Helmut Dosch: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Helmut Dosch''' (* [[27. Juli]] [[1955]] in [[Rosenheim]]<ref>Deutsches Röntgenmuseum: [http://www.roentgenmuseum.de/fileadmin/download/print/Xnews_2010.pdf Xnews 1/2010], S. 5: Röntgenplakette 2010.</ref>) ist ein deutscher [[Physiker]] und Leiter des [[Deutsches Elektronen-Synchrotron|Deutschen Elektronen-Synchrotrons]] (DESY) in Hamburg.<ref>Deutsches Elektronen-Synchrotron DESY: [http://www.desy.de/aktuelles/news/archiv_vor_2010/2008/desy_3010/index_ger.html Professor Helmut Dosch übernimmt den Vorsitz des DESY-Direktoriums], 30. Oktober 2008.</ref>
'''Helmut Dosch''' (* [[27. Juli]] [[1955]] in [[Rosenheim]]<ref>Deutsches Röntgenmuseum: {{Webarchiv|url=http://www.roentgenmuseum.de/fileadmin/download/print/Xnews_2010.pdf |wayback=20120723113721 |text=Xnews 1/2010 |archiv-bot=2019-04-16 22:09:27 InternetArchiveBot }}, S. 5: Röntgenplakette 2010.</ref>) ist ein deutscher [[Physiker]] und Leiter des [[Deutsches Elektronen-Synchrotron|Deutschen Elektronen-Synchrotrons]] (DESY) in Hamburg.<ref>Deutsches Elektronen-Synchrotron DESY: [https://www.desy.de/aktuelles/news/archiv_vor_2010/2008/desy_3010/index_ger.html Professor Helmut Dosch übernimmt den Vorsitz des DESY-Direktoriums], 30. Oktober 2008.</ref> Seine Forschungsgebiete sind [[Festkörperphysik]] und die Nutzung von [[Synchrotronstrahlung]] zur Erforschung von Oberflächen- und Grenzflächenphänomenen. International bekannt wurde Dosch durch seine Pionierarbeiten auf dem Gebiet der Phasenübergänge an Oberflächen, insbesondere durch seine Arbeiten zum Oberflächenschmelzen von Eis und zu kritischen Phänomenen an Legierungsgrenzflächen.
 
Seine Forschungsgebiete sind [[Festkörperphysik]] und die Nutzung von [[Synchrotronstrahlung]] zur Erforschung von Oberflächen- und Grenzflächenphänomenen. International bekannt wurde Dosch durch seine Pionierarbeiten auf dem Gebiet der Phasenübergänge an Oberflächen, insbesondere durch seine Arbeiten zum Oberflächenschmelzen von Eis und zu kritischen Phänomenen an Legierungsgrenzflächen.  


== Leben ==
== Leben ==
Dosch studierte Physik an der [[LMU München]]. Nach dem Diplom forschte er am Hochflußreaktor des [[Institut Laue-Langevin|Instituts Laue-Langevin]] in Grenoble an Wasserstoffen und leichten Gasen in Metallen. Er promovierte 1984 mit diesen Arbeiten in München. 1985 ging er mit einem Feodor-Lynen-Stipendium der [[Alexander von Humboldt-Stiftung]] für zwei Jahre an die Cornell University. Dort führte er an der Synchrotronstrahlungsquelle CHESS erste Röntgenuntersuchungen an Metalloberflächen durch. In München leitete er zwischen 1987 und 1991 eine Projektgruppe „Phasenübergänge und kritische Phänomene an Legierungsoberflächen“. 1993 erhielt er Rufe an die Universitäten Würzburg und Wuppertal, von 1994 bis 1997 leitete er den neueingerichteten Lehrstuhl for kondensierte Materie am Institut für Materialwissenschaften der [[Bergische Universität Wuppertal|Bergischen Universität Wuppertal]]. 1997 wurde er zum Wissenschaftlichen Mitglied der der Max-Planck-Gesellschaft und zum Direktor am [[Max-Planck-Institut für Metallforschung]] berufen und nahm 1998 gleichzeitig den Ruf zum [[Lehrstuhl|Ordinarius]] für Festkörperphysik an der [[Universität Stuttgart]] an. Dosch ist Mitglied verschiedener nationaler und internationaler Beratungsgremien.
Dosch studierte Physik an der [[LMU München]]. Nach dem Diplom forschte er am Hochflußreaktor des [[Institut Laue-Langevin|Instituts Laue-Langevin]] in Grenoble an Wasserstoffen und leichten Gasen in Metallen. Er promovierte 1984 mit diesen Arbeiten in München. 1985 ging er mit einem Feodor-Lynen-Stipendium der [[Alexander von Humboldt-Stiftung]] für zwei Jahre an die Cornell University. Dort führte er an der Synchrotronstrahlungsquelle CHESS erste Röntgenuntersuchungen an Metalloberflächen durch. In München leitete er zwischen 1987 und 1991 eine Projektgruppe „Phasenübergänge und kritische Phänomene an Legierungsoberflächen“. 1993 erhielt er Rufe an die Universitäten Würzburg und Wuppertal, von 1994 bis 1997 leitete er den neueingerichteten Lehrstuhl for kondensierte Materie am Institut für Materialwissenschaften der [[Bergische Universität Wuppertal|Bergischen Universität Wuppertal]]. 1997 wurde er zum Wissenschaftlichen Mitglied der Max-Planck-Gesellschaft und zum Direktor am [[Max-Planck-Institut für Metallforschung]] berufen und nahm 1998 gleichzeitig den Ruf zum [[Lehrstuhl|Ordinarius]] für Festkörperphysik an der [[Universität Stuttgart]] an. Dosch ist Mitglied verschiedener nationaler und internationaler Beratungsgremien.


Für seine bahnbrechenden Forschungsarbeiten<ref>[http://www.desy.de/aktuelles/@@news-view?id=87&lang=ger Röntgenplakette für Helmut Dosch]</ref> erhielt Dosch mehrere Auszeichnungen, u.a. die [[Röntgen-Plakette]] der Stadt [[Remscheid]] und die Ehrendoktorwürde des [[Kurtschatow-Institut|Kurtschatow-Instituts]] in Moskau.
Seit dem 2. März 2009 ist er Vorsitzender des Direktoriums des [[Deutsches Elektronen-Synchrotron|Deutschen Elektronen-Synchrotrons]] (DESY). Er ist der erste [[Kondensierte Materie#Festkörperphysik|Festkörperphysiker]] in dieser Funktion. Schon vorher war er Mitglied des Wissenschaftlichen Rats von DESY und Gutachter im Deutschen Wissenschaftsrat für das [[TESLA (Teilchenbeschleuniger)]]-Projekt, aus dem später der Europäische Röntgenlaser [[European XFEL]] (Hamburg) hervorging. Seit dem 1. April 2009 ist Dosch zugleich ordentlicher Professor an der [[Universität Hamburg]]. Im Jahr 2009 war Dosch auch Leiter der Gennesys-Initiative zur Materialforschung.<ref>siehe [https://www.nanowerk.com/nanotechnology/reports/reportpdf/report136.pdf Gennesys Initiative White Pater - A New Europan Partnership Between Nanomaterials Science & Nanotechnology and Synchrotron Radiation and Neutron Facilities], PDF, abgerufen 1. Februar 2012 </ref>
Seit dem 2. März 2009 ist er Vorsitzender des Direktoriums des [[Deutsches Elektronen-Synchrotron|Deutschen Elektronen-Synchrotrons]] (DESY). Er ist der erste [[Kondensierte Materie#Festkörperphysik|Festkörperphysiker]] in dieser Funktion. Schon vorher war er Mitglied des Wissenschaftlichen Rats von DESY und Gutachter im Deutschen Wissenschaftsrat für das [[TESLA]]-Projekt, aus dem später der Europäische Röntgenlaser [[European XFEL]] (Hamburg) hervorging. Seit dem 1. April 2009 ist Dosch zugleich ordentlicher Professor an der [[Universität Hamburg]].  


Dosch ist verheiratet und hat vier Kinder.
Dosch ist verheiratet und hat vier Kinder.
== Auszeichnungen ==
Für seine bahnbrechenden Forschungsarbeiten<ref>[https://www.desy.de/aktuelles/@@news-view?id=87&lang=ger Röntgenplakette für Helmut Dosch]</ref> erhielt Dosch mehrere Auszeichnungen, u.&nbsp;a. die [[Röntgen-Plakette]] der Stadt [[Remscheid]] und die Ehrendoktorwürde des [[Kurtschatow-Institut]]s in Moskau. Im Jahr 2020 wurde Helmut Dosch in der Sektion ''Physik'' als Mitglied in die [[Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina]] aufgenommen.


== Weblinks ==
== Weblinks ==
* [http://www.desy.de/ueber_desy/direktorium/helmut_dosch/index_ger.html Homepage von Dosch am DESY]
* Mitgliedseintrag von [https://www.leopoldina.org/mitgliederverzeichnis/mitglieder/member/Member/show/helmut-dosch/ Helmut Dosch] bei der [[Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina|Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina]]
* [https://www.desy.de/ueber_desy/direktorium/helmut_dosch/index_ger.html Homepage von Dosch am DESY]


== Einzelnachweise ==
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Aktuelle Version vom 26. Juli 2021, 01:05 Uhr

Helmut Dosch, 2013

Helmut Dosch (* 27. Juli 1955 in Rosenheim[1]) ist ein deutscher Physiker und Leiter des Deutschen Elektronen-Synchrotrons (DESY) in Hamburg.[2] Seine Forschungsgebiete sind Festkörperphysik und die Nutzung von Synchrotronstrahlung zur Erforschung von Oberflächen- und Grenzflächenphänomenen. International bekannt wurde Dosch durch seine Pionierarbeiten auf dem Gebiet der Phasenübergänge an Oberflächen, insbesondere durch seine Arbeiten zum Oberflächenschmelzen von Eis und zu kritischen Phänomenen an Legierungsgrenzflächen.

Leben

Dosch studierte Physik an der LMU München. Nach dem Diplom forschte er am Hochflußreaktor des Instituts Laue-Langevin in Grenoble an Wasserstoffen und leichten Gasen in Metallen. Er promovierte 1984 mit diesen Arbeiten in München. 1985 ging er mit einem Feodor-Lynen-Stipendium der Alexander von Humboldt-Stiftung für zwei Jahre an die Cornell University. Dort führte er an der Synchrotronstrahlungsquelle CHESS erste Röntgenuntersuchungen an Metalloberflächen durch. In München leitete er zwischen 1987 und 1991 eine Projektgruppe „Phasenübergänge und kritische Phänomene an Legierungsoberflächen“. 1993 erhielt er Rufe an die Universitäten Würzburg und Wuppertal, von 1994 bis 1997 leitete er den neueingerichteten Lehrstuhl for kondensierte Materie am Institut für Materialwissenschaften der Bergischen Universität Wuppertal. 1997 wurde er zum Wissenschaftlichen Mitglied der Max-Planck-Gesellschaft und zum Direktor am Max-Planck-Institut für Metallforschung berufen und nahm 1998 gleichzeitig den Ruf zum Ordinarius für Festkörperphysik an der Universität Stuttgart an. Dosch ist Mitglied verschiedener nationaler und internationaler Beratungsgremien.

Seit dem 2. März 2009 ist er Vorsitzender des Direktoriums des Deutschen Elektronen-Synchrotrons (DESY). Er ist der erste Festkörperphysiker in dieser Funktion. Schon vorher war er Mitglied des Wissenschaftlichen Rats von DESY und Gutachter im Deutschen Wissenschaftsrat für das TESLA (Teilchenbeschleuniger)-Projekt, aus dem später der Europäische Röntgenlaser European XFEL (Hamburg) hervorging. Seit dem 1. April 2009 ist Dosch zugleich ordentlicher Professor an der Universität Hamburg. Im Jahr 2009 war Dosch auch Leiter der Gennesys-Initiative zur Materialforschung.[3]

Dosch ist verheiratet und hat vier Kinder.

Auszeichnungen

Für seine bahnbrechenden Forschungsarbeiten[4] erhielt Dosch mehrere Auszeichnungen, u. a. die Röntgen-Plakette der Stadt Remscheid und die Ehrendoktorwürde des Kurtschatow-Instituts in Moskau. Im Jahr 2020 wurde Helmut Dosch in der Sektion Physik als Mitglied in die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina aufgenommen.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Deutsches Röntgenmuseum: Xnews 1/2010 (Memento des Originals vom 23. Juli 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.roentgenmuseum.de, S. 5: Röntgenplakette 2010.
  2. Deutsches Elektronen-Synchrotron DESY: Professor Helmut Dosch übernimmt den Vorsitz des DESY-Direktoriums, 30. Oktober 2008.
  3. siehe Gennesys Initiative White Pater - A New Europan Partnership Between Nanomaterials Science & Nanotechnology and Synchrotron Radiation and Neutron Facilities, PDF, abgerufen 1. Februar 2012
  4. Röntgenplakette für Helmut Dosch