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Die '''Konodenregel''' (auch bekannt als '''Hebelarmgesetz''' und '''Gesetz der abgewandten Hebelarme''') ist ein Begriff der [[Thermodynamik]] zur Beschreibung von [[Phase (Materie)|Phasen]]. Liegt ein flüssiges Zweikomponentensystem (Mischung aus Substanz A und B) aus nicht vollständig ineinander mischbaren Flüssigkeiten in einem Zweiphasengebiet (I+II) (siehe [[Phasendiagramm]]) vor, so ist die Phase I, hauptsächlich bestehend aus Substanz A, vollständig gesättigt an Substanz B und umgekehrt Phase II, bestehend aus Substanz B, vollständig gesättigt an Substanz A. | Die '''Konodenregel''' (auch bekannt als '''Hebelarmgesetz''' und '''Gesetz der abgewandten Hebelarme''') ist ein Begriff der [[Thermodynamik]] zur Beschreibung von [[Phase (Materie)|Phasen]]. | ||
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:: V<sub>I/II</sub> = [[Volumen]] der Phase I/II [ | == Beschreibung == | ||
:: c<sub>I/II</sub> = [[Stoffmengenkonzentration|Konzentration]] von Substanz A im Volumen der Phase I/II [mol/cm<sup>−3</sup> | Liegt ein flüssiges Zweikomponentensystem (Mischung aus Substanz A und B) aus nicht vollständig ineinander mischbaren Flüssigkeiten in einem Zweiphasengebiet (I+II) (siehe [[Phasendiagramm]]) vor, so ist die Phase I, hauptsächlich bestehend aus Substanz A, vollständig gesättigt an Substanz B und umgekehrt Phase II, bestehend aus Substanz B, vollständig gesättigt an Substanz A.<ref>{{Literatur |Autor=Bruno Predel, Michael Hoch, Monte Pool |Hrsg= |Titel=Phase Diagrams and Heterogeneous Equilibria: a Practical Introduction |Auflage= |Verlag=Springer-Verlag |Ort=Berlin/Heidelberg |Datum=2004 |ISBN=978-3-662-09276-7 |Kapitel=Kapitel „3.8 The Lever Rule“ |Seiten= |DOI=10.1007/978-3-662-09276-7}}</ref> | ||
:: c<sub>0</sub> = Gesamtkonzentration von Substanz A im Volumen der Phasen I und II [mol/cm<sup>−3</sup>] | : <math>V_\text{I} \cdot (c_0 - c_\text{I}) = V_\text{II} \cdot (c_\text{II} - c_0)</math> | ||
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Gleichwertig ist die Definition der Konodenregel über die [[Stoffmengenanteil]]e: | Gleichwertig ist die Definition der Konodenregel über die [[Stoffmengenanteil]]e: | ||
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== Herleitung == | == Herleitung == | ||
Das Gesamtvolumen der Mischung V<sub>0</sub> ist die Summe der Volumina der Phasen I und II: | Das Gesamtvolumen der Mischung ''V''<sub>0</sub> ist die Summe der Volumina der Phasen I und II: | ||
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Durch Multiplikation mit der Gesamtkonzentration ergibt sich eine Gleichung für die Gesamtstoffmenge n<sub>A,0</sub> der Substanz A: | Durch Multiplikation mit der Gesamtkonzentration ergibt sich eine Gleichung für die Gesamtstoffmenge ''n''<sub>A,0</sub> der Substanz A: | ||
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Durch Gleichsetzen dieser beiden Gleichungen ergibt sich die eingangs genannte Gleichung, die in analoger Weise auch für Substanz B gilt. | Durch Gleichsetzen dieser beiden Gleichungen ergibt sich die eingangs genannte Gleichung, die in analoger Weise auch für Substanz B gilt. | ||
Aus der Erhaltung der Gesamtstoffmenge folgt außerdem, dass die Summe der Einzelkonzentrationen c<sub>I</sub> und c<sub>II</sub> von Substanz A nicht etwa gleich der Gesamtkonzentration c<sub>0</sub> ist, sondern vielmehr: | Aus der Erhaltung der Gesamtstoffmenge folgt außerdem, dass die Summe der Einzelkonzentrationen ''c''<sub>I</sub> und ''c''<sub>II</sub> von Substanz A nicht etwa gleich der Gesamtkonzentration ''c''<sub>0</sub> ist, sondern vielmehr: | ||
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== Siehe auch == | |||
* [[Binodale]] | |||
* [[Entmischung (Thermodynamik)]] | |||
* [[Konode]] | |||
== Literatur == | == Literatur == | ||
* {{Literatur | |||
|Autor=Bruno Predel, Michael Hoch, Monte Pool | |||
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|Titel=Physikalische Chemie Eine Einführung nach neuem Konzept mit zahlreichen Experimenten | |Titel=Physikalische Chemie Eine Einführung nach neuem Konzept mit zahlreichen Experimenten | ||
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|Datum=2011 | |Datum=2011 | ||
|Seiten=318}} | |Seiten=318}} | ||
== Einzelnachweise == | |||
<references /> | |||
[[Kategorie:Thermodynamik]] | [[Kategorie:Thermodynamik]] |
Die Konodenregel (auch bekannt als Hebelarmgesetz und Gesetz der abgewandten Hebelarme) ist ein Begriff der Thermodynamik zur Beschreibung von Phasen.
Liegt ein flüssiges Zweikomponentensystem (Mischung aus Substanz A und B) aus nicht vollständig ineinander mischbaren Flüssigkeiten in einem Zweiphasengebiet (I+II) (siehe Phasendiagramm) vor, so ist die Phase I, hauptsächlich bestehend aus Substanz A, vollständig gesättigt an Substanz B und umgekehrt Phase II, bestehend aus Substanz B, vollständig gesättigt an Substanz A.[1]
Gleichwertig ist die Definition der Konodenregel über die Stoffmengenanteile:
Das Gesamtvolumen der Mischung V0 ist die Summe der Volumina der Phasen I und II:
Durch Multiplikation mit der Gesamtkonzentration ergibt sich eine Gleichung für die Gesamtstoffmenge nA,0 der Substanz A:
Des Weiteren gilt, dass die Gesamtstoffmenge nA,0 der Substanz A erhalten bleiben muss, auch wenn sie sich auf die Phasen I und II aufteilt:
Durch Gleichsetzen dieser beiden Gleichungen ergibt sich die eingangs genannte Gleichung, die in analoger Weise auch für Substanz B gilt.
Aus der Erhaltung der Gesamtstoffmenge folgt außerdem, dass die Summe der Einzelkonzentrationen cI und cII von Substanz A nicht etwa gleich der Gesamtkonzentration c0 ist, sondern vielmehr: