LFE-Kanal: Unterschied zwischen den Versionen

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Ein '''LFE-Kanal''' (LFE steht für {{enS|Low Frequency Effects}} bei [[Dolby]] oder {{enS|Low Frequency Enhancement}} bei [[DTS]]<ref name="ITWissen">[https://www.itwissen.info/LFE-low-frequency-effect-LFE-Kanal.html ''LFE (low frequency effect)''] itwissen.info.</ref>) wird bei verschiedenen [[Mehrkanal-Tonsystem]]en dazu verwendet, niederfrequente [[Ton (Musik)|Töne]], die vom menschlichen [[Ohr]] nicht [[Lokalisation (Akustik)|lokalisiert]] werden können, zu übertragen.<ref name="Filmlexikon">James zu Hüningen: ''LFE-Kanal.'' In: ''Lexikon der Filmbegriffe.'' Bender, Mainz, {{ISSN|1610-420X}} ([https://filmlexikon.uni-kiel.de/index.php?action=lexikon&tag=det&id=7075 filmlexikon.uni-kiel.de]).</ref>
Ein '''LFE-Kanal''' (''„Low Frequency Effects“'' bei [[Dolby]] oder ''„Low Frequency Enhancement“'' bei [[DTS]]) wird bei verschiedenen [[Mehrkanal-Tonsystem]]en (z.&nbsp;B. [[5.1]]) dazu verwendet, niederfrequente [[Ton (Musik)|Töne]], die vom menschlichen [[Ohr]] nicht [[Lokalisation (Akustik)|lokalisiert]] werden können, zu übertragen.


Um den [[Datenstrom]] klein zu halten, besitzt dieser Kanal meistens nur eine begrenzte [[Bandbreite]] von 20 bis 100&nbsp;[[Hertz (Einheit)|Hz]]. Daher wird der LFE-Kanal bei der Bezeichnung der Mehrkanal-Tonsysteme nicht als voller Kanal dazugezählt, sondern durch ein angehängtes „.1“ gekennzeichnet (z.&nbsp;B. „5.1“).
== Beschreibung ==
Um den [[Datenstrom]] klein zu halten, besitzt dieser Kanal meistens nur eine begrenzte [[Bandbreite]] von 3 bis 120&nbsp;[[Hertz (Einheit)|Hz]]. Daher wird der LFE-Kanal bei der Bezeichnung der Mehrkanal-Tonsysteme nicht als voller Kanal dazugezählt, sondern durch ein angehängtes „.1“ gekennzeichnet (beispielsweise Surround-Sound [[5.1]], ein System mit 5 Vollkanälen und einen LFE-Kanal).<ref name="ITWissen" /> Ein LFE-Kanal ist eine einzelne Audiospur, die für tiefe Töne wie dumpfe Soundeffekte in Filmen verwendet wird.


Ursprünglich wurde der LFE-Kanal eingeführt, um im [[Kino]] einen einzigen großen [[Subwoofer]] hinter der Leinwand mit eigenen Signalen zu versorgen. Damit wurde es möglich, sehr tiefe Töne wiederzugeben, ohne alle [[Lautsprecher]] und [[Verstärker (Elektrotechnik)|Verstärker]] so groß dimensionieren zu müssen. Außerdem wurde es möglich, den Tiefbass separat zu regeln, ohne dabei andere [[Frequenz]]en im Tief-, Mittel- oder Hochtonbereich zu beeinflussen.
Ursprünglich wurde der LFE-Kanal eingeführt, um im [[Kino]] einen einzigen großen [[Subwoofer]] hinter der Leinwand mit eigenen Signalen zu versorgen. Damit wurde es möglich, sehr tiefe Töne wiederzugeben, ohne alle [[Lautsprecher]] und [[Verstärker (Elektrotechnik)|Verstärker]] so groß dimensionieren zu müssen. Außerdem wurde es möglich, den Tiefbass separat zu regeln, ohne dabei andere [[Frequenz]]en im Tief-, Mittel- oder Hochtonbereich zu beeinflussen.<ref name="Filmlexikon" />


Als Besonderheit ist der LFE-Kanal des ausschließlich im Kino verbreiteten Formats [[Sony Dynamic Digital Sound]] (SDDS) anzusehen, da hier auch auf dem LFE-Kanal die volle Bandbreite übertragen wird. Auch bei der [[DVD-Audio|DVD-A]] hat der sechste Kanal (LFE) volle Bandbreite und kann auch für andere Zwecke, etwa als Signal für die „Richtungshöhe“, benutzt werden.
Als Besonderheit ist der LFE-Kanal des ausschließlich im Kino verbreiteten Formats [[Sony Dynamic Digital Sound]] (SDDS) anzusehen, da hier auch auf dem LFE-Kanal die volle Bandbreite übertragen wird. Auch bei der [[DVD-Audio|DVD-A]] hat der sechste Kanal (LFE) volle Bandbreite und kann auch für andere Zwecke, etwa als Signal für die „Richtungshöhe“, benutzt werden.


==Literatur==
Der LFE-Kanal wurde in die Standards [[ITU-R]] BS.775.1 (07/94 – {{enS|Multichannel stereophonic sound system with and without accompanying picture}}) und [[Society of Motion Picture and Television Engineers|SMPTE]] RP 173 ({{enS|Loudspeaker Placements for Audio Monitoring in High-Definition Electronic Production}}) übernommen.<ref>{{Literatur |Autor=Michael Dickreiter, Volker Dittel, Wolfgang Hoeg, Martin Wöhr |Titel=Handbuch der Tonstudiotechnik |Band=1 |Auflage=7. völlig neu bearbeitete und erweiterte |Verlag=K. G. Saur |Ort=München |Datum=2008 |ISBN=978-3-598-11765-7 |Kapitel=Kapitel: ''5 Tonaufnahme und Tonwiedergabe'', Abschnitt: ''5.4.1.3 Tonwiedergabe'' |Seiten=183–319, hier S. 243–245 |Kommentar=Leseprobe |Online=[https://books.google.de/books?id=srApJp3nP4wC&pg=PA243&dq=LFE-Kanal books.google.de]}}</ref>
* Roland Enders: ''Das Homerecording Handbuch. Der Weg zu optimalen Aufnahmen.'' 3., überarbeitete Auflage, überarbeitet von Andreas Schulz. Carstensen, München 2003, ISBN 3-910098-25-8.
 
* Thomas Görne: ''Tontechnik.'' Fachbuchverlag Leipzig im Carl Hanser Verlag, München u. a. 2006, ISBN 3-446-40198-9.
== Literatur ==
* Hubert Henle: ''Das Tonstudio Handbuch. Praktische Einführung in die professionelle Aufnahmetechnik.'' 5., komplett überarbeitete Auflage. Carstensen, München 2001, ISBN 3-910098-19-3.
* Hubert Henle: ''Das Tonstudio Handbuch. Praktische Einführung in die professionelle Aufnahmetechnik.'' 5., komplett überarbeitete Auflage. Carstensen, München 2001, ISBN 3-910098-19-3.<!-- wo Seite ???-->
* Roland Enders: ''Das Homerecording Handbuch. Der Weg zu optimalen Aufnahmen.'' 3., überarbeitete Auflage, überarbeitet von Andreas Schulz. Carstensen, München 2003, ISBN 3-910098-25-8.<!-- wo Seite ???-->
* Thomas Görne: ''Tontechnik.'' Fachbuchverlag Leipzig im Carl Hanser Verlag, München u. a. 2006, ISBN 3-446-40198-9.<!-- wo Seite ???-->
 
== Weblinks ==
* [https://www.sony.de/electronics/support/articles/00165079 ''Digitale Audiotechnik im Überblick – ein Leitfaden von A bis Z – LFE''] sony.de
* [https://www.heimkino-praxis.de/lfe-kanal-und-trennfrequenz/ ''LFE-Kanal und Trennfrequenz: Was gibt der Subwoofer wirklich aus?''] heimkino-praxis.de
 
== Einzelnachweise ==
<references />
 
[[Kategorie:Elektroakustik]]
[[Kategorie:Elektroakustik]]
[[Kategorie:Audiosignalformat]]
[[Kategorie:Audiosignalformat]]

Aktuelle Version vom 6. Mai 2021, 05:40 Uhr

Ein LFE-Kanal (LFE steht für englisch Low Frequency Effects bei Dolby oder englisch Low Frequency Enhancement bei DTS[1]) wird bei verschiedenen Mehrkanal-Tonsystemen dazu verwendet, niederfrequente Töne, die vom menschlichen Ohr nicht lokalisiert werden können, zu übertragen.[2]

Beschreibung

Um den Datenstrom klein zu halten, besitzt dieser Kanal meistens nur eine begrenzte Bandbreite von 3 bis 120 Hz. Daher wird der LFE-Kanal bei der Bezeichnung der Mehrkanal-Tonsysteme nicht als voller Kanal dazugezählt, sondern durch ein angehängtes „.1“ gekennzeichnet (beispielsweise Surround-Sound 5.1, ein System mit 5 Vollkanälen und einen LFE-Kanal).[1] Ein LFE-Kanal ist eine einzelne Audiospur, die für tiefe Töne wie dumpfe Soundeffekte in Filmen verwendet wird.

Ursprünglich wurde der LFE-Kanal eingeführt, um im Kino einen einzigen großen Subwoofer hinter der Leinwand mit eigenen Signalen zu versorgen. Damit wurde es möglich, sehr tiefe Töne wiederzugeben, ohne alle Lautsprecher und Verstärker so groß dimensionieren zu müssen. Außerdem wurde es möglich, den Tiefbass separat zu regeln, ohne dabei andere Frequenzen im Tief-, Mittel- oder Hochtonbereich zu beeinflussen.[2]

Als Besonderheit ist der LFE-Kanal des ausschließlich im Kino verbreiteten Formats Sony Dynamic Digital Sound (SDDS) anzusehen, da hier auch auf dem LFE-Kanal die volle Bandbreite übertragen wird. Auch bei der DVD-A hat der sechste Kanal (LFE) volle Bandbreite und kann auch für andere Zwecke, etwa als Signal für die „Richtungshöhe“, benutzt werden.

Der LFE-Kanal wurde in die Standards ITU-R BS.775.1 (07/94 – englisch Multichannel stereophonic sound system with and without accompanying picture) und SMPTE RP 173 (englisch Loudspeaker Placements for Audio Monitoring in High-Definition Electronic Production) übernommen.[3]

Literatur

  • Hubert Henle: Das Tonstudio Handbuch. Praktische Einführung in die professionelle Aufnahmetechnik. 5., komplett überarbeitete Auflage. Carstensen, München 2001, ISBN 3-910098-19-3.
  • Roland Enders: Das Homerecording Handbuch. Der Weg zu optimalen Aufnahmen. 3., überarbeitete Auflage, überarbeitet von Andreas Schulz. Carstensen, München 2003, ISBN 3-910098-25-8.
  • Thomas Görne: Tontechnik. Fachbuchverlag Leipzig im Carl Hanser Verlag, München u. a. 2006, ISBN 3-446-40198-9.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 LFE (low frequency effect) itwissen.info.
  2. 2,0 2,1 James zu Hüningen: LFE-Kanal. In: Lexikon der Filmbegriffe. Bender, Mainz, ISSN 1610-420X (filmlexikon.uni-kiel.de).
  3. Michael Dickreiter, Volker Dittel, Wolfgang Hoeg, Martin Wöhr: Handbuch der Tonstudiotechnik. 7. völlig neu bearbeitete und erweiterte Auflage. Band 1. K. G. Saur, München 2008, ISBN 978-3-598-11765-7, Kapitel: 5 Tonaufnahme und Tonwiedergabe, Abschnitt: 5.4.1.3 Tonwiedergabe, S. 183–319, hier S. 243–245 (books.google.de – Leseprobe).