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== Wichtigste wissenschaftliche Befunde mit Referenzen == | == Wichtigste wissenschaftliche Befunde mit Referenzen == | ||
* Erster Nachweis einer chaotischen biologischen Uhr<ref>M. Markus, D. Kuschmitz, B. Hess: ''Chaotic dynamics in yeast glycolysis under periodic substrate input flux.'' In: ''[[FEBS Lett]].'' 172 (1984), S. 235–238.</ref> | * Erster Nachweis einer chaotischen biologischen Uhr<ref>M. Markus, D. Kuschmitz, B. Hess: ''Chaotic dynamics in yeast glycolysis under periodic substrate input flux.'' In: ''[[FEBS Lett]].'' 172 (1984), S. 235–238.</ref> | ||
* Entwicklung eines zellulären Automaten zur raschen Berechnung von Wellen in anregbaren Medien, z. B. im Herzmuskel <ref>M. Markus, B. Hess: ''Isotropic cellular automaton for modelling excitable media.'' In: ''[[Nature]].'' 347 (1990), S. 56–58. (Abbildung auf dem Cover von Nature)</ref> und in anderen Strukturen<ref>M. Markus, Zs. Nagy-Ungvarai, B. Hess: ''Phototaxis of spiral waves.'' In: ''[[Science]].'' 257, (1992), S. 225–227.</ref><ref>M. Markus, D. Boehm, M. Schmick: ''Simulations of vessel morphogenesis using cellular automata.'' In: ''Mathematical Biosciences.'' 156 (1999), S. 191–206.</ref> | * Entwicklung eines zellulären Automaten zur raschen Berechnung von Wellen in anregbaren Medien, z. B. im Herzmuskel<ref>M. Markus, B. Hess: ''Isotropic cellular automaton for modelling excitable media.'' In: ''[[Nature]].'' 347 (1990), S. 56–58. (Abbildung auf dem Cover von Nature)</ref> und in anderen Strukturen<ref>M. Markus, Zs. Nagy-Ungvarai, B. Hess: ''Phototaxis of spiral waves.'' In: ''[[Science]].'' 257, (1992), S. 225–227.</ref><ref>M. Markus, D. Boehm, M. Schmick: ''Simulations of vessel morphogenesis using cellular automata.'' In: ''Mathematical Biosciences.'' 156 (1999), S. 191–206.</ref> | ||
* Erster Nachweis von [[Turbulente Strömung|Turbulenz]] in einer chemischen Reaktion<ref>M. Markus, G. Kloss, I. Kusch: ''Disordered waves in an homogeneous, motionless excitable medium.'' In: ''Nature.'' 371 (1994), S. 402–404.</ref> | * Erster Nachweis von [[Turbulente Strömung|Turbulenz]] in einer chemischen Reaktion<ref>M. Markus, G. Kloss, I. Kusch: ''Disordered waves in an homogeneous, motionless excitable medium.'' In: ''Nature.'' 371 (1994), S. 402–404.</ref> | ||
* Universeller zellulärer Automat zur Berechnung von Mustern auf Muscheln und Schnecken<ref>I. Kusch, M. Markus: ''Mollusc shell pigmentation: cellular automaton simulations and evidence for undecidability.'' In: ''Journal of theoretical Biology.'' 178 (1996), S. 333–340.</ref> | * Universeller zellulärer Automat zur Berechnung von Mustern auf Muscheln und Schnecken<ref>I. Kusch, M. Markus: ''Mollusc shell pigmentation: cellular automaton simulations and evidence for undecidability.'' In: ''Journal of theoretical Biology.'' 178 (1996), S. 333–340.</ref> | ||
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* ''Unsere Welt ohne Insekten : ein Teil der Natur verschwindet'', Stuttgart : Kosmos 2014, ISBN 978-3-440-14336-0. | * ''Unsere Welt ohne Insekten : ein Teil der Natur verschwindet'', Stuttgart : Kosmos 2014, ISBN 978-3-440-14336-0. | ||
* ''Das nackte Gehirn : Wie die Neurotechnik unser Leben revolutioniert'', Darmstadt : Theiss, Konrad / WBG 2016, ISBN 978-3-8062-3278-3. | * ''Das nackte Gehirn : Wie die Neurotechnik unser Leben revolutioniert'', Darmstadt : Theiss, Konrad / WBG 2016, ISBN 978-3-8062-3278-3. | ||
* ''Stiche : Gedichte Spanisch | * ''Stiche : Gedichte Spanisch – Deutsch'', aus dem Spanischen übertragen vom Autor, mit einem Vorwort von Raúl Zurita, Leipzig : Lychatz Verlag 2016, ISBN 978-3-942929-37-0. | ||
* (als Übersetzer): ''Chilenische Lyrik im bewegten 20. Jahrhundert'', Rimbaud-Verlag 2016, ISBN 978-3-89086-351-1. | * (als Übersetzer): ''Chilenische Lyrik im bewegten 20. Jahrhundert'', Rimbaud-Verlag 2016, ISBN 978-3-89086-351-1. | ||
* ''Bildkraft der Substanzen: 2D-Kristalle zum Selbermachen'', Arnshaugk-Verlag 2017, ISBN 978-3-944064-77-2. | * ''Bildkraft der Substanzen: 2D-Kristalle zum Selbermachen'', Arnshaugk-Verlag 2017, ISBN 978-3-944064-77-2. | ||
** Ausgabe auf Spanisch: ''Scientia et Ars - La fuerza pictórica de cristales súper-planos'', Ediciones UC, Chile, 2019, ISBN 978-956-14-2469-2. | |||
* ''222 Juden verändern die Welt'', Hildesheim : Georg Olms Verlag 2019, ISBN 978-3-487-08607-1. | |||
* ''Leben in den Eismonden?'', München: Verlag Dr. Friedrich Pfeil, 2020, ISBN 978-3-89937-254-0. | |||
* ''Exilneurose : Irrwege eines Physikers'', Hildesheim, Zürich: Georg Olms Verlag 2021, ISBN 978-3-487-08637-8. | |||
* ''Quallen: Ein Überblick'', tredition, 2021, ISBN 978-3347408876. | |||
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Mario Markus (* 29. Juli 1944 in Santiago de Chile) ist ein deutsch-chilenischer Physiker, der lange Zeit am Max-Planck-Institut für molekulare Physiologie in Dortmund geforscht hat. Neben seiner wissenschaftlichen Arbeit hat Markus eigene Computergrafiken ausgestellt, sowie auch Lyrikbände und Romane verfasst und Gedichte übersetzt und rezitiert. In zahlreichen Begegnungen mit den Medien[1] hat er sich für sein Hauptanliegen, die Überbrückung der „zwei Kulturen“ Naturwissenschaft und Kunst, eingesetzt.
Markus wurde als Sohn deutscher Eltern in Chile geboren. Er besuchte das „Liceo Manuel de Salas“ in Santiago; das Schuljahr 1961/1962 verbrachte er als Austauschschüler des AFS in den USA. Anfang 1963 legte er sein Abitur in Chile ab. Er studierte von 1963 bis 1965 zunächst Mathematik, Biologie, Chemie und Physik an der Universidad de Chile in Santiago und wechselte 1965 zum Physik- und Mathematikstudium an die Universität Heidelberg, wo er unter anderem bei dem Nobelpreisträger Hans Jensen studierte.
1970 erlangte er sein Physik-Diplom mit einer Arbeit über den Pinch-Effekt in Plasmen aus Elektronen und Löchern in Halbleitern bei Konrad Tamm am Institut für Angewandte Physik der Universität Heidelberg. Von März 1970 bis 1973 forschte er für seine Promotion über Instabilitäten in Plasmen ebenfalls an diesem Institut. Anfang 1973 promovierte er zum Dr. rer. nat. Nach einer Assistentenzeit am Institut für theoretische Physik der Universität Heidelberg wechselte von im April 1974 an das Max-Planck-Institut für Biophysik in Frankfurt am Main. Seit Januar 1975 war er Wissenschaftlicher Mitarbeiter am damaligen Max-Planck-Institut für Ernährungsphysiologie (dem heutigen MPI für molekulare Physiologie) in Dortmund in der Abteilung des Biochemikers und Biophysikers Benno Hess. 1988 habilitierte er sich an der Universität Dortmund und wurde ebendort zunächst zum Privatdozenten und im August 1997 zum außerplanmäßigen Professor ernannt.
Seit 1993 leitete er am MPI für molekulare Physiologie eine eigene Arbeitsgruppe. Im Jahr 2004 wurde er zum Korrespondierenden Mitglied der Chilenischen Akademie der Wissenschaften (Academia Chilena de Ciencias) gewählt. Markus hat etwa 160 wissenschaftliche Originalarbeiten hauptsächlich zu Fragen von Selbstorganisation und Chaos in Biologie, Physik und Chemie veröffentlicht.
Neben seinen wissenschaftlichen Arbeiten hat er mehrere Gedichtbände, einen Roman, einen Comic und Werke über Computergrafik veröffentlicht.
Seit den 1980er-Jahren hat Markus zahlreiche Arbeiten und Ausstellungen mit Computergrafiken organisiert und erstellt, die durch eine neuartige Darstellung von Ljapunow-Exponenten entstanden sind (Ljapunow-Diagramme bzw. Fraktale oder Markus-Ljapunow-Fraktale). Die Grafiken waren unter anderem an den folgenden Orten ausgestellt:
Im Jahr 2009 hat er ein umfangreiches Buch (mit einer CD-ROM zur Erstellung solcher Grafiken durch den Leser) über dieses Thema publiziert. Das Buch „Die Kunst der Mathematik“ wurde auch auf Spanisch und Englisch veröffentlicht.
1994 veröffentlichte Markus eine rechnerische Simulation von Halluzinationen, die unter anderem bei Sauerstoffmangel in der Netzhaut entstehen, und die dem unter anderem in Nahtod-Erlebnissen teilweise geschilderten „Licht am Ende des Tunnels“ ähneln. Markus schreibt dazu:
Zweifellos sind die konzentrischen Kreise, die Spiralen und die Tunnel, wie sie hier rechnerisch erhalten wurden, archetypische Strukturen, wie aus der folgenden Sachliste hervorgeht:(…)6. Die bekannten Interviews, die Elisabeth Kübler-Ross mit Personen durchführte, die nahe dem klinischen Tod waren. Einige von diesen Personen waren sogar als tot erklärt worden. Sie schrieb mehrere Bücher darüber. Die Visionen von Tunnel mit einem Licht an seinem Ende, welche in diesen Büchern beschrieben werden und den vorliegenden Computersimulationen sehr ähnlich sind, wurden als ‚Beweise‘ für einen Weg in das ‚Jenseits‘ interpretiert. Eines der Argumente für diese Behauptung ist, daß diese Visionen unabhängig von dem kulturellen oder religiösen Umfeld der ‚Seher‘ sind, so daß sie den Eindruck des ‚Absoluten‘ vermitteln. Im Gegensatz dazu zeigen die Ergebnisse der vorliegenden Arbeit, daß das Gemeinsame aller ‚Seher‘ nicht im ‚Jenseits‘ liegt, sondern in der Physiologie ihrer Gehirne.
als Herausgeber:
Personendaten | |
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NAME | Markus, Mario |
KURZBESCHREIBUNG | deutsch-chilenischer Physiker |
GEBURTSDATUM | 29. Juli 1944 |
GEBURTSORT | Santiago de Chile |