Mariano Gago: Unterschied zwischen den Versionen

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'''José Maria Mariano Rebelo Pires Gago''' (* [[16. Mai]] [[1948]] in [[Lissabon]]; † [[17. April]] [[2015]] ebenda) war ein portugiesischer Ingenieur, Physiker und Politiker. Gago war insgesamt 13 Jahre Wissenschaftsminister in Portugal, und zwar von 1995 bis 2002 unter Premierminister [[António Guterres|Guterres]] und von 2005 bis 2011 unter Premierminister [[José_Sócrates|Sócrates]]<ref>[http://www.dnoticias.pt/actualidade/pais/511277-morreu-mariano-gago Morreu Mariano Gago]</ref>.
'''José Maria Mariano Rebelo Pires Gago''' (* [[16. Mai]] [[1948]] in [[Lissabon]]; † [[17. April]] [[2015]] ebenda) war ein portugiesischer Ingenieur, Physiker und Politiker. Gago war insgesamt 13 Jahre Wissenschaftsminister in Portugal, und zwar von 1995 bis 2002 unter Premierminister [[António Guterres|Guterres]] und von 2005 bis 2011 unter Premierminister [[José_Sócrates|Sócrates]]<ref>{{Internetquelle |url=http://www.dnoticias.pt/actualidade/pais/511277-morreu-mariano-gago |titel=Morreu Mariano Gago (M. Gago gestorben) |datum=2015-04-17 |werk=dnoticias.pt |sprache=pt |zugriff=2018-10-19}}</ref>.


== Leben ==
== Leben ==
Mariano Gago schloss sein Studium der Elektrotechnik am [[Instituto Superior Técnico]] der [[Technische Universität Lissabon|Technischen Universität Lissabon]] mit der üblichen Lizenziatur ''(licenciatura)'' ab. Daraufhin betrieb er zahlreiche Forschungen im Bereich der experimentellen Physik der Elementarteilchen an der Pariser [[École polytechnique]], wo er sich auch habilitierte. Er war Professor am [[Instituto Superior Técnico]], forschte unter anderem am [[CERN]], und war seit dessen Gründung 1985 Präsident des ''Laboratório de Instrumentação e Física Experimental de Partículas'' („Labor für Messtechnik und experimentelle Elementarteilchenphysik“) in Lissabon und Coimbra. Gago war außerdem Mitglied der [[Gemeinsame Forschungsstelle|Gemeinsamen Forschungsstelle der Europäischen Kommission]] (1986–1989) und war von 1986 bis 1989 Präsident des Portugiesischen Verbandes für Wissenschaft und Technologie ''(Junta Nacional de Investigação Científica e Tecnológica)'', in dieser leitete er unter anderem das portugiesische Förderprogramm für Wissenschaft ''(Programa Mobilizador de Ciência e Tecnologia em Portugal)'' ein. Von Juli 1997 bis Juni 1998 hatte er außerdem den Vorsitz der europäischen [[EUREKA]]-Initiative.
Mariano Gago schloss sein Studium der Elektrotechnik am [[Instituto Superior Técnico]] der [[Technische Universität Lissabon|Technischen Universität Lissabon]] mit der üblichen Lizenziatur ''(licenciatura)'' ab. Daraufhin betrieb er zahlreiche Forschungen im Bereich der experimentellen Physik der Elementarteilchen an der Pariser [[École polytechnique]], wo er sich auch habilitierte. Er war Professor am Instituto Superior Técnico, forschte unter anderem am [[CERN]]<ref name="inspire">{{cite web|url=http://inspirehep.net/author/profile/J.M.Gago.1|title=Gago, Jose Mariano P. Author profile|publisher=[[INSPIRE-HEP]]|accessdate=2019-07-18}}</ref>, und war seit dessen Gründung 1985 Präsident des ''Laboratório de Instrumentação e Física Experimental de Partículas'' („Labor für Messtechnik und experimentelle Elementarteilchenphysik“) in Lissabon und [[Coimbra]]. Gago war außerdem Mitglied der [[Gemeinsame Forschungsstelle|Gemeinsamen Forschungsstelle der Europäischen Kommission]] (1986–1989) und war von 1986 bis 1989 Präsident des Portugiesischen Verbandes für Wissenschaft und Technologie ''(Junta Nacional de Investigação Científica e Tecnológica)'', in dieser leitete er unter anderem das portugiesische Förderprogramm für Wissenschaft ''(Programa Mobilizador de Ciência e Tecnologia em Portugal)'' ein. Von Juli 1997 bis Juni 1998 hatte er außerdem den Vorsitz der europäischen [[EUREKA]]-Initiative.


Seine politische Laufbahn begann, als Premierminister [[António Guterres]] ihn nach den [[Portugiesische Parlamentswahlen 1995|portugiesischen Parlamentswahlen 1995]] zum neuen Minister für Wissenschaft, Technologie und Hochschulbildung ernannte. Dieses Ressort leitete er in beiden Legislaturperioden Guterres', demnach vom 28. Oktober 1995 bis zum 25. Oktober 1999 ([[Kabinett Guterres I|Erstes Kabinett Guterres]]) und vom 25. Oktober 1999 bis zum 6. April 2002 ([[Kabinett Guterres II|Zweites Kabinett Guterres]]). 1998 gründete er die [[EUREKA]]-Asien-Initiative in [[Macau]]. Während der portugiesischen Ratspräsidentschaft 2000 bereitete er gemeinsam mit der Europäischen Kommission die [[eEurope]]-Initiative vor um das [[E-Government]] in der EU zu fördern. Außerdem initiierte er das Programm ''Ciência Viva'' (Lebende Wissenschaft), um Informationstechnologien besonders in Portugal in der Kultur und Gesellschaft zu verbreiten.
Seine politische Laufbahn begann, als Premierminister [[António Guterres]] ihn nach den [[Parlamentswahl in Portugal 1995|portugiesischen Parlamentswahlen 1995]] zum neuen Minister für Wissenschaft, Technologie und Hochschulbildung ernannte. Dieses Ressort leitete er in beiden Legislaturperioden Guterres', demnach vom 28. Oktober 1995 bis zum 25. Oktober 1999 ([[Kabinett Guterres I|Erstes Kabinett Guterres]]) und vom 25. Oktober 1999 bis zum 6. April 2002 ([[Kabinett Guterres II|Zweites Kabinett Guterres]]). 1998 gründete er die [[EUREKA]]-Asien-Initiative in [[Macau]]. Während der portugiesischen [[Ratspräsidentschaft]] 2000 bereitete er gemeinsam mit der [[Europäische Kommission|Europäischen Kommission]] die [[eEurope]]-Initiative vor um das [[E-Government]] in der EU zu fördern. Außerdem initiierte er das Programm ''Ciência Viva'' (Lebende Wissenschaft), um Informationstechnologien besonders in Portugal in der Kultur und Gesellschaft zu verbreiten.


Nach den [[Portugiesische Parlamentswahlen 2005|portugiesischen Parlamentswahlen 2005]] berief Premierminister [[José Sócrates]] Mariano Gago erneut zum Wissenschaftsminister.<ref name="PU050305">João Pedro Henriques und Ana Sá Lopes: ''{{Webarchiv | url=http://dossiers.publico.clix.pt/noticia.aspx?idCanal=1409&id=1217395 | wayback=20081028024505 | text=Governo: Metade PS, metade independentes}}'', [Regierung: Hälfte PS, Hälfte Unabhängige], [[Público]], 5. März 2005</ref> In seiner jüngsten Amtszeit drängte Gago besonders auf eine stärkere Präsenz der portugiesischen Behörden im Internet und, in Zusammenarbeit mit dem Bildungsministerium, auf eine Anpassung der Universitätsabschlüsse gemäß dem [[Bologna-Prozess]].
Nach den [[Portugiesische Parlamentswahlen 2005|portugiesischen Parlamentswahlen 2005]] berief Premierminister [[José Sócrates]] Mariano Gago erneut zum Wissenschaftsminister.<ref name="PU050305">{{Internetquelle |url=http://dossiers.publico.clix.pt/noticia.aspx?idCanal=1409&id=1217395 |titel=Governo: Metade PS, metade independentes |autor=Por João Pedro Henriques, Ana Sá Lopes |werk=[[Público (Portugal)|Público]] |datum=2005-03-05 |sprache=pt |zugriff=1970-01-01 |abruf-verborgen=1 |archiv-url=http://web.archive.org/web/20081028024505/http://dossiers.publico.clix.pt/noticia.aspx?idCanal=1409&id=1217395 |archiv-datum=wayback=2008-10-28 |kommentar=Regierung: Hälfte PS, Hälfte Unabhängige}}</ref> In seiner jüngsten Amtszeit drängte Gago besonders auf eine stärkere Präsenz der portugiesischen Behörden im Internet und, in Zusammenarbeit mit dem Bildungsministerium, auf eine Anpassung der Universitätsabschlüsse gemäß dem [[Bologna-Prozess]].


Obwohl er keiner Partei angehörte, galt Gago als den [[Partido Socialista|Portugiesischen Sozialisten]] besonders nahestehend.<ref name="PU050305" />
Obwohl er keiner Partei angehörte, galt Gago als den [[Partido Socialista|Portugiesischen Sozialisten]] besonders nahestehend.<ref name="PU050305" />


Mariano Gago gehörte auch dem Vorstand des [[Internationaler Risikorat|Internationalen Risikorats]] (IRGC) an. Außerdem war er Mitglied der [[Europäische Akademie|Europäischen Akademie]]. Ebenso veröffentlichte Gago zahlreiche Werke, unter anderem auch ''Manifest für die Wissenschaft in Portugal'' („Manifesto para a Ciência em Portugal“). 1992 wurde er zum Kommandeur des [[Orden des heiligen Jakob vom Schwert|Ordens des heiligen Jakob vom Schwert]] ernannt.<ref>http://www.ordens.presidencia.pt/?idc=153&list=1</ref>
Mariano Gago gehörte auch dem Vorstand des [[Internationaler Risikorat|Internationalen Risikorats]] (IRGC) an. Außerdem war er ab 2001 ordentliches Mitglied der [[Academia Europaea]].<ref>[https://www.ae-info.org/ae/Member/Gago_José_Mariano Eintrag] auf der Internetseite der Academia Europaea</ref> Ebenso veröffentlichte Gago zahlreiche Werke, unter anderem auch ''Manifest für die Wissenschaft in Portugal'' („Manifesto para a Ciência em Portugal“). 1992 wurde er zum Kommandeur des [[Orden des heiligen Jakob vom Schwert|Ordens des heiligen Jakob vom Schwert]] ernannt.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.ordens.presidencia.pt/?idc=153&list=1 |titel=Suchmaske Ordensmitgliedschaften |hrsg=presidencia.pt |sprache=pt |zugriff=2018-10-19}}</ref>


Er war verheiratet und Vater einer Tochter.
Er war verheiratet und Vater einer Tochter.
== Weblinks ==
* {{Internetquelle |url=http://parsuk.pt/luso2013/wp-content/uploads/2013/04/Foto-Prof.-Jos%C3%A9-Mariano-Gago.jpg |titel=Bild |datum=2013 |format=jpg |zugriff=1970-01-01 |abruf-verborgen=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20150418142302/http://parsuk.pt/luso2013/wp-content/uploads/2013/04/Foto-Prof.-Jos%C3%A9-Mariano-Gago.jpg |archiv-datum=2015-04-18}}
* {{Internetquelle |url=http://www.scielo.oces.mctes.pt/scielo.php?script=sci_arttext&pid=S0003-25732011000300002 |titel=Interview mit Mariano Gago |autor=João de Pina-Cabral |datum=2011 |werk=Anál. Social n.200 |sprache=pt |zugriff=1970-01-01 |abruf-verborgen=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20150418164216/http://www.scielo.oces.mctes.pt/scielo.php?script=sci_arttext&pid=S0003-25732011000300002 |archiv-datum=2015-04-18}}}
* {{Webarchiv | url=http://www.irgc.org/IMG/pdf/PDF_Gago_Org.pdf | wayback=20081121162830 | text=Kurzbiografie auf den Seiten des Internationalen Risikorats}} (englisch; PDF; 54&nbsp;kB)


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references />
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== Weblinks ==
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* [http://parsuk.pt/luso2013/wp-content/uploads/2013/04/Foto-Prof.-Jos%C3%A9-Mariano-Gago.jpg Bild]
* [http://www.scielo.oces.mctes.pt/scielo.php?script=sci_arttext&pid=S0003-25732011000300002 Interview mit Mariano Gago von 2011 auf den Seiten der portugiesischen Regierung] (portugiesisch)
* {{Webarchiv | url=http://www.irgc.org/IMG/pdf/PDF_Gago_Org.pdf | wayback=20081121162830 | text=Kurzbiografie auf den Seiten des Internationalen Risikorats}} (englisch; PDF; 54&nbsp;kB)
 
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Aktuelle Version vom 12. Februar 2022, 11:03 Uhr

Mariano Gago unterzeichnet den ESO-Vertrag

José Maria Mariano Rebelo Pires Gago (* 16. Mai 1948 in Lissabon; † 17. April 2015 ebenda) war ein portugiesischer Ingenieur, Physiker und Politiker. Gago war insgesamt 13 Jahre Wissenschaftsminister in Portugal, und zwar von 1995 bis 2002 unter Premierminister Guterres und von 2005 bis 2011 unter Premierminister Sócrates[1].

Leben

Mariano Gago schloss sein Studium der Elektrotechnik am Instituto Superior Técnico der Technischen Universität Lissabon mit der üblichen Lizenziatur (licenciatura) ab. Daraufhin betrieb er zahlreiche Forschungen im Bereich der experimentellen Physik der Elementarteilchen an der Pariser École polytechnique, wo er sich auch habilitierte. Er war Professor am Instituto Superior Técnico, forschte unter anderem am CERN[2], und war seit dessen Gründung 1985 Präsident des Laboratório de Instrumentação e Física Experimental de Partículas („Labor für Messtechnik und experimentelle Elementarteilchenphysik“) in Lissabon und Coimbra. Gago war außerdem Mitglied der Gemeinsamen Forschungsstelle der Europäischen Kommission (1986–1989) und war von 1986 bis 1989 Präsident des Portugiesischen Verbandes für Wissenschaft und Technologie (Junta Nacional de Investigação Científica e Tecnológica), in dieser leitete er unter anderem das portugiesische Förderprogramm für Wissenschaft (Programa Mobilizador de Ciência e Tecnologia em Portugal) ein. Von Juli 1997 bis Juni 1998 hatte er außerdem den Vorsitz der europäischen EUREKA-Initiative.

Seine politische Laufbahn begann, als Premierminister António Guterres ihn nach den portugiesischen Parlamentswahlen 1995 zum neuen Minister für Wissenschaft, Technologie und Hochschulbildung ernannte. Dieses Ressort leitete er in beiden Legislaturperioden Guterres', demnach vom 28. Oktober 1995 bis zum 25. Oktober 1999 (Erstes Kabinett Guterres) und vom 25. Oktober 1999 bis zum 6. April 2002 (Zweites Kabinett Guterres). 1998 gründete er die EUREKA-Asien-Initiative in Macau. Während der portugiesischen Ratspräsidentschaft 2000 bereitete er gemeinsam mit der Europäischen Kommission die eEurope-Initiative vor um das E-Government in der EU zu fördern. Außerdem initiierte er das Programm Ciência Viva (Lebende Wissenschaft), um Informationstechnologien besonders in Portugal in der Kultur und Gesellschaft zu verbreiten.

Nach den portugiesischen Parlamentswahlen 2005 berief Premierminister José Sócrates Mariano Gago erneut zum Wissenschaftsminister.[3] In seiner jüngsten Amtszeit drängte Gago besonders auf eine stärkere Präsenz der portugiesischen Behörden im Internet und, in Zusammenarbeit mit dem Bildungsministerium, auf eine Anpassung der Universitätsabschlüsse gemäß dem Bologna-Prozess.

Obwohl er keiner Partei angehörte, galt Gago als den Portugiesischen Sozialisten besonders nahestehend.[3]

Mariano Gago gehörte auch dem Vorstand des Internationalen Risikorats (IRGC) an. Außerdem war er ab 2001 ordentliches Mitglied der Academia Europaea.[4] Ebenso veröffentlichte Gago zahlreiche Werke, unter anderem auch Manifest für die Wissenschaft in Portugal („Manifesto para a Ciência em Portugal“). 1992 wurde er zum Kommandeur des Ordens des heiligen Jakob vom Schwert ernannt.[5]

Er war verheiratet und Vater einer Tochter.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Morreu Mariano Gago (M. Gago gestorben). In: dnoticias.pt. 17. April 2015, abgerufen am 19. Oktober 2018 (Lua-Fehler in Modul:Multilingual, Zeile 149: attempt to index field 'data' (a nil value)).
  2. Gago, Jose Mariano P. Author profile. INSPIRE-HEP. Abgerufen am 18. Juli 2019.
  3. 3,0 3,1 Por João Pedro Henriques, Ana Sá Lopes: Governo: Metade PS, metade independentes. In: Público. 5. März 2005, archiviert vom Original am 28. Oktober; (Lua-Fehler in Modul:Multilingual, Zeile 149: attempt to index field 'data' (a nil value), Regierung: Hälfte PS, Hälfte Unabhängige).
  4. Eintrag auf der Internetseite der Academia Europaea
  5. Suchmaske Ordensmitgliedschaften. presidencia.pt, abgerufen am 19. Oktober 2018 (Lua-Fehler in Modul:Multilingual, Zeile 149: attempt to index field 'data' (a nil value)).