Johannes Petrus Minckeleers: Unterschied zwischen den Versionen

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(Zeitgebunden, 1425–1797)
 
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== Leben ==
== Leben ==
Minckeleers studierte an der  [[Geschichte der Universität Löwen#Die alte Universität (1425–1797)|Universität Löwen]], an der er Professor für Naturkunde wurde. Dabei entdeckte er, dass beim Erhitzen von Steinkohle unter Ausschluss von Sauerstoff ein Gas freigesetzt wird, das leichter ist als Luft. Statt Kohle experimentierte er auch mit Holz und Torf. Dieses beschreibt er erstmals in einer Publikation 1784 (''Mémoires sur l´air inflammable tiré de differentes substances''). Das von ihm entdeckte [[Leuchtgas]] wurde anfänglich als Traggas in Gasballons eingesetzt (Motivation für die Erfindung war ein leichtes Gas für die Ballons der Brüder Montgolfier). Das brennbare Gas fand vor allem jedoch Verwendung als [[Lichtquelle]]. 1785 wurde es von Minckeleers selbst zur Beleuchtung seines Hörsaals verwendet.<ref>{{Webarchiv | url=http://www.1911encyclopedia.org/Gas | wayback=20130123083208 | text=Gas}} in der 1911 Edition of the Encyclopaedia Britannica</ref> 1789 kehrte er nach Maastricht zurück und wurde Dozent an der Écoles Centrales. 1854 wurden in Maastricht die ersten Gasleitungen verlegt, um damit die Straßenbeleuchtung zu versorgen.<ref>Willems-Fonds: [http://books.google.de/books?id=II4UAAAAQAAJ&dq=%22Minckeleers%22%201748&pg=PA70#v=onepage&q=%22Minckeleers%22&f=false Volks-almanak]</ref> Er fand auch eine Methode, Leuchtgas mit Kalk zu reinigen.
Minckeleers studierte an der  [[Geschichte der Universität Löwen#Die alte Universität (1425–1797)|Universität Löwen]], an der er Professor für Naturkunde wurde. Dabei entdeckte er, dass beim Erhitzen von Steinkohle unter Ausschluss von Sauerstoff ein Gas freigesetzt wird, das leichter ist als Luft. Statt Kohle experimentierte er auch mit Holz und Torf. Dieses beschreibt er erstmals in einer Publikation 1784 (''Mémoires sur l’air inflammable tiré de differentes substances''). Das von ihm entdeckte [[Leuchtgas]] wurde anfänglich als Traggas in Gasballons eingesetzt (Motivation für die Erfindung war ein leichtes Gas für die Ballons der Brüder Montgolfier). Das brennbare Gas fand vor allem jedoch Verwendung als [[Lichtquelle]]. 1785 wurde es von Minckeleers selbst zur Beleuchtung seines Hörsaals verwendet.<ref>{{Britannica 1911 |Lemma=Gas |Band=11 |Seite=483 |Abschnitt=Gas Manufacture – Historical}}</ref> 1789 kehrte er nach Maastricht zurück und wurde Dozent an der Écoles Centrales. 1854 wurden in Maastricht die ersten Gasleitungen verlegt, um damit die Straßenbeleuchtung zu versorgen.<ref>Willems-Fonds: [http://books.google.de/books?id=II4UAAAAQAAJ&dq=%22Minckeleers%22%201748&pg=PA70#v=onepage&q=%22Minckeleers%22&f=false Volks-almanak]</ref> Er fand auch eine Methode, Leuchtgas mit Kalk zu reinigen.


Auf dem Markt zwischen der St. Matthias-Kirche und dem Rathaus ist Minckeleers als Statue mit der „ewig brennenden Flamme“ dargestellt.<ref>Maastricht: [http://www.maastricht.nl/maastricht/show/id=347811/framenoid=39719 Symbolisch doven van de vlam van het standbeeld Minckeleers]</ref> Die Statue wurde von Bart van Hove entworfen und am 10. Juli 1904 eingeweiht. Nach einer Restaurierung im Jahre 2006 wurde die Statue in die Nähe der Boschstraße, zwanzig Meter südlich von ihrem ursprünglichen Platz, wieder aufgestellt. Auch in [[Oud-Heverlee|Heverlee]] steht eine Statue von Minckeleers in der Nähe eines Gebäudes für Angewandte Wissenschaften der [[Katholieke Universiteit Leuven]].<ref>standbeelden: [http://www.standbeelden.be/standbeeld/1226 Minckelers en Arenberg]</ref> Im Zentrum der Stadt Löwen ist eine Straße nach ihm benannt.
Auf dem Markt zwischen der St. Matthias-Kirche und dem Rathaus ist Minckeleers als Statue mit der „ewig brennenden Flamme“ dargestellt.<ref>Maastricht: [http://www.maastricht.nl/maastricht/show/id=347811/framenoid=39719 Symbolisch doven van de vlam van het standbeeld Minckeleers]</ref> Die Statue wurde von Bart van Hove entworfen und am 10. Juli 1904 eingeweiht. Nach einer Restaurierung im Jahre 2006 wurde die Statue in die Nähe der Boschstraße, zwanzig Meter südlich von ihrem ursprünglichen Platz, wieder aufgestellt. Auch in [[Oud-Heverlee|Heverlee]] steht eine Statue von Minckeleers in der Nähe eines Gebäudes für Angewandte Wissenschaften der [[Katholieke Universiteit Leuven]].<ref> {{Webarchiv |url=http://www.standbeelden.be/standbeeld/1226 |wayback=20151219211940 |text=Minckelers en Arenberg. |archiv-bot=2019-04-20 17:03:13 InternetArchiveBot}} standbeelden.be</ref> Im Zentrum der Stadt Löwen ist eine Straße nach ihm benannt.


Eine Studentenvereinigung der Fakultät für Chemieingenieurwesen der [[Technische Universität Eindhoven|Technischen Universität Eindhoven]] heißt „T.S.V Jan Pieter Minckelers“, Spitzname „Japie“.
Eine Studentenvereinigung der Fakultät für Chemieingenieurwesen der [[Technische Universität Eindhoven|Technischen Universität Eindhoven]] heißt „T.S.V Jan Pieter Minckelers“, Spitzname „Japie“.


==Literatur==
== Literatur ==
*''Jan Pieter Minckelers, auch Minckelaers'', in: Winfried Pötsch u.a. [[Lexikon bedeutender Chemiker]], Harri Deutsch 1989
* ''Jan Pieter Minckelers, auch Minckelaers''. In: Winfried Pötsch u.&nbsp;a.: ''[[Lexikon bedeutender Chemiker]]''. Harri Deutsch, 1989


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==

Aktuelle Version vom 25. April 2019, 09:51 Uhr

Minckeleersstatue mit der „ewig brennenden Flamme“, Maastricht

Johannes Petrus Minckeleers oder auch Minckelers, Minckelaers und als Vornamen Jan Pieter, (* 2. Dezember 1748 in Maastricht; † 4. Juli 1824 in Maastricht) war ein niederländischer Wissenschaftler und Erfinder. Er gilt als Entdecker des Stadt- bzw. Leuchtgases sowie als Erfinder der Gaslampe.

Leben

Minckeleers studierte an der Universität Löwen, an der er Professor für Naturkunde wurde. Dabei entdeckte er, dass beim Erhitzen von Steinkohle unter Ausschluss von Sauerstoff ein Gas freigesetzt wird, das leichter ist als Luft. Statt Kohle experimentierte er auch mit Holz und Torf. Dieses beschreibt er erstmals in einer Publikation 1784 (Mémoires sur l’air inflammable tiré de differentes substances). Das von ihm entdeckte Leuchtgas wurde anfänglich als Traggas in Gasballons eingesetzt (Motivation für die Erfindung war ein leichtes Gas für die Ballons der Brüder Montgolfier). Das brennbare Gas fand vor allem jedoch Verwendung als Lichtquelle. 1785 wurde es von Minckeleers selbst zur Beleuchtung seines Hörsaals verwendet.[1] 1789 kehrte er nach Maastricht zurück und wurde Dozent an der Écoles Centrales. 1854 wurden in Maastricht die ersten Gasleitungen verlegt, um damit die Straßenbeleuchtung zu versorgen.[2] Er fand auch eine Methode, Leuchtgas mit Kalk zu reinigen.

Auf dem Markt zwischen der St. Matthias-Kirche und dem Rathaus ist Minckeleers als Statue mit der „ewig brennenden Flamme“ dargestellt.[3] Die Statue wurde von Bart van Hove entworfen und am 10. Juli 1904 eingeweiht. Nach einer Restaurierung im Jahre 2006 wurde die Statue in die Nähe der Boschstraße, zwanzig Meter südlich von ihrem ursprünglichen Platz, wieder aufgestellt. Auch in Heverlee steht eine Statue von Minckeleers in der Nähe eines Gebäudes für Angewandte Wissenschaften der Katholieke Universiteit Leuven.[4] Im Zentrum der Stadt Löwen ist eine Straße nach ihm benannt.

Eine Studentenvereinigung der Fakultät für Chemieingenieurwesen der Technischen Universität Eindhoven heißt „T.S.V Jan Pieter Minckelers“, Spitzname „Japie“.

Literatur

  • Jan Pieter Minckelers, auch Minckelaers. In: Winfried Pötsch u. a.: Lexikon bedeutender Chemiker. Harri Deutsch, 1989

Einzelnachweise

  1. Johannes Petrus Minckeleers. In: Encyclopædia Britannica. 11. Auflage. London 1910–1911, Band {{{1}}}, S. {{{2}}}.
  2. Willems-Fonds: Volks-almanak
  3. Maastricht: Symbolisch doven van de vlam van het standbeeld Minckeleers
  4. Minckelers en Arenberg. (Memento des Originals vom 19. Dezember 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.standbeelden.be standbeelden.be