Frederick Charles Frank: Unterschied zwischen den Versionen

Frederick Charles Frank: Unterschied zwischen den Versionen

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Frank kam mit seinen Eltern kurz nach seiner Geburt nach [[Vereinigtes Königreich|England]]. Er studierte ab 1929 [[Chemie]] an der [[Universität Oxford]] (Lincoln College), wo er seine Bachelor-Abschlüsse erwarb (B. A. 1932, B. Sc. 1933) und am Oxford Engineering Science Laboratory mit einer Arbeit über dielektrische Verluste in organischen Materialien promoviert wurde. Von 1936 bis 1938 war er [[Post-Doktorand]] in Berlin bei [[Peter Debye]]. Bei seiner Rückkehr ging er nach [[Cambridge]] in die [[Kolloid]]forschung bei [[Eric Keightley Rideal]] (1890–1974). Während des Krieges arbeitete er für das Luftfahrtministerium in der Abteilung wissenschaftliche Aufklärung, die sein Freund [[Reginald Victor Jones]] leitete. Nach dem Krieg war er an der [[Universität Bristol]], wo er 1951 [[Reader (Hochschullehrer)|Reader]] und 1954 [[Professur|Professor]] wurde. Ab 1969 war er Direktor des H. H. Wills Physics Laboratory. 1976 ging er in den Ruhestand, blieb aber weiter wissenschaftlich aktiv.
Frank kam mit seinen Eltern kurz nach seiner Geburt nach [[Vereinigtes Königreich|England]]. Er studierte ab 1929 [[Chemie]] an der [[Universität Oxford]] (Lincoln College), wo er seine Bachelor-Abschlüsse erwarb (B. A. 1932, B. Sc. 1933) und am Oxford Engineering Science Laboratory mit einer Arbeit über dielektrische Verluste in organischen Materialien promoviert wurde. Von 1936 bis 1938 war er [[Post-Doktorand]] in Berlin bei [[Peter Debye]]. Bei seiner Rückkehr ging er nach [[Cambridge]] in die [[Kolloid]]forschung bei [[Eric Keightley Rideal]] (1890–1974). Während des Krieges arbeitete er für das Luftfahrtministerium in der Abteilung wissenschaftliche Aufklärung, die sein Freund [[Reginald Victor Jones]] leitete. Nach dem Krieg war er an der [[Universität Bristol]], wo er 1951 [[Reader (Hochschullehrer)|Reader]] und 1954 [[Professur|Professor]] wurde. Ab 1969 war er Direktor des H. H. Wills Physics Laboratory. 1976 ging er in den Ruhestand, blieb aber weiter wissenschaftlich aktiv.


Aus seiner Zeit in Oxford in den 1930er-Jahren ist er für Arbeiten über die Proteinstruktur bekannt. Nach dem Krieg befasste er sich mit Festkörperphysik und ist bekannt für Arbeiten über [[Versetzung_(Materialwissenschaft)|Versetzungen]] in Kristallen und deren Rolle im Kristallwachstum sowie [[Flüssigkristall]]e. Er befasste sich auch mit der Mechanik von Polymeren und Geophysik. 1947 schlug er als erster die [[Kalte Fusion|myon-katalysierte Fusion]] vor<ref>Frank ''Hypothetical alternative energy sources for the second meson events'', Nature, Band 160, 1947, S.525-527</ref>, etwa gleichzeitig mit [[Andrei Dmitrijewitsch Sacharow|Andrei Sacharow]], dessen Arbeit aber zunächst geheim war.
Aus seiner Zeit in Oxford in den 1930er-Jahren ist er für Arbeiten über die Proteinstruktur bekannt. Nach dem Krieg befasste er sich mit Festkörperphysik und ist bekannt für Arbeiten über [[Versetzung_(Materialwissenschaft)|Versetzungen]] in Kristallen und deren Rolle im Kristallwachstum sowie [[Flüssigkristall]]e. Er befasste sich auch mit der Mechanik von Polymeren und Geophysik. 1947 schlug er als erster die [[Kalte Fusion|myon-katalysierte Fusion]] vor<ref>Frank ''Hypothetical alternative energy sources for the second meson events'', Nature, Band 160, 1947, S. 525–527</ref>, etwa gleichzeitig mit [[Andrei Dmitrijewitsch Sacharow|Andrei Sacharow]], dessen Arbeit aber zunächst geheim war.


1954 wurde er Fellow der [[Royal Society]], deren [[Royal Medal]] er 1979 und deren [[Copley-Medaille]] er 1994 erhielt. 1977 wurde er geadelt. 1981 erhielt er den [[Gregori-Aminoff-Preis]], 1982 die [[Faraday-Medaille (IOP)]], 1987 den [[Von Hippel Award]].
1954 wurde er Fellow der [[Royal Society]], deren [[Royal Medal]] er 1979 und deren [[Copley-Medaille]] er 1994 erhielt. 1977 wurde er geadelt. 1981 erhielt er den [[Gregori-Aminoff-Preis]], 1982 die [[Faraday-Medaille (IOP)]], 1987 den [[Von Hippel Award]]. Ebenfalls 1987 wurde Frank in die [[National Academy of Sciences]] gewählt.


Er war an den [[Operation Epsilon|Farm-Hall]]-Abhörmaßnahmen beteiligt und gab 1993 die Abhörprotokolle heraus (''Operation Epsilon - The Farm Hall Transcripts'', University of California Press/Institute of Physics).
Er war an den [[Operation Epsilon|Farm-Hall]]-Abhörmaßnahmen beteiligt und gab 1993 die Abhörprotokolle heraus (''Operation Epsilon - The Farm Hall Transcripts'', University of California Press/Institute of Physics).


==Weblinks==
==Weblinks==
* [http://www.bath.ac.uk/ncuacs/guidef.htm#FCFrank Biografie]
* {{Internetquelle |url=http://www.bath.ac.uk/ncuacs/guidef.htm#FCFrank |titel=Frank, Sir Frederick Charles, 1911-1998. Knight. Physicist. |werk=Guide to the manuscript papers of British scientists: F |hrsg=National Cataloguing Unit for the Archives of Contemporary Scientists |sprache=en |zugriff=1970-01-01 |abruf-verborgen=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20091028154212/http://www.bath.ac.uk/ncuacs/guidef.htm#FCFrank |archiv-datum=2009-10-28}}


== Einzelnachweise ==
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[[Kategorie:Officer des Order of the British Empire]]
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[[Kategorie:Mitglied der Royal Society]]
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[[Kategorie:Brite]]
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[[Kategorie:Geboren 1911]]
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Aktuelle Version vom 8. Juni 2020, 05:21 Uhr

Frederick Charles Frank, genannt Charles Frank (* 6. März 1911 in Durban; † 5. April 1998) war ein britischer theoretischer Physiker.

Frank kam mit seinen Eltern kurz nach seiner Geburt nach England. Er studierte ab 1929 Chemie an der Universität Oxford (Lincoln College), wo er seine Bachelor-Abschlüsse erwarb (B. A. 1932, B. Sc. 1933) und am Oxford Engineering Science Laboratory mit einer Arbeit über dielektrische Verluste in organischen Materialien promoviert wurde. Von 1936 bis 1938 war er Post-Doktorand in Berlin bei Peter Debye. Bei seiner Rückkehr ging er nach Cambridge in die Kolloidforschung bei Eric Keightley Rideal (1890–1974). Während des Krieges arbeitete er für das Luftfahrtministerium in der Abteilung wissenschaftliche Aufklärung, die sein Freund Reginald Victor Jones leitete. Nach dem Krieg war er an der Universität Bristol, wo er 1951 Reader und 1954 Professor wurde. Ab 1969 war er Direktor des H. H. Wills Physics Laboratory. 1976 ging er in den Ruhestand, blieb aber weiter wissenschaftlich aktiv.

Aus seiner Zeit in Oxford in den 1930er-Jahren ist er für Arbeiten über die Proteinstruktur bekannt. Nach dem Krieg befasste er sich mit Festkörperphysik und ist bekannt für Arbeiten über Versetzungen in Kristallen und deren Rolle im Kristallwachstum sowie Flüssigkristalle. Er befasste sich auch mit der Mechanik von Polymeren und Geophysik. 1947 schlug er als erster die myon-katalysierte Fusion vor[1], etwa gleichzeitig mit Andrei Sacharow, dessen Arbeit aber zunächst geheim war.

1954 wurde er Fellow der Royal Society, deren Royal Medal er 1979 und deren Copley-Medaille er 1994 erhielt. 1977 wurde er geadelt. 1981 erhielt er den Gregori-Aminoff-Preis, 1982 die Faraday-Medaille (IOP), 1987 den Von Hippel Award. Ebenfalls 1987 wurde Frank in die National Academy of Sciences gewählt.

Er war an den Farm-Hall-Abhörmaßnahmen beteiligt und gab 1993 die Abhörprotokolle heraus (Operation Epsilon - The Farm Hall Transcripts, University of California Press/Institute of Physics).

Weblinks

  • Frank, Sir Frederick Charles, 1911-1998. Knight. Physicist. In: Guide to the manuscript papers of British scientists: F. National Cataloguing Unit for the Archives of Contemporary Scientists, archiviert vom Original am 28. Oktober 2009; (Lua-Fehler in Modul:Multilingual, Zeile 149: attempt to index field 'data' (a nil value)).

Einzelnachweise

  1. Frank Hypothetical alternative energy sources for the second meson events, Nature, Band 160, 1947, S. 525–527