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'''Michael Alberti''' (* [[13. November]] [[1682]] in [[Nürnberg]]; † [[17. Mai]] [[1757]] in [[Halle (Saale)]]) war ein deutscher Mediziner, Physiker und Philosoph. | '''Michael Alberti''' (* [[13. November]] [[1682]] in [[Nürnberg]]; † [[17. Mai]] [[1757]] in [[Halle (Saale)]]) war ein deutscher Mediziner, Physiker und Philosoph. | ||
== Leben == | == Leben == | ||
Michael Alberti, Sohn des Pfarrers an der Nürnberger [[St. Lorenz (Nürnberg)|Lorenzkirche]] Paul Martin Alberti (1640–1705) und seiner Frau Clara, sollte wie seine Brüder anfänglich auch den Beruf des Vaters ergreifen. Daher besuchte er das [[Aegidianum|Gymnasium St. Aegidien]], das unter der Leitung des Direktors Johann Georg Fuchs stand. Dort erwarb er die Hochschulreife und bezog die [[Universität Altdorf]], wo er [[Johann Christoph Sturm]] (1635–1703) in Naturlehre und Mathematik, [[Georg Paul Rötenbeck]] (1648–1710) in Philosophie, [[Daniel Wilhelm Moller]] (1642–1712) und [[Johann Christoph Wagenseil]] (1633–1705) in Geschichte und Geographie, [[Magnus Daniel Omeis]] (1646–1708) in Rhetorik, [[Christoph Sonntag (Theologe)|Christoph Sonntag]] (1654–1717) in den orientalischen Sprachen und [[Johann Michael Lang]] (1664–1731) in der Theologie als seine Lehrer hatte. | Michael Alberti, Sohn des Pfarrers an der Nürnberger [[St. Lorenz (Nürnberg)|Lorenzkirche]] Paul Martin Alberti (1640–1705) und seiner Frau Clara, sollte wie seine Brüder anfänglich auch den Beruf des Vaters ergreifen. Daher besuchte er das [[Aegidianum|Gymnasium St. Aegidien]], das unter der Leitung des Direktors Johann Georg Fuchs stand. Dort erwarb er die Hochschulreife und bezog die [[Universität Altdorf]], wo er [[Johann Christoph Sturm]] (1635–1703) in Naturlehre und Mathematik, [[Georg Paul Rötenbeck]] (1648–1710) in Philosophie, [[Daniel Wilhelm Moller]] (1642–1712) und [[Johann Christoph Wagenseil]] (1633–1705) in Geschichte und Geographie, [[Magnus Daniel Omeis]] (1646–1708) in Rhetorik, [[Christoph Sonntag (Theologe)|Christoph Sonntag]] (1654–1717) in den orientalischen Sprachen und [[Johann Michael Lang]] (1664–1731) in der Theologie als seine Lehrer hatte. | ||
Im Anschluss begab er sich als [[Hofmeister]] an die [[Universität Jena]], besuchte die Vorlesungen von [[Georg Wolfgang Wedel]] (1645–1721), [[Rudolph Wilhelm Krause der Jüngere|Rudolph Wilhelm Krause]] (1642–1718) sowie [[Johann Philipp Slevogt]] (1649–1727) und entwickelte hier eine Leidenschaft für die Medizin. Um sich weiter entwickeln zu können, bezog er die [[Universität Halle]], wo er von [[August Hermann Francke]] an den Hofrat [[Georg Ernst Stahl]] (1659–1734) vermittelt wurde. In Halle besuchte er neben den medizinischen Vorlesungen auch die von [[Christoph Cellarius]] in den schönen Wissenschaften und [[Johann Franz Buddeus]] in Philosophie. 1704 promovierte er unter Stahl zum [[Doktor]] der Medizin und fing an, Vorlesungen abzuhalten. Sein Vater, der im Alter vorgerückt war und Hilfe bedurfte, rief ihn zurück nach Nürnberg. | Im Anschluss begab er sich als [[Hofmeister]] an die [[Universität Jena]], besuchte die Vorlesungen von [[Georg Wolfgang Wedel]] (1645–1721), [[Rudolph Wilhelm Krause der Jüngere|Rudolph Wilhelm Krause]] (1642–1718) sowie [[Johann Philipp Slevogt]] (1649–1727) und entwickelte hier eine Leidenschaft für die Medizin. Um sich weiter entwickeln zu können, bezog er die [[Universität Halle]], wo er von [[August Hermann Francke]] an den Hofrat [[Georg Ernst Stahl]] (1659–1734) vermittelt wurde. In Halle besuchte er neben den medizinischen Vorlesungen auch die von [[Christoph Cellarius]] in den schönen Wissenschaften und [[Johann Franz Buddeus]] in Philosophie. 1704 promovierte er unter Stahl zum [[Doktor]] der Medizin und fing an, Vorlesungen abzuhalten. Sein Vater, der im Alter vorgerückt war und Hilfe bedurfte, rief ihn zurück nach Nürnberg. | ||
Dort gab er mitgereisten Studenten weiter Unterricht und übte sich in der medizinischen Praxis. Bald erhielt er das Amt eines [[Arzt|Physikus]] in [[Windsheim]], das er jedoch wegen des Todes seines Vaters nicht antrat. Da er aber in Nürnberg keinen Fuß an der Altdorfer Universität fassen konnte, begab er sich zurück nach Halle, wo er medizinische und philosophische Vorlesungen abhielt. 1710 wurde er außerordentlicher [[Professor]] in Halle. 1713 wurde er in die [[Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina|Kaiserliche Akademie der Naturforscher]] (Leopoldina) unter dem Namen ''Andronicus'' aufgenommen<ref>{{Leopoldina|1581|Name=Michael Alberti|Kommentar=mit Bild|Datum=3. Februar 2016}}</ref> und 1716 ordentlicher Professor an der medizinischen Fakultät in Halle. Bald darauf erhielt er auch eine außerordentliche Professur in der Physik, außerdem wurde ihm die Aufsicht über die königlichen Freitische aufgetragen. Während seiner 42 Jahre währenden Tätigkeit als Professor in Halle war er 34 Mal Dekan der Medizinischen und 9 Mal Dekan der Philosophischen Fakultät sowie drei Mal (1726/27, im Hintersemester 1737 und 1753/54) [[Liste der Rektoren der Universität Halle (Saale)|Prorektor der Hallenser Hochschule]]. 1717 wurde er königlicher Hofrat und 1719 war er Konsistorialrat im [[Konsistorium]] des [[Herzogtum Magdeburg|Herzogtums Magdeburg]]. Alberti war darüber hinaus seit 1726 auswärtiges Mitglied der [[Königlich-Preußische Akademie der Wissenschaften|königlichen Akademie der Wissenschaften in Berlin]].<ref>{{Internetquelle| hrsg=[[Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften]]| url= | Dort gab er mitgereisten Studenten weiter Unterricht und übte sich in der medizinischen Praxis. Bald erhielt er das Amt eines [[Arzt|Physikus]] in [[Windsheim]], das er jedoch wegen des Todes seines Vaters nicht antrat. Da er aber in Nürnberg keinen Fuß an der Altdorfer Universität fassen konnte, begab er sich zurück nach Halle, wo er medizinische und philosophische Vorlesungen abhielt. 1710 wurde er außerordentlicher [[Professor]] in Halle. 1713 wurde er in die [[Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina|Kaiserliche Akademie der Naturforscher]] (Leopoldina) unter dem Namen ''Andronicus'' aufgenommen<ref>{{Leopoldina|1581|Name=Michael Alberti|Kommentar=mit Bild|Datum=3. Februar 2016}}</ref> und 1716 ordentlicher Professor an der medizinischen Fakultät in Halle. Bald darauf erhielt er auch eine außerordentliche Professur in der Physik, außerdem wurde ihm die Aufsicht über die königlichen Freitische aufgetragen. Während seiner 42 Jahre währenden Tätigkeit als Professor in Halle war er 34 Mal Dekan der Medizinischen und 9 Mal Dekan der Philosophischen Fakultät sowie drei Mal (1726/27, im Hintersemester 1737 und 1753/54) [[Liste der Rektoren der Universität Halle (Saale)|Prorektor der Hallenser Hochschule]]. 1717 wurde er königlicher Hofrat und 1719 war er Konsistorialrat im [[Konsistorium]] des [[Herzogtum Magdeburg|Herzogtums Magdeburg]]. Alberti war darüber hinaus seit 1726 auswärtiges Mitglied der [[Königlich-Preußische Akademie der Wissenschaften|königlichen Akademie der Wissenschaften in Berlin]].<ref>{{Internetquelle| hrsg=[[Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften]]| url=https://www.bbaw.de/die-akademie/akademie-historische-aspekte/mitglieder-historisch/historisches-mitglied-michael-alberti-26| titel=Mitglieder der Vorgängerakademien| titelerg=Michael Alberti | ||
| zugriff=2015-02-13}}</ref> 1729 übernahm er die Leitung des [[Botanischer Garten Halle|Botanischen Gartens in Halle]] und am 17. Oktober 1736 bekam er von der [[Universität Wittenberg]] den akademischen Grad eines [[Magister]]s der Philosophie verliehen. | | zugriff=2015-02-13}}</ref> 1729 übernahm er die Leitung des [[Botanischer Garten Halle|Botanischen Gartens in Halle]] und am 17. Oktober 1736 bekam er von der [[Universität Wittenberg]] den akademischen Grad eines [[Magister]]s der Philosophie verliehen. | ||
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== Wirken == | == Wirken == | ||
Alberti war einer der eifrigsten und bedeutendsten Anhänger Stahls. Sein ganzes Streben ging dahin, die animistische Lehre seines Meisters zu verbreiten, sie gegen alle Angriffe zu verteidigen und er ist dieser Aufgabe nicht ohne Geschick gerecht geworden. Mit einer, wenn auch seichten, philosophischen, und mit ästhetischer Bildung verband er eine umfassende medizinische Gelehrsamkeit und so hat er sich auf den verschiedensten Gebieten, so im Leben, wie in der Wissenschaft mit gleicher Mittelmäßigkeit bewegt. Außer mehreren Hunderten von akademischen Gelegenheitsschriften hat er eine Reihe von Lehrbüchern über verschiedene Zweige der Medizin und eine medizinisch-forensische Sammelschrift veröffentlicht. Auch auf dem Gebiet der Gerichtsmedizin hatte er sich zu seiner Zeit einen Namen erworben. Zudem hat er auch sich mit theologischen Themen auseinandergesetzt. | Alberti war einer der eifrigsten und bedeutendsten Anhänger Stahls. Sein ganzes Streben ging dahin, die animistische Lehre seines Meisters zu verbreiten, sie gegen alle Angriffe zu verteidigen, und er ist dieser Aufgabe nicht ohne Geschick gerecht geworden. Mit einer, wenn auch seichten, philosophischen, und mit ästhetischer Bildung verband er eine umfassende medizinische Gelehrsamkeit und so hat er sich auf den verschiedensten Gebieten, so im Leben, wie in der Wissenschaft mit gleicher Mittelmäßigkeit bewegt. Außer mehreren Hunderten von akademischen Gelegenheitsschriften hat er eine Reihe von Lehrbüchern über verschiedene Zweige der Medizin und eine medizinisch-forensische Sammelschrift veröffentlicht. Auch auf dem Gebiet der Gerichtsmedizin hatte er sich zu seiner Zeit einen Namen erworben. Zudem hat er auch sich mit theologischen Themen auseinandergesetzt. | ||
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* ''de autochiria litteratorum.'' Halle 1727 | * ''de autochiria litteratorum.'' Halle 1727 | ||
* ''de haemorrhoidibus gravidarum et puerperarum.'' Halle 1727 | * ''de haemorrhoidibus gravidarum et puerperarum.'' Halle 1727 | ||
* ''de initio mensiumfine morborum.'' Halle 1727 | * ''de initio mensiumfine morborum.'' Halle 1727 | ||
* ''de naturae lucta cum morbo et medico.'' Halle 1727 | * ''de naturae lucta cum morbo et medico.'' Halle 1727 | ||
* ''de haemorrhoidum praeservatione.'' Halle 1727 | * ''de haemorrhoidum praeservatione.'' Halle 1727 | ||
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* ''Praejudicia nonulla circa aerem.'' Halle 1737 | * ''Praejudicia nonulla circa aerem.'' Halle 1737 | ||
* ''de oscitatione.'' Halle 1737 | * ''de oscitatione.'' Halle 1737 | ||
* ''de | * ''pres. Ch. L. Hochstetter resp. de remediis morborum superstitiosis.'' Halle 1737. | ||
* ''de sulphuris antimonii aurai usu medico in aduis quibusdam praecipue lymphaticis morbis.'' Halle 1737 | * ''de sulphuris antimonii aurai usu medico in aduis quibusdam praecipue lymphaticis morbis.'' Halle 1737 | ||
* ''de solitudinis utilitate medica.'' Halle 1737 | * ''de solitudinis utilitate medica.'' Halle 1737 | ||
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* ''de hepatis obsructione.'' Halle 1738 | * ''de hepatis obsructione.'' Halle 1738 | ||
* ''de ploratu infantum sanorum sub partu.'' Halle 1738 | * ''de ploratu infantum sanorum sub partu.'' Halle 1738 | ||
* ''de singultu praecipue | * ''de singultu praecipue puerperarum.'' Halle 1738 | ||
* ''de peregrinatione medica.'' Halle 1739 | * ''de peregrinatione medica.'' Halle 1739 | ||
* ''de consensu calculi cum haemorrhoidibus externis.'' Halle 1739 | * ''de consensu calculi cum haemorrhoidibus externis.'' Halle 1739 | ||
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* ''de jure lactantium medico.'' Halle 1739 | * ''de jure lactantium medico.'' Halle 1739 | ||
* ''de arte sanandi per morbum.'' Halle 1739 | * ''de arte sanandi per morbum.'' Halle 1739 | ||
* ''de puerperio multorum morborum saepius initio opportuno.'' Halle 1739 ([ | * ''de puerperio multorum morborum saepius initio opportuno.'' Halle 1739 ([https://reader.digitale-sammlungen.de/resolve/display/bsb10655898.html Digitalisat]) | ||
* ''de false volatili urino ex parte acido vitriolico.'' Halle 1739 | * ''de false volatili urino ex parte acido vitriolico.'' Halle 1739 | ||
* ''de succini solutione ferme radicali.'' Halle 1739 | * ''de succini solutione ferme radicali.'' Halle 1739 | ||
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* Wolfram Kaiser, Arina Völker: ''Michael Alberti (1682–1757).'' Abt. Wissenschaftspublizistik der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, 1981 | * Wolfram Kaiser, Arina Völker: ''Michael Alberti (1682–1757).'' Abt. Wissenschaftspublizistik der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, 1981 | ||
* [[Johann Georg Meusel]]: ''Lexikon der vom Jahr 1750 bis 1800 verstorbenen teutschen Schriftsteller.'' Gerhard Fleischer d. J., Leipzig, 1802 ([ | * [[Johann Georg Meusel]]: ''Lexikon der vom Jahr 1750 bis 1800 verstorbenen teutschen Schriftsteller.'' Gerhard Fleischer d. J., Leipzig, 1802 ([https://books.google.de/books?id=-lw2AAAAIAAJ&printsec=titlepage&hl=de&source=gbs_summary_r&redir_esc=y#PRA1-PA43,M1 Online bei Google Buchsuche]) | ||
* Hugo Magnus: ''Alberti, Michael''. In: ''Biographisches Lexikon der hervorragenden Aerzte aller Zeiten und Völker.'' (BÄL) Urban & Schwarzenberg, Wien & Leipzig, 1884, 1. Band Aaskow–Chavasse, S. 85 | * Hugo Magnus: ''Alberti, Michael''. In: ''Biographisches Lexikon der hervorragenden Aerzte aller Zeiten und Völker.'' (BÄL) Urban & Schwarzenberg, Wien & Leipzig, 1884, 1. Band Aaskow–Chavasse, S. 85 | ||
* [[Johann Christoph von Dreyhaupt]]: ''Pagus Neletizi et Nudzici, oder ausführliche diplomatisch-historische Beschreibung des zum ehemaligen Primat und Ertz-Stifft, nunmehr aber durch den westphälischen Friedens-Schluß secularisirten Herzogthum Magdeburg gehörigen Saal-Kreyses und aller darinnen befindlichen Städte, Schlösser, Aemter, Rittergüter, adelichen Familien, Kirchen, Clöster, Pfarren und Dörffer, insonderheit der Städte Halle, Neumarckt, Glaucha, Wettin, Löbegün, Cönnern und Alsleben; aus Actis publicis und glaubwürdigen … Nachrichten mit Fleiß zusammengetragen, mit vielen ungedruckten Dacumenten bestärcket, mit Kupferstichen und Abrissen gezieret, und mit den nöthigen Registern versehen.'' Emanuel Schneider, Halle 1749/50. Bd. 2, S. 573, Pos. 5 | * [[Johann Christoph von Dreyhaupt]]: ''Pagus Neletizi et Nudzici, oder ausführliche diplomatisch-historische Beschreibung des zum ehemaligen Primat und Ertz-Stifft, nunmehr aber durch den westphälischen Friedens-Schluß secularisirten Herzogthum Magdeburg gehörigen Saal-Kreyses und aller darinnen befindlichen Städte, Schlösser, Aemter, Rittergüter, adelichen Familien, Kirchen, Clöster, Pfarren und Dörffer, insonderheit der Städte Halle, Neumarckt, Glaucha, Wettin, Löbegün, Cönnern und Alsleben; aus Actis publicis und glaubwürdigen … Nachrichten mit Fleiß zusammengetragen, mit vielen ungedruckten Dacumenten bestärcket, mit Kupferstichen und Abrissen gezieret, und mit den nöthigen Registern versehen.'' Emanuel Schneider, Halle 1749/50. Bd. 2, S. 573, Pos. 5 | ||
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Michael Alberti (* 13. November 1682 in Nürnberg; † 17. Mai 1757 in Halle (Saale)) war ein deutscher Mediziner, Physiker und Philosoph.
Michael Alberti, Sohn des Pfarrers an der Nürnberger Lorenzkirche Paul Martin Alberti (1640–1705) und seiner Frau Clara, sollte wie seine Brüder anfänglich auch den Beruf des Vaters ergreifen. Daher besuchte er das Gymnasium St. Aegidien, das unter der Leitung des Direktors Johann Georg Fuchs stand. Dort erwarb er die Hochschulreife und bezog die Universität Altdorf, wo er Johann Christoph Sturm (1635–1703) in Naturlehre und Mathematik, Georg Paul Rötenbeck (1648–1710) in Philosophie, Daniel Wilhelm Moller (1642–1712) und Johann Christoph Wagenseil (1633–1705) in Geschichte und Geographie, Magnus Daniel Omeis (1646–1708) in Rhetorik, Christoph Sonntag (1654–1717) in den orientalischen Sprachen und Johann Michael Lang (1664–1731) in der Theologie als seine Lehrer hatte.
Im Anschluss begab er sich als Hofmeister an die Universität Jena, besuchte die Vorlesungen von Georg Wolfgang Wedel (1645–1721), Rudolph Wilhelm Krause (1642–1718) sowie Johann Philipp Slevogt (1649–1727) und entwickelte hier eine Leidenschaft für die Medizin. Um sich weiter entwickeln zu können, bezog er die Universität Halle, wo er von August Hermann Francke an den Hofrat Georg Ernst Stahl (1659–1734) vermittelt wurde. In Halle besuchte er neben den medizinischen Vorlesungen auch die von Christoph Cellarius in den schönen Wissenschaften und Johann Franz Buddeus in Philosophie. 1704 promovierte er unter Stahl zum Doktor der Medizin und fing an, Vorlesungen abzuhalten. Sein Vater, der im Alter vorgerückt war und Hilfe bedurfte, rief ihn zurück nach Nürnberg.
Dort gab er mitgereisten Studenten weiter Unterricht und übte sich in der medizinischen Praxis. Bald erhielt er das Amt eines Physikus in Windsheim, das er jedoch wegen des Todes seines Vaters nicht antrat. Da er aber in Nürnberg keinen Fuß an der Altdorfer Universität fassen konnte, begab er sich zurück nach Halle, wo er medizinische und philosophische Vorlesungen abhielt. 1710 wurde er außerordentlicher Professor in Halle. 1713 wurde er in die Kaiserliche Akademie der Naturforscher (Leopoldina) unter dem Namen Andronicus aufgenommen[1] und 1716 ordentlicher Professor an der medizinischen Fakultät in Halle. Bald darauf erhielt er auch eine außerordentliche Professur in der Physik, außerdem wurde ihm die Aufsicht über die königlichen Freitische aufgetragen. Während seiner 42 Jahre währenden Tätigkeit als Professor in Halle war er 34 Mal Dekan der Medizinischen und 9 Mal Dekan der Philosophischen Fakultät sowie drei Mal (1726/27, im Hintersemester 1737 und 1753/54) Prorektor der Hallenser Hochschule. 1717 wurde er königlicher Hofrat und 1719 war er Konsistorialrat im Konsistorium des Herzogtums Magdeburg. Alberti war darüber hinaus seit 1726 auswärtiges Mitglied der königlichen Akademie der Wissenschaften in Berlin.[2] 1729 übernahm er die Leitung des Botanischen Gartens in Halle und am 17. Oktober 1736 bekam er von der Universität Wittenberg den akademischen Grad eines Magisters der Philosophie verliehen.
Alberti war seit 1705 verheiratet mit Anna Magdalena (* um 1684; † 7. November 1741 in Halle), der Tochter des Knopfmachers und Ratsherren in Halle Georg Wendt. Aus dieser Ehe sind fünf Kinder hervorgegangen, die jedoch größtenteils jung verstarben. Sein einzig überlebender Sohn Heinrich Christian Alberti (1722–1782) wurde ebenfalls außerordentlicher Professor der Medizin in Halle.
Michael Alberti wurde auf dem halleschen Stadtgottesacker bestattet, sein Grab befindet sich im Bogen 75.
Alberti war einer der eifrigsten und bedeutendsten Anhänger Stahls. Sein ganzes Streben ging dahin, die animistische Lehre seines Meisters zu verbreiten, sie gegen alle Angriffe zu verteidigen, und er ist dieser Aufgabe nicht ohne Geschick gerecht geworden. Mit einer, wenn auch seichten, philosophischen, und mit ästhetischer Bildung verband er eine umfassende medizinische Gelehrsamkeit und so hat er sich auf den verschiedensten Gebieten, so im Leben, wie in der Wissenschaft mit gleicher Mittelmäßigkeit bewegt. Außer mehreren Hunderten von akademischen Gelegenheitsschriften hat er eine Reihe von Lehrbüchern über verschiedene Zweige der Medizin und eine medizinisch-forensische Sammelschrift veröffentlicht. Auch auf dem Gebiet der Gerichtsmedizin hatte er sich zu seiner Zeit einen Namen erworben. Zudem hat er auch sich mit theologischen Themen auseinandergesetzt.
Personendaten | |
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NAME | Alberti, Michael |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Mediziner, Physiker und Philosoph |
GEBURTSDATUM | 13. November 1682 |
GEBURTSORT | Nürnberg |
STERBEDATUM | 17. Mai 1757 |
STERBEORT | Halle (Saale) |