Kondensor: Unterschied zwischen den Versionen

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{{Dieser Artikel|behandelt ein optisches System. Falls ein Bauelement aus der Elektrotechnik oder der Wärmelehre gemeint ist, siehe [[Kondensator (Elektrotechnik)]] bzw. [[Kondensator (Verfahrenstechnik)]].}}
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[[Bild:Diaprojektor beleuchtungssystem IMGP1044.jpg|thumb|upright=1.5|Zweilinsen-[[Beleuchtungssystem]] eines [[Diaprojektor]]s <br />(von links nach rechts): [[Hohlspiegel|Kugelspiegel]], [[Halogenlampe|Halogen-Glühlampe]] mit [[Glühwendel|Flachwendel]], [[asphärisch]]e [[Kollimator]]-Linse, [[Wärmeschutzfilter]], Kondensorlinse, Aufnahmestelle für [[Dia (Fotografie)|Dia]]]]
[[Datei:Diaprojektor beleuchtungssystem IMGP1044.jpg|mini|hochkant=1.5|Zweilinsen-[[Beleuchtungssystem]] eines [[Diaprojektor]]s<br />(von links nach rechts): [[Hohlspiegel|Kugelspiegel]], [[Halogenlampe|Halogen-Glühlampe]] mit [[Glühwendel|Flachwendel]], [[asphärisch]]e [[Kollimator]]-Linse, [[Wärmeschutzfilter]], Kondensorlinse, Aufnahmestelle für [[Dia (Fotografie)|Dia]]]]
[[File:Condensor.jpg|thumb|upright=1.5|Schematische Darstellung eines [[Beleuchtungssystem]]s eines [[Diaprojektor]]s mit zwei Kondensorlinsen]]
[[Datei:Condensor-1-de.svg|mini|hochkant=1.5|Schematische Darstellung eines [[Beleuchtungssystem]]s eines [[Diaprojektor]]s mit zwei Kondensorlinsen]]
Ein '''Kondensor''' besteht aus ein  oder zwei [[Linse (Optik)|Sammellinsen]] und wird in der [[Beleuchtungssystem (Optik)|Beleuchtungseinrichtung]] eines abbildenden optischen Gerätes verwendet. Solche mit Lampenlicht arbeitende Geräte sind Projektoren ([[Diaprojektor]] oder [[Vergrößerungsgerät]]) oder [[Lichtmikroskop|Mikroskope]]. Der Kondensor hat die Aufgabe, einen möglichst großen Teil des Lichts der Projektionslampe in den abbildenden Strahlengang einzubringen. Dabei ist auch darauf zu achten, dass das Bild gleichmäßig ausgeleuchtet wird.  
Ein '''Kondensor''' besteht aus ein  oder zwei [[Linse (Optik)|Sammellinsen]] und wird in der [[Beleuchtungssystem (Optik)|Beleuchtungseinrichtung]] eines abbildenden optischen Gerätes verwendet. Solche mit Lampenlicht arbeitende Geräte sind Projektoren ([[Diaprojektor]] oder [[Vergrößerungsgerät]]) oder [[Lichtmikroskop|Mikroskope]]. Der Kondensor hat die Aufgabe, einen möglichst großen Teil des Lichts der Projektionslampe in den abbildenden Strahlengang einzubringen. Dabei ist auch darauf zu achten, dass das Bild gleichmäßig ausgeleuchtet wird.


Oft ist mit Kondensor schon das gesamte Beleuchtungssystem gemeint.<ref>Heinz Haferkorn: Optik – ''Physikalisch-technische Grundlagen und Anwendungen'', Barth, 1994, ISBN 3-335-00363-2, Seite 620</ref>  
Oft ist mit Kondensor schon das gesamte Beleuchtungssystem gemeint.<ref>Heinz Haferkorn: Optik – ''Physikalisch-technische Grundlagen und Anwendungen'', Barth, 1994, ISBN 3-335-00363-2, Seite 620</ref>


Der Kondensor bildet die [[Glühwendel|Wendel]] der Lampe in die Öffnung des abbildenden Objektivs ab, sodass anstatt der Wendel deren vergrößertes Bild zur [[Eintrittspupille]] des [[Objektiv (Optik)|Objektivs]] wird und eine größere Bildhelligkeit entsteht.<ref name="Dietrich Kühlke">{{Literatur | Autor = Dietrich Kühlke | Titel = Optik | Verlag = Harri Deutsch Verlag | ISBN = 9783817117413 | Jahr = 2004 | Online = {{Google Buch | BuchID = IA3K_89dNoYC | Seite = 92 }} | Seiten = 92, Bild 2.24 }}</ref>
Der Kondensor bildet die [[Glühwendel|Wendel]] der Lampe in die Öffnung des abbildenden Objektivs ab, sodass anstatt der Wendel deren vergrößertes Bild zur [[Eintrittspupille]] des [[Objektiv (Optik)|Objektivs]] wird und eine größere Bildhelligkeit entsteht.<ref name="Dietrich Kühlke">{{Literatur |Autor=Dietrich Kühlke |Titel=Optik |Verlag=Harri Deutsch Verlag |Datum=2004 |ISBN=978-3-8171-1741-3 |Seiten=92, Bild 2.24 |Online={{Google Buch | BuchID = IA3K_89dNoYC | Seite = 92 }}}}</ref>


Er wird dicht vor dem abzubildenden Objekt angebracht. Damit bleibt er eine [[Feldlinse]] (speziell, da Feldlinsen in der Regel am Ort eines Zwischenbildes angeordnet werden), die die Abbildung des Objektes nicht beeinflusst, aber die Bildhelligkeit verbessert.<ref>{{Literatur | Autor = Dietrich Kühlke | Titel = Optik | Verlag = Harri Deutsch Verlag | ISBN = 9783817117413 | Jahr = 2004 | Online = {{Google Buch | BuchID = IA3K_89dNoYC | Seite = 92 }} | Seiten = 92 }}</ref>
Er wird dicht vor dem abzubildenden Objekt angebracht. Damit bleibt er eine [[Feldlinse]] (speziell, da Feldlinsen in der Regel am Ort eines Zwischenbildes angeordnet werden), die die Abbildung des Objektes nicht beeinflusst, aber die Bildhelligkeit verbessert.<ref>{{Literatur |Autor=Dietrich Kühlke |Titel=Optik |Verlag=Harri Deutsch Verlag |Datum=2004 |ISBN=978-3-8171-1741-3 |Seiten=92 |Online={{Google Buch | BuchID = IA3K_89dNoYC | Seite = 92 }}}}</ref>


Das Beleuchtungssystem besteht aus Kondensorlinse/n und Lampe und in der Regel noch aus einem [[Hohlspiegel|Kugelspiegel]], wodurch die an der Projektion beteiligte Lichtmenge etwa verdoppelt wird.<ref name="Dieter Meschede">{{Literatur | Autor = Dieter Meschede | Titel = Gerthsen Physik | Verlag = Springer DE | ISBN = 3540026223 | Jahr = 2003 | Online = {{Google Buch | BuchID = pfpkxqB-jGoC | Seite = 496 }} | Seiten = 496 }}</ref> Dazu gehört oft noch ein [[Wärmeschutzfilter]], das sich bei Zweiteiligkeit des Kondensors zwischen den beiden Linsen befindet.  
Das Beleuchtungssystem besteht aus Kondensorlinse/n und Lampe und in der Regel noch aus einem [[Hohlspiegel|Kugelspiegel]], wodurch die an der Projektion beteiligte Lichtmenge etwa verdoppelt wird.<ref name="Dieter Meschede">{{Literatur |Autor=Dieter Meschede |Titel=Gerthsen Physik |Verlag=Springer DE |Datum=2003 |ISBN=3-540-02622-3 |Seiten=496 |Online={{Google Buch | BuchID = pfpkxqB-jGoC | Seite = 496 }}}}</ref> Dazu gehört oft noch ein [[Wärmeschutzfilter]], das sich bei Zweiteiligkeit des Kondensors zwischen den beiden Linsen befindet.


Um Baulänge zu sparen und mehr Licht der Lampe zu nutzen, wird der Kondensor häufig mit großem Öffnungswinkel (große [[numerische Apertur]]) gebaut. Das bedingt sogenannte Öffnungsfehler ([[sphärische Aberration]]), die zum Beispiel zu ungleichmäßiger Ausleuchtung des Bildes führen können. Man verbessert die Situation, indem man die abbildende Funktion des Kondensors auf mehrere entsprechend korrigierte Linsen verteilt.<ref>{{Literatur | Autor = Fritz Hodam | Titel = Technische Optik | Verlag = Technik, Berlin | ISBN = | Jahr = 1967 | Online = | Seiten = 224-25 }}</ref> Der [[Doppel-Kondensor]] enthält dann eine [[Asphärische Linse|asphärische]]  und eine sphärische Sammellinse.<ref>Dietrich Kühlke: ''Optik&nbsp;–&nbsp;Grundlagen und Anwendungen'', Harri Deutsch, Frankfurt/Main, 2011, ISBN 978-3-8171-1878-6, S. 160.</ref>
Um Baulänge zu sparen und mehr Licht der Lampe zu nutzen, wird der Kondensor häufig mit großem Öffnungswinkel (große [[numerische Apertur]]) gebaut. Das bedingt sogenannte Öffnungsfehler ([[sphärische Aberration]]), die zum Beispiel zu ungleichmäßiger Ausleuchtung des Bildes führen können. Man verbessert die Situation, indem man die abbildende Funktion des Kondensors auf mehrere entsprechend korrigierte Linsen verteilt.<ref>{{Literatur |Autor=Fritz Hodam |Titel=Technische Optik |Verlag=Technik, Berlin |Datum=1967 |ISBN= |Seiten=224-25}}</ref> Der [[Doppel-Kondensor]] enthält dann eine [[Asphärische Linse|asphärische]]  und eine sphärische Sammellinse.<ref>Dietrich Kühlke: ''Optik&nbsp;–&nbsp;Grundlagen und Anwendungen.'' Harri Deutsch, Frankfurt/Main 2011, ISBN 978-3-8171-1878-6, S. 160.</ref>
 
== Literatur ==
* {{cite book|chapter=Der Kondensor|author=F. Paul Liesegang|authorlink=F. Paul Liesegang|title=Handbuch der praktischen Kinematographie|url=https://www.gutenberg.org/files/41367/41367-h/41367-h.htm#Seite_88}}


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references/>
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[[Kategorie:Optisches Bauteil]]
[[Kategorie:Optisches Bauteil]]
[[Kategorie:Lichtmikroskopie]]
[[Kategorie:Lichtmikroskopie]]
[[Kategorie:Physikalisches Prinzip eines Optischen Bauteils]]
[[Kategorie:Physikalisches Prinzip eines Optischen Bauteils]]

Aktuelle Version vom 12. Dezember 2017, 12:24 Uhr

Zweilinsen-Beleuchtungssystem eines Diaprojektors
(von links nach rechts): Kugelspiegel, Halogen-Glühlampe mit Flachwendel, asphärische Kollimator-Linse, Wärmeschutzfilter, Kondensorlinse, Aufnahmestelle für Dia
Schematische Darstellung eines Beleuchtungssystems eines Diaprojektors mit zwei Kondensorlinsen

Ein Kondensor besteht aus ein oder zwei Sammellinsen und wird in der Beleuchtungseinrichtung eines abbildenden optischen Gerätes verwendet. Solche mit Lampenlicht arbeitende Geräte sind Projektoren (Diaprojektor oder Vergrößerungsgerät) oder Mikroskope. Der Kondensor hat die Aufgabe, einen möglichst großen Teil des Lichts der Projektionslampe in den abbildenden Strahlengang einzubringen. Dabei ist auch darauf zu achten, dass das Bild gleichmäßig ausgeleuchtet wird.

Oft ist mit Kondensor schon das gesamte Beleuchtungssystem gemeint.[1]

Der Kondensor bildet die Wendel der Lampe in die Öffnung des abbildenden Objektivs ab, sodass anstatt der Wendel deren vergrößertes Bild zur Eintrittspupille des Objektivs wird und eine größere Bildhelligkeit entsteht.[2]

Er wird dicht vor dem abzubildenden Objekt angebracht. Damit bleibt er eine Feldlinse (speziell, da Feldlinsen in der Regel am Ort eines Zwischenbildes angeordnet werden), die die Abbildung des Objektes nicht beeinflusst, aber die Bildhelligkeit verbessert.[3]

Das Beleuchtungssystem besteht aus Kondensorlinse/n und Lampe und in der Regel noch aus einem Kugelspiegel, wodurch die an der Projektion beteiligte Lichtmenge etwa verdoppelt wird.[4] Dazu gehört oft noch ein Wärmeschutzfilter, das sich bei Zweiteiligkeit des Kondensors zwischen den beiden Linsen befindet.

Um Baulänge zu sparen und mehr Licht der Lampe zu nutzen, wird der Kondensor häufig mit großem Öffnungswinkel (große numerische Apertur) gebaut. Das bedingt sogenannte Öffnungsfehler (sphärische Aberration), die zum Beispiel zu ungleichmäßiger Ausleuchtung des Bildes führen können. Man verbessert die Situation, indem man die abbildende Funktion des Kondensors auf mehrere entsprechend korrigierte Linsen verteilt.[5] Der Doppel-Kondensor enthält dann eine asphärische und eine sphärische Sammellinse.[6]

Literatur

Einzelnachweise

  1. Heinz Haferkorn: Optik – Physikalisch-technische Grundlagen und Anwendungen, Barth, 1994, ISBN 3-335-00363-2, Seite 620
  2. Dietrich Kühlke: Optik. Harri Deutsch Verlag, 2004, ISBN 978-3-8171-1741-3, S. 92, Bild 2.24 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  3. Dietrich Kühlke: Optik. Harri Deutsch Verlag, 2004, ISBN 978-3-8171-1741-3, S. 92 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  4. Dieter Meschede: Gerthsen Physik. Springer DE, 2003, ISBN 3-540-02622-3, S. 496 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  5. Fritz Hodam: Technische Optik. Technik, Berlin, 1967, S. 224-25.
  6. Dietrich Kühlke: Optik – Grundlagen und Anwendungen. Harri Deutsch, Frankfurt/Main 2011, ISBN 978-3-8171-1878-6, S. 160.