imported>EveryPicture (Dass ein halbwegs gut ausgebildeter Materialwissenschaftler ein Korn nicht von einem metallischen Glas unterscheiden kann, halte ich für ein Gerücht ;-) +technische Bedeutung ergänzt) |
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'''Kristallite''' sind [[Kristall]]e | '''Kristallite''' sind [[Kristall|kristallin]]e Teile eines [[Werkstoff|Werkstoffes]] oder eines [[Polykristall|polykristallinen]] [[Gefüge (Werkstoffkunde)|Gefüges]]. In der [[Metallkunde]] und [[Petrographie]] werden Kristallite auch als '''Korn''' bezeichnet. | ||
Primärkörner entstehen, wenn Kristalle in einer [[Schmelzen|Schmelze]] [[erstarren]], in der sie von umliegenden Kristallen am freien [[Kornwachstum]] gehindert werden. Sie erstarren zu einem polykristallinen Gefüge mit meist mikroskopisch kleiner [[Korngröße]]. | |||
Die benachbarten Kristallite eines Polykristalls unterscheiden sich in der [[Kristallorientierung|Orientierung]] ihrer [[Kristallstruktur]].<ref>{{Literatur |Autor=Heinrich Oettel, Hermann Schumann |Titel=Metallografie mit einer Einführung in die Keramografie |Auflage=15., überarb. und erw. Auflage |Ort=Weinheim |Datum=2011 |ISBN=978-3-527-32257-2}}</ref> | |||
Die technische Bedeutung von Kristalliten ist hoch | Die Übergänge von einem Kristallit zum nächsten, die als [[Korngrenze]]n bezeichnet werden, sind auf Gefüge[[Schliff (Mikroskopie)|schliff]]<nowiki></nowiki>bildern von [[polieren|poliert]]en und mit [[Säure]] behandelten [[Metall]]- oder [[Gestein]]s<nowiki></nowiki>proben als dunkle Linien oder Farbwechsel zu erkennen. | ||
== Bedeutung == | |||
Die technische Bedeutung von Kristalliten ist hoch. | |||
So haben sie einen entscheidenden Einfluss auf die [[Festigkeit]] und das [[Kriechen (Werkstoffe)|Kriechen]] von [[Werkstoff]]en, insbesondere bei Hochtemperaturanwendungen. | |||
Außerdem behindern die Ausbreitung von [[Versetzung (Materialwissenschaft)|Versetzungen]], was in der [[Kornfeinung|Feinkornhärtung]] ausgenutzt wird.<ref name='broeckmann'>Christoph Broeckmann, Paul Beiss: ''Werkstoffkunde I''. Institut für Werkstoffanwendungen im Maschinenbau der [[RWTH Aachen]], Aachen 2014.</ref><ref>{{Literatur |Autor=Günter Gottstein |Titel=Materialwissenschaft und Werkstofftechnik Physikalische Grundlagen |Auflage=4., neu bearb. Aufl. 2014 |Ort=Berlin, Heidelberg |Datum=2014 |ISBN=978-3-642-36603-1}}</ref> | |||
== Kornarten == | |||
=== Primärkorn === | |||
Als Primärkorn/Primärgefüge, auch Guss- bzw. Erstarrungskorn genannt, bezeichnet man das Gefüge, welches beim unmittelbaren Erstarren nach dem [[Gießen (Fertigungstechnik)|Gießen]] auftritt. | |||
=== Sekundärkorn === | |||
Das Primärkorn wird durch [[Rekristallisation]] im Zuge einer [[Wärmebehandlung]] und [[Umformung]] im festen Zustand in das Sekundärkorn (Sekundärgefüge) umgewandelt. | |||
Einfluss auf das Sekundärgefüge, z. B. von [[Stahl]], haben: | |||
* die chemische Zusammensetzung des Werkstoffes | |||
* seine [[Austenit]]<nowiki></nowiki>korngröße | |||
* der [[Umformgrad]] | |||
* die Wärmebehandlung. | |||
== Siehe auch == | == Siehe auch == | ||
* [[ | * [[Kornorientierung]] | ||
== Einzelnachweise == | == Einzelnachweise == |
Kristallite sind kristalline Teile eines Werkstoffes oder eines polykristallinen Gefüges. In der Metallkunde und Petrographie werden Kristallite auch als Korn bezeichnet.
Primärkörner entstehen, wenn Kristalle in einer Schmelze erstarren, in der sie von umliegenden Kristallen am freien Kornwachstum gehindert werden. Sie erstarren zu einem polykristallinen Gefüge mit meist mikroskopisch kleiner Korngröße.
Die benachbarten Kristallite eines Polykristalls unterscheiden sich in der Orientierung ihrer Kristallstruktur.[1]
Die Übergänge von einem Kristallit zum nächsten, die als Korngrenzen bezeichnet werden, sind auf Gefügeschliffbildern von polierten und mit Säure behandelten Metall- oder Gesteinsproben als dunkle Linien oder Farbwechsel zu erkennen.
Die technische Bedeutung von Kristalliten ist hoch.
So haben sie einen entscheidenden Einfluss auf die Festigkeit und das Kriechen von Werkstoffen, insbesondere bei Hochtemperaturanwendungen.
Außerdem behindern die Ausbreitung von Versetzungen, was in der Feinkornhärtung ausgenutzt wird.[2][3]
Als Primärkorn/Primärgefüge, auch Guss- bzw. Erstarrungskorn genannt, bezeichnet man das Gefüge, welches beim unmittelbaren Erstarren nach dem Gießen auftritt.
Das Primärkorn wird durch Rekristallisation im Zuge einer Wärmebehandlung und Umformung im festen Zustand in das Sekundärkorn (Sekundärgefüge) umgewandelt.
Einfluss auf das Sekundärgefüge, z. B. von Stahl, haben: