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Die '''Zinkblende-Struktur''' oder auch '''[[Sphalerit]]-Struktur''' beschreibt einen Kristallstrukturtyp, in dem eine Reihe von schwach polarisierten Ionenverbindungen kristallisieren. Aufgrund der [[Ionenradius|Ionenradienverhältnisse]] im Sphalerit (''Zinkblende'', ''[[Zinksulfid]]'', ZnS) bilden die [[Sulfid]]-Anionen eine kubisch-dichteste [[Dichteste Kugelpackung|Kugelpackung]] in Form einer kubisch flächenzentrierten Elementarzelle (KfZ, fcc), worin die kleineren [[Zink]]-Kationen sich regelmäßig in der Hälfte (4) der insgesamt 8 [[Tetraederlücke]]n aufhalten. | Die '''Zinkblende-Struktur''' oder auch '''[[Sphalerit]]-Struktur''' beschreibt einen Kristallstrukturtyp, in dem eine Reihe von schwach polarisierten Ionenverbindungen kristallisieren. Aufgrund der [[Ionenradius|Ionenradienverhältnisse]] im Sphalerit (''Zinkblende'', ''[[Zinksulfid]]'', ZnS) bilden die [[Sulfid]]-Anionen eine kubisch-dichteste [[Dichteste Kugelpackung|Kugelpackung]] in Form einer kubisch flächenzentrierten Elementarzelle (KfZ, fcc), worin die kleineren [[Zink]]-Kationen sich regelmäßig in der Hälfte (4) der insgesamt 8 [[Tetraederlücke]]n aufhalten. | ||
Wie die [[Diamantstruktur]] besteht die Zinkblendestruktur aus einem kubisch-flächenzentrierten Gitter und der Basis {(0,0,0), (1/4,1/4,1/4)}. Im Unterschied zu jener, in der beide kristallographischen Lagen von C-Atomen besetzt sind, liegen hier S-Ionen auf (0,0,0) und Zn-Ionen auf (1/4,1/4,1/4). Dadurch verringert sich die Symmetrie von kubisch-hexakisoktaedrisch auf kubisch-hexakistetraedrisch. Die [[Tetragyre]] <100> wird zur [[Tetragyroide]], die [[Trigyroide]] <111> wird zur [[Trigyre]], eine [[Spiegelebene]] (100) und eine [[Digyre]] <110> verschwinden. Siehe auch [[Rotationsachse]]. | Wie die [[Diamantstruktur]] besteht die Zinkblendestruktur aus einem kubisch-flächenzentrierten Gitter und der Basis {(0,0,0), (1/4,1/4,1/4)}. Im Unterschied zu jener, in der beide kristallographischen Lagen von C-Atomen besetzt sind, liegen hier S-Ionen auf (0,0,0) und Zn-Ionen auf (1/4,1/4,1/4). Dadurch verringert sich die Symmetrie von kubisch-hexakisoktaedrisch auf kubisch-hexakistetraedrisch. Die [[Tetragyre]] <100> wird zur [[Tetragyroide]], die [[Trigyroide]] <111> wird zur [[Trigyre]], eine [[Spiegelebene]] (100) und eine [[Digyre]] <110> verschwinden. Siehe auch [[Rotationsachse]]. | ||
[[Datei:III-V-Halbleiter.png| | [[Datei:III-V-Halbleiter.png|mini|[[Bandlücke]] und [[Gitterkonstante]] von III-V-Halbleitern. Die Linien zwischen den Elementen stehen für ternäre Verbindungen. <!-- Die [[Wurtzit]]-Kristalle besitzt zwei Gitterkonstanten a und c, die [[Zinkblende]]-Kristalle nur eine einzige. -->]] | ||
Neben dem Namensgeber Zinkblende (ZnS) kristallisieren noch einige andere Materialien | Neben dem Namensgeber Zinkblende (ZnS) kristallisieren noch einige andere Materialien – vornehmlich [[Halbleiter]] – in dieser Kristallstruktur. Dazu zählen unter anderem die I-VII-, II-VI- und [[III-V-Verbindungshalbleiter]]. Wichtigster Vertreter ist wahrscheinlich das [[Galliumarsenid]] (GaAs) | ||
In Konkurrenz zur Zinkblende-Struktur steht die hexagonale [[Wurtzit-Struktur]], in der andere wichtige Halbleiter kristallisieren, darunter [[GaN]]. Die nebenstehende Abbildung gibt einen für die Anwendungen wichtigen vergleichenden Überblick. | In Konkurrenz zur Zinkblende-Struktur steht die hexagonale [[Wurtzit-Struktur]], in der andere wichtige Halbleiter kristallisieren, darunter [[GaN]]. Die nebenstehende Abbildung gibt einen für die Anwendungen wichtigen vergleichenden Überblick. |
Die Zinkblende-Struktur oder auch Sphalerit-Struktur beschreibt einen Kristallstrukturtyp, in dem eine Reihe von schwach polarisierten Ionenverbindungen kristallisieren. Aufgrund der Ionenradienverhältnisse im Sphalerit (Zinkblende, Zinksulfid, ZnS) bilden die Sulfid-Anionen eine kubisch-dichteste Kugelpackung in Form einer kubisch flächenzentrierten Elementarzelle (KfZ, fcc), worin die kleineren Zink-Kationen sich regelmäßig in der Hälfte (4) der insgesamt 8 Tetraederlücken aufhalten.
Wie die Diamantstruktur besteht die Zinkblendestruktur aus einem kubisch-flächenzentrierten Gitter und der Basis {(0,0,0), (1/4,1/4,1/4)}. Im Unterschied zu jener, in der beide kristallographischen Lagen von C-Atomen besetzt sind, liegen hier S-Ionen auf (0,0,0) und Zn-Ionen auf (1/4,1/4,1/4). Dadurch verringert sich die Symmetrie von kubisch-hexakisoktaedrisch auf kubisch-hexakistetraedrisch. Die Tetragyre <100> wird zur Tetragyroide, die Trigyroide <111> wird zur Trigyre, eine Spiegelebene (100) und eine Digyre <110> verschwinden. Siehe auch Rotationsachse.
Neben dem Namensgeber Zinkblende (ZnS) kristallisieren noch einige andere Materialien – vornehmlich Halbleiter – in dieser Kristallstruktur. Dazu zählen unter anderem die I-VII-, II-VI- und III-V-Verbindungshalbleiter. Wichtigster Vertreter ist wahrscheinlich das Galliumarsenid (GaAs)
In Konkurrenz zur Zinkblende-Struktur steht die hexagonale Wurtzit-Struktur, in der andere wichtige Halbleiter kristallisieren, darunter GaN. Die nebenstehende Abbildung gibt einen für die Anwendungen wichtigen vergleichenden Überblick.
en:Cubic crystal system#Zincblende structure fr:Diamant (cristal)#Cristal de type « blende »