Malcolm Haines: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Malcolm Golby Haines''' (* [[12. Oktober]] [[1936]])<ref>Geburtsdatum nach ''Whos who of British Scientists'' 1981</ref> ist ein [[Vereinigtes Königreich|britischer]] [[Plasmaphysik]]er. Er studierte am [[Imperial College]] und war ab 1960 [[Lecturer]], ab 1967 ''Senior Lecturer'' und später Professor für Physik am Imperial College.
'''Malcolm Golby Haines''' (* [[12. Oktober]] [[1936]] in [[Belfast]]; † [[13. Januar]] [[2013]] in [[Cambridge|Cambridge, UK]])<ref>Geburts- und Sterbedaten gemäß Nachruf in ''Physics Today'', siehe Weblinks.</ref> war ein [[Vereinigtes Königreich|britischer]] [[Plasmaphysik]]er. Er studierte am [[Imperial College]] und war ab 1960 [[Lecturer]], ab 1967 ''Senior Lecturer'' und später Professor für Physik am Imperial College. 2002 wurde er emeritiert, war aber weiter in der Forschung aktiv.


Nachdem russische Wissenschaftler um [[Walentin Panteleimonowitsch Smirnow|Walentin Smirnow]] einen Durchbruch durch Verwendung von Stabgittern in [[Z-Pinch]]-Anordnungen in der Plasmaphysik erzielt hatten, optimierte Haines die Gitter und andere experimentelle Parameter und unternahm theoretische Simulationen der Implosionsvorgänge. Sie wurden am Magpie-Experiment (Mega Ampere Generator for Plasma Implosion Experiments)<ref>[http://dorland.pp.ph.ic.ac.uk/magpie/experiments/index.html Magpie]</ref> des Imperial College getestet. Die Methode revolutionierte die Forschung der Trägheitsfusion mit Z-Pinch-Anordnungen (und deren Verwendung als stärkste bekannte Röntgenquellen) bis hin zum Bau der [[Z-Maschine]] an den [[Sandia National Laboratories]] unter [[Thomas W. L. Sanford|Tom Sanford]].
Nachdem russische Wissenschaftler um [[Walentin Panteleimonowitsch Smirnow|Walentin Smirnow]] einen Durchbruch durch Verwendung von Stabgittern in [[Z-Pinch]]-Anordnungen in der Plasmaphysik erzielt hatten, optimierte Haines die Gitter und andere experimentelle Parameter und unternahm theoretische Simulationen der [[Implosion]]svorgänge. Sie wurden am Magpie-Experiment (Mega Ampere Generator for Plasma Implosion Experiments)<ref>{{Internetquelle |url=http://dorland.pp.ph.ic.ac.uk/magpie/experiments/index.html |titel=MAGPIE Experiments |hrsg=Imperial College |sprache=en |archiv-url=https://web.archive.org/web/20061014233406/http://dorland.pp.ph.ic.ac.uk/magpie/experiments/index.html |archiv-datum=2006-10-14 |zugriff=1970-01-01 |abruf-verborgen=1}}</ref> des Imperial College getestet. Die Methode revolutionierte die Forschung der [[Trägheitsfusion]] mit Z-Pinch-Anordnungen (und deren Verwendung als stärkste bekannte Röntgenquellen) bis hin zum Bau der [[Z-Maschine]] an den [[Sandia National Laboratories]] unter [[Thomas W. L. Sanford|Tom Sanford]].


2006 schlug er mit Kollegen ein Modell zur Erklärung der in der Z-Maschine erzeugten Rekordtemperaturen von 2 bis 3 Milliarden Kelvin vor - die durch die zahlreichen Instabilitäten des intensiven Magnetfelds gebildeten Wirbel werden im dichten Plasma abgebremst und geben ihre Energie an die Ionen.<ref>Welt der Physik: [http://www.weltderphysik.de/gebiet/stoffe/news/2006/hitzerekord-im-labor-warum-es-im-plasma-so-heiss-wird-und-effektiv-roentgenstrahlung-abgibt/ Hitzerekord im Labor - warum es im Plasma so heiß wird und effektiv Röntgenstrahlung abgibt], 2006.</ref><ref>Haines, LePell, Coverdale, B. Jones, C. Deeney, J. Apruzese ''Ion Viscous Heating in a Magnetohydrodynamically Unstable Z Pinch at Over 2×<math>10^9</math> Kelvin'', Phys. Rev. Letters, Band 96, 2006, S.  075003, [http://prl.aps.org/abstract/PRL/v96/i7/e075003 Abstract]</ref>
2006 schlug er mit Kollegen ein Modell zur Erklärung der in der Z-Maschine erzeugten Rekordtemperaturen von 2 bis 3 Milliarden Kelvin vor die durch die zahlreichen Instabilitäten des intensiven Magnetfelds gebildeten Wirbel werden im dichten Plasma abgebremst und geben ihre Energie an die Ionen.<ref>Welt der Physik: [http://www.weltderphysik.de/gebiet/stoffe/news/2006/hitzerekord-im-labor-warum-es-im-plasma-so-heiss-wird-und-effektiv-roentgenstrahlung-abgibt/ Hitzerekord im Labor - warum es im Plasma so heiß wird und effektiv Röntgenstrahlung abgibt], 2006.</ref><ref>Haines, LePell, Coverdale, B. Jones, C. Deeney, J. Apruzese ''Ion Viscous Heating in a Magnetohydrodynamically Unstable Z Pinch at Over 2×<math>10^9</math> Kelvin'', Phys. Rev. Letters, Band 96, 2006, S.  075003, [http://prl.aps.org/abstract/PRL/v96/i7/e075003 Abstract]</ref>


1995 wurde er Fellow der [[American Physical Society]]. 2005 erhielt er mit Tom Sanford und Walentin Smirnow den [[Hannes-Alfvén-Preis]].
1995 wurde er Fellow der [[American Physical Society]]. 2005 erhielt er mit Tom Sanford und Walentin Smirnow den [[Hannes-Alfvén-Preis]].


== Weblinks ==
== Weblinks ==
* [http://plasma.ciemat.es/documents/Alfven_2005.pdf Würdigung Alfvén-Preis 2005, pdf]
* {{Literatur |Sammelwerk=Physics Today |Band=66 |Nummer=2 |Seiten= |Datum=2013-02-05 |Titel=Obituary of Malcolm Haines (1936-2013) |Autor=Karl Krushelnick, Bucker Dangor, Pace Van Devender und Farhat Beg |DOI=10.1063/PT.4.1725}}
* {{Literatur |Online=https://www.thetimes.co.uk/article/professor-malcolm-haines-q3dj3qfj7mv |Titel=Professor Malcolm Haines |Datum=2013-03-08 |Sammelwerk=The Times |Band= |Sprache=en |Kommentar=Nachruf mit Bild; Text nur mit Registrierung zugänglich}}
* {{Literatur |Titel=Award of the 2005 Hannes Alfvén Prize of the European Physical Society to Malcolm Haines, Tom Sanford and Valentin Smirnov |Autor=Jo Lister |Sammelwerk=Plasma Physics and Controlled Fusion |Band=47 |Nummer=12B |Sprache=en |Datum=2005 |DOI=10.1088/0741-3335/47/12B/E02 |Online=https://iopscience.iop.org/article/10.1088/0741-3335/47/12B/E02/meta}}


== Einzelnachweise ==
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Aktuelle Version vom 11. Juli 2019, 13:15 Uhr

Malcolm Golby Haines (* 12. Oktober 1936 in Belfast; † 13. Januar 2013 in Cambridge, UK)[1] war ein britischer Plasmaphysiker. Er studierte am Imperial College und war ab 1960 Lecturer, ab 1967 Senior Lecturer und später Professor für Physik am Imperial College. 2002 wurde er emeritiert, war aber weiter in der Forschung aktiv.

Nachdem russische Wissenschaftler um Walentin Smirnow einen Durchbruch durch Verwendung von Stabgittern in Z-Pinch-Anordnungen in der Plasmaphysik erzielt hatten, optimierte Haines die Gitter und andere experimentelle Parameter und unternahm theoretische Simulationen der Implosionsvorgänge. Sie wurden am Magpie-Experiment (Mega Ampere Generator for Plasma Implosion Experiments)[2] des Imperial College getestet. Die Methode revolutionierte die Forschung der Trägheitsfusion mit Z-Pinch-Anordnungen (und deren Verwendung als stärkste bekannte Röntgenquellen) bis hin zum Bau der Z-Maschine an den Sandia National Laboratories unter Tom Sanford.

2006 schlug er mit Kollegen ein Modell zur Erklärung der in der Z-Maschine erzeugten Rekordtemperaturen von 2 bis 3 Milliarden Kelvin vor – die durch die zahlreichen Instabilitäten des intensiven Magnetfelds gebildeten Wirbel werden im dichten Plasma abgebremst und geben ihre Energie an die Ionen.[3][4]

1995 wurde er Fellow der American Physical Society. 2005 erhielt er mit Tom Sanford und Walentin Smirnow den Hannes-Alfvén-Preis.

Weblinks

  • Karl Krushelnick, Bucker Dangor, Pace Van Devender und Farhat Beg: Obituary of Malcolm Haines (1936-2013). In: Physics Today. Band 66, Nr. 2, 5. Februar 2013, doi:10.1063/PT.4.1725.

Einzelnachweise

  1. Geburts- und Sterbedaten gemäß Nachruf in Physics Today, siehe Weblinks.
  2. MAGPIE Experiments. Imperial College, archiviert vom Original am 14. Oktober 2006; (Lua-Fehler in Modul:Multilingual, Zeile 149: attempt to index field 'data' (a nil value)).
  3. Welt der Physik: Hitzerekord im Labor - warum es im Plasma so heiß wird und effektiv Röntgenstrahlung abgibt, 2006.
  4. Haines, LePell, Coverdale, B. Jones, C. Deeney, J. Apruzese Ion Viscous Heating in a Magnetohydrodynamically Unstable Z Pinch at Over 2×$ 10^{9} $ Kelvin, Phys. Rev. Letters, Band 96, 2006, S. 075003, Abstract