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'''Franz Emil Melde''' (* [[11. März]] [[1832]] in [[Großenlüder]] bei Fulda; † [[17. März]] [[1901]] in [[Marburg]]<ref>siehe {{HStAM|915|5690|122}}</ref>) war ein deutscher Physiker und Professor an der [[Philipps-Universität Marburg]]. Melde war | '''Franz Emil Melde''' (* [[11. März]] [[1832]] in [[Großenlüder]] bei Fulda; † [[17. März]] [[1901]] in [[Marburg]]<ref>siehe {{HStAM|915|5690|122}}</ref>) war ein deutscher Physiker und Professor an der [[Philipps-Universität Marburg|Universität Marburg]]. | ||
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Melde war an der Universität Marburg ab 1864 der Nachfolger von [[Christian Ludwig Gerling (Mathematiker)|Christian Ludwig Gerling]]. In seiner Zeit erlebte die Universität nach ihrer Zugehörigkeit zu Preußen einen großen Aufschwung. Er baute das physikalische Praktikum aus und beschäftigte sich mit Strömungslehre, Meteorologie und Akustik. Melde war praktizierender Musiker und untersuchte die [[Chladnische Klangfigur|Chladnischen Klangfiguren]] von Musikinstrumenten, maß Töne sehr hoher Frequenz und entdeckte bei seiner Arbeit an schwingenden Saiten das Prinzip des [[Parametrischer Verstärker|parametrischen Verstärkers]] (ein Verstärker, bei dem das Eingangssignal eine Komponente (Parameter) des schwingenden Systems periodisch verändert). Dazu koppelte er eine Stimmgabel an eine schwingende Saite, die mit der doppelten Resonanzfrequenz der Saite oszillierte<ref>Melde "Über Erregung stehender Wellen eines fadenförmigen Körpers". In: ''Poggendorffs Annalen der Physik und Chemie'' Serie 2, Bd. 109, 1859, S. 193–215.</ref>. Für seine Messapparate erhielt er u. a. eine Silbermedaille auf der [[World’s Columbian Exposition|Weltausstellung in Chicago 1893]]. | |||
Er wurde vor allem durch ein Experiment zur Demonstration [[Stehende Welle|stehender Wellen]] bekannt, das zu seinen Ehren nach ihm benannt wurde. Dieses Experiment ermöglicht die Bestimmung des Musters einer stehenden Welle sowie die Messung der Geschwindigkeit einer [[Transversalwelle]] auf einem Faden und liefert Erkenntnisse zur [[Interferenz (Physik)|Interferenz]] mechanischer Wellen. | Er wurde vor allem durch ein Experiment zur Demonstration [[Stehende Welle|stehender Wellen]] bekannt, das zu seinen Ehren nach ihm benannt wurde. Dieses Experiment ermöglicht die Bestimmung des Musters einer stehenden Welle sowie die Messung der Geschwindigkeit einer [[Transversalwelle]] auf einem Faden und liefert Erkenntnisse zur [[Interferenz (Physik)|Interferenz]] mechanischer Wellen. | ||
Im Jahr 1885 wurde er zum Mitglied der [[Leopoldina]] gewählt. | Im Jahr 1885 wurde er zum Mitglied der [[Leopoldina]] gewählt. | ||
== Veröffentlichungen (Auswahl) == | |||
* ''Die Lehre von den Schwingungscurven nach fremden und eigenen Untersuchungen.'' Barth, Leipzig 1864 ([https://fedora.phaidra.univie.ac.at/fedora/objects/o:23396/methods/bdef:Book/view Digitalisat Textband], [https://fedora.phaidra.univie.ac.at/fedora/objects/o:23643/methods/bdef:Book/view Atlas]). | |||
* ''Akustik''. Brockhaus, Leipzig 1883. | |||
== Literatur == | == Literatur == | ||
* | * Theodor Birt: ''Marburger Licht- und Schattenbilder''. Marburg 1927, S. ?. | ||
* Carl Graepler: ''Imagines Professorum Academiae Marburgensis. Katalog von Bildnissen Marburger Hochschullehrer aus fünf Jahrhunderten.'' Marburg 1977, S. ?. | |||
* | * Poggendorff: ''Biographisch literarisches Handwörterbuch der exakten Naturwissenschaften''. Bd. 7 a, Supplement, S. ?. | ||
* Poggendorff: ''Biographisch literarisches Handwörterbuch der exakten Naturwissenschaften''. Bd. 7 a, Supplement | |||
* {{NDB|17|13|14|Melde, Franz|Bernd Heinzmann|116872926}} | * {{NDB|17|13|14|Melde, Franz|Bernd Heinzmann|116872926}} | ||
== Weblinks == | == Weblinks == | ||
* [https://www.uni-marburg.de/fb13/portraet/tradition/geschichte_2001_deutsch.pdf Geschichte der Physik an der Universität Marburg, | * [https://professorenkatalog.online.uni-marburg.de/de/pkat/gsrec/details?current=1&q=melde Marburger Professorenkatalog] | ||
* [https://www.uni-marburg.de/fb13/portraet/tradition/geschichte_2001_deutsch.pdf Geschichte der Physik an der Universität Marburg, PDF-Datei] | |||
== | == Anmerkungen == | ||
<references /> | <references /> | ||
Franz Emil Melde (* 11. März 1832 in Großenlüder bei Fulda; † 17. März 1901 in Marburg[1]) war ein deutscher Physiker und Professor an der Universität Marburg.
Melde war an der Universität Marburg ab 1864 der Nachfolger von Christian Ludwig Gerling. In seiner Zeit erlebte die Universität nach ihrer Zugehörigkeit zu Preußen einen großen Aufschwung. Er baute das physikalische Praktikum aus und beschäftigte sich mit Strömungslehre, Meteorologie und Akustik. Melde war praktizierender Musiker und untersuchte die Chladnischen Klangfiguren von Musikinstrumenten, maß Töne sehr hoher Frequenz und entdeckte bei seiner Arbeit an schwingenden Saiten das Prinzip des parametrischen Verstärkers (ein Verstärker, bei dem das Eingangssignal eine Komponente (Parameter) des schwingenden Systems periodisch verändert). Dazu koppelte er eine Stimmgabel an eine schwingende Saite, die mit der doppelten Resonanzfrequenz der Saite oszillierte[2]. Für seine Messapparate erhielt er u. a. eine Silbermedaille auf der Weltausstellung in Chicago 1893.
Er wurde vor allem durch ein Experiment zur Demonstration stehender Wellen bekannt, das zu seinen Ehren nach ihm benannt wurde. Dieses Experiment ermöglicht die Bestimmung des Musters einer stehenden Welle sowie die Messung der Geschwindigkeit einer Transversalwelle auf einem Faden und liefert Erkenntnisse zur Interferenz mechanischer Wellen.
Im Jahr 1885 wurde er zum Mitglied der Leopoldina gewählt.
Personendaten | |
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NAME | Melde, Franz |
ALTERNATIVNAMEN | Melde, Franz Emil |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Physiker |
GEBURTSDATUM | 11. März 1832 |
GEBURTSORT | Großenlüder, Fulda |
STERBEDATUM | 17. März 1901 |
STERBEORT | Marburg |