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Von heiligen Maßen berichtete schon [[Gregor von Tours]] im 6. Jahrhundert. An einigen Orten konnte man heilige Maße noch im 20. Jahrhundert käuflich erwerben, obwohl die Kirche sie bereits im Mittelalter als [[Aberglaube]]n verworfen hatte.
Von heiligen Maßen berichtete schon [[Gregor von Tours]] im 6. Jahrhundert. An einigen Orten konnte man heilige Maße noch im 20. Jahrhundert käuflich erwerben, obwohl die Kirche sie bereits im Mittelalter als [[Aberglaube]]n verworfen hatte.


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'''Weiterführende Literatur:'''
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* Adolf Jacoby: ''Heilige Längenmaße. Eine Untersuchung zur Geschichte der Amulette.'' Schweizerisches Archiv für Volkskunde 29 (1929): 181–216, {{ISSN|0036-794X}}
* Adolf Jacoby: ''Heilige Längenmaße. Eine Untersuchung zur Geschichte der Amulette.'' Schweizerisches Archiv für Volkskunde 29 (1929): 181–216, {{ISSN|0036-794X}}
* Anna Boroffka, Die “Länge Christi” in der Malerei. Codifizierung von Authentizität im intermedialen Diskurs (Vestigia Bibliae, 35/36), Bern: Peter Lang 2017.


== Weblinks ==
== Weblinks ==

Aktuelle Version vom 24. Juli 2021, 20:51 Uhr

Das Rechte und warhafte Maß dess Fueß unser lieben Frauen, Kupferstich auf Papier, 18. Jahrhundert

Heilige Maße oder Heilige Längen waren im Volksglauben verbreitet. Ihnen lag die populäre Auffassung zugrunde, dass man eine Heilsperson oder einen verehrten Gegenstand durch deren genaue Größenangabe vertreten konnte. Besaß man einen Papier- oder Stoffstreifen von der Größe einer bestimmten Person oder eines Objekts, so kam man auch in den Genuss von dessen Heilskraft.

Beispiele waren das Ausmaß der Geißelsäule, des Kreuzes, der Wundmale oder des Leichnams Jesu. Besondere Schutz- und Heilwirkung erhoffte man sich von den Maßen bestimmter Körperteile Jesu oder Marias, etwa vom Fuß Mariä oder von ihrem Gürtel. Manche Maße bezogen sich auch auf Gnadenbilder von Wallfahrtsorten. So gab es Längen von $ \textstyle {\frac {1}{6}} $ der Muttergottes von Einsiedeln, $ \textstyle {\frac {1}{7}} $ des Sarner Jesuskinds und Kopfmaße der Jesuskinder von Montserrat oder von Loreto. Viele weitere Maße waren in Gebrauch, etwa $ \textstyle {\frac {1}{34}} $ der Länge des heiligen Valentin und die Länge der heiligen Richildis.

Oft waren die heiligen Längen mit Bittgebeten versehen, so etwa:

O Herr Jesu Christe! ich bitte dich, daß du mich in deiner H. Läng allzeit behütest und bewahrst vor allem Unglück, vor allen Feinden, schädlichen Wunden und Lästerungen, vor Feuer und Wasser, vor Straßenräubereyen, vor Vergiftung … vor all Zauberern und Zauberinnen, vor Hagel und Donner; vnd all schwangeren Frauen eine fröhliche Geburt.

Die Längen Christi wurden als Amulett getragen. Besondere Verwendung fanden sie bei der Geburt, hierbei wurden sie auf die Brust oder das Bett kreißender Frauen gelegt.

Von heiligen Maßen berichtete schon Gregor von Tours im 6. Jahrhundert. An einigen Orten konnte man heilige Maße noch im 20. Jahrhundert käuflich erwerben, obwohl die Kirche sie bereits im Mittelalter als Aberglauben verworfen hatte.

Gewisse und warhafte H. Läng unsers Herrn Jesu Christi

Literatur

Verwendete Literatur:

  • Ellen Ettlinger: The Hildburgh Collection of Austrian and Bavarian Amulets in the Wellcome Historical Medical Museum. Folklore 76, 2 (Summer 1965): 104–117, ISSN 0015-587X
  • Lenz Kriss-Rettenbeck: Bilder und Zeichen religiösen Volksglaubens. Callwey, München 1963
  • Dominik Wunderlin: Mittel zum Heil. Religiöse Segens- und Schutzzeichen in der Sammlung Dr. Edmund Müller (=Kostbarkeiten aus dem Dolderhaus in Beromünster, Heft 7). Beromünster 2005, ISBN 3-9521775-9-8

Weiterführende Literatur:

  • Adolf Jacoby: Heilige Längenmaße. Eine Untersuchung zur Geschichte der Amulette. Schweizerisches Archiv für Volkskunde 29 (1929): 181–216, ISSN 0036-794X
  • Anna Boroffka, Die “Länge Christi” in der Malerei. Codifizierung von Authentizität im intermedialen Diskurs (Vestigia Bibliae, 35/36), Bern: Peter Lang 2017.

Weblinks