Moissei Alexandrowitsch Markow: Unterschied zwischen den Versionen

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1940 entwickelte er eine nichtlokale Feldtheorie, in der Felder und Koordinaten nicht miteinander tauschen. 1953 entwickelte er ein Modell zusammengesetzter Hadronen und sagte damit 1955 Hadron-Resonanzen voraus.
1940 entwickelte er eine nichtlokale Feldtheorie, in der Felder und Koordinaten nicht miteinander tauschen. 1953 entwickelte er ein Modell zusammengesetzter Hadronen und sagte damit 1955 Hadron-Resonanzen voraus.


In den 1960er Jahren gab es Theorien, dass Elementarteilchen aus schwereren Teilchen zusammengesetzt sind, diese wiederum aus schwereren Teilchen und so weiter, wobei sich leichtere Massen der gebundenen Systeme aufgrund des relativistischen Massendefekts der stark wechselwirkenden Basisteilchen ergeben.<ref>Zum Beispiel wurde die Idee einer „Demokratie“ aller Teilchen vom einflussreichen S-Matrix Theoretiker [[Geoffrey Chew]] propagiert und auch [[Werner Heisenberg]] nahm damals vom Konzept fundamentaler Elementarteilchen Abstand.</ref> Markow argumentierte, dass es in diesem Fall aufgrund des Gravitationskollapses Teilchen maximaler Masse geben müsste, die er „Maximonen“ nannte.<ref>{{Webarchiv|url=http://leninist.biz/en/1979/DMP383/07.5-The.Elementary.Particle.of.Matter.and.the.Universe Omelyanovsky|wayback=20110314025918|text=''Dialectics in Modern Physics'' 1973}}. Er verweist unter anderem auf Maximov ''Was ist oder was bedeutet das ? Maximonen'', Physikalische Blätter, Band 25, 1969, Heft 8, S. 361–362.</ref> Umgekehrt sah er eine Verbindung zwischen Mikrowelt und Kosmologie in der Vorstellung von „Friedmonen“, Universen, die sich wie Elementarteilchen verhalten, wenn aufgrund der gravitativen Wechselwirkung ein so hoher Massendefekt auftritt, dass ihre Gesamtmasse sehr klein wird.
In den 1960er Jahren gab es Theorien, dass Elementarteilchen aus schwereren Teilchen zusammengesetzt sind, diese wiederum aus schwereren Teilchen und so weiter, wobei sich leichtere Massen der gebundenen Systeme aufgrund des relativistischen Massendefekts der stark wechselwirkenden Basisteilchen ergeben.<ref>Zum Beispiel wurde die Idee einer „Demokratie“ aller Teilchen vom einflussreichen S-Matrix Theoretiker [[Geoffrey Chew]] propagiert und auch [[Werner Heisenberg]] nahm damals vom Konzept fundamentaler Elementarteilchen Abstand.</ref> Markow argumentierte, dass es in diesem Fall aufgrund des Gravitationskollapses Teilchen maximaler Masse geben müsste, die er „Maximonen“ nannte.<ref>{{Webarchiv | text=''Dialectics in Modern Physics'' 1973 | url=http://leninist.biz/en/1979/DMP383/07.5-The.Elementary.Particle.of.Matter.and.the.Universe | wayback=20110314025918}}. Er verweist unter anderem auf Maximov ''Was ist oder was bedeutet das ? Maximonen'', Physikalische Blätter, Band 25, 1969, Heft 8, S. 361–362.</ref> Umgekehrt sah er eine Verbindung zwischen Mikrowelt und Kosmologie in der Vorstellung von „Friedmonen“, Universen, die sich wie Elementarteilchen verhalten, wenn aufgrund der gravitativen Wechselwirkung ein so hoher Massendefekt auftritt, dass ihre Gesamtmasse sehr klein wird.


Schon 1963 schlug er vor, dass der elastische Streuquerschnitt von Lepton-Nukleon-Streuung bei hohen Energien als Streuung an Punktzentren beschrieben werden kann, eine Vorwegnahme des [[Parton (Physik)|Parton]]-Konzepts, das Ende der 1960er Jahre von [[Richard Feynman]] eingeführt wurde.
Schon 1963 schlug er vor, dass der elastische Streuquerschnitt von Lepton-Nukleon-Streuung bei hohen Energien als Streuung an Punktzentren beschrieben werden kann, eine Vorwegnahme des [[Parton (Physik)|Parton]]-Konzepts, das Ende der 1960er Jahre von [[Richard Feynman]] eingeführt wurde.
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Nach ihm ist der [[Markow-Preis]] des INR benannt.
Nach ihm ist der [[Markow-Preis]] des INR benannt.
== Literatur ==
*{{Literatur
| Autor=A.M. Baldin, A.A. Komar, [[Jewgeni Lwowitsch Feinberg|E.L. Feinberg]]
| Titel=Moissei Alexandrowitsch Markow (zum 60. Geburtstag)
| Sammelwerk=Uspechi Fis. Nauk
| Band=95
| Nummer=2
| Jahr=1968
| Seiten=383–384
| Online=http://nuclphys.sinp.msu.ru/persons/r686g.pdf
| Zugriff=2021-10-27}}


== Weblinks ==
== Weblinks ==
*[http://www.pugwash.ru/history/galery/337.html Russische Biographie]
* [http://www.pugwash.ru/history/galery/337.html Russische Biographie]
*[http://encyclopedia2.thefreedictionary.com/Markov,+Moisei Eintrag in der Großen Sowjetenzyklopädie]
* [http://encyclopedia2.thefreedictionary.com/Markov,+Moisei Eintrag in der Großen Sowjetenzyklopädie]
*[http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1002/phbl.19690250805/abstract Markov ''Maximonen'', Physikalische Blätter 1969]
* [http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1002/phbl.19690250805/abstract Markov ''Maximonen'', Physikalische Blätter 1969]


== Einzelnachweise ==
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[[Kategorie:Held der sozialistischen Arbeit]]
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[[Kategorie:Träger des Leninordens]]
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[[Kategorie:Sowjetbürger]]
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[[Kategorie:Russe]]
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Aktuelle Version vom 27. Oktober 2021, 12:03 Uhr

Moissei Alexandrowitsch Markow ({{Modul:Vorlage:lang}} Modul:ISO15924:97: attempt to index field 'wikibase' (a nil value), englische Transkription Moisey Alexandrovich Markov; * 13. Mai 1908 in Rasskasowo; † 1. November 1994 in Moskau) war ein russischer theoretischer Physiker.

Markow studierte an der Lomonossow-Universität mit dem Abschluss 1930 und war ab 1934 am Lebedew-Institut. 1956 bis 1962 leitete er das Labor für Neutrinophysik am JINR in Dubna. Er war einer der Gründer des Instituts für Kernforschung (INR) der Russischen Akademie der Wissenschaften. Er war in dessen Rat und im Rat des JINR.

Er befasste sich mit Elementarteilchenphysik und Kernphysik, später auch mit Philosophie und schriftstellerischer Tätigkeit.

1940 entwickelte er eine nichtlokale Feldtheorie, in der Felder und Koordinaten nicht miteinander tauschen. 1953 entwickelte er ein Modell zusammengesetzter Hadronen und sagte damit 1955 Hadron-Resonanzen voraus.

In den 1960er Jahren gab es Theorien, dass Elementarteilchen aus schwereren Teilchen zusammengesetzt sind, diese wiederum aus schwereren Teilchen und so weiter, wobei sich leichtere Massen der gebundenen Systeme aufgrund des relativistischen Massendefekts der stark wechselwirkenden Basisteilchen ergeben.[1] Markow argumentierte, dass es in diesem Fall aufgrund des Gravitationskollapses Teilchen maximaler Masse geben müsste, die er „Maximonen“ nannte.[2] Umgekehrt sah er eine Verbindung zwischen Mikrowelt und Kosmologie in der Vorstellung von „Friedmonen“, Universen, die sich wie Elementarteilchen verhalten, wenn aufgrund der gravitativen Wechselwirkung ein so hoher Massendefekt auftritt, dass ihre Gesamtmasse sehr klein wird.

Schon 1963 schlug er vor, dass der elastische Streuquerschnitt von Lepton-Nukleon-Streuung bei hohen Energien als Streuung an Punktzentren beschrieben werden kann, eine Vorwegnahme des Parton-Konzepts, das Ende der 1960er Jahre von Richard Feynman eingeführt wurde.

1960 schlug er die Entwicklung von Unterwasser-Neutrinoteleskopen vor (später im Baikalsee in der Sowjetunion realisiert) und Ende der 1950er Jahre von Untergrund-Neutrinoobservatorien. 1970 initiierte er den Bau des ersten Neutrinoobservatoriums in der Sowjetunion bei Baksan im Kaukasus.

Er war seit 1953 korrespondierendes und seit 1966 volles Mitglied der Russischen Akademie der Wissenschaften und war 1968 bis 1988 Sekretär von dessen Abteilung für Kernphysik. Er war Held der Sozialistischen Arbeit und erhielt drei Leninorden.

1973 bis 1987 war er Vorsitzender des russischen Pugwash-Komitees.

Nach ihm ist der Markow-Preis des INR benannt.

Literatur

  • A.M. Baldin, A.A. Komar, E.L. Feinberg: Moissei Alexandrowitsch Markow (zum 60. Geburtstag). In: Uspechi Fis. Nauk. Band 95, Nr. 2, 1968, S. 383–384 (msu.ru [PDF; abgerufen am 27. Oktober 2021]).

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Zum Beispiel wurde die Idee einer „Demokratie“ aller Teilchen vom einflussreichen S-Matrix Theoretiker Geoffrey Chew propagiert und auch Werner Heisenberg nahm damals vom Konzept fundamentaler Elementarteilchen Abstand.
  2. Dialectics in Modern Physics 1973 (Memento vom 14. März 2011 im Internet Archive). Er verweist unter anderem auf Maximov Was ist oder was bedeutet das ? Maximonen, Physikalische Blätter, Band 25, 1969, Heft 8, S. 361–362.