Willem Elenbaas: Unterschied zwischen den Versionen

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== Leben ==
== Leben ==
Er besuchte die Schule (HBS) in Middelburg, studierte Naturkunde in Utrecht und promovierte am 20. Januar 1930 bei [[Leonard Ornstein]] mit der Arbeit „Intensiteitsmetingen in het heliumspectrum“ (Intensitätsmessung im Heliumspektrum).
Elenbaas besuchte die Schule (HBS) in [[Middelburg]], studierte Physik in [[Universität Utrecht|Utrecht]] und promovierte am 20. Januar 1930 bei [[Leonard Ornstein]] mit der Arbeit ''Intensiteitsmetingen in het heliumspectrum'' (Intensitätsmessung im Heliumspektrum).


Er begann seine Karriere bei Philips in Eindhoven am ''Natuurkundig Laboratorium'' (Nat.Lab.). Anfangs arbeitete er mit Arend Thomas Van Urk an magnetischen Materialien für Pupin-Spulen, bis die Arbeit 1932 von Jakob Luis Snoek übernommen wurde.
Er begann seine Karriere bei [[Philips]] in [[Eindhoven]] am ''[[Philips Natuurkundig Laboratorium|Natuurkundig Laboratorium]]'' (Nat.Lab.). Anfangs arbeitete er mit Arend Thomas Van Urk an magnetischen Materialien für Pupin-Spulen, bis die Arbeit 1932 von [[Jakob Louis Snoek]] übernommen wurde.


An der Licht-Abteilung beschäftigte er sich dann mit Fluoreszenzlampen und Quecksilberdampfhochdrucklampen. Er untersuchte die Beziehungen der Entwurfsparameter wie Stromstärke, Lampendurchmesser, Gasdruck. Mit dem späteren KZ-Opfer Gerhard Heller entstand 1935 die ''Elenbaas-Heller-Gleichung'',<ref>benannt 1939 durch [[Robert Rompe]] und Paul Schulz</ref> die die Temperaturverteilung im Quecksilberhochdruckbogen beschreibt. Er entwickelte auch eine Hilfselektrode, um die Elektronenemission beim Starten, wenn die andere Elektrode noch zu kalt ist, zu unterstützen sowie einen einspuligen Transformator für den Betrieb an 220 und 120 volt. 1934 wurden die ersten HO-Lampen (H .. Hg; O .. Oxidkathode) in der Testfabrik gefertigt. Die Lampen waren für Straßenbeleuchtungen gedacht und sollten Natriumdampflampen ersetzen. Die Lampen konnten anfangs nur bei hohen Temperaturen betrieben werden, und mussten, damit das Glas nicht schmilzt vertikal betrieben werden. Nachdem sie ab 1937 aus Osram-Glas produziert wurden, war auch horizontaler Betrieb möglich. Als 1935 von Nillesen von der Kinoabteilung bessere Projektorlampen gefordert waren, schlug er seinem Assistenten Cornelus Bol eine Wasserkühlung vor, woraus sich ein Patentstreit entwickelte.<ref>[http://books.google.de/books?id=Mf1YAQAAQBAJ&pg=PA80 Marc de Vries: ''80 Years of Research at the Philips Natuurkundig Laboratorium (1914-1994)'']</ref> 1942 verließ er das Labor.
An der Licht-Abteilung beschäftigte er sich dann mit Fluoreszenzlampen und Quecksilberdampfhochdrucklampen. Er untersuchte die Beziehungen der Entwurfsparameter wie Stromstärke, Lampendurchmesser, Gasdruck. Mit dem späteren KZ-Opfer Gerhard Heller entstand 1935 die ''Elenbaas-Heller-Gleichung'' (benannt 1939 durch [[Robert Rompe]] und Paul Schulz), die die Temperaturverteilung im Quecksilberhochdruckbogen beschreibt. Er entwickelte auch eine Hilfselektrode, um die Elektronenemission beim Starten, wenn die andere Elektrode noch zu kalt ist, zu unterstützen sowie einen einspuligen Transformator für den Betrieb an 220 und 120 Volt. 1934 wurden die ersten HO-Lampen (H .. Hg; O .. Oxidkathode) in der Testfabrik gefertigt. Die Lampen waren für Straßenbeleuchtungen gedacht und sollten Natriumdampflampen ersetzen. Die Lampen konnten anfangs nur bei hohen Temperaturen betrieben werden, und mussten, damit das Glas nicht schmilzt vertikal betrieben werden. Nachdem sie ab 1937 aus Osram-Glas produziert wurden, war auch horizontaler Betrieb möglich. Als 1935 von Nillesen von der Kinoabteilung bessere Projektorlampen gefordert waren, schlug er seinem Assistenten Cornelus Bol eine Wasserkühlung vor, woraus sich ein Patentstreit entwickelte.<ref>Marc de Vries: ''80 Years of Research at the Philips Natuurkundig Laboratorium (1914–1994).'' S. 80 ([http://books.google.de/books?id=Mf1YAQAAQBAJ&pg=PA80 books.google.de]).</ref> 1942 verließ er das Labor.


1949 wurde er zum Geschäftsführer bestellt. 1953 wurde er stellvertretender Direktor der Light Group und von 1958 bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1968 Direktor.
1949 wurde er zum Geschäftsführer bestellt. 1953 wurde er stellvertretender Direktor der Light Group und von 1958 bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1968 Direktor.


Eine Reihe von Papers in der ''Physika'' 1934–1938 begründete seine Reputation. Er verfasste über 60 Publikationen, darunter drei Kapitel zum Buch seines Vorgängers [[Cornelis Zwikker]], und hielt 50 Patente. Im April 1973 wurde ihm die Goldmedaille der '' Illuminating Engineering Society'' verliehen.<ref>{{Webarchiv | url=http://home.frognet.net/~ejcov/elenbaas.html | wayback=20060927133304 | text=Dr. Willem Elenbaas}}</ref> 1986 benannte Landis die ''Elenbaas number'' nach ihm.
Eine Reihe von Papers in der ''Physika'' 1934–1938 begründete seine Reputation. Er verfasste über 60 Publikationen, darunter drei Kapitel zum Buch seines Vorgängers [[Cornelis Zwikker]], und hielt 50 Patente. Im April 1973 wurde ihm die Goldmedaille der '' Illuminating Engineering Society'' verliehen.<ref>{{Webarchiv |url=http://home.frognet.net/~ejcov/elenbaas.html |text=Dr. Willem Elenbaas |wayback=20060927133304}}</ref> 1986 benannte Landis die ''Elenbaas number'' nach ihm.


== Veröffentlichungen ==
== Veröffentlichungen ==
*''Heat Dissipation of Parallel Plates by Free Convection''; 1942
*''Heat Dissipation of Parallel Plates by Free Convection''; 1942
*''The High Pressure Mercury Vapor Discharge''; 1951<ref>[http://gso.gbv.de/DB=2.1/PPNSET?PPN=043531628 GVK - Gemeinsamer Verbundkatalog - 2.1]</ref>
*''The High Pressure Mercury Vapor Discharge''; 1951<ref>[http://gso.gbv.de/DB=2.1/PPNSET?PPN=043531628 GVK Gemeinsamer Verbundkatalog 2.1]</ref>
*''De hogedrukkwiklamp 50 Jaar''; Philips Technisch Tijdschrift 18(1956); S. 135–141
*''De hogedrukkwiklamp 50 Jaar''; Philips Technisch Tijdschrift 18(1956); S. 135–141


== Weblinks ==
== Literatur ==
*{{Webarchiv | url=https://gewina-tggnwt.library.uu.nl/index.php/gewina-tggnwt/article/download/URN%3ANBN%3ANL%3AUI%3A10-1-111966/271  | webciteID=6P3UGekvA | text=J.J. Hutter: ''ONDERZOEK NAAR HOGEDRUKKWIKLAMPEN BIJ PHILIPS''}}
* J. J. Hutter: ''Onderzoek naar hogedrukkwiklampen bij Philips.'' In: ''Tijdschrift voor de Geschiedenis der Geneeskunde, Natuurwetenschappen, Wiskunde en Techniek.'' Namd 9, Nr. 4, 1986, S. 242–254, {{ISSN|0167-2088}} ([https://journaldatabase.info/articles/onderzoek_naar_hogedrukkwiklampen_bij_philips1.html journaldatabase.info], [https://books.google.de/books?id=5eKnnxWKL0gC&pg=PA242&dq=J.+J.+Hutter books.google.de]).


== Einzelnachweise, Anmerkungen ==
== Einzelnachweise ==
<references />
<references />



Aktuelle Version vom 6. Januar 2022, 14:55 Uhr

Willem Elenbaas (* 27. April 1906 in Gapinge, Zeeland; † 7. Februar 1989) war ein niederländischer Physiker.

Leben

Elenbaas besuchte die Schule (HBS) in Middelburg, studierte Physik in Utrecht und promovierte am 20. Januar 1930 bei Leonard Ornstein mit der Arbeit Intensiteitsmetingen in het heliumspectrum (Intensitätsmessung im Heliumspektrum).

Er begann seine Karriere bei Philips in Eindhoven am Natuurkundig Laboratorium (Nat.Lab.). Anfangs arbeitete er mit Arend Thomas Van Urk an magnetischen Materialien für Pupin-Spulen, bis die Arbeit 1932 von Jakob Louis Snoek übernommen wurde.

An der Licht-Abteilung beschäftigte er sich dann mit Fluoreszenzlampen und Quecksilberdampfhochdrucklampen. Er untersuchte die Beziehungen der Entwurfsparameter wie Stromstärke, Lampendurchmesser, Gasdruck. Mit dem späteren KZ-Opfer Gerhard Heller entstand 1935 die Elenbaas-Heller-Gleichung (benannt 1939 durch Robert Rompe und Paul Schulz), die die Temperaturverteilung im Quecksilberhochdruckbogen beschreibt. Er entwickelte auch eine Hilfselektrode, um die Elektronenemission beim Starten, wenn die andere Elektrode noch zu kalt ist, zu unterstützen sowie einen einspuligen Transformator für den Betrieb an 220 und 120 Volt. 1934 wurden die ersten HO-Lampen (H .. Hg; O .. Oxidkathode) in der Testfabrik gefertigt. Die Lampen waren für Straßenbeleuchtungen gedacht und sollten Natriumdampflampen ersetzen. Die Lampen konnten anfangs nur bei hohen Temperaturen betrieben werden, und mussten, damit das Glas nicht schmilzt vertikal betrieben werden. Nachdem sie ab 1937 aus Osram-Glas produziert wurden, war auch horizontaler Betrieb möglich. Als 1935 von Nillesen von der Kinoabteilung bessere Projektorlampen gefordert waren, schlug er seinem Assistenten Cornelus Bol eine Wasserkühlung vor, woraus sich ein Patentstreit entwickelte.[1] 1942 verließ er das Labor.

1949 wurde er zum Geschäftsführer bestellt. 1953 wurde er stellvertretender Direktor der Light Group und von 1958 bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1968 Direktor.

Eine Reihe von Papers in der Physika 1934–1938 begründete seine Reputation. Er verfasste über 60 Publikationen, darunter drei Kapitel zum Buch seines Vorgängers Cornelis Zwikker, und hielt 50 Patente. Im April 1973 wurde ihm die Goldmedaille der Illuminating Engineering Society verliehen.[2] 1986 benannte Landis die Elenbaas number nach ihm.

Veröffentlichungen

  • Heat Dissipation of Parallel Plates by Free Convection; 1942
  • The High Pressure Mercury Vapor Discharge; 1951[3]
  • De hogedrukkwiklamp 50 Jaar; Philips Technisch Tijdschrift 18(1956); S. 135–141

Literatur

  • J. J. Hutter: Onderzoek naar hogedrukkwiklampen bij Philips. In: Tijdschrift voor de Geschiedenis der Geneeskunde, Natuurwetenschappen, Wiskunde en Techniek. Namd 9, Nr. 4, 1986, S. 242–254, ISSN 0167-2088 (journaldatabase.info, books.google.de).

Einzelnachweise

  1. Marc de Vries: 80 Years of Research at the Philips Natuurkundig Laboratorium (1914–1994). S. 80 (books.google.de).
  2. Dr. Willem Elenbaas (Memento vom 27. September 2006 im Internet Archive)
  3. GVK – Gemeinsamer Verbundkatalog – 2.1