Marangoni-Zahl: Unterschied zwischen den Versionen

Marangoni-Zahl: Unterschied zwischen den Versionen

imported>Ankid
(Notation Vergleichung war inkonsistent zwischen Text und Info-Box)
 
imported>Tommes
K (Vorlage wurde verschoben)
 
Zeile 1: Zeile 1:
{{Infobox Kennzahl
{{Infobox Physikalische Kennzahl
| Name              =  
| Name              =  
| Formelzeichen    = <math>\mathit{Ma},\mathit{Mg}</math>
| Formelzeichen    = <math>\mathit{Ma},\mathit{Mg}</math>
Zeile 9: Zeile 9:
}}
}}
Die '''Marangoni-Zahl''' <math>\mathit{Ma}</math><ref>{{Literatur|Autor= J. Straub, A. Weinzierl, M. Zell|Titel=Thermokapillare Grenzflächenkonvektion an Gasblasen in einem Temperaturgradientenfeld|Sammelwerk=
Die '''Marangoni-Zahl''' <math>\mathit{Ma}</math><ref>{{Literatur|Autor= J. Straub, A. Weinzierl, M. Zell|Titel=Thermokapillare Grenzflächenkonvektion an Gasblasen in einem Temperaturgradientenfeld|Sammelwerk=
Wärme- und Stoffübertragung|Band=Bd. 25|Nummer=5|Jahr=1990|Seiten=281–288|DOI=10.1007/BF01780740|Online=[http://www.td.mw.tum.de/tum-td/de/forschung/pub/CD_Straub/57.pdf Online]}}</ref> oder <math>\mathit{Mg}</math> (benannt zu Ehren des italienischen Physikers [[Carlo Marangoni]]) ist eine [[dimensionslose Kennzahl]] aus dem Bereich der [[Strömungsmechanik]]. Sie ist ein Maß für die Stärke der [[kapillare]]n [[Konvektion]] an [[Grenzfläche]]n ([[Konvektion #Marangoni-Konvektion|Marangoni-Konvektion]]).
Wärme- und Stoffübertragung|Band=Bd. 25|Nummer=5|Jahr=1990|Seiten=281–288|DOI=10.1007/BF01780740|Online=[https://www.td.mw.tum.de/fileadmin/w00bso/www/Forschung/Publikationen_Straub/57.pdf Online]}}</ref> oder <math>\mathit{Mg}</math> (benannt zu Ehren des italienischen Physikers [[Carlo Marangoni]]) ist eine [[dimensionslose Kennzahl]] aus dem Bereich der [[Strömungsmechanik]]. Sie ist ein Maß für die Stärke der [[kapillare]]n [[Konvektion]] an [[Grenzfläche]]n ([[Konvektion #Marangoni-Konvektion|Marangoni-Konvektion]]).


Die Marangoni-Konvektion ist eine Strömung an Grenzflächen, die durch lokale Unterschiede der [[Grenzflächenspannung]] <math>\sigma</math> verursacht wird. Da die Grenzflächenspannung der meisten Stoffe bei zunehmender [[Temperatur]] <math>T</math> abnimmt, entsteht eine Strömung von warmen zu kalten Bereichen der Grenzfläche.<ref>{{Literatur|Titel=Crystal Growth Processes Based on Capillarity|Herausgeber=Thierry Duffar|Verlag=John Wiley & Sons|Jahr=2010|ISBN=1444320211|Seiten=414|Online={{Google Buch|BuchID=m5R3AjbXmUsC|Seite=414}}}}</ref> In diesem Fall der thermokapillaren Konvektion, die durch Temperaturdifferenzen <math>\Delta T</math> bedingt sind, lässt sich die Maragoni-Zahl definieren als:
Die Marangoni-Konvektion ist eine Strömung an Grenzflächen, die durch lokale Unterschiede der [[Grenzflächenspannung]] <math>\sigma</math> verursacht wird. Da die Grenzflächenspannung der meisten Stoffe bei zunehmender [[Temperatur]] <math>T</math> abnimmt, entsteht eine Strömung von warmen zu kalten Bereichen der Grenzfläche.<ref>{{Literatur|Titel=Crystal Growth Processes Based on Capillarity|Herausgeber=Thierry Duffar|Verlag=John Wiley & Sons|Jahr=2010|ISBN=1444320211|Seiten=414|Online={{Google Buch|BuchID=m5R3AjbXmUsC|Seite=414}}}}</ref> In diesem Fall der thermokapillaren Konvektion, die durch Temperaturdifferenzen <math>\Delta T</math> bedingt sind, lässt sich die Maragoni-Zahl definieren als:
Zeile 19: Zeile 19:
* <math>\eta</math> die [[dynamische Viskosität]], d.&nbsp;h. die Zähflüssigkeit des Fluids, welche der Konvektion entgegenwirkt
* <math>\eta</math> die [[dynamische Viskosität]], d.&nbsp;h. die Zähflüssigkeit des Fluids, welche der Konvektion entgegenwirkt
* <math>a</math> die [[Temperaturleitzahl]] ({{enS|''thermal diffusivity''}}).
* <math>a</math> die [[Temperaturleitzahl]] ({{enS|''thermal diffusivity''}}).
Analog können die lokale Unterschiede in der Grenzflächenspannung auch durch Konzentrationsunterschiede gelöster Stoffe (z. B. Detergentien) oder der Ladungsdichte entstehen und durch eine entsprechende Definition der Marangoni-Zahl ausgedrückt werden.


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==

Aktuelle Version vom 7. April 2019, 12:31 Uhr

Physikalische Kennzahl
Name Marangoni-Zahl
Formelzeichen $ {\mathit {Ma}},{\mathit {Mg}} $
Dimension dimensionslos
Definition $ {\mathit {Ma}}=-{\frac {\partial \sigma }{\partial T}}{\frac {L\Delta T}{\eta a}} $
$ \sigma $ Grenzflächenspannung
$ L $ charakteristische Länge
$ \Delta T $ Temperaturdifferenz
$ \eta $ dynamische Viskosität
$ a $ Temperaturleitzahl
Benannt nach Carlo Marangoni
Anwendungsbereich Marangoni-Konvektion

Die Marangoni-Zahl $ {\mathit {Ma}} $[1] oder $ {\mathit {Mg}} $ (benannt zu Ehren des italienischen Physikers Carlo Marangoni) ist eine dimensionslose Kennzahl aus dem Bereich der Strömungsmechanik. Sie ist ein Maß für die Stärke der kapillaren Konvektion an Grenzflächen (Marangoni-Konvektion).

Die Marangoni-Konvektion ist eine Strömung an Grenzflächen, die durch lokale Unterschiede der Grenzflächenspannung $ \sigma $ verursacht wird. Da die Grenzflächenspannung der meisten Stoffe bei zunehmender Temperatur $ T $ abnimmt, entsteht eine Strömung von warmen zu kalten Bereichen der Grenzfläche.[2] In diesem Fall der thermokapillaren Konvektion, die durch Temperaturdifferenzen $ \Delta T $ bedingt sind, lässt sich die Maragoni-Zahl definieren als:

$ {\mathit {Ma}}=-{\frac {\partial \sigma }{\partial T}}{\frac {L\Delta T}{\eta a}} $

Dabei bezeichnet

  • $ L $ die charakteristische Länge
  • $ \eta $ die dynamische Viskosität, d. h. die Zähflüssigkeit des Fluids, welche der Konvektion entgegenwirkt
  • $ a $ die Temperaturleitzahl (englisch thermal diffusivity).

Analog können die lokale Unterschiede in der Grenzflächenspannung auch durch Konzentrationsunterschiede gelöster Stoffe (z. B. Detergentien) oder der Ladungsdichte entstehen und durch eine entsprechende Definition der Marangoni-Zahl ausgedrückt werden.

Einzelnachweise

  1. J. Straub, A. Weinzierl, M. Zell: Thermokapillare Grenzflächenkonvektion an Gasblasen in einem Temperaturgradientenfeld. In: Wärme- und Stoffübertragung. Band 25, Nr. 5, 1990, S. 281–288, doi:10.1007/BF01780740 (Online [PDF]).
  2. Thierry Duffar (Hrsg.): Crystal Growth Processes Based on Capillarity. John Wiley & Sons, 2010, ISBN 1-4443-2021-1, S. 414 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).