Polaron: Unterschied zwischen den Versionen

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Die '''Polaronen''' bezeichnen spezielle [[Quasiteilchen]], die sich aufgrund der lokalen [[Polarisation (Elektrizität)|Polarisation]] des [[Kristall]]gitters durch geladene Teilchen bilden. Das Polaron ist in allen Fällen ein [[Fermion|fermionisches]] Quasiteilchen und sollte nicht mit dem [[Polariton]] (einem [[Boson|bosonischen]] Quasiteilchen) verwechselt werden.
Die '''Polaronen''' bezeichnen spezielle [[Quasiteilchen]], die sich aufgrund der lokalen [[Polarisation (Elektrizität)|Polarisation]] des [[Kristall]]gitters durch geladene Teilchen bilden. Das Polaron ist in allen Fällen ein [[Fermion|fermionisches]] Quasiteilchen und sollte nicht mit dem [[Polariton]] (einem [[Boson|bosonischen]] Quasiteilchen) verwechselt werden.


Wenn sich [[Elektron]]en durch einen Kristall bewegen, erzeugen sie auf Grund ihrer [[Elektrische Ladung|elektrischen Ladung]] in ihrer Umgebung eine Polarisation. (siehe Bild) Diese „Polarisationswolke“ bewegt sich zusammen mit dem Elektron und bewirkt eine Erhöhung der [[Effektive Masse|effektiven Masse]], besonders in sog. ''polaren Kristallen'' (z. B. mit unterschiedlichen [[Ionenladung]]en). Den Deformationen, die auf diese Weise erzeugt werden, ordnet man in theoretischen Annahmen selbstständige Quasiteilchen zu, die man Polaronen nennt.
Wenn sich [[Elektron]]en durch einen Kristall bewegen, erzeugen sie auf Grund ihrer [[Elektrische Ladung|elektrischen Ladung]] in ihrer Umgebung eine Polarisation (siehe Bild). Diese „Polarisationswolke“ bewegt sich zusammen mit dem Elektron und bewirkt eine Erhöhung der [[Effektive Masse|effektiven Masse]], besonders in sog. ''polaren Kristallen'' (z. B. mit unterschiedlichen [[Ionenladung]]en). Den Deformationen, die auf diese Weise erzeugt werden, ordnet man in theoretischen Annahmen selbständige Quasiteilchen zu, die man Polaronen nennt.


Polaronen können nicht nur von Elektronen stammen, sondern auch von [[Proton]]en, [[Deuteron]]en oder [[Myon]]en. Ferner gibt es in magnetischen Kristallen sog. ''magnetische Polaronen'', bei denen  ''eine Art Magnetisierungswolke'' mitgeschleppt wird.
Polaronen können nicht nur von Elektronen stammen, sondern auch von [[Proton]]en, [[Deuteron]]en oder [[Myon]]en. Ferner gibt es in magnetischen Kristallen sog. ''magnetische Polaronen'', bei denen  ''eine Art Magnetisierungswolke'' mitgeschleppt wird.


Die Elektron-Phonon-Wechselwirkungen bei der Bildung von [[Cooper-Paar|Cooper-Paaren]] in [[Supraleiter#Supraleiter 1. Art|Supraleitern 1. Art]]  können als Polaron modelliert werden.<ref>A S Alexandrov, [[Nevill Mott]], High Temperature Superconductors And Other Superfluids, ISBN 0203211499, S.75,[http://books.google.de/books?id=BsW3fqDT7LcC&lpg=PA75&dq=polaron%20cooper%20pair&hl=de&pg=PA75#v=onepage&q=polaron%20cooper%20pair&f=false Google Books]</ref>
Die Elektron-Phonon-Wechselwirkungen bei der Bildung von [[Cooper-Paar]]en in [[Supraleiter#Supraleiter 1. Art|Supraleitern 1. Art]]  können als Polaron modelliert werden.<ref>A S Alexandrov, [[Nevill Mott]], High Temperature Superconductors And Other Superfluids, ISBN 0203211499, S. 75,[http://books.google.de/books?id=BsW3fqDT7LcC&lpg=PA75&dq=polaron%20cooper%20pair&hl=de&pg=PA75#v=onepage&q=polaron%20cooper%20pair&f=false Google Books]</ref>
== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
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Aktuelle Version vom 17. Mai 2019, 08:14 Uhr

Die benachbarten Elektronen werden wegen der Abstoßung gleichnamiger Ladungen etwas zurückgedrängt, die benachbarten positiven Atomrümpfe dagegen angezogen.

Die Polaronen bezeichnen spezielle Quasiteilchen, die sich aufgrund der lokalen Polarisation des Kristallgitters durch geladene Teilchen bilden. Das Polaron ist in allen Fällen ein fermionisches Quasiteilchen und sollte nicht mit dem Polariton (einem bosonischen Quasiteilchen) verwechselt werden.

Wenn sich Elektronen durch einen Kristall bewegen, erzeugen sie auf Grund ihrer elektrischen Ladung in ihrer Umgebung eine Polarisation (siehe Bild). Diese „Polarisationswolke“ bewegt sich zusammen mit dem Elektron und bewirkt eine Erhöhung der effektiven Masse, besonders in sog. polaren Kristallen (z. B. mit unterschiedlichen Ionenladungen). Den Deformationen, die auf diese Weise erzeugt werden, ordnet man in theoretischen Annahmen selbständige Quasiteilchen zu, die man Polaronen nennt.

Polaronen können nicht nur von Elektronen stammen, sondern auch von Protonen, Deuteronen oder Myonen. Ferner gibt es in magnetischen Kristallen sog. magnetische Polaronen, bei denen eine Art Magnetisierungswolke mitgeschleppt wird.

Die Elektron-Phonon-Wechselwirkungen bei der Bildung von Cooper-Paaren in Supraleitern 1. Art können als Polaron modelliert werden.[1]

Einzelnachweise

  1. A S Alexandrov, Nevill Mott, High Temperature Superconductors And Other Superfluids, ISBN 0203211499, S. 75,Google Books

Weblinks

Literatur

  • Charles Kittel: Einführung in die Festkörperphysik. Oldenbourg Wissenschaftsverlag, 2005, ISBN 978-3-486-57723-5, S. 459.