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Hans Mahl wurde im Juli 1909 in Münchsmünster in Oberbayern geboren. Er studierte von 1930 bis 1934 Physik an den Technischen Hochschulen München, Danzig und Berlin. Danach kam er als wissenschaftlicher Mitarbeiter zum [[AEG]]-Forschungsinstitut in Berlin-Reinickendorf. Er arbeitete in der Physikalischen Abteilung von [[Ernst Brüche]] auf den Gebieten der Elektronenmikroskopie und der Emissionsforschung. 1937 wurde er an der TH Berlin zum Dr.-Ing. promoviert. Seine Dissertationsschrift lautete ''Elektronenoptische Kathodenabbildung in einer Gasentladung''. Mahl gehörte dem AEG-Forschungsinstitut bis zu dessen Besetzung durch die russischen Truppen im Frühjahr 1945 an. | Hans Mahl wurde im Juli 1909 in Münchsmünster in Oberbayern geboren. Er studierte von 1930 bis 1934 Physik an den Technischen Hochschulen [[Technische Universität München|München]], [[Technische Universität Danzig|Danzig]] und [[Technische Universität Berlin|Berlin]]. Danach kam er als wissenschaftlicher Mitarbeiter zum [[AEG]]-Forschungsinstitut in Berlin-Reinickendorf. Er arbeitete in der Physikalischen Abteilung von [[Ernst Brüche]] auf den Gebieten der Elektronenmikroskopie und der Emissionsforschung. 1937 wurde er an der TH Berlin zum [[Doktoringenieur|Dr.-Ing.]] promoviert. Seine Dissertationsschrift lautete ''Elektronenoptische Kathodenabbildung in einer Gasentladung''. Mahl gehörte dem AEG-Forschungsinstitut bis zu dessen Besetzung durch die russischen Truppen im Frühjahr 1945 an. | ||
Zusammen mit [[Hans Boersch]] gelang ihm 1939 die erste Laborrealisierung des ersten Durchstrahlungs-„Übermikroskops“ (wie seinerzeit das Elektronenmikroskop genannt wurde). 1940 stellten beide das erste elektrostatische Übermikroskop im [[Robert | Zusammen mit [[Hans Boersch]] gelang ihm 1939 die erste Laborrealisierung des ersten Durchstrahlungs-„Übermikroskops“ (wie seinerzeit das Elektronenmikroskop genannt wurde). 1940 stellten beide das erste elektrostatische Übermikroskop im [[Robert Koch-Institut]] in Berlin vor. | ||
Für seine Verdienste erhielt er 1941 mit sechs weiteren Pionieren der Elektronenmikroskopie die Silberne Leibniz-Medaille der Preußischen Akademie der Wissenschaften. | Für seine Verdienste erhielt er 1941 mit sechs weiteren Pionieren der Elektronenmikroskopie die Silberne Leibniz-Medaille der Preußischen Akademie der Wissenschaften. | ||
Mahl war einer der ersten Anwender des Elektronenmikroskops in Metallurgie, Kolloidchemie, Botanik, Bakteriologie und Medizin. Das im Dezember 1944 fertig gestellte Manuskript erschien erst 1951 als Monographie „Elektronenmikroskopie“ (zusammen mit Erich Goelz). | Mahl war einer der ersten Anwender des Elektronenmikroskops in Metallurgie, Kolloidchemie, Botanik, Bakteriologie und Medizin. Das im Dezember 1944 fertig gestellte Manuskript erschien erst 1951 als Monographie „Elektronenmikroskopie“ (zusammen mit Erich Goelz). | ||
Nach dem Zweiten Weltkrieg arbeitete Mahl von 1947 bis 1953 beim Süddeutschen Laboratorium (SDL) in [[Mosbach]], das [[Ernst Brüche]] zunächst mit Unterstützung der AEG gegründet hatte und leitete. Das SDL stellte die ersten Elektronenmikroskope mit elektrostatischen Linsen mit der Bezeichnung EM8-2 her, das unter dem Markenzeichen AEG-Zeiss vertrieben wurde. Nachdem die AEG 1953 aus dem Firmenverbund ausschied und Zeiss die Produktion nach Oberkochen verlagerte, wurde Mahl bei der Firma Carl Zeiss langjähriger Leiter der Abteilung für Elektronenmikroskopie und Elektronenoptik. Diese Position hielt er bis zu seinem Ruhestand 1973 inne. | Nach dem Zweiten Weltkrieg arbeitete Mahl von 1947 bis 1953 beim Süddeutschen Laboratorium (SDL) in [[Mosbach]], das [[Ernst Brüche]] zunächst mit Unterstützung der AEG gegründet hatte und leitete. Das SDL stellte die ersten Elektronenmikroskope mit elektrostatischen Linsen mit der Bezeichnung EM8-2 her, das unter dem Markenzeichen AEG-Zeiss vertrieben wurde. Nachdem die AEG 1953 aus dem Firmenverbund ausschied und [[Carl Zeiss (Unternehmen)|Zeiss]] die Produktion nach Oberkochen verlagerte, wurde Mahl bei der Firma Carl Zeiss langjähriger Leiter der Abteilung für Elektronenmikroskopie und Elektronenoptik. Diese Position hielt er bis zu seinem Ruhestand 1973 inne. | ||
Hans Mahl starb im 80. Lebensjahr in Oberkochen. | Hans Mahl starb im 80. Lebensjahr in Oberkochen. | ||
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== Veröffentlichungen == | == Veröffentlichungen == | ||
Hans Mahl hat zahlreiche Veröffentlichungen zur Elektronenmikroskopie vorgelegt. | Hans Mahl hat zahlreiche Veröffentlichungen zur Elektronenmikroskopie vorgelegt. | ||
* 1938: Elektronenoptische Kathodenabbildung in einer Gasentladung, Dissertation, Leipzig | * 1938: Elektronenoptische Kathodenabbildung in einer Gasentladung, Dissertation, Leipzig | ||
* 1951: Elektronenmikroskopie ( | * 1951: Elektronenmikroskopie (zusammen mit Erich Goelz), Leipzig. | ||
== Literatur == | == Literatur == | ||
* Ernst Brüche: Die Wandlung in der Oberflächenabbildung mit Elektronen. Dr. Hans Mahl zum 60. Geburtstag, in: Physikalische Blätter, 1969, S. 310–315. | * Ernst Brüche: Die Wandlung in der Oberflächenabbildung mit Elektronen. Dr. Hans Mahl zum 60. Geburtstag, in: Physikalische Blätter, 1969, S. 310–315. | ||
* R.O. Partsch: Hans Mahl zum Gedenken, Mitteilungen Deutsche Gesellschaft für Elektronenmikroskopie, Dezember 1988. | * R.O. Partsch: Hans Mahl zum Gedenken, Mitteilungen Deutsche Gesellschaft für Elektronenmikroskopie, Dezember 1988. | ||
* Detlef Lorenz: Das AEG-Forschungsinstitut in Berlin-Reinickendorf, Berlin 2004. | * [[Detlef Lorenz]]: Das AEG-Forschungsinstitut in Berlin-Reinickendorf, Berlin 2004. | ||
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Hans Mahl (* 17. Juli 1909 in Münchsmünster; † 25. November 1988 in Oberkochen) war ein deutscher Physiker und Spezialist für Elektronenmikroskopie.
Hans Mahl wurde im Juli 1909 in Münchsmünster in Oberbayern geboren. Er studierte von 1930 bis 1934 Physik an den Technischen Hochschulen München, Danzig und Berlin. Danach kam er als wissenschaftlicher Mitarbeiter zum AEG-Forschungsinstitut in Berlin-Reinickendorf. Er arbeitete in der Physikalischen Abteilung von Ernst Brüche auf den Gebieten der Elektronenmikroskopie und der Emissionsforschung. 1937 wurde er an der TH Berlin zum Dr.-Ing. promoviert. Seine Dissertationsschrift lautete Elektronenoptische Kathodenabbildung in einer Gasentladung. Mahl gehörte dem AEG-Forschungsinstitut bis zu dessen Besetzung durch die russischen Truppen im Frühjahr 1945 an.
Zusammen mit Hans Boersch gelang ihm 1939 die erste Laborrealisierung des ersten Durchstrahlungs-„Übermikroskops“ (wie seinerzeit das Elektronenmikroskop genannt wurde). 1940 stellten beide das erste elektrostatische Übermikroskop im Robert Koch-Institut in Berlin vor.
Für seine Verdienste erhielt er 1941 mit sechs weiteren Pionieren der Elektronenmikroskopie die Silberne Leibniz-Medaille der Preußischen Akademie der Wissenschaften.
Mahl war einer der ersten Anwender des Elektronenmikroskops in Metallurgie, Kolloidchemie, Botanik, Bakteriologie und Medizin. Das im Dezember 1944 fertig gestellte Manuskript erschien erst 1951 als Monographie „Elektronenmikroskopie“ (zusammen mit Erich Goelz).
Nach dem Zweiten Weltkrieg arbeitete Mahl von 1947 bis 1953 beim Süddeutschen Laboratorium (SDL) in Mosbach, das Ernst Brüche zunächst mit Unterstützung der AEG gegründet hatte und leitete. Das SDL stellte die ersten Elektronenmikroskope mit elektrostatischen Linsen mit der Bezeichnung EM8-2 her, das unter dem Markenzeichen AEG-Zeiss vertrieben wurde. Nachdem die AEG 1953 aus dem Firmenverbund ausschied und Zeiss die Produktion nach Oberkochen verlagerte, wurde Mahl bei der Firma Carl Zeiss langjähriger Leiter der Abteilung für Elektronenmikroskopie und Elektronenoptik. Diese Position hielt er bis zu seinem Ruhestand 1973 inne.
Hans Mahl starb im 80. Lebensjahr in Oberkochen.
Hans Mahl hat zahlreiche Veröffentlichungen zur Elektronenmikroskopie vorgelegt.
| Personendaten | |
|---|---|
| NAME | Mahl, Hans |
| KURZBESCHREIBUNG | deutscher Physiker und Spezialist für Elektronenmikroskopie |
| GEBURTSDATUM | 17. Juli 1909 |
| GEBURTSORT | Münchsmünster |
| STERBEDATUM | 25. November 1988 |
| STERBEORT | Oberkochen |