Tafel sein Spitzname ''Harry'' (2010)]] | ||
Seit 1995 ist Lesch Professor für Astrophysik am Lehrstuhl für Astronomie und Astrophysik – Beobachtende und Experimentelle Astronomie an/bei der [[Universitäts-Sternwarte München|Universitätssternwarte der Ludwig-Maximilians-Universität München]].<ref>Harald Lesch: [http://www.usm.uni-muenchen.de/people/lesch/cuvi.html Curriculum Vitae]</ref> Zudem unterrichtet er [[Naturphilosophie]] an der Hochschule für Philosophie München. Seine Hauptforschungsgebiete sind kosmische [[Plasma (Physik)| | Seit 1995 ist Lesch Professor für Astrophysik am Lehrstuhl für Astronomie und Astrophysik – Beobachtende und Experimentelle Astronomie an/bei der [[Universitäts-Sternwarte München|Universitätssternwarte der Ludwig-Maximilians-Universität München]].<ref>Harald Lesch: [http://www.usm.uni-muenchen.de/people/lesch/cuvi.html Curriculum Vitae]</ref> Zudem unterrichtet er [[Naturphilosophie]] an der Hochschule für Philosophie München.<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://www.hfph.de/hochschule/lehrende/prof-dr-harald-lesch |titel=Prof. Dr. Harald Lesch |werk= |hrsg=Hochschule für Philosophie München |datum= |abruf=2020-04-20}}</ref> Seine Hauptforschungsgebiete sind kosmische [[Plasma (Physik)|Plasmaphysik]], [[Schwarzes Loch|Schwarze Löcher]] und [[Neutronenstern]]e. Er ist Fachgutachter für Astrophysik der [[Deutsche Forschungsgemeinschaft|Deutschen Forschungsgemeinschaft]] (DFG) und Mitglied der [[Astronomische Gesellschaft|Astronomischen Gesellschaft]]. Außerdem ist er Sachbuchautor. | ||
[[Datei:Harald Lesch Jena 26092015. | [[Datei:Harald Lesch Jena 26092015 retusche.jpg|mini|hochkant|Harald Lesch einem Vortrag „Wie das Licht in die Welt kommt“ in [[Jena]] (2015)]] | ||
Bekannt ist Lesch vor allem durch seine Fernsehauftritte, zunächst als Moderator der von 1998 bis 2007 ausgestrahlten Sendereihe ''[[alpha-Centauri]]''. Daraus entwickelte sich seine Medienpräsenz im Fernsehen und im Radio. Typisch für seinen Moderationsstil in beiden Medien ist, dass er allein einen Vortrag hält (meist in einem 15-minütigen Rahmen) oder mit einem Gesprächspartner ein Zwiegespräch führt. Auf diese Art versucht er, dem Publikum komplexe wissenschaftliche und philosophische Sachverhalte nahezubringen. | |||
Seit 2005 veröffentlicht Harald Lesch regelmäßig Bücher bzw. Buchbeiträge mit dem Wissenschaftshistoriker [[Harald Zaun]], so z. B. den Bestseller ''Die kürzeste Geschichte allen Lebens.''<ref>{{Literatur |Titel=Meine Arbeit mit Harald Lesch – Harald Zaun |Sammelwerk=Harald Zaun |Datum= |Online=http://haraldzaun.de/veroeffentlichungen-mit-harald-lesch/ |Abruf=2018-02-21}}</ref> | |||
Seit 2014 engagiert sich Harald Lesch außerdem im Beirat der [[Heraeus Bildungsstiftung]]; seit Oktober 2015 ist er Mitglied des Bayerischen Klimarats. | |||
Lesch hat 2021 laut [[Scopus (Datenbank)|Scopus]] einen [[h-Index]] von 26.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.scopus.com/authid/detail.uri?authorId=7005677046 |titel=Lesch, Harald |werk=Scopus preview – Scopus – Author details |hrsg=Elsevier B.V. |sprache=en |abruf=2021-05-07}}</ref> | |||
=== Fernsehauftritte === | |||
Lesch nahm 1994 zusammen mit [[Ranga Yogeshwar]], [[Illobrand von Ludwiger]] und [[Heinz Rohde]] an der von [[Peter Gatter]] moderierten Live-Talkrunde ''UFOs: Gibt es sie wirklich?'' der [[ARD]] in [[Hamburg]] teil. Auslöser der Diskussion war Heinz Rohdes umstrittener Dokumentarfilm ''UFOs … und es gibt sie doch!''. | |||
==== BR-alpha ==== | |||
Den Anfang seiner Medienkarriere machte Lesch beim Sender [[BR-alpha]], zunächst mit ''[[alpha-Centauri]]'' (1998–2007), worin er Themen aus dem Bereich der Astrophysik behandelte. Später kamen andere Produktionen desselben Senders hinzu: In ''[[Lesch & Co.]]'' (2001–2006) und ''Denker des Abendlandes'' (ab 2005) unterhält er sich mit dem befreundeten Philosophieprofessor [[Wilhelm Vossenkuhl]] über philosophische Themen. ''[[Alpha bis Omega]]'' (2003–2008) behandelte im Gespräch zwischen Lesch und dem katholischen Theologen [[Thomas Schwartz]] Themen im Bereich zwischen Religion und Naturwissenschaften. | |||
Anlässlich des [[Einsteinjahr]]s 2005 strahlte BR-alpha die achtteilige Reihe ''Die Physik Albert Einsteins'' aus, worin in jeder Folge eine einzelne wissenschaftliche Erkenntnis von [[Albert Einstein]] von Lesch vorgestellt und in ihrer Bedeutung dargelegt wurde. Ab August 2007 wurde von BR-alpha wöchentlich die 16-teilige Sendung ''Die 4 Elemente'' ausgestrahlt, die sich mit der Beschaffenheit der Welt auseinandersetzt und neben dem naturwissenschaftlichen auch den kulturhistorischen Aspekt behandelt. BR-alpha startete 2007 eine Serie ''LeschZug''<!-- BR-alpha schreibt das ohne Bindestrich. -->, in der Lesch beim Fahren in der Münchener U-Bahn seine Meinung zu jeweils einem aktuellen Thema kundtun sollte. Es wurde jedoch nur eine einzige Folge produziert, in dieser sprach er über die Herausforderung des Klimawandels. | |||
=== | ==== SciFi ==== | ||
Für den [[Pay-TV]]-[[Spartenprogramm|Spartenkanal]] [[Syfy (Deutschland)|SciFi]] differenzierte Lesch 2006 in der Vortragsserie ''[[Star Trek – Science vs. Fiction]]'' mit 15 Folgen wissenschaftlich fundierte und fiktive Bestandteile von ''[[Star Trek]]''. Von April bis Ende 2007 moderierte Lesch für SciFi wöchentlich die 5-minütige Sendung ''[[sci xpert – Leschs Universum]]'', die sich mit Zuschauerfragen befasste, die sich um die Realisierbarkeit von Science-Fiction-Konzepten drehten (etwa: ''Wie realistisch sind die großen Raumschiffe aus [[Independence Day (1996)|Independence Day]]?''), aber auch rein wissenschaftliche Themen betrafen (z. B. ''Was ist [[Gravitation]]?''), die in der Tradition von ''alpha-Centauri'' behandelt wurden. Insgesamt entstanden 35 Folgen. | |||
==== ZDF und ZDFneo ==== | |||
Ab September 2008 moderierte er im ZDF die Sendung ''[[Abenteuer Forschung]]''. Er folgte damit [[Joachim Bublath]], der diese Sendung viele Jahre moderiert hatte. Für die Folge ''Drillen oder Chillen? Der Weg zum Superkind'' gewann er 2012 den [[Bayerischer Fernsehpreis|Bayerischen Fernsehpreis]]. Die Reihe wurde 2014 in ''[[Leschs Kosmos]]'' umbenannt (nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen Vorgänger der Serie ''[[Frag den Lesch]]'' auf [[ZDFneo]]). | |||
Zum Start des ''[[Internationales Jahr der Astronomie 2009|Internationalen Jahres der Astronomie 2009]]'' moderierte er im ZDF die zweieinhalbstündige Sondersendung ''Wie das Licht in die Welt kam: die Lange Nacht mit Harald Lesch'', in der er – zwischen eingespielten dokumentarischen Filmen – Gespräche mit dem Kabarettisten [[Christoph Süß]], dem Physiker [[Günther Hasinger]] und dem Theologen [[Thomas Schwartz]] führte. | Zum Start des ''[[Internationales Jahr der Astronomie 2009|Internationalen Jahres der Astronomie 2009]]'' moderierte er im ZDF die zweieinhalbstündige Sondersendung ''Wie das Licht in die Welt kam: die Lange Nacht mit Harald Lesch'', in der er – zwischen eingespielten dokumentarischen Filmen – Gespräche mit dem Kabarettisten [[Christoph Süß]], dem Physiker [[Günther Hasinger]] und dem Theologen [[Thomas Schwartz]] führte. | ||
Seit 2009 führt Lesch als Nachfolger von | Seit 2009 führt Lesch – ebenfalls als Nachfolger von Joachim Bublath – durch die [[Terra X|Terra-X]]-Reihe ''[[Terra X: Faszination Universum|Faszination Universum]]'' im ZDF. 2017 präsentierte Lesch die dreiteilige Terra-X-Reihe ''Der große Anfang. 500 Jahre Reformation''. Im Jahr darauf führte er durch die zweiteilige Terra-X-Reihe ''Ungelöste Fälle der Archäologie''. | ||
Von 2010 bis 2017 moderierte Lesch auf [[ZDFneo]] die viertelstündige Sendung ''Leschs Kosmos'', die 2013 mit Beginn der zweiten Staffel in ''[[Frag den Lesch]]'' umbenannt wurde. Dieser Reihe entsprang der Video-Kanal [[Terra X#Terra X Lesch & Co|Terra X Lesch & Co]] bei [[YouTube]], eine Produktion des ZDF, in Zusammenarbeit mit [[objektiv media]].<ref>{{Internetquelle |url=https://www.youtube.com/channel/UC5E9-r42JlymhLPnDv2wHuA |titel=Terra X Lesch & Co |werk=YouTube |abruf=2016-05-28}}</ref> | |||
2016 setzte sich Lesch mit den Aussagen aus dem Wahlprogramm der [[Alternative für Deutschland]] auseinander, die die [[Globale Erwärmung|menschengemachte globale Erwärmung]] [[Klimawandelleugnung|leugneten]], und widerlegte sie. Daraufhin schrieben AfD-Anhänger ihm Hassmails und beschwerten sich bei der [[Ludwig-Maximilians-Universität München]], an der Lesch als Professor lehrt. Besonders stark attackierten ihn Vertreter von [[Europäisches Institut für Klima und Energie|EIKE]], einem Verein zur Klimawandelleugnung und zum Kampf gegen [[Klimaschutz]]. Lesch reagierte mit einer Terra-X-Folge über die Psychologie des Hasses, in der er die Motivation hinter solchen Angriffen ergründete.<ref>[http://www.sueddeutsche.de/muenchen/erklaeren-statt-poebeln-formel-fuer-den-hass-1.3121504 ''„Sehr hässliche Hassmails“.''] In: ''[[Süddeutsche Zeitung]].'' 15. August 2016. Abgerufen am 25. November 2017.</ref><ref>[http://www.geo.de/natur/nachhaltigkeit/16233-rtkl-harald-lesch-ueber-klimaskeptiker-die-generation-wirtschaftswunder '' Harald Lesch über Klimaskeptiker. „Die Generation Wirtschaftswunder fühlt sich massiv angegriffen“.''] In: ''[[Geo (Zeitschrift)|Geo]].'' 27. April 2017. Abgerufen am 25. November 2017.</ref> | |||
2018 war Lesch Gast in der 33. Folge von ''[[Die Anstalt]]''. Thema war die globale Erwärmung und der gesellschaftliche Umgang mit ihr. | |||
== Preise == | == Preise == | ||
* 1988 | [[Datei:2018-01-26-DFP 2018-7311.jpg|mini|Harald Lesch bei der Auszeichnung mit dem [[Deutscher Fernsehpreis 2018|Deutschen Fernsehpreis]] (2018)]] | ||
* 1988: [[Otto-Hahn-Medaille]] der [[Max-Planck-Gesellschaft]] für seine Dissertation | |||
* 1994 | * 1994: [[Rudolf von Bennigsen-Foerder (Manager)|Bennigsen-Foerder]]-Preis des Landes Nordrhein-Westfalen (75.000 Euro): „Heizung galaktischer Hochgeschwindigkeitswolken durch magnetische [[Rekonnexion]]“ | ||
* 2004: [[Werner und Inge Grüter-Preis für Wissenschaftsvermittlung|Preis für Wissenschaftspublizistik der Grüter-Stiftung]] (10.000 Euro) | |||
* 2004 | * 2005: [[Communicator-Preis]] – Wissenschaftspreis der [[Deutsche Forschungsgemeinschaft|DFG]] und des [[Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft|Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft]] (50.000 Euro): für seine Fernsehauftritte und Publikationen<ref>[http://idw-online.de/pages/de/news104340 Pressemitteilung zur Verleihung des Communicator-Preises 2005 an H. Lesch]</ref> | ||
* 2005: [[Medaille für naturwissenschaftliche Publizistik]] der [[Deutsche Physikalische Gesellschaft|Deutschen Physikalischen Gesellschaft]] | |||
* 2005 | * 2009: Medaille „Bene Merenti de Astronomia Norimbergensi“ in Gold der [[Nürnberger Astronomische Gesellschaft|Nürnberger Astronomischen Gesellschaft]]<ref>{{Webarchiv |url=http://www.naa.net/nag/verdienstmedaille.asp |text=Nürnberger Astronomische Gesellschaft: Verleihung der Verdienstmedaille in Gold an Harald Lesch |wayback=20140330053821}}</ref> | ||
* 2009: [[Deutscher IQ-Preis]] des Vereins [[Mensa in Deutschland]]: für die exzellente Moderation verschiedener populärwissenschaftlicher Fernsehsendungen und -beiträge | |||
* | * 2009: [[Bruno-H.-Bürgel-Preis]] | ||
* 2009 | * 2009: [[Pfeifenraucher des Jahres]] (Die Laudatio hielt der Musiker [[Stephan Sulke]]) | ||
* 2011: Ehrenmitglied der [[Naturforschende Gesellschaft zu Emden|Naturforschenden Gesellschaft zu Emden]] am 15. März 2011: in Anerkennung seiner Verdienste, wissenschaftliche Erkenntnisse einer breiten Öffentlichkeit verständlich zu machen<ref>{{Internetquelle |url=http://www.nfg-emden.de/index.php?option=com_content&view=article&id=178:ez20110319jahreshauptversammlung&catid=52:2011&Itemid=77 |titel=„Naturforschende hat wieder über 100 Mitglieder“ |abruf=2012-06-09}}</ref> | |||
{{Webarchiv | * 2011: Ehrenmitglied des [[Physikalischer Verein|Physikalischen Vereins]] Frankfurt am Main<ref>{{Internetquelle |url=http://www.fnp.de/fnp/region/lokales/frankfurt/harald-lesch-wird-ehrenmitglied_rmn01.c.9187393.de.html |titel=Harald Lesch wird Ehrenmitglied |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20120313164830/http://www.fnp.de/fnp/region/lokales/frankfurt/harald-lesch-wird-ehrenmitglied_rmn01.c.9187393.de.html |archiv-datum=2012-03-13 |abruf=2011-09-11}}</ref> | ||
|url=http://www.naa.net/nag/verdienstmedaille.asp | * 2012: [[Hochschullehrer des Jahres]] ([[Deutscher Hochschulverband|Deutschen Hochschulverband]])<ref>{{Internetquelle |url=http://www.hochschulverband.de/cms1/pressemitteilung+M56276718e55.html |titel=Professor Dr. Harald Lesch ist „Hochschullehrer des Jahres“ |abruf=2011-11-28}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=http://www.hochschulverband.de/cms1/hochschullehrer12.html |titel=Hochschullehrer des Jahres 2012 |abruf=2012-07-05}}</ref> | ||
* 2012: [[Bayerischer Fernsehpreis]] als Moderator der Sendung ''Abenteuer Forschung: Drillen oder Chillen? Der Weg zum Superkind'' | |||
|text=Nürnberger Astronomische Gesellschaft: Verleihung der Verdienstmedaille in Gold an Harald Lesch}} | * 2012: [[Urania-Medaille]] für „außerordentliches Engagement in der Wissenschaftsvermittlung“ | ||
</ref> | * 2016: [[Bayerische Verfassungsmedaille]] in Silber<ref>''[https://www.bayern.landtag.de/fileadmin/Internet_Dokumente/Sonstiges_P/Programm_finale_Version.pdf Verleihung der Bayerischen Verfassungsmedaille 2016]'' S. 24.</ref> | ||
* | * 2017: [[Lorenz-Oken-Medaille]] der Gesellschaft Deutscher Naturforscher und Ärzte (GDNÄ) | ||
* | * 2018: [[Deutscher Fernsehpreis 2018|Deutscher Fernsehpreis]] in der Kategorie „Bestes Infotainment“ | ||
* | * 2018: [[Cicero-Rednerpreis]] | ||
* 2011 | * 2019: [[Bayerischer Verdienstorden]]<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bayern.de/ministerpraesident-dr-markus-soeder-verleiht-bayerischen-verdienstorden/ |titel=Ministerpräsident Dr. Markus Söder verleiht Bayerischen Verdienstorden {{!}} Bayerisches Landesportal |sprache=de |abruf=2022-01-27}}</ref> | ||
* 2019: [[Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis]]<ref name="SZ">{{Internetquelle |url=https://www.sueddeutsche.de/medien/hanns-joachim-friedrichs-preis-nguyen-kim-und-lesch-ausgezeichnet-1.4682401 |titel=Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis: Nguyen-Kim und Lesch ausgezeichnet |werk=Süddeutsche Zeitung GmbH, München, sueddeutsche.de |datum=2019-11-14 |abruf=2019-11-15}}</ref> | |||
* | * 2020: [[Deutscher Fernsehpreis 2020|Deutscher Fernsehpreis]] in der Kategorie ''Bestes Infotainment'' | ||
* 2012 | * 2020: [[Bayerischer Buchpreis]] – Ehrenpreis des [[Bayerischer Ministerpräsident|Bayerischen Ministerpräsidenten]]<ref>PM: Börsenverein des Deutschen Buchhandels Landesverband Bayern vom 23. September 2020.</ref> | ||
* 2020: [[DPG-Ehrennadel|Ehrennadel der Deutschen Physikalischen Gesellschaft]]<ref>{{IDW-online|ID=757608|Autor=Gerhard Samulat|Titel=Ehrennadeln für Friedensforscher Götz Neuneck und Fernsehmoderator Harald Lesch|Institution=Deutsche Physikalische Gesellschaft (DPG)|Datum=10. November 2020|Abruf=2020-11-10}}</ref> | |||
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== Schriften == | == Schriften == | ||
* | * mit [[Jörn Müller (Physiker)|Jörn Müller]]: | ||
** ''Big Bang, zweiter Akt. Auf den Spuren des Lebens im All.'' Bertelsmann, München 2003, ISBN 3-570-00776-6. | ** ''Big Bang, zweiter Akt. Auf den Spuren des Lebens im All.'' Bertelsmann, München 2003, ISBN 3-570-00776-6. | ||
** ''Kosmologie für helle Köpfe. Die dunklen Seiten des Universums.'' Goldmann, München 2006, ISBN 3-442-15382-4. | ** ''Kosmologie für helle Köpfe. Die dunklen Seiten des Universums.'' Goldmann, München 2006, ISBN 3-442-15382-4. | ||
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** ''Sterne.'' Taschenbuchausgabe von ''Weißt du, wie viel Sterne stehen?'' Goldmann, München 2011, ISBN 978-3-442-15643-6. | ** ''Sterne.'' Taschenbuchausgabe von ''Weißt du, wie viel Sterne stehen?'' Goldmann, München 2011, ISBN 978-3-442-15643-6. | ||
** ''Sternstunden des Universums. Von tanzenden Planeten und kosmischen Rekorden.'' C. Bertelsmann, München 2011, ISBN 978-3-570-10075-2. | ** ''Sternstunden des Universums. Von tanzenden Planeten und kosmischen Rekorden.'' C. Bertelsmann, München 2011, ISBN 978-3-570-10075-2. | ||
** ''Hörbuch: Kosmologie für Fußgänger.'' Komplett-Media, München | ** ''Hörbuch: Kosmologie für Fußgänger.'' Komplett-Media, München/ Grünwald 2001, ISBN 3-8312-6067-2. | ||
** ''Hörbuch: Sternstunden des Universums.'' Lagato Verlag e.K., München 2012, ISBN 978-3-942748-22-3. | ** ''Hörbuch: Sternstunden des Universums.'' Lagato Verlag e.K., München 2012, ISBN 978-3-942748-22-3. | ||
** ''Hörbuch: Sterne.'' Lagato Verlag e.K., Leipzig 2012, ISBN 978-3-942748-33-9. | ** ''Hörbuch: Sterne.'' Lagato Verlag e.K., Leipzig 2012, ISBN 978-3-942748-33-9. | ||
** ''Kosmologie für Fußgänger. Eine Reise durchs Universum.'' Aktualisierte u. erweiterte Neuausgabe. Goldmann, München 2014, ISBN 978-3-442-15817-1. | ** ''Kosmologie für Fußgänger. Eine Reise durchs Universum.'' Aktualisierte u. erweiterte Neuausgabe. Goldmann, München 2014, ISBN 978-3-442-15817-1. | ||
* | * mit Quot-Team: ''Physik für die Westentasche.'' Piper, München und Zürich 2003, ISBN 3-492-04542-1. | ||
** ''Quantenmechanik für die Westentasche.'' Piper, München und Zürich 2007, ISBN 978-3-492-05125-5. | ** ''Quantenmechanik für die Westentasche.'' Piper, München und Zürich 2007, ISBN 978-3-492-05125-5. | ||
* | * mit [[Harald Zaun]]: ''Die kürzeste Geschichte allen Lebens.'' Piper, München 2008, ISBN 978-3-492-05093-7. | ||
* (Hörbuch-CD): ''Über Gott, den Urknall und den Anfang des Lebens.'' GALILA Verlag, 2009, ISBN 978-3-902533-20-3. | |||
* | * mit [[Friedemann Schrenk]] (Hörbuch-CD): ''Über die Evolution des Lebens, der Pflanzen und Tiere.'' GALILA Verlag, 2010, ISBN 978-3-902533-24-1. | ||
* | |||
* ''Der Außerirdische ist auch nur ein Mensch. Unerhört wissenschaftliche Erklärungen.'' Knaus Verlag, München 2010, ISBN 978-3-8135-0382-1. | * ''Der Außerirdische ist auch nur ein Mensch. Unerhört wissenschaftliche Erklärungen.'' Knaus Verlag, München 2010, ISBN 978-3-8135-0382-1. | ||
* | * mit [[Wilhelm Vossenkuhl]]: ''Philosophie im Dialog.'' Komplett-Media, 2011, ISBN 978-3-8312-0382-6. | ||
* mit [[Gudrun Mebs]] und Catharina Westphal (Illustrationen): | |||
* [[Gudrun Mebs]] | |||
** ''Erzähl mir was vom Himmel und der Erde.'' cbj, München 2011, ISBN 978-3-570-15290-4. | ** ''Erzähl mir was vom Himmel und der Erde.'' cbj, München 2011, ISBN 978-3-570-15290-4. | ||
** ''Philosophieren ist wie Kitzeln im Kopf.'' cbj, München 2013, ISBN 978-3-570-15621-6. | ** ''Philosophieren ist wie Kitzeln im Kopf.'' cbj, München 2013, ISBN 978-3-570-15621-6. | ||
** ''Evolution ist, wenn das Leben endlos spielt.'' cbj, München 2015, ISBN 978-3-570-17079-3. | ** ''Evolution ist, wenn das Leben endlos spielt.'' cbj, München 2015, ISBN 978-3-570-17079-3. | ||
* | * mit [[Josef M. Gaßner]]: ''Urknall, Weltall und das Leben.'' [[Komplett-Media]], 2012, ISBN 978-3-8312-0389-5. Hörbuch: 2014, ISBN 978-3-8312-0409-0. | ||
* mit [[Thomas Schwartz]]: ''Reden über Gott und die Welt. Theologie im Dialog.'' Komplett-Media, 2013, ISBN 978-3-8312-0396-3. | |||
* (Hrsg.): ''Die Entdeckung des Higgs-Teilchens. Oder wie das Universum seine Masse bekam.'' Bertelsmann, München 2013, ISBN 978-3-570-10208-4. | |||
* | * mit Christian Kummer: ''Wie das Staunen ins Universum kam. Ein Physiker und ein Biologe über kleine Blumen und große Sterne.'' Patmos Verlag, 2016, ISBN 978-3-8436-0723-0. | ||
* | * mit Gudrun Mebs: ''Mit Mathe kann man immer rechnen.'' cbj Verlag, 2016, ISBN 978-3-570-17363-3. | ||
* mit Klaus Kamphausen: | |||
* | ** ''[[Die Menschheit schafft sich ab – Die Erde im Griff des Anthropozän]].'' Komplett-Media, 2016, ISBN 978-3-8312-0424-3. | ||
** ''Wenn nicht jetzt, wann dann? Handeln für eine Welt, in der wir leben wollen.'' Penguin Verlag, 2018. ISBN 978-3-328-60021-3. | |||
* ''Kosmologisch: Der Anfang von Allem. Die Entstehung des Himmels. Vom Stein zum Leben.'' Komplett-Media, 2017, ISBN 978-3-8312-0454-0. | |||
* ''Universum für Neugierige.'' [[Komplett-Media]], 2017, ISBN 978-3-8312-0445-8. | |||
* ''Die Entdeckung der Gravitationswellen: Oder warum die Raumzeit kein Gummituch ist.'' C. Bertelsmann Verlag, 2017, ISBN 978-3-570-10348-7. | |||
* mit Ursula Forstner: | |||
** ''Ein Physiker und eine Philosophin spielen mit der Zeit: Mit einem Vorwort von [[Karlheinz Geißler]].'' Patmos Verlag, 2019, ISBN 978-3-8436-1125-1. | |||
** ''Wie Bildung gelingt. Ein Gespräch. Die Ursachen der Bildungskrise und Impulse für eine Bildungsreform. Argumente für eine wichtige Gesellschaftsdebatte mit den Thesen von Alfred North Whitehead.'' wbg Theiss in Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Februar 2020, ISBN 978-3-8062-4083-2. | |||
* ''Was hat das Universum mit mir zu tun?: Nachrichten vom Rande der erkennbaren Welt.'' C. Bertelsmann Verlag, Oktober 2019, ISBN 978-3-570-10334-0. | |||
* mit [[Thomas Schwartz]]: ''Unberechenbar. Das Leben ist mehr als eine Gleichung.'' Herder, 2020, ISBN 978-3-451-39385-3. | |||
* mit [[Karlheinz Geißler]] und Jonas Geißler: ''Alles eine Frage der Zeit: Warum die »Zeit ist Geld«-Logik Mensch und Natur teuer zu stehen kommt.'' oekom verlag, 2021, ISBN 978-3-96238-248-3. | |||
* mit Christian Holler, Joachim Gaukel und Florian Lesch: ''Erneuerbare Energien zum Verstehen und Mitreden''. C. Bertelsmann Verlag, 2021, ISBN 978-3-570-10458-3 | |||
Sonstiges: | |||
* ''Nichtlineare Plasmaprozesse in aktiven galaktischen Kernen.'' [[Dissertation]], [[Universität Bonn]], 1987, {{DNB|880719311}}. | |||
* ''Galaktische Dynamik und Magnetfelder.'' [[Habilitationsschrift]], Universität Bonn, 1994. | |||
* ''Sonne. 20 Gedichte aus fünf Kontinenten. Naturwissenschaftliche Einführung und astronomische Formeln von Harald Lesch.'' Handsatz auf Velin d’Arches Bütten 160 g/m² und Gmund Color 100 g/m², 70 nummerierte und signierte Exemplare, GaragenDruck München. (Keine ISBN und nicht in DNB) | |||
== Sonstiges == | == Sonstiges == | ||
* Lesch ist [[ | * Als Schüler benötigte Lesch Förderunterricht im Fach [[Mathematik]], bis er in der Oberstufe bei einem Fahrradunfall einen [[Schädelbasisbruch]] erlitt. Seitdem ist er mathematisch hochbegabt.<ref>[https://www.sueddeutsche.de/leben/homosexuell-nach-schlaganfall-ploetzlich-schwul-1.1982995!amp ''Plötzlich schwul''] in Süddeutsche Zeitung vom 8. Juni 2014</ref> Lesch selbst führt dies darauf zurück, dass ihn die Zeit im Krankenhaus zum Nachdenken über die eigene Zukunft bewegt hat.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.t-online.de/-/88759072 |titel="In der Verschwörerszene herrscht große Verlogenheit" |sprache=de |abruf=2021-01-05}}</ref> | ||
* Der 1997 entdeckte [[Asteroid]] [[(35357) Haraldlesch]] wurde im Jahr 2010 nach ihm benannt.<ref>{{Webarchiv | url=http://www.starkenburg-sternwarte.de/news/2010_06_18.htm | * Lesch ist [[Tabakpfeife|Pfeifenraucher]], [[Jazz]]liebhaber und [[Kinderuni]]-Professor. | ||
* Der 1997 entdeckte [[Asteroid]] [[(35357) Haraldlesch]] wurde im Jahr 2010 nach ihm benannt.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.starkenburg-sternwarte.de/news/2010_06_18.htm |text=Mitteilung der Starkenburg-Sternwarte |wayback=20101027102531}}, vom 18. Juni 2010.</ref><ref>[http://ssd.jpl.nasa.gov/sbdb.cgi?sstr=35357+Haraldlesch 35357 Haraldlesch (1997 SX9)]@ JPL Small-Body Database Browser, abgerufen am 18. August 2011.</ref> | |||
* Harald Lesch ist Vorstandsmitglied der [[Haar (bei München)|Haarer]] Bürgerstiftung.<ref>[https://www.buergerstiftunghaar.de/vorstand_amp_kuratorium/ Vorstand der Bürgerstiftung Haar]</ref> | |||
* Zusammen mit [[Josef M. Gaßner]], [[Andreas Müller (Astronom)|Andreas Müller]], [[Hartmut Zohm]] und weiteren betreibt er den Youtube-Kanal „Urknall, Weltall und das Leben.“<ref>{{Internetquelle |url=https://urknall-weltall-leben.de/team.html |titel=Das Urknall-Weltall-Leben - Team |abruf=2020-11-02}}</ref> | |||
== Literatur == | == Literatur == | ||
* Usch Kiausch: ''„Vielleicht treffen wir ja irgendwann auch mal außerirdische Europäer …“ Ein Gespräch mit Professor Harald Lesch.'' In: [[Sascha Mamczak]], Sebastian Pirling, [[Wolfgang Jeschke]] (Hrsg.): ''[[Das Science Fiction Jahr]] 2011.'' Wilhelm Heyne Verlag, München 2011, ISBN 978-3-453-53379-0, S. 925–954. | * Usch Kiausch: ''„Vielleicht treffen wir ja irgendwann auch mal außerirdische Europäer …“ Ein Gespräch mit Professor Harald Lesch.'' In: [[Sascha Mamczak]], Sebastian Pirling, [[Wolfgang Jeschke]] (Hrsg.): ''[[Das Science Fiction Jahr]] 2011.'' Wilhelm Heyne Verlag, München 2011, ISBN 978-3-453-53379-0, S. 925–954. | ||
* Andreas Baumert: ''Einfache Sprache in Zeiten des Wandels: Zur Notwendigkeit einer verständlichen Wissenschaft'', Springer Spektrum, Wiesbaden, 2019, ISBN 978-3-658-27739-0; ISBN 978-3-658-27740-6 (eBook) | |||
== Weblinks == | == Weblinks == | ||
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* {{DNB-Portal|123361524}} | * {{DNB-Portal|123361524}} | ||
* {{IMDb|nm1770140}} | * {{IMDb|nm1770140}} | ||
* [ | * [https://www.usm.uni-muenchen.de/people/lesch/lesch.html Website Harald Leschs], USM, LMU München | ||
* [ | * [https://www.hfph.de/hochschule/lehrende/prof-dr-harald-lesch Harald Lesch] auf dem Internetauftritt der Hochschule für Philosophie | ||
* [https://www.br.de/fernsehen/ard-alpha/sendungen/alpha-centauri/ | * [https://www.br.de/fernsehen/ard-alpha/sendungen/alpha-centauri/themen/index.html alpha-Centauri – mit Harald Lesch das Universum erkunden] in BR-alpha | ||
* [ | * [https://www.dfg.de/gefoerderte_projekte/wissenschaftliche_preise/communicator-preis/archiv/index.html#2005 Communicator-Preis: Die Preisträgerinnen und Preisträger] DFG | ||
* [https://www.youtube.com/user/UrknallWeltallLeben/ | * [https://urknall-weltall-leben.de/ Offizielle Website] und [https://www.youtube.com/user/UrknallWeltallLeben/ YouTube-Kanal] von Harald Lesch und [[Josef M. Gaßner]] „für Urknall, Weltall und das Leben“ | ||
* [https://www.discogs.com/de/artist/4798768-Harald-Lesch Harald Lesch] bei [[Discogs]] | * [https://www.discogs.com/de/artist/4798768-Harald-Lesch Harald Lesch] bei [[Discogs]] | ||
* [https://www.ardmediathek.de/video/tele-akademie/die-menschheit-schafft-sich-ab-harald-lesch/swr/Y3JpZDovL3N3ci5kZS9hZXgvbzE0Njg3OTU Harald Lesch in der SWR Tele-Akademie: „Die Menschheit schafft sich ab“] | |||
* [https://www.youtube.com/watch?v=6wLlWWp8Vcg Das Kapitalozän – Erdzeitalter des Geldes] Vortrag vom 2. Dezember 2018 aus dem Audimax der [[Technische Universität Ilmenau|TU Ilmenau]] im YouTube-Kanal von [[Forschungsgemeinschaft elektronische Medien#iSTUFF|iSTUFF]] | |||
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Harald Lesch (* 28. Juli 1960 in Gießen) ist ein deutscher Astrophysiker, Naturphilosoph, Wissenschaftsjournalist, Fernsehmoderator und Hörbuchsprecher. Er ist Professor für Physik an der Ludwig-Maximilians-Universität München und Lehrbeauftragter für Naturphilosophie an der Hochschule für Philosophie München.
Lesch wuchs als Sohn einer Gastwirtsfamilie im Ortsteil Nieder-Ohmen der Gemeinde Mücke in Hessen auf.[1][2] Sein Vater war Starkstromelektriker.[3] Nach seinem Abitur 1978 an der Theo-Koch-Schule in Grünberg[4] studierte Lesch Physik und als Nebenfach Philosophie zunächst an der Justus-Liebig-Universität Gießen, dann an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, wo er 1984 sein Diplomstudium mit einer Arbeit zum Thema Solar Wind Interaction with the Interstellar Medium (deutsch „Wechselwirkung des Sonnenwindes mit dem interstellaren Medium“) abschloss. Dort wurde er auch 1987 mit einer am Max-Planck-Institut für Radioastronomie (MPIfR) angefertigten Dissertation über Nichtlineare Plasmaprozesse in aktiven galaktischen Kernen zum Dr. rer. nat. promoviert. Zwischen 1988 und 1991 war Lesch Forschungsassistent an der Landessternwarte Heidelberg-Königstuhl. Von 1991 bis 1995 arbeitete er als wissenschaftlicher Mitarbeiter am MPIfR in Bonn. 1992 war Lesch Gastprofessor an der University of Toronto. 1994 habilitierte er sich an der Universität Bonn mit einer Schrift zum Thema Galactic Dynamics and Magnetic Fields (deutsch „Galaktische Dynamik und Magnetfelder“).
Harald Lesch hat einen erwachsenen Sohn aus erster Ehe, der als Ingenieur für erneuerbare Energien tätig ist.[5][6] Er ist seit August 2020 mit der promovierten Astronomin Cecilia Scorza (* 1961 in Hamburg) verheiratet.[7]
Lesch ist nach eigener Aussage „vom Scheitel bis zur Sohle Protestant“.[8][9] Naturwissenschaft und Religion seien für ihn kein Widerspruch: „Die Welt muss mehr sein als Messbares“.[10] Auf Nachfrage in einer Talkshow, ob Lesch an einen Gott glaubt, antwortete er mit: „Ja, ich persönlich bin sehr davon überzeugt, dass das Universum durchsetzt ist von einem schöpferischen Prinzip“.[11]
Seit 1995 ist Lesch Professor für Astrophysik am Lehrstuhl für Astronomie und Astrophysik – Beobachtende und Experimentelle Astronomie an/bei der Universitätssternwarte der Ludwig-Maximilians-Universität München.[12] Zudem unterrichtet er Naturphilosophie an der Hochschule für Philosophie München.[13] Seine Hauptforschungsgebiete sind kosmische Plasmaphysik, Schwarze Löcher und Neutronensterne. Er ist Fachgutachter für Astrophysik der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und Mitglied der Astronomischen Gesellschaft. Außerdem ist er Sachbuchautor.
Bekannt ist Lesch vor allem durch seine Fernsehauftritte, zunächst als Moderator der von 1998 bis 2007 ausgestrahlten Sendereihe alpha-Centauri. Daraus entwickelte sich seine Medienpräsenz im Fernsehen und im Radio. Typisch für seinen Moderationsstil in beiden Medien ist, dass er allein einen Vortrag hält (meist in einem 15-minütigen Rahmen) oder mit einem Gesprächspartner ein Zwiegespräch führt. Auf diese Art versucht er, dem Publikum komplexe wissenschaftliche und philosophische Sachverhalte nahezubringen.
Seit 2005 veröffentlicht Harald Lesch regelmäßig Bücher bzw. Buchbeiträge mit dem Wissenschaftshistoriker Harald Zaun, so z. B. den Bestseller Die kürzeste Geschichte allen Lebens.[14]
Seit 2014 engagiert sich Harald Lesch außerdem im Beirat der Heraeus Bildungsstiftung; seit Oktober 2015 ist er Mitglied des Bayerischen Klimarats.
Lesch hat 2021 laut Scopus einen h-Index von 26.[15]
Lesch nahm 1994 zusammen mit Ranga Yogeshwar, Illobrand von Ludwiger und Heinz Rohde an der von Peter Gatter moderierten Live-Talkrunde UFOs: Gibt es sie wirklich? der ARD in Hamburg teil. Auslöser der Diskussion war Heinz Rohdes umstrittener Dokumentarfilm UFOs … und es gibt sie doch!.
Den Anfang seiner Medienkarriere machte Lesch beim Sender BR-alpha, zunächst mit alpha-Centauri (1998–2007), worin er Themen aus dem Bereich der Astrophysik behandelte. Später kamen andere Produktionen desselben Senders hinzu: In Lesch & Co. (2001–2006) und Denker des Abendlandes (ab 2005) unterhält er sich mit dem befreundeten Philosophieprofessor Wilhelm Vossenkuhl über philosophische Themen. Alpha bis Omega (2003–2008) behandelte im Gespräch zwischen Lesch und dem katholischen Theologen Thomas Schwartz Themen im Bereich zwischen Religion und Naturwissenschaften.
Anlässlich des Einsteinjahrs 2005 strahlte BR-alpha die achtteilige Reihe Die Physik Albert Einsteins aus, worin in jeder Folge eine einzelne wissenschaftliche Erkenntnis von Albert Einstein von Lesch vorgestellt und in ihrer Bedeutung dargelegt wurde. Ab August 2007 wurde von BR-alpha wöchentlich die 16-teilige Sendung Die 4 Elemente ausgestrahlt, die sich mit der Beschaffenheit der Welt auseinandersetzt und neben dem naturwissenschaftlichen auch den kulturhistorischen Aspekt behandelt. BR-alpha startete 2007 eine Serie LeschZug, in der Lesch beim Fahren in der Münchener U-Bahn seine Meinung zu jeweils einem aktuellen Thema kundtun sollte. Es wurde jedoch nur eine einzige Folge produziert, in dieser sprach er über die Herausforderung des Klimawandels.
Für den Pay-TV-Spartenkanal SciFi differenzierte Lesch 2006 in der Vortragsserie Star Trek – Science vs. Fiction mit 15 Folgen wissenschaftlich fundierte und fiktive Bestandteile von Star Trek. Von April bis Ende 2007 moderierte Lesch für SciFi wöchentlich die 5-minütige Sendung sci xpert – Leschs Universum, die sich mit Zuschauerfragen befasste, die sich um die Realisierbarkeit von Science-Fiction-Konzepten drehten (etwa: Wie realistisch sind die großen Raumschiffe aus Independence Day?), aber auch rein wissenschaftliche Themen betrafen (z. B. Was ist Gravitation?), die in der Tradition von alpha-Centauri behandelt wurden. Insgesamt entstanden 35 Folgen.
Ab September 2008 moderierte er im ZDF die Sendung Abenteuer Forschung. Er folgte damit Joachim Bublath, der diese Sendung viele Jahre moderiert hatte. Für die Folge Drillen oder Chillen? Der Weg zum Superkind gewann er 2012 den Bayerischen Fernsehpreis. Die Reihe wurde 2014 in Leschs Kosmos umbenannt (nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen Vorgänger der Serie Frag den Lesch auf ZDFneo).
Zum Start des Internationalen Jahres der Astronomie 2009 moderierte er im ZDF die zweieinhalbstündige Sondersendung Wie das Licht in die Welt kam: die Lange Nacht mit Harald Lesch, in der er – zwischen eingespielten dokumentarischen Filmen – Gespräche mit dem Kabarettisten Christoph Süß, dem Physiker Günther Hasinger und dem Theologen Thomas Schwartz führte.
Seit 2009 führt Lesch – ebenfalls als Nachfolger von Joachim Bublath – durch die Terra-X-Reihe Faszination Universum im ZDF. 2017 präsentierte Lesch die dreiteilige Terra-X-Reihe Der große Anfang. 500 Jahre Reformation. Im Jahr darauf führte er durch die zweiteilige Terra-X-Reihe Ungelöste Fälle der Archäologie.
Von 2010 bis 2017 moderierte Lesch auf ZDFneo die viertelstündige Sendung Leschs Kosmos, die 2013 mit Beginn der zweiten Staffel in Frag den Lesch umbenannt wurde. Dieser Reihe entsprang der Video-Kanal Terra X Lesch & Co bei YouTube, eine Produktion des ZDF, in Zusammenarbeit mit objektiv media.[16]
2016 setzte sich Lesch mit den Aussagen aus dem Wahlprogramm der Alternative für Deutschland auseinander, die die menschengemachte globale Erwärmung leugneten, und widerlegte sie. Daraufhin schrieben AfD-Anhänger ihm Hassmails und beschwerten sich bei der Ludwig-Maximilians-Universität München, an der Lesch als Professor lehrt. Besonders stark attackierten ihn Vertreter von EIKE, einem Verein zur Klimawandelleugnung und zum Kampf gegen Klimaschutz. Lesch reagierte mit einer Terra-X-Folge über die Psychologie des Hasses, in der er die Motivation hinter solchen Angriffen ergründete.[17][18]
2018 war Lesch Gast in der 33. Folge von Die Anstalt. Thema war die globale Erwärmung und der gesellschaftliche Umgang mit ihr.
Sonstiges:
Personendaten | |
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NAME | Lesch, Harald |
ALTERNATIVNAMEN | Lesch, Harry |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Astrophysiker, Naturphilosoph, Wissenschaftsjournalist und Fernsehmoderator |
GEBURTSDATUM | 28. Juli 1960 |
GEBURTSORT | Gießen |