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Auch als elektronische Verschiebungspolarisation bezeichnet. Diese Reaktion findet bei neutralen Atomen statt, wenn das angelegte [[Elektrisches Feld|elektrische Feld]] die Elektronendichte um den Atomkern verändert. Abbildung 2 zeigt schematisch einen Atomkern samt Elektronenhülle in Abwesenheit eines Feldes. In Abbildung 3 ist der Zustand zu sehen, bei dem ein Gleichgewicht zwischen den Kernbindungskräften und denen des elektrischen Feldes herrscht. | Auch als elektronische Verschiebungspolarisation bezeichnet. Diese Reaktion findet bei neutralen Atomen statt, wenn das angelegte [[Elektrisches Feld|elektrische Feld]] die Elektronendichte um den Atomkern verändert. Abbildung 2 zeigt schematisch einen Atomkern samt Elektronenhülle in Abwesenheit eines Feldes. In Abbildung 3 ist der Zustand zu sehen, bei dem ein Gleichgewicht zwischen den Kernbindungskräften und denen des elektrischen Feldes herrscht. | ||
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Dieser Effekt hat seinen Ursprung in permanenten und induzierten [[Dipol]] | Dieser Effekt hat seinen Ursprung in permanenten und induzierten [[Elektrischer Dipol|Dipolen]], welche im elektrischen Feld ausgerichtet werden. Ihre Orientierungspolarisation wird durch [[thermisches Rauschen]], welches nicht am elektrischen Feld ausgerichtet ist, gestört. Die Zeit, die die Dipole zur Entspannung benötigen, wird durch die örtliche [[Viskosität]] des Mediums bestimmt. Diese beiden Eigenschaften machen die Dipol-Entspannung in hohem Maße von der Temperatur und den chemischen Eigenschaften des Mediums abhängig. Abbildung 4 zeigt Dipole in Abwesenheit eines elektrischen Feldes. In Abbildung 5 sind ausgerichtete Dipole in Anwesenheit eines elektrischen Feldes abgebildet. | ||
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Die dielektrische Spektroskopie ist ein Verfahren der Impedanzspektroskopie, das dielektrische Eigenschaften eines Mediums erfasst. Wie bei allen impedanzspektroskopischen Verfahren wird dabei die Impedanz, d. h. der Wechselstromwiderstand, als Funktion der Frequenz bestimmt.[1][2][3][4] Die dielektrische Spektroskopie basiert auf dem Zusammenspiel eines externen elektrischen Feldes mit dem Dipolmoment des untersuchten Mediums, welches durch die Dielektrizitätskonstante des Mediums angegeben wird.
Es gibt verschiedene dielektrische Mechanismen, die nach der Art, in welcher das untersuchte Medium auf das angelegte Feld reagiert, unterschieden werden. Jeder dieser Mechanismen ist mit einer charakteristischen Frequenz verbunden, welche den Kehrwert der charakteristischen Zeit des Prozesses darstellt. Bei hohen Frequenzen startend, sind die wichtigsten Mechanismen die folgenden:
Auch als elektronische Verschiebungspolarisation bezeichnet. Diese Reaktion findet bei neutralen Atomen statt, wenn das angelegte elektrische Feld die Elektronendichte um den Atomkern verändert. Abbildung 2 zeigt schematisch einen Atomkern samt Elektronenhülle in Abwesenheit eines Feldes. In Abbildung 3 ist der Zustand zu sehen, bei dem ein Gleichgewicht zwischen den Kernbindungskräften und denen des elektrischen Feldes herrscht.
Atomare Polarisation findet statt, wenn die Elektronenwolken unter Einwirkung der Kräfte des angelegten elektrischen Feldes deformiert werden, sodass positive und negative Ladungszonen entstehen. Dabei handelt es sich um einen Resonanzprozess.
Dieser Effekt hat seinen Ursprung in permanenten und induzierten Dipolen, welche im elektrischen Feld ausgerichtet werden. Ihre Orientierungspolarisation wird durch thermisches Rauschen, welches nicht am elektrischen Feld ausgerichtet ist, gestört. Die Zeit, die die Dipole zur Entspannung benötigen, wird durch die örtliche Viskosität des Mediums bestimmt. Diese beiden Eigenschaften machen die Dipol-Entspannung in hohem Maße von der Temperatur und den chemischen Eigenschaften des Mediums abhängig. Abbildung 4 zeigt Dipole in Abwesenheit eines elektrischen Feldes. In Abbildung 5 sind ausgerichtete Dipole in Anwesenheit eines elektrischen Feldes abgebildet.
Die ionische Verschiebungspolarisation beinhaltet die Ionenleitfähigkeit und Grenzflächen- sowie Raumladungspolarisation. Die Ionenleitfähigkeit dominiert bei niedrigen Frequenzen und ist auf Systemverluste zurückzuführen. Grenzflächenpolarisation tritt auf, wenn Ladungsträger auf Grenzflächen in heterogenen Systemen treffen. Abbildung 6 zeigt ein Ionengitter in Abwesenheit eines elektrischen Feldes. Abbildung 7 stellt die ionische Verschiebungspolarisation in Anwesenheit eines elektrischen Feldes dar.
Die dielektrische Relaxation als Ganzes ist das Ergebnis der Bewegung der Dipole (Dipol-Relaxation) und der Ladungsträger (ionische Relaxation) hervorgerufen durch ein angelegtes alternierendes Feld. Sie wird für gewöhnlich in Frequenzbereichen von 100 Hz bis 10 GHz beobachtet. Relaxationsmechanismen sind im Vergleich zu resonanzelektronischen Übergängen oder Molekülbewegungen, welche üblicherweise in Frequenzen über 1 THz auftreten, relativ langsam.
In vielen Bereichen, in denen die Untersuchung und Beurteilung von Material- oder Systemeigenschaften eine Rolle spielt, ist auch die dielektrische Spektroskopie von Bedeutung. Anwendungsgebiete können neben der Elektrotechnik und Materialphysik z. B. biologische und biomedizinische Systeme oder die Geophysik (Spektrale Induzierte Polarisation, SIP) sein.
Von technischer Relevanz ist die dielektrische Spektroskopie insbesondere bei der Beurteilung von Isolationsmaterialien. Diese können beispielsweise Kabelisolationen in der Hochfrequenz- oder Hochspannungstechnik, oder auch die Öl-Papier-Isolation in Transformatoren oder anderen Hochspannungsbetriebsmitteln sein.
Bei der dielektrischen Spektroskopie kann die dielektrische Antwort eines Systems im Frequenzbereich durch Verwendung zweier verschiedener Methoden ermittelt werden. Eine Kombination dieser im Folgenden beschriebenen Methoden ist möglich. Dies kann sinnvoll sein, um Vor- bzw. Nachteile der jeweiligen Methoden aufzuwiegen.
Bei der Frequenzbereichsspektroskopie (englisch {{Modul:Vorlage:lang}} Modul:Multilingual:149: attempt to index field 'data' (a nil value), FDS) wird das zu untersuchende System einem Wechselfeld ausgesetzt. Die Systemantwort wird direkt im Frequenzbereich erfasst. Diese Methode eignet sich insbesondere bei hohen Frequenzen.
Bei der Polarisations- und Depolarisationsstrommessung (englisch {{Modul:Vorlage:lang}} Modul:Multilingual:149: attempt to index field 'data' (a nil value), PDC) wird das zu untersuchende System einem konstanten Feld ausgesetzt. Die Systemantwort wird aus den gemessenen Polarisationsströmen ermittelt. Diese werden dazu in den Frequenzbereich transformiert. Insbesondere bei niedrigen Frequenzen ist diese Methode von Vorteil.
Für beide Methoden wird derselbe prinzipielle Messaufbau verwendet. Hierbei wird in einem Dielektrikum durch eine Spannungsquelle ein Feld erzeugt. Mit einem Amperemeter wird der durch dieses Medium fließende Strom gemessen. Eine Guard-Elektrode dient dazu, Oberflächenströme an der Messung vorbeizuleiten, so dass nur der Volumenstrom gemessen wird. Diese Anordnung ist in Abbildung 8 dargestellt. Das Untersuchungsobjekt (Dielektrikum) ist anwendungsabhängig.
Die Grundlagen der Darstellung (mittels Cole-Cole-Diagramm, Nyquist-Diagramm oder Bode-Diagramm), Auswertung und Interpretation der Messergebnisse sind dieselben wie bei anderen impedanzspektroskopischen Verfahren und werden hier beschrieben.