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Antoine César Becquerel wurde am 8. März 1788 in Châtillon-sur-Loing (heute [[Châtillon-Coligny]] im [[Département Loiret]]) geboren. Er besuchte die [[École Polytechnique|Polytechnische Schule]] in Paris | Antoine César Becquerel wurde am 8. März 1788 in Châtillon-sur-Loing (heute [[Châtillon-Coligny]] im [[Département Loiret]]) geboren. Er besuchte die [[École Polytechnique|Polytechnische Schule]] in Paris und wurde am [[Lycée Henri IV]] u. a. unter [[Augustin-Louis Cauchy]] ausgebildet. 1808 kam er zum Militär und war bis 1815 als Ingenieursoffizier tätig. Unter anderem diente er unter General [[Louis Gabriel Suchet|Suchet]] in Spanien. Er verließ die Armee als Bataillonschef. Ab 1837 lehrte er am [[Muséum national d’histoire naturelle]] in Paris. Seit 1835 war er korrespondierendes Mitglied der [[Königlich-Preußische Akademie der Wissenschaften|Preußischen Akademie der Wissenschaften]].<ref>{{Internetquelle| hrsg=[[Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften]]| url=http://www.bbaw.de/die-akademie/akademiegeschichte/mitglieder-historisch/alphabetische-sortierung?altmitglied_id=148&letter=B| titel=Mitglieder der Vorgängerakademien| titelerg=Antoine-César Becquerel| zugriff=2015-02-19}}</ref> 1837 wurde er zum auswärtigen Mitglied („Foreign Member“) der [[Royal Society]] gewählt.<ref>{{RoyalSocietyUKArchiv|Code=NA6325|AuthorizedFormsOfName=Becquerel, Antoine Cesar (1788 - 1878)}}</ref> | ||
1839 wurde er Präsident der Académie des sciences. Er starb am 18. Januar 1878 in Paris. | 1839 wurde er Präsident der Académie des sciences. Er starb am 18. Januar 1878 in Paris. | ||
== Werk == | == Werk == | ||
Er beschäftigte sich mit der [[Elektrochemie]] und dem [[Magnetismus]], dabei verfolgte er (entgegen [[Alessandro Volta|Voltas]] Kontakttheorie) die Vorstellung, dass die Elektrizitätserzeugung in den galvanischen Elementen durch chemische Vorgänge zustande kommt. Becquerel untersuchte die elektrolytische Leitfähigkeit und die galvanische Stromerzeugung. 1819 entdeckte er die [[Piezoelektrizität]]. Schon vor [[Michael Faraday]] erkannte er 1827 die diamagnetische Abstoßung von [[Bismut]] und [[Antimon]]. 1829 konstruierte er das erste konstante Gleichstrom-Element | Er beschäftigte sich mit der [[Elektrochemie]] und dem [[Magnetismus]], dabei verfolgte er (entgegen [[Alessandro Volta|Voltas]] Kontakttheorie) die Vorstellung, dass die Elektrizitätserzeugung in den galvanischen Elementen durch chemische Vorgänge zustande kommt. Becquerel untersuchte die elektrolytische Leitfähigkeit und die galvanische Stromerzeugung. 1819 entdeckte er die [[Piezoelektrizität]]. Schon vor [[Michael Faraday]] erkannte er 1827 die diamagnetische Abstoßung von [[Bismut]] und [[Antimon]]. 1829 konstruierte er das erste konstante Gleichstrom-Element – einen Vorläufer des [[Daniell-Element]]s. | ||
Die [[Messgenauigkeit]] des [[Elektrischer Widerstand|elektrischen Widerstands]] verbesserte er durch Konstruktion eines [[Differentialgalvanometer]]s (1826), in dem die Magnetnadel von zwei Drähten gleicher Dicke, deren jeder eine gleiche Anzahl von Windungen hat, umgeben ist. Dieser Apparat gab 1854 Veranlassung zur Erfindung des Differentialgegensprechens von Siemens und [[Carl Ludwig Frischen]]. Seine Untersuchungen zur [[Thermoelektrizität]] führten ihn zur Erfindung des elektrischen [[Thermometer]]s. | Die [[Messgenauigkeit]] des [[Elektrischer Widerstand|elektrischen Widerstands]] verbesserte er durch Konstruktion eines [[Differentialgalvanometer]]s (1826), in dem die Magnetnadel von zwei Drähten gleicher Dicke, deren jeder eine gleiche Anzahl von Windungen hat, umgeben ist. Dieser Apparat gab 1854 Veranlassung zur Erfindung des Differentialgegensprechens von Siemens und [[Carl Ludwig Frischen]]. Seine Untersuchungen zur [[Thermoelektrizität]] führten ihn zur Erfindung des elektrischen [[Thermometer]]s. | ||
Seine Söhne [[Louis Alfred Becquerel|Louis Alfred]] und [[Alexandre Edmond Becquerel|Alexandre Edmond]], sein Enkel [[Antoine Henri Becquerel|(Antoine) Henri]] und sein Urenkel [[Jean Becquerel|Jean]] waren ebenfalls bedeutende Physiker; Antoine Henri entdeckte u. a. die [[Radioaktivität]] und erhielt dafür 1903 den [[Nobelpreis]]. | Seine Söhne [[Louis Alfred Becquerel|Louis Alfred]] und [[Alexandre Edmond Becquerel|Alexandre Edmond]], sein Enkel [[Antoine Henri Becquerel|(Antoine) Henri]] und sein Urenkel [[Jean Becquerel|Jean]] waren ebenfalls bedeutende Physiker; Antoine Henri entdeckte u. a. die [[Radioaktivität]] und erhielt dafür 1903 den [[Nobelpreis]]. | ||
Er ist einer von [[Liste der 72 Namen auf dem Eiffelturm|72 Wissenschaftlern]], die auf dem [[Eiffelturm]] verewigt wurden. | Er ist einer von [[Liste der 72 Namen auf dem Eiffelturm|72 Wissenschaftlern]], die auf dem [[Eiffelturm]] verewigt wurden. | ||
==Schriften== | |||
== Ehrungen == | |||
Nach ihm ist die Pflanzengattung ''[[Becquerelia]]'' {{Person|Brongn.}} aus der Familie der [[Sauergrasgewächse]] (Cyperaceae) benannt.<ref name="Burkhardt_2018" /> | |||
== Schriften == | |||
* ''Traité expérimental de l'électricité et du magnétisme, et de leurs rapports avec les phénomènes naturels'', 7 Bände und Atlas, Paris, Didot, 1834–1840 | * ''Traité expérimental de l'électricité et du magnétisme, et de leurs rapports avec les phénomènes naturels'', 7 Bände und Atlas, Paris, Didot, 1834–1840 | ||
* ''Eléments d'électrochimie appliquée aux sciences naturelles et aux arts'', Paris, Didot, 1843; auf deutsch: 3. Ausg., Erfurt, 1857 | * ''Eléments d'électrochimie appliquée aux sciences naturelles et aux arts'', Paris, Didot, 1843; auf deutsch: 3. Ausg., Erfurt, 1857 | ||
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== Literatur == | == Literatur == | ||
* ''Éloge biographique de Antoine César Becquerel'', Barral, Paris, 1879 | * ''Éloge biographique de Antoine César Becquerel'', Barral, Paris, 1879 | ||
* Encyclopædia Britannica von 1911, 11. Auflage. Bd 3. London 1910–1911, S. 612: ''[http://www.gutenberg.org/files/34405/34405-h/34405-h.htm#ar250 Familie Becquerel]''. Archiviert in: [[Project Gutenberg]]. | * Encyclopædia Britannica von 1911, 11. Auflage. Bd. 3. London 1910–1911, S. 612: ''[http://www.gutenberg.org/files/34405/34405-h/34405-h.htm#ar250 Familie Becquerel]''. Archiviert in: [[Project Gutenberg]]. | ||
* {{DictSciBiogr |Autor=David M. Knight |Lemma=Becquerel, Antoine-César |Band=1 |Seiten=557–558}} | |||
== Einzelnachweise == | == Einzelnachweise == | ||
<references /> | <references> | ||
<ref name="Burkhardt_2018">Lotte Burkhardt: ''Verzeichnis eponymischer Pflanzennamen – Erweiterte Edition.'' Teil I und II. [[Botanischer Garten und Botanisches Museum Berlin-Dahlem|Botanic Garden and Botanical Museum Berlin]], [[Freie Universität Berlin]], Berlin 2018, ISBN 978-3-946292-26-5 [[doi:10.3372/epolist2018]].</ref> | |||
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{{Personendaten | {{Personendaten |
Antoine César Becquerel (* 8. März 1788 in Châtillon-sur-Loing dem heutigen Châtillon-Coligny; † 18. Januar 1878 in Paris) war ein französischer Physiker.
Antoine César Becquerel wurde am 8. März 1788 in Châtillon-sur-Loing (heute Châtillon-Coligny im Département Loiret) geboren. Er besuchte die Polytechnische Schule in Paris und wurde am Lycée Henri IV u. a. unter Augustin-Louis Cauchy ausgebildet. 1808 kam er zum Militär und war bis 1815 als Ingenieursoffizier tätig. Unter anderem diente er unter General Suchet in Spanien. Er verließ die Armee als Bataillonschef. Ab 1837 lehrte er am Muséum national d’histoire naturelle in Paris. Seit 1835 war er korrespondierendes Mitglied der Preußischen Akademie der Wissenschaften.[1] 1837 wurde er zum auswärtigen Mitglied („Foreign Member“) der Royal Society gewählt.[2] 1839 wurde er Präsident der Académie des sciences. Er starb am 18. Januar 1878 in Paris.
Er beschäftigte sich mit der Elektrochemie und dem Magnetismus, dabei verfolgte er (entgegen Voltas Kontakttheorie) die Vorstellung, dass die Elektrizitätserzeugung in den galvanischen Elementen durch chemische Vorgänge zustande kommt. Becquerel untersuchte die elektrolytische Leitfähigkeit und die galvanische Stromerzeugung. 1819 entdeckte er die Piezoelektrizität. Schon vor Michael Faraday erkannte er 1827 die diamagnetische Abstoßung von Bismut und Antimon. 1829 konstruierte er das erste konstante Gleichstrom-Element – einen Vorläufer des Daniell-Elements.
Die Messgenauigkeit des elektrischen Widerstands verbesserte er durch Konstruktion eines Differentialgalvanometers (1826), in dem die Magnetnadel von zwei Drähten gleicher Dicke, deren jeder eine gleiche Anzahl von Windungen hat, umgeben ist. Dieser Apparat gab 1854 Veranlassung zur Erfindung des Differentialgegensprechens von Siemens und Carl Ludwig Frischen. Seine Untersuchungen zur Thermoelektrizität führten ihn zur Erfindung des elektrischen Thermometers.
Seine Söhne Louis Alfred und Alexandre Edmond, sein Enkel (Antoine) Henri und sein Urenkel Jean waren ebenfalls bedeutende Physiker; Antoine Henri entdeckte u. a. die Radioaktivität und erhielt dafür 1903 den Nobelpreis.
Er ist einer von 72 Wissenschaftlern, die auf dem Eiffelturm verewigt wurden.
Nach ihm ist die Pflanzengattung Becquerelia Brongn. aus der Familie der Sauergrasgewächse (Cyperaceae) benannt.[3]
Zusammen mit seinem Sohn Alexandre Edmond Becquerel veröffentlichte er:
Personendaten | |
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NAME | Becquerel, Antoine César |
KURZBESCHREIBUNG | französischer Physiker |
GEBURTSDATUM | 8. März 1788 |
GEBURTSORT | Châtillon-sur-Loing |
STERBEDATUM | 18. Januar 1878 |
STERBEORT | Paris |