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'''Witold Nazarewicz''' (* [[26. Dezember]] [[1954]] in [[Warschau]])<ref>Geburtsdatum nach ''American Men and Women of Science'', Thomson Gale 2004</ref>, ist ein polnischer | '''Witold Nazarewicz''' (* [[26. Dezember]] [[1954]] in [[Warschau]])<ref>Geburtsdatum nach ''American Men and Women of Science'', Thomson Gale 2004</ref>, ist ein polnischer [[Kernphysik]]er. | ||
== Leben == | == Leben == | ||
Nazarewicz erhielt 1977 sein Diplom in Technischer Physik und Angewandter Mathematik an der [[Universität Warschau]], wurde 1981 am Institut für Kernphysik in Warschau promoviert (und war dort dann Assistenzprofessor) und 1986 [[Habilitation|habilitiert]], wonach er ab 1991 Professor an der Universität Warschau war (ab 1994 mit Professorentitel vom polnischen Staat). Gleichzeitig | Nazarewicz erhielt 1977 sein Diplom in Technischer Physik und Angewandter Mathematik an der [[Universität Warschau]], wurde 1981 am Institut für Kernphysik in Warschau promoviert (und war dort dann Assistenzprofessor) und 1986 [[Habilitation|habilitiert]], wonach er ab 1991 Professor an der Universität Warschau war (ab 1994 mit Professorentitel vom polnischen Staat). Gleichzeitig war er von 1995 bis 2014 Professor an der [[University of Tennessee]] und von 1999 bis 2015 in verschiedenen Funktionen am [[Oak Ridge National Laboratory]] (ORNL), darunter von 1999 bis 2011 als wissenschaftlicher Direktor der ''Holifield Radioactive Ion Beam Facility''. Seit 2014 ist er ''John A. Hannah Distinguished Professor in Physics'' an der [[Michigan State University]]. Er war Gastprofessor an zahlreichen Institutionen in Europa, den USA und Japan, darunter von 2009 bis 2012 der [[University of the West of Scotland]] in Paisley und von 1991 bis 1995 am ''Joint Institute of Heavy Ion Research'' (JIHIR) in Oak Ridge. Er diente auch in verschiedenen Komitees zur Kernphysik-Forschung in den USA und beriet mehrere große Beschleunigerzentren. | ||
Er ist | == Forschung == | ||
Nazarewicz beschäftigt sich mit Vielteilchentheorie in der Kernphysik mit Anwendungen auf neue Felder wie Kerne bei hohen Drehimpulsen (sowie hohen Massen, Dichten und Anregungsenergien, hohem Isospin u. a.) und instabilen (''exotischen'') Isotopen. Er ist Autor von über 400 wissenschaftlichen Artikeln und wurde über 30.000 mal zitiert und hat einen [[h Index]] von 98 (Stand 2019, Google Scholar). | |||
Er war Mitherausgeber im Bereich Kernphysik von [[Reviews of Modern Physics]]. | |||
== Ehrungen == | |||
1985 wurde Nazarewicz mit dem ''Wissenschaftspreises Wojciech Rubinowicz'' der [[Polnische Physikalische Gesellschaft|Polnischen Physikalischen Gesellschaft]] ausgezeichnet,<ref>{{Internetquelle |url=https://www.ptf.net.pl/pl/programy/medal-i-nagrody/nagrody-naukowe-ptf/laureaci-nagrody-naukowej-im-wojciecha-rubinowicza/ |titel=Laureaci Nagrody Naukowej im. Wojciecha Rubinowicza |hrsg=ptf.net.pl |sprache=pl |zugriff=2019-04-13}}</ref> 2012 erhielt er den [[Tom-W.-Bonner-Preis für Kernphysik]], für seine ''grundlegende Arbeit in der Entwicklung und Anwendung der kernphysikalischen [[Dichtefunktionaltheorie]], für seine Anregung neuer Experimente und Interpretationen von Experimenten und die Entwicklung einer übergreifenden Theorie der Physik exotischer Kerne''.<ref>[https://www.aps.org/programs/honors/prizes/prizerecipient.cfm?last_nm=Nazarewicz&first_nm=Witold&year=2012 Laudatio auf den Bonner Preis]: „For his foundational work in developing and applying nuclear Density Functional Theory, motivating experiments and interpreting their results, and implementing a comprehensive theoretical framework for the physics of exotic nuclei.“</ref> Für 2017 wurde ihm der [[Flerov-Preis]] zugesprochen. | |||
Er ist nicht mit dem polnischen Kernphysiker Wacław Nazarewicz (* 1930) zu verwechseln, der ebenfalls am Institut für Kernphysik in Warschau war. | Er ist Fellow der [[American Physical Society]] und der [[American Association for the Advancement of Science]] und des [[Institute of Physics]]. | ||
Er ist [[Ehrendoktor]] der University of the West of Scotland (2009) und wurde 2008 wurde er vom ''Carnegie Trust for the Universities of Scotland'' zum ''Carnegie Centenary Professor'' ernannt. | |||
Er ist nicht mit dem polnischen Kernphysiker Wacław Nazarewicz (* 1930) zu verwechseln, der ebenfalls am Institut für Kernphysik in Warschau war.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.fuw.edu.pl/professors-emeritus.html?show=149611 |titel=prof. dr hab. Wacław Nazarewicz |hrsg=Faculty of Physics University of Warsaw |zugriff=2019-04-13}}</ref> | |||
== Schriften (Auswahl) == | == Schriften (Auswahl) == | ||
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== Weblinks == | == Weblinks == | ||
* | * {{Internetquelle |url=https://people.nscl.msu.edu/~witek/www/Nazarewicz.htm |titel=Homepage an der MSU |sprache=en |zugriff=2019-04-13 |abruf-verborgen=1}} | ||
* {{Internetquelle |url=https://scholar.google.com/citations?user=tqsl4rkAAAAJ&hl=es |titel=Profil bei Google Scholar |zugriff=2019-04-13 |abruf-verborgen=1}} | |||
* {{Internetquelle |url=https://www.ornl.gov/our-people/witold-nazarewicz |titel=Homepage am ORNL |sprache=en |zugriff=2019-04-13 |abruf-verborgen=1}} | |||
* {{Internetquelle |url=https://quest.utk.edu/2013/down-to-the-core/ |titel=Down to the core |autor=Catherine Longmire |werk=QUEST |hrsg=utk.edu |kommentar=Interview zur ''Nuclear Computational Low-Energy Initiative'' |sprache=en |zugriff=2019-04-13 |abruf-verborgen=1}} | |||
== Einzelnachweise == | == Einzelnachweise == | ||
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Witold Nazarewicz (* 26. Dezember 1954 in Warschau)[1], ist ein polnischer Kernphysiker.
Nazarewicz erhielt 1977 sein Diplom in Technischer Physik und Angewandter Mathematik an der Universität Warschau, wurde 1981 am Institut für Kernphysik in Warschau promoviert (und war dort dann Assistenzprofessor) und 1986 habilitiert, wonach er ab 1991 Professor an der Universität Warschau war (ab 1994 mit Professorentitel vom polnischen Staat). Gleichzeitig war er von 1995 bis 2014 Professor an der University of Tennessee und von 1999 bis 2015 in verschiedenen Funktionen am Oak Ridge National Laboratory (ORNL), darunter von 1999 bis 2011 als wissenschaftlicher Direktor der Holifield Radioactive Ion Beam Facility. Seit 2014 ist er John A. Hannah Distinguished Professor in Physics an der Michigan State University. Er war Gastprofessor an zahlreichen Institutionen in Europa, den USA und Japan, darunter von 2009 bis 2012 der University of the West of Scotland in Paisley und von 1991 bis 1995 am Joint Institute of Heavy Ion Research (JIHIR) in Oak Ridge. Er diente auch in verschiedenen Komitees zur Kernphysik-Forschung in den USA und beriet mehrere große Beschleunigerzentren.
Nazarewicz beschäftigt sich mit Vielteilchentheorie in der Kernphysik mit Anwendungen auf neue Felder wie Kerne bei hohen Drehimpulsen (sowie hohen Massen, Dichten und Anregungsenergien, hohem Isospin u. a.) und instabilen (exotischen) Isotopen. Er ist Autor von über 400 wissenschaftlichen Artikeln und wurde über 30.000 mal zitiert und hat einen h Index von 98 (Stand 2019, Google Scholar).
Er war Mitherausgeber im Bereich Kernphysik von Reviews of Modern Physics.
1985 wurde Nazarewicz mit dem Wissenschaftspreises Wojciech Rubinowicz der Polnischen Physikalischen Gesellschaft ausgezeichnet,[2] 2012 erhielt er den Tom-W.-Bonner-Preis für Kernphysik, für seine grundlegende Arbeit in der Entwicklung und Anwendung der kernphysikalischen Dichtefunktionaltheorie, für seine Anregung neuer Experimente und Interpretationen von Experimenten und die Entwicklung einer übergreifenden Theorie der Physik exotischer Kerne.[3] Für 2017 wurde ihm der Flerov-Preis zugesprochen.
Er ist Fellow der American Physical Society und der American Association for the Advancement of Science und des Institute of Physics.
Er ist Ehrendoktor der University of the West of Scotland (2009) und wurde 2008 wurde er vom Carnegie Trust for the Universities of Scotland zum Carnegie Centenary Professor ernannt.
Er ist nicht mit dem polnischen Kernphysiker Wacław Nazarewicz (* 1930) zu verwechseln, der ebenfalls am Institut für Kernphysik in Warschau war.[4]
Personendaten | |
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NAME | Nazarewicz, Witold |
KURZBESCHREIBUNG | polnischer Physiker |
GEBURTSDATUM | 26. Dezember 1954 |
GEBURTSORT | Warschau |