imported>Alturand (Die 2 letzten Textänderungen von Marco Herrmannsdoerfer wurden verworfen - Version 159865870 von Ulfbastel wiederhergestellt. Quelle? Widerspruch zur Einl.) |
imported>Aka K (https, deutsch) |
||
Zeile 2: | Zeile 2: | ||
{{Infobox Forschungseinrichtung in Deutschland | {{Infobox Forschungseinrichtung in Deutschland | ||
| Titel= Institut Hochfeld-Magnetlabor Dresden | | Titel= Institut Hochfeld-Magnetlabor Dresden | ||
| Bild= Datei: | | Bild= Datei:Hochfeld-Magnetlabor_Dresden_2020.jpg | ||
| Bildunterschrift= Hochfeldlabor Dresden im HZDR | | Bildunterschrift= Hochfeldlabor Dresden im HZDR | ||
| Bildbreite= 300 px | | Bildbreite= 300 px | ||
| Kategorie= [[Forschungseinrichtung]] | | Kategorie= [[Forschungseinrichtung]] | ||
| Träger= [[Freistaat Sachsen]], [[Bundesministerium für Bildung und Forschung]] | | Träger= [[Freistaat Sachsen]], [[Bundesministerium für Bildung und Forschung]] | ||
| Mitgliedschaft= [[European Magnetic Field Laboratory]] | |||
| Standort Einrichtung= [[Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf]] in [[Dresden]], Ortsteil [[Rossendorf (Dresden)|Rossendorf]] | | Standort Einrichtung= [[Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf]] in [[Dresden]], Ortsteil [[Rossendorf (Dresden)|Rossendorf]] | ||
| Art der Forschung= | | Art der Forschung= [[Materialforschung]] | ||
| Fachgebiete= [[Festkörperphysik]], [[Tieftemperaturphysik]] | | Fachgebiete= [[Festkörperphysik]], [[Tieftemperaturphysik]] | ||
| Leitung= [[Joachim Wosnitza]]<ref>https://www.hzdr.de/db/Cms?pNid=428</ref> | |||
| Leitung= [[Joachim Wosnitza]] | | Homepage= [https://www.hzdr.de/db/Cms?pNid=580 www.hzdr.de/hld] | ||
| Homepage= [ | |||
}} | }} | ||
Das '''Institut Hochfeld-Magnetlabor Dresden (HLD) | Das '''Institut Hochfeld-Magnetlabor Dresden''' (HLD) (auch: '''Hochfeldlabor''') im [[Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf]] (HZDR) betreibt moderne [[Materialforschung]] in sehr hohen Magnetfeldern. Ziel der Einrichtung ist es, Magnetfelder von bis zu 100 [[Tesla (Einheit)|Tesla]] für Experimente nutzbar zu machen.<ref>Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf: [https://www.hzdr.de/db/Cms?pNid=580 Hochfeld-Magnetlabor Dresden]</ref> Die Forschungsanlage dient sowohl eigenen Vorhaben als auch externen Nutzern, die sich mit Vorschlägen für die Forschung in gepulsten Magnetfeldern von bis zu 95 Tesla bewerben können.<ref>Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf: [https://www.hzdr.de/db/Cms?pNid=580 Hochfeld-Magnetlabor Dresden: Nutzerprogramm]</ref> | ||
== | == Geschichte == | ||
Im Jahr 1999 beantragte die Dresdner Hochfeldinitiative die Einrichtung des Hochfeld-Magnetlabors beim [[Bundesministerium für Bildung und Forschung]] (BMBF) und beim [[Sächsisches Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst|Sächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst]] (SMWK). Auf Empfehlung des [[Wissenschaftsrat]] | Im Jahr 1999 beantragte die Dresdner Hochfeldinitiative die Einrichtung des Hochfeld-Magnetlabors beim [[Bundesministerium für Bildung und Forschung]] (BMBF) und beim [[Sächsisches Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst|Sächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst]] (SMWK). Auf Empfehlung des [[Wissenschaftsrat (Deutschland)|Wissenschaftsrates]] wurde die Grundfinanzierung bewilligt: Die Investitionskosten von 24,5 Millionen Euro übernahmen zu gleichen Teilen der Bund und der Freistaat Sachsen.<ref name="Homepage_Geschichte">Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf: [https://www.hzdr.de/db/Cms?pNid=3243 Geschichte des Hochfeld-Magnetlabors Dresden]</ref> | ||
Im Jahr 2003 begann der Bau des Hochfeldlabors auf dem Gelände des HZDR, das Institut wurde im darauffolgenden Jahr unter der Leitung von [[Joachim Wosnitza]] offiziell gegründet. Im Jahr 2006 wurde die seinerzeit weltgrößte Kondensatorbank in Betrieb genommen, um den hohen erforderlichen Magnetstrom bereitzustellen. Nach der Fertigstellung der Anlage begann im Jahr 2007 der Nutzerbetrieb.<ref name="Homepage_Geschichte" /> | |||
Aufgrund großer Nutzer-Nachfrage erhielt das Hochfeld-Magnetlabor 2013 einen Anbau mit einer zweiten Kondensatorbank. Zudem beherbergt der Anbau sechs weitere stark abgeschirmte Experimentierplätze (genannt Pulszellen), von denen somit insgesamt zehn zur Verfügung stehen.<ref>Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf: [https://www.hzdr.de/db/Cms?pOid=40579&pNid=3243 Pressemitteilung: Wissenschaft braucht Platz: Dresdner Rekordlabor wird feierlich eingeweiht] vom 13. Dezember 2013</ref> | |||
Im Jahr 2015 wurde das Hochfeld-Magnetlabor Dresden eines der drei Gründungsmitglieder des [[European Magnetic Field Laboratory]] (EMFL), einem europaweiten Zusammenschluss von Anlagen für die Forschung mit starken Magnetfeldern.<ref name="EMFL-Members">European Magnetic Field Laboratory: {{Webarchiv|url=http://www.emfl.eu/about-emfl/members.html |wayback=20171222053008 |text=Members}}</ref> | |||
== Anlagen == | |||
[[Datei:Dresden High Magnetic Field Laboratory.jpg|miniatur|links|Die erste von zwei Kondensatorbänken am Hochfeld-Magnetlabor Dresden]] | |||
Das Hochfeld-Magnetlabor Dresden betreibt eigens entwickelte Magnetspulen, die von starken Strompulsen durchflossen werden und so kurzzeitig Magnetfelder mit einer maximalen [[Magnetische Flussdichte|magnetischen Flussdichte]] von bis zu 95 [[Tesla (Einheit)|Tesla]] erzeugen können. Sie gehören damit zu den weltweit leistungsfähigsten wiederverwendbaren Spulen.<ref group="Anmerkung">Mit Magnetspulen, deren Zerstörung in Kauf genommen wird, wie etwa [[Flusskompressionsgenerator]]en, können wesentlich höhere Flussdichten erzielt werden.</ref> | |||
Die Dauer der bis zu 95 Tesla starken Pulse beträgt etwa 10 ms. Der Probenraum, in dem das Experiment im Inneren der Spule platziert wird, hat dabei einen Durchmesser von 1,6 Zentimetern. Magnetfelder von bis zu 70 Tesla können für bis zu 150 ms in einem Probenraum mit 2,4 Zentimetern Durchmesser erzeugt werden.<ref name="HLD-Magnets">Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf: [https://www.hzdr.de/db/Cms?pNid=2686 Hochfeld-Magnetlabor Dresden: Magnet Specification]</ref> | |||
Die eingesetzten Magnetspulen werden am Hochfeld-Magnetlabor Dresden selbst entwickelt. Wegen des hohen [[Magnetischer Druck|magnetischen Drucks]] müssen die Drahtwindungen dieser Spulen mit einer extrem reißfesten Kunstfaser umwickelt werden. Die für die Strompulse nötige elektrische Energie von bis zu 50 MJ wird mit Hilfe der weltgrößten, eigens für dieses Labor entwickelten Kondensatorbank zur Verfügung gestellt. | |||
== Forschung == | |||
In erster Linie werden am | In erster Linie werden am Hochfeld-Magnetlabor Dresden die [[Bandstruktur|elektronischen Eigenschaften]] von metallischen Materialien in hohen Magnetfeldern untersucht. Dabei kann das Verhalten von Halbleitern, magnetischen Materialien und [[Supraleiter]]n unter extremen Bedingungen studiert werden. | ||
Die Pulsdauern reichen etwa für [[Elektrischer Widerstand|Widerstands-]], [[Ultraschall|Ultraschall-]] und [[Kernspinresonanzspektroskopie|NMR-]]Messungen aus. Insbesondere können die [[Freie-Elektronen-Laser|Freien-Elektronenlaser (FEL)]] des benachbarten supraleitenden Elektronenbeschleunigers [[ELBE (Strahlungsquelle)|ELBE]] für magnetooptische Experimente im infraroten Spektralbereich genutzt werden.<ref>Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf: [https://www.hzdr.de/db/Cms?pNid=2687 Hochfeld-Magnetlabor Dresden: Experimental Techniques]</ref> | |||
Von aktuellem Interesse sind besonders exotische Supraleitungs-Zustände, stark korrelierte Elektronensysteme, niederdimensionale Spinsysteme und topologische Materialien oder Nanostrukturen.<ref>Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf: [https://www.hzdr.de/db/Cms?pNid=2366 Hochfeld-Magnetlabor Dresden: Forschung an neuen Materialien]</ref> | |||
== | == Nutzerbetrieb == | ||
Bewerbungen von Forschungsgruppen zur Nutzung der Magneten des Hochfeld-Magnetlabor Dresden werden zweimal jährlich im Rahmen des [[European Magnetic Field Laboratory|EMFL]]-Nutzerprogramms durch ein Komitee auf ihr wissenschaftliches Potential hin bewertet. Auf Basis der Empfehlungen des Komitees werden schließlich die Messzeiten vergeben.<ref>European Magnetic Field Laboratory: {{Webarchiv|url=http://www.emfl.eu/user.html |wayback=20171222051555 |text=How to Become a User}}</ref> | |||
Das Hochfeld-Magnetlabor Dresden stellt Nutzern vier Magnet-Aufbauten mit verschiedenen Eigenschaften zur Verfügung, die jeweils an einem der insgesamt zehn Experimentierplätze (genannt Pulszellen) installiert werden können. So ist es bis zu vier Gruppen zeitgleich möglich, Experimente durchzuführen.<ref name="HLD-Magnets" /> | |||
Für Nutzer und Gastforscher hält das Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf ein Gästehaus und ein International Office bereit.<ref>Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf: [https://www.hzdr.de/db/Cms?pNid=2688 Hochfeld-Magnetlabor Dresden: Support for Users]</ref> | |||
== Kooperationen == | |||
Das Hochfeld-Magnetlabor Dresden arbeitet mit zahlreichen Forschungseinrichtungen zusammen. Dazu gehören neben Einrichtungen aus ganz Deutschland insbesondere vor Ort in Dresden: | |||
* das [[Max-Planck-Institut für Chemische Physik fester Stoffe]] | |||
* das [[Max-Planck-Institut für Physik komplexer Systeme]] | |||
* die [[Technische Universität Dresden]] | |||
* das [[Leibniz-Institut für Festkörper- und Werkstoffforschung Dresden]] | |||
* das [[Leibniz-Institut für Polymerforschung Dresden]] e.V. | |||
Zusammen mit dem niederländischen [[High Field Magnetic Laboratory]] (HFML) in [[Nijmegen]] und dem französischen [[Laboratoire des Champs Magnétiques Intenses]] (LNCMI) mit Standorten in [[Grenoble]] und [[Toulouse]] gehört das Hochfeld-Magnetlabor Dresden zu den Gründungsmitgliedern des [[European Magnetic Field Laboratory]] (EMFL).<ref name="EMFL-Members" /> Ziel dieses EU-Projekts ist es, neue Nutzer für die beteiligten Magnetlabore anzusprechen und die Zusammenarbeit in Verwaltung, Infrastruktur und Kommunikation auszubauen.<ref>Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf: [https://www.hzdr.de/db/Cms?pOid=32667 Pressemitteilung: Neues EU-Projekt bringt Europas Magnetforscher zusammen] vom 24. Februar 2011</ref> | |||
== Weblinks == | == Weblinks == | ||
* [ | * [https://www.hzdr.de/db/Cms?pNid=580 Homepage des Hochfeld-Magnetlabors Dresden im Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf] | ||
* [https://www.youtube.com/watch?v=NxrjGE9nTo8 Imagefilm des Hochfeld-Magnetlabors Dresden: 100 Jahre Supraleitung] | |||
* [https://emfl.eu/ Homepage des European Magnetic Field Laboratory (EMFL)] | |||
== Fußnoten == | |||
<references responsive /> | |||
<references group="Anmerkung" /> | |||
== | {{Normdaten|TYP=k|GND=16059453-4|VIAF=140283084}} | ||
[[Kategorie:Forschungseinrichtung (Physik)]] | [[Kategorie:Forschungseinrichtung (Physik)]] | ||
Zeile 70: | Zeile 79: | ||
[[Kategorie:Forschungsgroßgerät (Physik)]] | [[Kategorie:Forschungsgroßgerät (Physik)]] | ||
[[Kategorie:Rossendorf (Dresden)]] | [[Kategorie:Rossendorf (Dresden)]] | ||
[[Kategorie:Gegründet 2004]] |
Koordinaten: 51° 3′ 46,44″ N, 13° 56′ 36,24″ O
Institut Hochfeld-Magnetlabor Dresden | |
---|---|
Hochfeldlabor Dresden im HZDR | |
Kategorie: | Forschungseinrichtung |
Träger: | Freistaat Sachsen, Bundesministerium für Bildung und Forschung |
Mitgliedschaft: | European Magnetic Field Laboratory |
Standort der Einrichtung: | Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf in Dresden, Ortsteil Rossendorf |
Art der Forschung: | Materialforschung |
Fachgebiete: | Festkörperphysik, Tieftemperaturphysik |
Leitung: | Joachim Wosnitza[1] |
Homepage: | www.hzdr.de/hld |
Das Institut Hochfeld-Magnetlabor Dresden (HLD) (auch: Hochfeldlabor) im Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf (HZDR) betreibt moderne Materialforschung in sehr hohen Magnetfeldern. Ziel der Einrichtung ist es, Magnetfelder von bis zu 100 Tesla für Experimente nutzbar zu machen.[2] Die Forschungsanlage dient sowohl eigenen Vorhaben als auch externen Nutzern, die sich mit Vorschlägen für die Forschung in gepulsten Magnetfeldern von bis zu 95 Tesla bewerben können.[3]
Im Jahr 1999 beantragte die Dresdner Hochfeldinitiative die Einrichtung des Hochfeld-Magnetlabors beim Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und beim Sächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst (SMWK). Auf Empfehlung des Wissenschaftsrates wurde die Grundfinanzierung bewilligt: Die Investitionskosten von 24,5 Millionen Euro übernahmen zu gleichen Teilen der Bund und der Freistaat Sachsen.[4]
Im Jahr 2003 begann der Bau des Hochfeldlabors auf dem Gelände des HZDR, das Institut wurde im darauffolgenden Jahr unter der Leitung von Joachim Wosnitza offiziell gegründet. Im Jahr 2006 wurde die seinerzeit weltgrößte Kondensatorbank in Betrieb genommen, um den hohen erforderlichen Magnetstrom bereitzustellen. Nach der Fertigstellung der Anlage begann im Jahr 2007 der Nutzerbetrieb.[4]
Aufgrund großer Nutzer-Nachfrage erhielt das Hochfeld-Magnetlabor 2013 einen Anbau mit einer zweiten Kondensatorbank. Zudem beherbergt der Anbau sechs weitere stark abgeschirmte Experimentierplätze (genannt Pulszellen), von denen somit insgesamt zehn zur Verfügung stehen.[5]
Im Jahr 2015 wurde das Hochfeld-Magnetlabor Dresden eines der drei Gründungsmitglieder des European Magnetic Field Laboratory (EMFL), einem europaweiten Zusammenschluss von Anlagen für die Forschung mit starken Magnetfeldern.[6]
Das Hochfeld-Magnetlabor Dresden betreibt eigens entwickelte Magnetspulen, die von starken Strompulsen durchflossen werden und so kurzzeitig Magnetfelder mit einer maximalen magnetischen Flussdichte von bis zu 95 Tesla erzeugen können. Sie gehören damit zu den weltweit leistungsfähigsten wiederverwendbaren Spulen.[Anmerkung 1]
Die Dauer der bis zu 95 Tesla starken Pulse beträgt etwa 10 ms. Der Probenraum, in dem das Experiment im Inneren der Spule platziert wird, hat dabei einen Durchmesser von 1,6 Zentimetern. Magnetfelder von bis zu 70 Tesla können für bis zu 150 ms in einem Probenraum mit 2,4 Zentimetern Durchmesser erzeugt werden.[7]
Die eingesetzten Magnetspulen werden am Hochfeld-Magnetlabor Dresden selbst entwickelt. Wegen des hohen magnetischen Drucks müssen die Drahtwindungen dieser Spulen mit einer extrem reißfesten Kunstfaser umwickelt werden. Die für die Strompulse nötige elektrische Energie von bis zu 50 MJ wird mit Hilfe der weltgrößten, eigens für dieses Labor entwickelten Kondensatorbank zur Verfügung gestellt.
In erster Linie werden am Hochfeld-Magnetlabor Dresden die elektronischen Eigenschaften von metallischen Materialien in hohen Magnetfeldern untersucht. Dabei kann das Verhalten von Halbleitern, magnetischen Materialien und Supraleitern unter extremen Bedingungen studiert werden.
Die Pulsdauern reichen etwa für Widerstands-, Ultraschall- und NMR-Messungen aus. Insbesondere können die Freien-Elektronenlaser (FEL) des benachbarten supraleitenden Elektronenbeschleunigers ELBE für magnetooptische Experimente im infraroten Spektralbereich genutzt werden.[8]
Von aktuellem Interesse sind besonders exotische Supraleitungs-Zustände, stark korrelierte Elektronensysteme, niederdimensionale Spinsysteme und topologische Materialien oder Nanostrukturen.[9]
Bewerbungen von Forschungsgruppen zur Nutzung der Magneten des Hochfeld-Magnetlabor Dresden werden zweimal jährlich im Rahmen des EMFL-Nutzerprogramms durch ein Komitee auf ihr wissenschaftliches Potential hin bewertet. Auf Basis der Empfehlungen des Komitees werden schließlich die Messzeiten vergeben.[10]
Das Hochfeld-Magnetlabor Dresden stellt Nutzern vier Magnet-Aufbauten mit verschiedenen Eigenschaften zur Verfügung, die jeweils an einem der insgesamt zehn Experimentierplätze (genannt Pulszellen) installiert werden können. So ist es bis zu vier Gruppen zeitgleich möglich, Experimente durchzuführen.[7]
Für Nutzer und Gastforscher hält das Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf ein Gästehaus und ein International Office bereit.[11]
Das Hochfeld-Magnetlabor Dresden arbeitet mit zahlreichen Forschungseinrichtungen zusammen. Dazu gehören neben Einrichtungen aus ganz Deutschland insbesondere vor Ort in Dresden:
Zusammen mit dem niederländischen High Field Magnetic Laboratory (HFML) in Nijmegen und dem französischen Laboratoire des Champs Magnétiques Intenses (LNCMI) mit Standorten in Grenoble und Toulouse gehört das Hochfeld-Magnetlabor Dresden zu den Gründungsmitgliedern des European Magnetic Field Laboratory (EMFL).[6] Ziel dieses EU-Projekts ist es, neue Nutzer für die beteiligten Magnetlabore anzusprechen und die Zusammenarbeit in Verwaltung, Infrastruktur und Kommunikation auszubauen.[12]