Michiel van der Klis: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Michiel Baldur Maximiliaan van der Klis''' (* [[9. Juni]] [[1953]] in [[Den Haag]]) ist ein niederländischer Astrophysiker.
'''Michiel Baldur Maximiliaan van der Klis''' (* [[9. Juni]] [[1953]] in [[Den Haag]]) ist ein niederländischer [[Astrophysik]]er.


Van der Klis wurde 1983 an der [[Universität Amsterdam]] bei [[Ed van den Heuvel]] über die Beobachtung von [[Röntgendoppelstern]]en promoviert. Als [[Post-Doktorand]] war er am [[Europäisches Weltraumforschungs- und Technologiezentrum|ESTEC]] in [[Noordwijk]]. 1989 wurde er Assistenzprofessor an der Universität Amsterdam, an der er 1993 eine volle Professor erhielt. Er ist am Astronomischen Institut Anton Pannekoek der Universität, dessen Direktor er seit 2005 war.  
== Laufbahn ==
Van der Klis wurde 1983 an der [[Universität Amsterdam]] bei [[Ed van den Heuvel]] über die Beobachtung von [[Röntgendoppelstern]]en promoviert. Als [[Post-Doktorand]] war er am [[Europäisches Weltraumforschungs- und Technologiezentrum|ESTEC]] in [[Noordwijk]]. 1989 wurde er Assistenzprofessor an der Universität Amsterdam, an der er 1993 eine volle Professor erhielt. Er ist am Astronomischen Institut "Anton Pannekoek" der Universität tätig, dessen Direktor er von 2005 bis 2010 war. Von 2010-2015 hatte er eine Akademie-Professur der [[Königlich Niederländische Akademie der Wissenschaften|Königlich Niederländischen Akademie der Wissenschaften (KNAW)]] inne.


2002 wurde er Mitglied der [[Königlich Niederländische Akademie der Wissenschaften|Königlich Niederländischen Akademie der Wissenschaften (KNAW)]] und 2003 der Königlich Holländischen Gesellschaft der Wissenschaften (KHMW). 2010 erhielt er einen Akademie-Lehrstuhl der KNAW, den er bis 2015 innehat.
Klis ist der Entdecker des ersten [[Röntgen-Pulsar]]s mit Perioden im Millisekunden Bereich – er dreht sich mit 400 Umdrehungen pro Sekunde.<ref>{{Literatur |Online=https://www.nature.com/articles/28557 |Autor=Michiel van der Klis, Rudy Wijnands |Titel=A millisecond pulsar in an X-ray binary system |Sammelwerk=Nature |Band=394 |Datum=1998 |Seiten=344–346 |DOI=10.1038/28557}}</ref>


Er ist der Entdecker des ersten Röntgen-Pulsars mit Perioden im Millisekunden Bereich - er dreht sich mit 400 Umdrehungen pro Sekunde.<ref>[http://www.nature.com/nature/journal/v394/n6691/abs/394344a0.html Michiel van der Klis, Rudy Wijnands ''A millisecond pulsar in an X-ray binary system'', Nature, Band 394, 1998, S. 344-346]</ref>
Außerdem entdeckte er 1984 am [[EXOSAT]]-Forschungssatelliten der [[ESA]] das Phänomen [[Röntgendoppelstern#Quasiperiodische Oszillationen|quasiperiodischer Oszillationen im Röntgenspektrum von Röntgendoppelsternen (QPO)]].<ref>{{Literatur |Online=https://www.scientificamerican.com/article/quasi-periodic-oscillations-in-cele/ |Autor=Michiel van der Klis |Titel=Quasi-Periodic Oscillations in Celestial X-Ray Sources |Sammelwerk=Scientific American |Datum=1988-05 |Band=259 |Nummer=5 |Sprache=en |Kommentar=Zugriff gebührenpflichtig}}</ref> Das Phänomen war danach ein sehr aktives Forschungsfeld, da es vom inneren Rand der [[Akkretionsscheibe]] um kompakte Objekte wie [[Schwarzes Loch|Schwarzen Löcher]] oder [[Neutronenstern]]e stammt und Einblicke in deren Dynamik und in [[Allgemeine Relativitätstheorie|allgemeinrelativistische Effekte]] erlaubt.


Außerdem entdeckte er 1984 am [[EXOSAT]]-Forschungssatelliten der [[ESA]] das Phänomen quasiperiodischer Oszillationen im Röntgenspektrum von Röntgendoppelsternen (QPO).<ref>[http://www.scientificamerican.com/article/quasi-periodic-oscillations-in-cele/ Michiel van der Klis ''Quasi-Periodic Oscillations in Celestial X-Ray Sources''], Scientific American Mai 1988</ref> Das Phänomen war danach ein sehr aktives Forschungsfeld, da es vom inneren Rand der Akkretionsscheibe um kompakte Objekte wie Schwarzen Löchern oder Neutronensternen stammt und Einblicke in deren Dynamik und in allgemeinrelativistische Effekte erlaubt.
== Ehrungen und Preise ==
* 1987 [[Bruno-Rossi-Preis]]
* 1990 Zeldovich Medaille der [[COSPAR]]
* 2002 Mitglied der [[Königlich Niederländische Akademie der Wissenschaften|Königlich Niederländischen Akademie der Wissenschaften (KNAW)]]<ref>{{Internetquelle |url=https://www.knaw.nl/en/members/members/5319?set_language=en |titel=Eintrag Mitgliederverzeichnis KNAW |hrsg=knaw.nl |sprache=en |zugriff=2018-10-15}}</ref>
* 2003 Mitglied der [[Koninklijke Hollandsche Maatschappij der Wetenschappen|Königlich Holländischen Gesellschaft der Wissenschaften (KHMW)]]
* 2004 [[Spinoza-Preis]]
* 2010 Akademie-Lehrstuhl der KNAW<ref>{{Internetquelle |url=https://www.knaw.nl/nl/prijzen/laureaten/laureaten-programma-akademiehoogleraren/michiel-van-der-klis |titel=Preisträger im Akademieprofessoren-Programm |hrsg=knaw.nl |sprache=nl |zugriff=2018-10-15}}</ref>
* 2019: Benennung eines [[Asteroid]]en nach ihm: [[(12653) van der Klis]].


1987 erhielt er den [[Bruno-Rossi-Preis]] und 2004 den [[Spinoza-Preis]]. 1990 erhielt er die Zeldovich Medaille der [[COSPAR]].
== Schriften (Auswahl) ==
* {{Literatur |Titel=The Buzz of General Relativity |Autor=Michiel van der Klis |Sammelwerk=Science  |Datum=1999-09-03 |Band=285 |Nummer=5433 |Seiten=1499-1500 |DOI=10.1126/science.285.5433.1499 |Sprache=en}}
* {{Literatur |Hrsg=Walther H. G. Lewin, Michiel van der Klis |Titel=Compact Stellar X-Ray Sources |Verlag=Cambridge University Press |Datum=2006 |ISBN=9781139451772}}


==Weblinks==
== Weblinks ==
*[http://www.astro.uva.nl/people/michiel-van-der-klis/ Homepage]
* {{Internetquelle |url=https://www.uva.nl/en/profile/k/l/m.b.m.vanderklis/m.b.m.van-der-klis.html |titel=Homepage |hrsg=Universität Amsterdam |sprache=en |zugriff=2018-10-15 |abruf-verborgen=1}}
*[http://www.nwtonline.nl/nl/nieuws/2179/Prof_dr_MBM_van_der_Klis.html Biographie bei NWT Online]
* {{Internetquelle |url=https://www.knaw.nl/shared/resources/prijzen/bestanden/Laudatio_Van_der_Klis.pdf |titel=Laudatio auf Prof. van der Klis zur Verleihung der Akademie-Professur |datum=2010 |hrsg=knaw.nl |sprache=en |format=pdf |zugriff=2018-10-15 |abruf-verborgen=1}}
* {{Internetquelle |url=https://newscientist.nl/nieuws/prof-dr-m-b-m-van-der-klis/ |titel=Biographie |werk=newscientist.nl |datum=2004-06-07 |sprache=nl |zugriff=2018-10-15 |abruf-verborgen=1}}


==Einzelnachweise==
== Einzelnachweise ==
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[[Kategorie:Hochschullehrer (Universität von Amsterdam)]]
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[[Kategorie:Mitglied der Königlich Niederländischen Akademie der Wissenschaften]]
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[[Kategorie:Astronom (20. Jahrhundert)]]
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[[Kategorie:Spinoza-Preisträger]]
[[Kategorie:Spinoza-Preisträger]]
[[Kategorie:Niederländer]]
[[Kategorie:Niederländer]]

Aktuelle Version vom 24. September 2021, 05:48 Uhr

Michiel van der Klis (2004)

Michiel Baldur Maximiliaan van der Klis (* 9. Juni 1953 in Den Haag) ist ein niederländischer Astrophysiker.

Laufbahn

Van der Klis wurde 1983 an der Universität Amsterdam bei Ed van den Heuvel über die Beobachtung von Röntgendoppelsternen promoviert. Als Post-Doktorand war er am ESTEC in Noordwijk. 1989 wurde er Assistenzprofessor an der Universität Amsterdam, an der er 1993 eine volle Professor erhielt. Er ist am Astronomischen Institut "Anton Pannekoek" der Universität tätig, dessen Direktor er von 2005 bis 2010 war. Von 2010-2015 hatte er eine Akademie-Professur der Königlich Niederländischen Akademie der Wissenschaften (KNAW) inne.

Klis ist der Entdecker des ersten Röntgen-Pulsars mit Perioden im Millisekunden Bereich – er dreht sich mit 400 Umdrehungen pro Sekunde.[1]

Außerdem entdeckte er 1984 am EXOSAT-Forschungssatelliten der ESA das Phänomen quasiperiodischer Oszillationen im Röntgenspektrum von Röntgendoppelsternen (QPO).[2] Das Phänomen war danach ein sehr aktives Forschungsfeld, da es vom inneren Rand der Akkretionsscheibe um kompakte Objekte wie Schwarzen Löcher oder Neutronensterne stammt und Einblicke in deren Dynamik und in allgemeinrelativistische Effekte erlaubt.

Ehrungen und Preise

  • 1987 Bruno-Rossi-Preis
  • 1990 Zeldovich Medaille der COSPAR
  • 2002 Mitglied der Königlich Niederländischen Akademie der Wissenschaften (KNAW)[3]
  • 2003 Mitglied der Königlich Holländischen Gesellschaft der Wissenschaften (KHMW)
  • 2004 Spinoza-Preis
  • 2010 Akademie-Lehrstuhl der KNAW[4]
  • 2019: Benennung eines Asteroiden nach ihm: (12653) van der Klis.

Schriften (Auswahl)

  • Walther H. G. Lewin, Michiel van der Klis (Hrsg.): Compact Stellar X-Ray Sources. Cambridge University Press, 2006, ISBN 978-1-139-45177-2.

Weblinks

  • Homepage. Universität Amsterdam; (Lua-Fehler in Modul:Multilingual, Zeile 149: attempt to index field 'data' (a nil value)).
  • Laudatio auf Prof. van der Klis zur Verleihung der Akademie-Professur. (pdf) knaw.nl, 2010; (Lua-Fehler in Modul:Multilingual, Zeile 149: attempt to index field 'data' (a nil value)).
  • Biographie. In: newscientist.nl. 7. Juni 2004; (Lua-Fehler in Modul:Multilingual, Zeile 149: attempt to index field 'data' (a nil value)).

Einzelnachweise

  1. Michiel van der Klis, Rudy Wijnands: A millisecond pulsar in an X-ray binary system. In: Nature. Band 394, 1998, S. 344–346, doi:10.1038/28557 (nature.com).
  2. Eintrag Mitgliederverzeichnis KNAW. knaw.nl, abgerufen am 15. Oktober 2018 (Lua-Fehler in Modul:Multilingual, Zeile 149: attempt to index field 'data' (a nil value)).
  3. Preisträger im Akademieprofessoren-Programm. knaw.nl, abgerufen am 15. Oktober 2018 (Lua-Fehler in Modul:Multilingual, Zeile 149: attempt to index field 'data' (a nil value)).