Friedrich Schlögl (Physiker): Unterschied zwischen den Versionen

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'''Friedrich Schlögl''' (* [[7. April]] [[1917]] in [[Erfurt]]; † [[8. Mai]] [[2011]]<ref>[http://www.az-web.de/az/familienanzeigen/ansicht.php?id=201105103792153 Traueranzeige], abgerufen am 13. Mai 2011</ref> in [[Aachen]]) war ein [[Deutschland|deutscher]] [[Physiker]] und Universitätsprofessor für [[Theoretische Physik]] an der [[RWTH Aachen]].
'''Friedrich Schlögl''' (* [[7. April]] [[1917]] in [[Erfurt]]; † [[8. Mai]] [[2011]]<ref>[http://www.pro-physik.de/details/articlePdf/1146729/issue.html pro-physik.de: ''Nachruf auf Friedrich Schlögl''], abgerufen am 15. Februar 2018</ref> in [[Aachen]]) war ein [[Deutschland|deutscher]] [[Physiker]] und Universitätsprofessor für [[Theoretische Physik]] an der [[RWTH Aachen]].


== Leben und Werk ==
== Leben und Werk ==
An der [[Universität Göttingen]] 1947 promoviert (Thema der [[Dissertation]]: ''Berechnung einiger Wirkungsquerschnitte am [[Beryllium]]'') und 1953 an der [[Universität Köln]]
An der [[Universität Göttingen]] 1947 promoviert (Thema der [[Dissertation]]: ''Berechnung einiger Wirkungsquerschnitte am [[Beryllium]]'') und 1953 an der [[Universität Köln]]
habilitiert (Thema der [[Habilitationsschrift]]: ''Die lokalen Symmetriekräfte im Kern und ihre Ableitung aus der Zwei-[[Nukleon]]enkraft''), wurde Friedrich Schlögl am 30. April 1960 zum Außerordentlichen Professor für Struktur der Materie an der RWTH Aachen ernannt. Am 2. Oktober 1961 folgte der Ruf auf die ordentliche Professur für Theoretische Physik an der RWTH Aachen. Im Jahr 1968 gehörte er zusammen mit vielen anderen Professoren der RWTH Aachen zu den Unterzeichnern des „[[Marburger Manifest]]es“,<ref>[http://www.dearchiv.de/php/dok.php?archiv=bla&brett=B68_08&fn=MARBURG.868&menu=b1968 Wortlaut und Unterschriftenliste des Manifestes gegen die Politisierung der Hochschulen], in: [[Blätter für deutsche und internationale Politik]], Jahrgang 1968; Heft 8</ref> das eine akademische Front gegen die aufkommende Mitbestimmung an den Hochschulen bildete.<ref>[http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-45966407.html Marburger Manifest], in: [[Der Spiegel]] vom 22. Juli 1968</ref> Seit dem 1. August 1982 war er emeritiert.
habilitiert (Thema der [[Habilitationsschrift]]: ''Die lokalen Symmetriekräfte im Kern und ihre Ableitung aus der Zwei-[[Nukleon]]enkraft''), wurde Friedrich Schlögl am 30. April 1960 zum Außerordentlichen Professor für Struktur der Materie an der RWTH Aachen ernannt. Am 2. Oktober 1961 folgte der Ruf auf die ordentliche Professur für Theoretische Physik an der RWTH Aachen. Im Jahr 1968 gehörte er zusammen mit vielen anderen Professoren der RWTH Aachen zu den Unterzeichnern des „[[Marburger Manifest]]es“,<ref>{{Webarchiv|url=http://www.dearchiv.de/php/dok.php?archiv=bla&brett=B68_08&fn=MARBURG.868&menu=b1968 |wayback=20160304195106 |text=Wortlaut und Unterschriftenliste des Manifestes gegen die Politisierung der Hochschulen |archiv-bot=2019-04-12 05:27:56 InternetArchiveBot }}, in: [[Blätter für deutsche und internationale Politik]], Jahrgang 1968; Heft 8</ref> das eine akademische Front gegen die aufkommende Mitbestimmung an den Hochschulen bildete.<ref>[http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-45966407.html Marburger Manifest], in: [[Der Spiegel]] vom 22. Juli 1968</ref> Seit dem 1. August 1982 war er emeritiert.


Schlögl ist für seine grundlegenden Arbeiten auf dem Gebiet der [[Thermodynamik|Gleichgewichts- und Nichtgleichgewichtsthermodynamik]] bekannt. Besonderes nachhaltiges Interesse hat das von ihm entwickelte [[Modell]] zur Beschreibung bestimmter [[Chemische Reaktion|chemischer Reaktionen]], das ''Schlögl-Modell'', gefunden. Es handelt sich um ein prototypisches Modell auf dem Gebiet der [[Nichtlineare Dynamik|Nichtlinearen Dynamik]].
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Aktuelle Version vom 24. November 2021, 16:45 Uhr

Friedrich Schlögl (* 7. April 1917 in Erfurt; † 8. Mai 2011[1] in Aachen) war ein deutscher Physiker und Universitätsprofessor für Theoretische Physik an der RWTH Aachen.

Leben und Werk

An der Universität Göttingen 1947 promoviert (Thema der Dissertation: Berechnung einiger Wirkungsquerschnitte am Beryllium) und 1953 an der Universität Köln habilitiert (Thema der Habilitationsschrift: Die lokalen Symmetriekräfte im Kern und ihre Ableitung aus der Zwei-Nukleonenkraft), wurde Friedrich Schlögl am 30. April 1960 zum Außerordentlichen Professor für Struktur der Materie an der RWTH Aachen ernannt. Am 2. Oktober 1961 folgte der Ruf auf die ordentliche Professur für Theoretische Physik an der RWTH Aachen. Im Jahr 1968 gehörte er zusammen mit vielen anderen Professoren der RWTH Aachen zu den Unterzeichnern des „Marburger Manifestes“,[2] das eine akademische Front gegen die aufkommende Mitbestimmung an den Hochschulen bildete.[3] Seit dem 1. August 1982 war er emeritiert.

Schlögl ist für seine grundlegenden Arbeiten auf dem Gebiet der Gleichgewichts- und Nichtgleichgewichtsthermodynamik bekannt. Besonderes nachhaltiges Interesse hat das von ihm entwickelte Modell zur Beschreibung bestimmter chemischer Reaktionen, das Schlögl-Modell, gefunden. Es handelt sich um ein prototypisches Modell auf dem Gebiet der Nichtlinearen Dynamik.

Seine wissenschaftliche Tätigkeit wurde mit der Ehrendoktorwürde der Universität Düsseldorf, im Jahre 1987, geehrt und führte zu einer Reihe von Gastprofessuren, u. a. in Minneapolis und in Tokio.

Ausgewählte Publikationen

  • F. Schlögl, Chemical reaction models for nonequilibrium phase-transitions, Z. Physik 253, 147 (1972)
  • F. Schlögl, Probability and heat: fundamentals of thermostatistics, Vieweg-Verlag, 1989

Weblinks

Einzelnachweise

  1. pro-physik.de: Nachruf auf Friedrich Schlögl, abgerufen am 15. Februar 2018
  2. Wortlaut und Unterschriftenliste des Manifestes gegen die Politisierung der Hochschulen (Memento des Originals vom 4. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.dearchiv.de, in: Blätter für deutsche und internationale Politik, Jahrgang 1968; Heft 8
  3. Marburger Manifest, in: Der Spiegel vom 22. Juli 1968