Fritz Haber

Fritz Haber

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Fritz Haber, 1918

Fritz Jakob Haber, auch Fritz Jacob Haber (* 9. Dezember 1868 in Breslau; † 29. Januar 1934 in Basel) war ein deutscher Chemiker und Nobelpreisträger für Chemie. Er leitete als Gründungsdirektor 22 Jahre lang das Kaiser-Wilhelm-Institut für Physikalische Chemie und Elektrochemie in Berlin, das heute nach ihm benannt ist. Sein wissenschaftliches Werk umfasst Beiträge zur Thermochemie, der Organischen Chemie, der Elektrochemie und der Technischen Chemie. Zusammen mit Max Born entwickelte Haber den Born-Haber-Kreisprozess zur quantitativen Ermittlung der Gitterenergie in Kristallen.

Zusammen mit Carl Bosch entwickelte er das Haber-Bosch-Verfahren zur katalytischen Synthese von Ammoniak aus den Elementen Stickstoff und Wasserstoff. Dies ermöglicht die Massenproduktion von Stickstoffdünger und sichert so die Ernährung eines großen Teils der heutigen Weltbevölkerung. Er erhielt hierfür den Nobelpreis für Chemie des Jahres 1918.

Habers Versuche mit Phosgen und Chlorgas kurz nach dem Beginn des Ersten Weltkriegs machten ihn zum „Vater des Gaskriegs“. Unter seiner Leitung wurden die deutschen Gastruppen formiert und später erstmals Giftgas als Massenvernichtungswaffe eingesetzt. Später erforschte er die Möglichkeiten zur Gewinnung von Gold aus Meerwasser, um die deutschen Reparationszahlungen nach dem Ersten Weltkrieg zu finanzieren.

Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten emigrierte Fritz Haber wegen antisemitischer Repressalien und aufgrund der allgemeinen politischen Verhältnisse in Deutschland 1933 nach England. Wenige Monate später starb er in einem Hotel in Basel in der Schweiz.

Leben

Vor dem Ersten Weltkrieg

Fritz Haber im Alter von 23 Jahren
Clara Immerwahr im Alter von 20 Jahren
Einweihung des Kaiser-Wilhelm-Instituts für physikalische Chemie und Elektrochemie in Berlin

Fritz Haber wurde als Sohn des jüdischen Ehepaares Paula (1844–1868) und Siegfried Haber (1841–1920) in Breslau geboren.[1] Sein Vater führte ein Handelsgeschäft für Stoffe, Farben, Lacke und Drogen. Er war einer der größten Importeure von natürlichem Indigo in Deutschland,[2] und Fritz Haber selbst veröffentlichte später über die Indigoreaktion.[3] Bei seiner Geburt traten schwere Komplikationen auf, und seine Mutter, eine entfernte Verwandte des Vaters, starb drei Wochen später. Fritz wurde von der zweiten Frau Siegfried Habers, seiner Stiefmutter Hedwig Hamburger (1857–1912), zusammen mit den drei Halbschwestern Else, Helene und Frieda „liebevoll“ erzogen. Der Gegensatz der Temperamente von Vater, „gänzlich phantasieloser Geschäftsmann“, und Sohn „von sprudelndem unbekümmerten Temperament“, führte im späteren Leben zu nie überbrückten Spannungen zwischen beiden.[4] In seiner Jugend hatte er ein Faible für das Theater und später für alles Theatralische, er schrieb Verse und las zur Entspannung Krimis.[5] Sein Zugang zur Literatur war der eines Intellektuellen, so plante er einmal mit seinem Freund Willstätter eine Ferienreise, die auf Bibelzitaten beruhte.

Haber besuchte erst das humanistische Johannesgymnasium Breslau und bis zum Abitur das Gymnasium St. Elisabeth altsprachlicher und mathematischer Ausrichtung, Chemie als eigenständiges Fach war nicht vorgesehen. Nach einer kaufmännischen Lehre studierte Fritz Haber ab 1886 zunächst ein Semester lang Chemie an der Berliner Friedrich-Wilhelms-Universität, wo er bspw. Vorlesungen von August Wilhelm von Hofmann besuchte. Hier wurde er beim Akademisch-naturwissenschaftlichen Verein aktiv. Bereits nach einem Semester wechselte Haber an die Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, zu Robert Wilhelm Bunsen.[6] Er schloss sich einer Studentenverbindung an, dem Naturwissenschaftlichen Verein Studierender, der nach dem Ersten Weltkrieg mit der schwarzen schlagenden Verbindung Karlsruhensia Heidelberg im Miltenberger Ring fusionierte.[7]

1888/1889 unterbrach Haber sein Studium und absolvierte in Breslau seinen Militärdienst als Einjährig-Freiwilliger, beim Feldartillerie-Regiment von Peucker (1. Schlesisches) Nr. 6. Gemäß der Beförderungsstatuten für Offiziersanwärter der Reserve erreichte er nach einigen Monaten den Dienstgrad eines Vizewachtmeisters. Die nun anstehende Beförderung zum Leutnant der Reserve scheiterte jedoch an seinem jüdischen Glauben. Obwohl ihn sein Kommandeur dem Offizierskorps des Regiments zur Wahl vorgeschlagen hatte, verweigerten ihm die Offiziere die Kooptation, weil Haber den geforderten Übertritt zum Christentum ablehnte.[8] Damit erging es Haber ähnlich wie vielen anderen jüdischen Zeitgenossen. Zwei Jahre nach Haber sollte bspw. auch Walther Rathenau, der später Habers Arbeiten zur Salpeter- und Munitionsherstellung noch loben sollte, aus religiösen Gründen die Beförderung zum Offizier verweigert werden.[9][10][11]

Im Unterschied zu Rathenau konvertierte Haber einige Zeit später, im November 1892, zum Protestantismus. Die Gründe dafür sind unbekannt. Möglicherweise wollte er mit diesem Schritt weiteren Diskriminierungen in seinem Berufsleben vorbeugen.[12] Aufgrund des herrschenden Antisemitismus blieb ungetauften Juden bis zum Ende des Deutschen Kaiserreichs in der Regel eine Karriere im höheren Staatsdienst, in der Justiz oder an den Universitäten verschlossen.[13] Der mit Haber erst Jahre nach dessen Taufe bekannt gewordene Mediziner Rudolf Stern behauptet dagegen privat-religiöse Motive. Die Konversion sei zu einem Zeitpunkt erfolgt, als Haber noch keine akademische Karriere angestrebt habe, sondern in das Familiengeschäft habe einsteigen wollen.[14][15] Haber stand möglicherweise auch unter dem Eindruck der Zurückweisung der antisemitischen Einstellung Heinrich von Treitschkes im nachhallenden Berliner Antisemitismusstreit durch den prominenten Historiker Theodor Mommsen (1880). Er widmete sich auch leidenschaftlich dem Studium der griechischen Philosophie und speziell Platons.[14]

Nach seinem Ausscheiden aus dem Militär setzte Haber sein Studium fort. Im Oktober 1889 wechselte er erneut nach Berlin, diesmal an die junge TH Charlottenburg-Berlin.[16] Er wechselte in den Arbeitskreis Carl Liebermanns, wo er seine Dissertation in Organischer Chemie zum Thema Ueber einige Derivate des Piperonals anfertigte und im Jahr 1891 promoviert wurde.[17][18] Er setzte seine Studien zunächst an der ETH Zürich im Arbeitskreis von Georg Lunge, einem Freund der Familie Haber, und in Jena bei Ludwig Knorr fort. Seine Versuche, als Assistent im Arbeitskreis von Wilhelm Ostwald aufgenommen zu werden, scheiterten jedoch.[19]

Nach kurzen Tätigkeiten in der chemischen Industrie und an Hochschulen trat Haber im Jahr 1894 eine Assistentenstelle am Institut für Physikalische Chemie der Technischen Hochschule Karlsruhe an und habilitierte sich dort im Jahr 1896. Zwei Jahre später veröffentlichte er das Lehrbuch Grundriß der praktischen Elektrochemie und wurde im Jahr 1898 in Karlsruhe zum außerordentlichen Professor für Technische Chemie ernannt.

Haber heiratete 1901 Clara Immerwahr, die erste in Deutschland promovierte Chemikerin, die er bereits während seiner Abiturzeit kennengelernt hatte.[20] Aus der Ehe ging im folgenden Jahr der Sohn Hermann Haber (1902–1946) hervor, der ebenfalls Chemiker wurde.[14]

Ab dem Jahr 1904 befasste Haber sich mit der katalytischen Bildung von Ammoniak, was schließlich zur Entwicklung des Haber-Bosch-Verfahrens führte.[21] Für diese Erfindung wurde Haber im Jahr 1919 nachträglich der Nobelpreis für Chemie des Jahres 1918 zugesprochen. Die im November 1919 bekannt gegebene Preisverleihung stieß vor allem in Frankreich und Belgien auf Kritik, deren Presse die Ehrung des „Erfinders des Gaskrieges“ für skandalös hielt. In Schweden wurde hervorgehoben, dass Habers preisgekrönte Entdeckung der Ammoniaksynthese dazu geführt habe, dass Deutschland den Krieg so lange habe führen können. Wissenschaftler der alliierten und assoziierten Staaten erinnerten an Habers Unterzeichnung des Manifests der 93 im Jahr 1914. Bei der Kandidatenkür des Nobelpreiskomitees spielten solche Überlegungen allerdings keine Rolle. Dieser Prozess erfolgte nach eigenen Regeln, und Haber war schon seit 1912 jedes Jahr nominiert worden.[22] Carl Bosch erhielt den Chemie-Nobelpreis 1931.

Im Jahr 1905 erschien sein Lehrbuch Thermodynamik technischer Gasreaktionen, das die Grundlagen für die späteren thermochemischen Arbeiten enthielt. Im Jahr 1906 erhielt er als Nachfolger von Max Le Blanc den Ruf auf den Lehrstuhl für Physikalische und Elektrochemie in Karlsruhe. 1911 wurde Haber zum Gründungsdirektor des Kaiser-Wilhelm-Instituts für physikalische Chemie und Elektrochemie in Berlin-Dahlem und zum ordentlichen Honorarprofessor für Physikalische Chemie an der Universität Berlin berufen. Das Institut erlangte unter Habers Leitung einen internationalen Ruf auf vielen Gebieten der Naturwissenschaft, an dem bedeutende Forschungsergebnisse wie zum Beispiel die Entdeckung und die Reindarstellung von para-Wasserstoff durch Karl Friedrich Bonhoeffer und Paul Harteck erzielt wurden.[23] Dieses Institut ist heute als Fritz-Haber-Institut der Max-Planck-Gesellschaft nach ihm benannt. In den Jahren 1914 bis 1915 war Haber auch Vorsitzender der Deutschen Physikalischen Gesellschaft, in die er 1909 aufgenommen worden war.[24]

Planer des Gaskrieges im Ersten Weltkrieg

Haber meldete sich bei Kriegsausbruch 1914 freiwillig und war als wissenschaftlicher Berater im Kriegsministerium mit Forschungen zur Einsparung beziehungsweise Herstellung von Explosivstoffen sowie der Entwicklung neuer Produktionsverfahren zur Synthese von Ersatzstoffen kriegswichtiger Rohstoffe befasst, den sogenannten „Kriegschemikalien“ wie Salpeter, dessen Einfuhr aus Chile durch die englische Seeblockade zum Stillstand gekommen war.[25][26]

Habers Forschungen ermöglichten den Einsatz der Giftgase Chlor und Phosgen als Kriegswaffen im Ersten Weltkrieg. War es ursprünglich um die Entwicklung eines Reizgases gegangen, das Nebenwirkung eines sonst voll funktionsfähigen Sprenggeschosses sein sollte, hatte der Chef des Generalstabes, Erich von Falkenhayn, im Dezember 1914 die Chemiker angewiesen, einen Stoff zu finden, der Menschen dauerhaft kampfunfähig machen würde. Haber wies die Oberste Heeresleitung auf Chlor hin, das aus Stahlflaschen auf den Feind abgeblasen werden sollte.[27] Er maß offenbar der Gaswaffe einen taktischen Wert bei, die Bewegung in den Stellungskrieg bringen, den Krieg verkürzen und damit Menschenleben retten sollte.[28] Gift als Kriegswaffe war jedoch seit 1899 durch die Haager Landkriegsordnung verboten, die das Deutsche Reich 1910 ratifiziert hatte.[29] Nach seinem Plan und unter seiner Aufsicht wurde Anfang 1915 eine Spezialtruppe für den Gaskampf gebildet, aus der im Frühjahr die Pionierregimenter Nr. 35 und 36 hervorgingen. In den Gastruppen dienten unter anderem James Franck, Otto Hahn, Gustav Hertz, Wilhelm Westphal, Erwin Madelung und Hans Geiger.[30]

Ab Februar 1915 überwachte Haber persönlich an vorderster Front die Vorbereitungen für den ersten deutschen Gasangriff bei Ypern. Er bestimmte selbst die Stellen, wo die Gasflaschen vergraben werden sollten. Am 22. April 1915 gegen 18 Uhr erfolgte der Angriff zum Auftakt der Zweiten Flandernschlacht. Insgesamt wurden 150 Tonnen Chlorgas nach dem sogenannten Haberschen Blasverfahren eingesetzt.[31] Haber wurde offenbar wenige Tage später zum Hauptmann (ohne Bezüge) befördert, als sich die OHL für den Ausbau der Gaswaffe entschied und Haber damit betraute. Als bisheriger Artillerie-Vizewachtmeister d. L. übersprang Haber damit gleich mehrere Dienstgrade des preußisch-deutschen Heeres und wechselte zudem die Waffengattung, indem er sofort in das am 27. April aufgestellte Pionier-Regiment Nr. 35 eingereiht wurde.[32][33] Der Historikerin Margit Szöllösi-Janze zufolge erhielt die chemische Kriegführung mit Habers Engagement eine neue Qualität. „Mit dem ersten deutschen Chlorgasangriff […] eröffnete Haber […] ohne Zweifel die Geschichte der modernen C-Waffen. Gas wurde zum ersten Massenvernichtungsmittel der Weltgeschichte“.[34]

Als Haber im Verlauf des Ersten Weltkriegs als Abteilungsleiter der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft die wissenschaftliche Verantwortung für das gesamte Kampfgaswesen übernahm, missbilligte seine Frau Clara Immerwahr in aller Öffentlichkeit seine Unternehmungen als „Perversion der Wissenschaft“. Am 2. Mai, also wenige Tage nach dem ersten Giftgaseinsatz, erschoss sich seine Frau mit der Dienstwaffe Habers am Morgen nach der Siegesfeier im Garten des gemeinsamen Hauses. Gerit von Leitner vermutet als Motiv einen Protest gegen den Giftgaseinsatz unter Leitung ihres Mannes.[35] Margit Szöllösi-Janze kritisiert Leitners Quellenbasis als dünn und ihren Zugriff als selektiv.[36] Bretislav Friedrich und Dieter Hoffmann argumentieren, dass Fritz Habers Liebeleien, der Tod naher Freunde Immerwahrs, die Schrecken des Gaskrieges und ihr eigenes unerfülltes Leben ihren Entschluss zum Suizid herbeigeführt hätten.[37]

Nach dem Ersten Weltkrieg wurde Haber aufgrund des Verstoßes gegen die Haager Landkriegsordnung von den Alliierten zeitweilig als Kriegsverbrecher gesucht und floh vorübergehend in die Schweiz. Er argumentierte nach Kriegsende, der chemische Krieg sei nicht grausamer, sondern humaner als der sonst geführte Krieg. Vor Offizieren des Reichswehrministeriums erklärte er im November 1920: „Die Gaskampfmittel sind ganz und gar nicht grausamer als die fliegenden Eisenteile; im Gegenteil, der Bruchteil der tödlichen Gaserkrankungen ist vergleichsweise kleiner, die Verstümmelungen fehlen und hinsichtlich der Nachkrankheiten […] ist nichts bekannt, was auf ein häufiges Vorkommen schließen ließe.“[38]

Im Jahr 1917 heiratete Fritz Haber seine zweite Frau Charlotte Nathan, Generalsekretärin der Deutschen Gesellschaft 1914. Aus dieser Ehe gingen eine Tochter, Eva Charlotte, und ein Sohn, Ludwig Fritz Haber, hervor. 1927 wurde die Ehe wieder geschieden.

Leben nach dem Ersten Weltkrieg

Grab von Fritz Haber (1868–1934), Chemiker, Nobelpreisträger und Clara Haber, geb. Immerwahr (1870–1915), Chemikerin, 47°33'56.2"N 7°38'51.5"E, 47.565603, 7.647634, auf dem Friedhof Hörnli, Riehen, Basel-Stadt
Grab auf dem Friedhof am Hörnli, Riehen, Basel-Stadt,

Im April 1917 hatte Haber einen Technischen Ausschuss für Schädlingsbekämpfung gegründet, dessen Leitung Walter Heerdt übernahm. Die Mitarbeiter des TASCH führten mit Blausäure Begasungen von Getreidesilos, Militäranlagen und Grenzübergängen durch. Vor der Auflösung des TASCH initiierte Haber die Gründung der Deutschen Gesellschaft für Schädlingsbekämpfung (Degesch), um die Verfahren zur Schädlingsbekämpfung mit Blausäure allgemein zugänglich zu machen.[39] Er trug damit maßgeblich zur Institutionalisierung der Schädlingsbekämpfung als einem eigenen Industriezweig bei.[40] Für die inzwischen von der Degussa übernommene Degesch entwickelten Habers Mitarbeiter Ferdinand Flury und Albrecht Hase ein Präparat aus Cyan- und Chlor­verbindungen, das 1920 unter dem Namen „Zyklon“ patentiert wurde. Heerdt, Bruno Tesch und weitere Chemiker entwickelten das Produkt zu Zyklon B weiter.[41] Zyklon B wurde von den Nationalsozialisten nach Habers Tod, ab 1942, zum Massenmord im industriellen Maßstab an Juden und anderen Opfern benutzt.[42]

Ab 1919 wurde das Haber-Kolloquium, sein Forschungsseminar, zu einem Anziehungspunkt für Wissenschaftler aus ganz Europa. Habers Beiträge fielen dabei durch Klarheit, Abstraktionsvermögen und großer Konzentrationsfähigkeit (bei wissenschaftlichen wie nichtwissenschaftlichen Themen), Witz und eine satirische Ader auf. Er konnte sich mit gleicher Geistesschärfe und Kenntnis zu Vortragsthemen des Kolloquiums vom Wasserstoffatom bis zum Floh äußern. Haber war an seinem Institut offen für ausländische Studenten und Wissenschaftler, so war die Hälfte der Wissenschaftler an seinem Institut 1929 in Dahlem aus dem Ausland.[2] Viele herausragende Physikalische Chemiker der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts begannen bei ihm ihre Karriere.[2]

Ab 1919 versuchte Haber sechs Jahre lang vergeblich, aus dem Meer Gold zu gewinnen, um die deutschen Reparationen zu bezahlen. Dazu nahm er im Juli 1923 an einer Hapag-Schiffsexpedition von Hamburg nach New York teil. Obwohl kein wirtschaftlicher Prozess zur Goldgewinnung gefunden wurde, konnten die Nachweismethoden extrem verbessert werden. Die Nachweisgrenze wurde auf 1 ng Gold pro Kilogramm verbessert.[43]

Fritz Haber war seit Gründung der I.G. Farben 1925 in deren Aufsichtsrat. Im Jahr 1926 wurde er zum Mitglied der Leopoldina gewählt. Nachdem er Japan bereist hatte, wirkte Fritz Haber im Jahr 1926 maßgebend an der Gründung des Japan-Instituts mit. Dieses sollte dem Aufbau und der Pflege der Beziehungen zwischen Deutschland und Japan im wissenschaftlichen und kulturellen Bereich dienen. Zwischen 1922 und 1933 war er Mitglied des Senats der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften.

Nachdem die Nationalsozialisten 1933 an den Kaiser-Wilhelm-Instituten den Arierparagraphen durchgesetzt und die jüdischen Mitarbeiter entlassen hatten, was er nicht verhindern konnte, ließ sich Haber im Mai 1933 in den Ruhestand versetzen. Er ging daraufhin zunächst im Spätherbst 1933 nach Cambridge. Im Exil kam es auch zu einem bemerkenswerten Kontakt und Engagement mit der zionistischen Bewegung um Chaim Weizmann.

Letzte Jahre und Einsatz in Kontakt mit Weizmann für den Zionismus und das Weizmann-Institut

Chaim Weizmann, der in England während des Ersten Weltkriegs durch seine Beiträge zur Munitionsherstellung (Aceton-Synthese für Kordit) sehr einflussreich geworden war, war ein überzeugter Zionist und einer der Architekten der Balfour-Deklaration sowie lange Präsident der World Zionist Organization. Damit stand er zunächst auf entgegengesetzter Seite zu Haber, der ein deutscher Patriot und lange Zeit ein Anti-Zionist war. Es gab sogar ein Zerwürfnis von Seiten Weizmanns, da dieser der Meinung war, dass Haber in Briefen an dessen Freund Albert Einstein diesem letztendlich vergeblich davon abgeraten hatte (Einstein lehnte das in seinem Antwortbrief brüsk ab), Weizmann auf seiner US-Reise nach Inauguration des neuen Präsidenten Warren G. Harding (1921) zu begleiten und dort für die zionistische Sache zu werben. Haber sah das dagegen wie er in dem Brief an Einstein schrieb als Akt der Disloyalität zu den im Ersten Weltkrieg auf deutscher Seite gefallenen Juden, da mit der Amtsübernahme von Harding als Nachfolger von Woodrow Wilson die Hoffnung auf eine Abmilderung der harschen Regeln des in Verhandlung befindlichen Versailler Vertrages erloschen.[14] Dabei blieb es während der Weimarer Republik, in der Haber wieder eine führende wissenschaftliche Stellung in Deutschland einnahm und große organisatorische Leistungen demonstrierte.

Erst nach dem Aufstieg und schließlich der Machtergreifung der Nationalsozialisten mit ihrer offenen Bedrohung jüdischen Lebens kam es wieder zu einer Annäherung der beiden, auch dank der Vermittlerrolle von Josef Blumenfeld, dem Schwager von Weizmann und Chemiefabrikant in Paris, und Fritz Habers Sohn Hermann Haber, der in der Firma von Blumenfeld als Chemiker arbeitete und eine viel stärkere jüdische Identität fühlte als sein Vater. Weizmann und Haber trafen sich zuerst persönlich 1932 in London, wo Weizmann zu seiner eigenen Überraschung im Gespräch einen positiven Eindruck von Haber gewann. In der Folge entwickelte sich ein Briefwechsel.[44] Weizmann hatte auf Einladung von Haber im Dezember 1932 dessen Kaiser-Wilhelm-Institut für Physikalische Chemie und Elektrochemie in Dahlem besucht, das ihm als Vorbild für das spätere Weizmann-Institut dienen sollte. Weizmann machte mit Vermittlung von Haber auch Angebote an weitere Chemiker in Deutschland, sich dem Aufbau des Weizmann-Instituts anzuschließen, erfolgreich war er bei Ernst David Bergmann. In seiner verbliebenen Zeit in Deutschland bemühte sich Haber um Stellen für jüngere jüdische Wissenschaftler aus seinem Umfeld im Ausland und unterstützte sie teilweise aus seiner privaten Stiftung. Einige wanderten nach Palästina aus, so sein Assistent Ladislaus Farkas, der 1936 Professor für Physikalische Chemie an der Hebräischen Universität wurde, ein Lehrstuhl der ursprünglich für Haber geschaffen worden war, aber auch zum Beispiel die Sekretärinnen Rita Crakauer und Irene Sackur, die Haber unterstützte. Rita Crakauer war ab 1917 die Sekretärin von Haber gewesen und wurde das Gedächtnis und die Seele des Kaiser-Wilhelm-Instituts bezeichnet[14] – sie wurde 1935 bis 1948 Sekretärin von Weizmann an dessen Institut in Rehovot.

Haber verließ 1933 Deutschland und reiste zuerst nach Madrid in Vorbereitung des für 1934 geplanten internationalen IUPAC-Kongresses, wobei er von dem mit ihm befreundeten Richard Willstätter begleitet wurde und Weizmann und dessen nunmehrigen Assistenten Bergmann in Paris traf. Weizmann legte ihm dort die detaillierten Pläne für sein geplantes Institut in Palästina vor und lud ihn und Willstätter ein sich dort ihm anzuschließen. Willstätter wollte allerdings Deutschland nicht verlassen und lehnte ab. Haber, dem Weizmann auch die Unterstützung der britischen Regierung anbot Deutschland ohne Entrichtung der obligatorischen Reichsfluchtsteuer zu verlassen, akzeptierte, wobei er davon ausging die Winterzeit regelmäßig in Palästina zu verbringen, um dort Weizmann zu unterstützen, wollte aber zunächst Palästina persönlich besuchen um sich ein Bild zu machen. Haber ging danach zunächst auf Einladung von William Jackson Pope, an den er sich zuvor brieflich um Hilfe gewandt hatte, an die Universität Cambridge. Damals war er schon gesundheitlich angeschlagen. Haber bat Einstein in einem Brief um Rat, worauf dieser ihm zwar gratulierte, dass seine Liebe zum blonden Biest etwas abgekühlt sei,[45] aber von einer Reise nach Palästina dringend abriet (Einstein hatte sich inzwischen mit Weizmann über Fragen der Hebräischen Universität und des Zionismus zerstritten).[46] Haber hatte zuvor in einem Brief an Einstein bekannt, sich nie jüdischer gefühlt zu haben als in der jetzigen Zeit und empfand die Antwort Einsteins als "schrecklichen Brief", symptomatisch für die gegenwärtige "Apokalypse des Misstrauens" unter Juden. Bezüglich Weizmanns Plänen verließ sich Haber aber lieber auf die positive Einschätzung Weizmanns, die er von James Franck auf Nachfrage erhalten hatte. Andererseits hatte er auch alarmierende Nachrichten aus Palästina erhalten, denn er hatte nicht nur eine Einladung von Weizmann erhalten, sondern auch von Abraham Shalom Yehuda und erfahren, dass sich Yehuda mit Weizmann um die Leitung der Hebräischen Universität stritt. Da er Weizmann vor seinem Aufenthalt in Palästina noch einmal treffen wollte reiste er im August 1933 zu ihm in die Schweiz, trotz Warnung seiner Ärzte – darunter Rudolf Stern – vor Aufenthalt in großen Höhen wegen seines Herzleidens. In Zermatt drängte er sogar Weizmann, den 18. internationalen Zionistenkongress in Prag zu besuchen, was dieser zunächst wegen politischer Konflikte nicht wollte (am Ende wurde er auch nicht als Präsident wiedergewählt). In einer Rede, die Weizmann in seinen Memoiren wiedergab, meinte Haber, er selbst wäre zwar einer der angesehensten und mächtigsten Männer Deutschlands gewesen – mehr als ein Armeeoberbefehlshaber oder Industrieller, da er ganze Industrien gegründet habe, dass dies aber nicht an Weizmanns augenblickliche Rolle heranreiche, der die Würde des jüdischen Volkes wiederherstelle und versuche etwas in Palästina aus dem Nichts zu schaffen, wobei er seiner Einschätzung nach erfolgreich sein werde. Er selber stehe am Ende seines Lebens dagegen vor dem persönlichen Bankrott.[47]

Nach dem Treffen mit Weizmann erlebte er einen gesundheitlichen Zusammenbruch und erholte sich in der Schweiz im Sanatorium. In Cambridge blieb er weiter mit Weizmann in Kontakt, der sich weiter für ihn einsetzte, insbesondere als bekannt wurde, dass den Nationalsozialisten Habers Treffen in London und anti-nationalsozialistische Äußerungen bekannt wurden. Sie drängten Max Planck als Präsident der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft eine Stellungnahme Habers einzufordern. Haber erklärte, dass er zwar Liberaler sei, aber keine politische Aktivitäten entfalte. Damals verhandelte Haber noch um eine Emigration ohne obligatorische Vermögensabgaben. Seine finanzielle Zukunftsplanung war noch stärker bedroht, nachdem er im Dezember 1933 über seinen Anwalt erfuhr, dass die IG Farben ihm drohten die Verbindung zu kappen, falls er eine Stellung an einer Universität in einem Land der ehemaligen Kriegsgegner annähme, was seine Verhandlungen mit den nationalsozialistischen Behörden verkomplizierte. Deswegen wandte er sich in einem Antwortbrief für die Geburtstagsglückwünsche von Carl Bosch um Hilfe, wobei er annahm dieser hätte davon keine Kenntnis. In Cambridge veröffentlichte er seine letzte wissenschaftliche Arbeit über die katalytischer Zerlegung von Wasserstoffperoxid mit seinem ehemaligen Assistenten Josef J. Weiss. Er hielt im Hotel ein Seminar mit ehemaligen Kollegen und Freunden und gab im Januar 1934 in Cambridge seine letzte Vorlesung. Aufgrund seiner zunehmenden gesundheitlichen Probleme wurde seine geplante Reise nach Palästina zurückgestellt. Er machte sein Testament, in dem er wünschte nach Möglichkeit neben seiner ersten Frau Clara in Dahlem begraben zu werden. Haber traf Weizmann ein letztes Mal in London, als er schon sehr schwach war. Danach wollte er zur Erholung in ein Sanatorium bei Locarno, starb aber am 29. Januar 1934 im Alter von 65 Jahren an einem Herzanfall[48] auf dem Zwischenstopp in Basel in seinem Zimmer im Hotel Euler, wo er zuvor noch seinen Sohn Hermann, seine Ehefrau Marga, seine Stiefschwester Else Freyhan, die ihn zuletzt oft begleitete, und Rudolf Stern mit Ehefrau traf. Habers Tod verhinderte seine Rolle beim wissenschaftlichen Aufbau in Palästina sowohl beim Weizmann-Institut als auch an der Hebräischen Universität. Der Vorläufer des Weizmann-Instituts wurde im April 1934 gegründet, wobei Willstätter bei der Einweihung eine Rede hielt und an Haber erinnerte.

Habers private Bibliothek bildete den Grundstock der Bibliothek im Weizmann-Institut. Weizmann selbst hatte zeitlebens die Fotos von Haber und Willstätter nebeneinander in seinem Büro.

Die Urne von Haber wurde auf dem Hörnlifriedhof in Basel beigesetzt. 1937 wurde die Urne seiner ersten Frau Clara auf Veranlassung ihres Sohnes in das Grab von Fritz Haber umgebettet. Als im Harnack-Haus am 29. Januar 1935 eine Gedächtnisfeier für Haber abgehalten wurde, verbot der Erziehungsminister Bernhard Rust die Teilnahme von staatlichen Angestellten und Beamten und damit von vielen Professorenkollegen. Auch der Verein Deutscher Chemiker verbot seinen Mitgliedern die Teilnahme. Viele schickten stattdessen ihre Frauen, einige setzten sich über das Verbot hinweg. (Es nahmen unter anderem Otto Hahn, Richard Willstätter, Lise Meitner, Max Delbrück, Fritz Straßmann und Hermann Franz Mark teil). Carl Bosch erschien mit allen verfügbaren Direktoren der I.G. Farben.[49] Karl Friedrich Bonhoeffer durfte nicht teilnehmen und ließ seine Gedächtnisrede von Otto Hahn verlesen.[50]

Werk

Fritz Haber war auf vielen Gebieten der Chemie sowie als Wissenschaftsmanager tätig. Neben seinen wissenschaftlichen Forschungen trat er als Erfinder auf. So erteilte ihm Kaiser Wilhelm im Jahr 1912 kurz nach der Eröffnung des Kaiser-Wilhelm-Instituts den Auftrag, ein Warngerät für das Auftreten von Schlagwettern zu konstruieren. Innerhalb eines Jahres entwickelte Haber die sogenannte Schlagwetterpfeife und stellte diese dem Kaiser in einem Vortrag am 28. Oktober 1913 vor.[49]

Arbeiten zur Elektrochemie

Fritz Haber begann seine wissenschaftliche Karriere mit der Untersuchung elektrochemischer Methoden, etwa der Frage der Oxidation und Reduktion organischer Substanzen wie Nitrobenzol zu Phenylhydroxylamin.[51] Neben den technischen Aspekten wie der Darstellung von Chemikalien untersuchte er dabei grundlegende elektrochemische Vorgänge wie die Auswirkung der Polarisation und des Elektrodenpotentials auf die chemischen Abläufe. Zwischen 1902 und 1908 veröffentlichte Haber verschiedene elektrochemische Abhandlungen, etwa über die elektrochemische Metallabscheidung oder das Kohleelement.[52]

Neben den elektrochemischen Grundlagenuntersuchungen widmete er sich der Untersuchung technischer Probleme wie der anodischen Korrosion von erdverlegten Leitungsrohren. Er entwickelte sogenannte Tastelektroden zur Datensammlung und schlug die Passivierung durch schützende Oxidschichten als Lösung des Problems vor.[53]

Ammoniaksynthese

Habers Ammoniakapparatur

Seit der Mitte des 19. Jahrhunderts war bekannt, dass die Aufnahme von Stickstoff eine der Grundlagen für die Entwicklung von Nutzpflanzen ist. Es war bekannt, dass die Pflanze den elementaren Stickstoff nicht aus der Atmosphäre aufnimmt, sondern zum Beispiel aus Nitrat.[54] In einer Rede vor der British Association for the Advancement of Science im Jahre 1898 drückte deren Präsident, Sir William Crookes, die Besorgnis aus, dass die zivilisierten Nationen vor der Gefahr stünden, nicht genügend Nahrungsmittel produzieren zu können. Gleichzeitig zeigte er einen möglichen Lösungsweg auf, die damals sogenannte Fixierung des Stickstoffs aus der Luft. Er nannte dies eine der großen Entdeckungen, die auf den Einfallsreichtum der Chemiker warten.[55] Es war absehbar, dass die natürlichen Vorkommen von Chilesalpeter den ständig steigenden Bedarf an Stickstoffdünger nicht decken konnten. So stieß die Rede von Crookes auf breite Zustimmung, und die Umwandlung des Luftstickstoffs in eine von Pflanzen aufnahmefähige Verbindung, griffig als „Brot aus Luft“ definiert, wurde einer der Forschungsschwerpunkte der damaligen Zeit.[56]

Fritz Haber begann im Jahr 1904 mit Versuchen zur Ammoniaksynthese (später nach ihm Haber-Bosch-Verfahren genannt). Die gefundene Gleichgewichtskonstante für die Synthese aus den Elementen Stickstoff und Wasserstoff entsprach bei einer Temperatur von 1000 °C und Normaldruck einer Ausbeute von unter 0,01 % und war damit zu niedrig für einen technischen Prozess. Erst bei Temperaturen von unter 300 °C und einem geeigneten Katalysator hielt er die Überführung in die Technik für möglich.[57] Auf Grund der zu erwartenden Schwierigkeiten stellte er die Arbeiten auf diesem Gebiet vorübergehend ein.

Der Forscher beantragte am 13. Oktober 1908 beim Kaiserlichen Patentamt in Berlin Patentschutz für ein „Verfahren zur synthetischen Darstellung von Ammoniak aus den Elementen“, den dieses am 8. Juni 1911 mit Patent Nr. 235.421 gewährte.[58] Zwischenzeitlich hatte Haber einen Mitarbeitervertrag mit der BASF geschlossen und ihr das Patent zur wirtschaftlichen Verwertung überlassen.[59] In der Folge entwickelte er im Jahr 1909 zusammen mit Carl Bosch bei der BASF das Haber-Bosch-Verfahren, das 1910 zum Patent angemeldet wurde. Dieses Verfahren ermöglichte die synthetische Herstellung von Ammoniak als Grundstoff für die Herstellung von Salpeter zur Herstellung von Düngemitteln und Sprengstoff. Im Jahr 1913 nahm die BASF erstmals eine Anlage nach dem Haber-Bosch-Verfahren im Werk Ludwigshafen-Oppau in Betrieb.

Born-Haber-Kreisprozess

Nach dem Krieg widmete sich Haber einige Zeit der reinen Forschung, speziell der Entwicklung neuer Modelle für die Struktur von Feststoffen.[60] Der Physiker und spätere Physiknobelpreisträger Max Born, der James Franck am Institut öfter besuchte, stand Haber wegen seiner Beteiligung am Gaskrieg zunächst skeptisch gegenüber. Haber gewann aber sein Vertrauen und sie vereinbarten eine Zusammenarbeit, die schließlich zur Entwicklung des Born-Haber-Kreisprozesses führte. Born hatte bereits mit Alfred Landé über Kristallgitterenergie geforscht. Haber hatte zu dieser Zeit erste Versuche zur Berechnung der makroskopischen Eigenschaften von Kristallen unternommen.[60]

Im Laufe ihrer Zusammenarbeit entwickelten Born und Haber einen Kreisprozess zur Analyse der Gesamtbildungsenthalpie eines Ionenkristalls aus der Summe der Energien der dazu notwendigen Teilschritte wie der Ionisationsenergie und der Verdampfungsenthalpie. Mit Hilfe des Born-Haber-Kreisprozesses ist es möglich, die nicht direkt bestimmbare Gitterenergie zu berechnen.[60] Der Kreisprozess in seiner ursprünglichen Form ist geeignet, um die Gitterenergie überwiegend ionischer Stoffe wie vieler Alkalihalogenide, bei denen ein kovalenter Bindungsanteil vernachlässigt werden kann, zu berechnen.[61]

Gold aus Meerwasser

Fritz Haber, 1905

Im Jahr 1920 eröffnete Haber einem kleinen Kreis von Mitarbeitern, dass er umfangreiche Untersuchungen auf dem Gebiet der Goldgewinnung aus Meerwasser anstellen wolle.[62] Nach dem Ersten Weltkrieg sah Haber durch die Reparationsforderungen der Siegermächte von über 200 Milliarden Goldmark sowohl Deutschland bedroht als auch die Fortführung eines konstruktiven Wissenschaftsbetriebs an seinem Institut. Haber kannte einige Literatur über Goldgewinnungsverfahren. Er erörterte das Thema mit Svante Arrhenius, den er anlässlich der Nobelpreisverleihung in Stockholm besuchte.[62] Basierend auf den damals angenommenen Goldkonzentrationen von drei bis zehn Milligramm pro Kubikmeter Meerwasser berechnete Arrhenius einen Gesamtgehalt von bis zu acht Milliarden Tonnen Gold im Meerwasser.[62] Die gesamte Goldweltfördermenge des Jahres 1920 dagegen betrug nur 507 Tonnen.[63] Schon die Gewinnung eines sehr kleinen Teiles dieses Goldvorrates hätte ausgereicht, die deutschen Reparationskosten zu begleichen.

Nach umfangreichen Vorarbeiten im Labor beschloss Haber, das Verfahren der Kupellation zur Goldgewinnung zu nutzen. Zur Finanzierung seines Vorhabens gewann er die Degussa sowie die Frankfurter Metallbank. Da das Edelmetall bereits in gelöster Form vorlag, schienen die Voraussetzungen für eine Abtrennung aus dem Meerwasser günstig zu sein, denn bei den herkömmlichen Verfahren war der Aufschluss des Goldes der teuerste Schritt.[62]

Im Zuge des Projekts wurden etwa 5.000 Proben von Meerwasser untersucht. Die gefundenen Konzentrationen lagen immer um den Faktor 100 bis 1000 unter der erwarteten Konzentration. Eine wirtschaftliche Gewinnung von Gold war bei diesen geringen Konzentrationen nicht möglich. Im Jahr 1926 beendete Haber daher die Suche „nach der zweifelhaften Stecknadel im Heuhaufen“.[64]

Japaninstitut

Fritz Haber reiste 1924 im offiziellen Auftrag des Reichspräsidenten Friedrich Ebert nach Japan, um Kontakte im wissenschaftlichen und kulturellen Bereich zu knüpfen. Unterstützt wurde er dabei von Wilhelm Solf, dem deutschen Botschafter in Tokio von 1920 bis 1928. Dieser förderte zusammen mit dem japanischen Politiker Gotō Shimpei, der unter anderem in Berlin bei Robert Koch und an der Ludwig-Maximilians-Universität München bei Max von Pettenkofer studiert hatte, die kulturelle, politische und wissenschaftliche Annäherung zwischen Japan und Deutschland.[65]

Aus Habers Besuch entstand die Idee, ein Kulturinstitut in Berlin und Tokio einzurichten. Dieses wurde schon im Jahr nach seinem Besuch am 18. Mai 1925 in Berlin als „Institut zur wechselseitigen Kenntnis des geistigen Lebens und der öffentlichen Einrichtungen in Deutschland und Japan (JapanInstitut) e. V.“ gegründet und im Dezember 1926 mit Unterstützung Adolf von Harnacks in den Räumen der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft im Berliner Schloss eröffnet. Im Juni 1927 wurde im Gegenzug das deutsche Kulturinstitut in Tokio eröffnet. Das Ziel der Institute war die Förderung der Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Japan auf den Gebieten der Wirtschaft, Kultur und Wissenschaft, zum Beispiel durch Vorträge und Publikationen.[66]

Darstellung Habers in Filmen und Literatur

Briefmarke der Deutschen Bundespost Berlin (1957) aus der Serie Männer aus der Geschichte Berlins

Die Lebensgeschichte Fritz Habers im Spannungsfeld zwischen dem Segen der Forschung für das Wohlergehen der Menschheit und der Erfindung von chemischen Waffen, die Freundschaft des Nobelpreisträgers mit Albert Einstein, der Selbstmord seiner Ehefrau, die Konversion vom jüdischen zum christlichen Glauben und sein glühender deutsch-nationaler Patriotismus sowie die Vertreibung durch das Naziregime aufgrund seiner jüdischen Abstammung wurden vielfach beschrieben.

Im Jahr 1969 veröffentlichte der Schriftsteller Hermann Heinz Wille den Roman Der Januskopf über das Leben Fritz Habers.[67] 2003 schrieb der kanadische Dramatiker Vern Thiessen eine fiktive Lebensgeschichte Habers unter dem Titel Einstein’s Gift. Haber wird als eine tragische Figur geschildert, die sich erfolglos bemüht, sowohl ihrer jüdischen Abstammung als auch den moralischen Folgen ihrer wissenschaftlichen Beiträge auszuweichen. Das BBC-Radio strahlte zwei Folgen aus dem Leben Habers aus. Die erste Folge, Bread from the Air, Gold from the Sea, strahlte der Sender 2001 aus. Sie beschäftigte sich mit Habers Verdiensten um sein Vaterland und der späteren Vertreibung durch die Nazis aufgrund seiner jüdischen Abstammung.[68] Eine zweite Folge, The Greater Good, ausgestrahlt 2008, thematisierte seine Arbeiten im Ersten Weltkrieg und den Selbstmord seiner Ehefrau. Ein französischer Verlag gab 2005 eine vierbändige Comic-Reihe zum Leben Fritz Habers heraus.[69]

Der Regisseur Daniel Ragussis drehte 2008 den Kurzfilm Haber mit Christian Berkel und Juliane Köhler in den Hauptrollen, der mehrere Preise gewann.[70][71] Im selben Jahr erschien der Film Einstein und Eddington, in dem Haber von Anton Lesser gespielt wurde.[72] 2013 wurde am Staatstheater Darmstadt das Theaterstück Fritz Haber Deutsch oder Stimmt die Chemie? von Peter Schanz uraufgeführt.[73] 2014 erschien das TV-Drama Clara Immerwahr von Regisseur Harald Sicheritz mit Katharina Schüttler in der Titelrolle und Maximilian Brückner als Fritz Haber. Der Film beschreibt das Leben Clara Immerwahrs vom Abitur bis zu ihrem Selbstmord aufgrund der Entwicklung des Weltkrieges und ihrer Ablehnung der Giftgas-Entwicklung ihres Mannes und Arbeitskollegen Haber.

Ehrungen und Auszeichnungen

Nobelpreisurkunde

Benennungen

Zu seinen Ehren wurde das Kaiser-Wilhelm-Institut für Physikalische Chemie und Elektrochemie in Fritz-Haber-Institut der Max-Planck-Gesellschaft umbenannt. Die Bibliothek des Weizmann-Instituts ist nach Haber benannt, an der Hebräischen Universität Jerusalem wurde 1981 das Fritz Haber Center for Molecular Dynamics gegründet.[74]

Der Mondkrater Haber ist nach ihm benannt.

Auszeichnungen

  • Auswärtiges Mitglied der American Academy of Arts and Sciences (1914)[75]
  • Liebig-Denkmünze des Vereins Deutscher Chemiker (1914)
  • Korrespondierendes Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften (1917)
  • Mitglied der Göttinger Akademie der Wissenschaften (korrespondierendes Mitglied seit 1918, auswärtiges seit 1927)[76]
  • Nobelpreis für Chemie (1918)[77]
  • Bunsen-Medaille der Deutschen Bunsen-Gesellschaft für Physikalische Chemie, zusammen mit Carl Bosch (1918)[78]
  • Präsident der Gesellschaft Deutscher Chemiker (1923)
  • Harnack-Medaille der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft (1926)
  • Wilhelm-Exner-Medaille (1929)
  • Ehrenmitglied der Société Chimique de France (1931).
  • Ehrenmitglied der Chemical Society of England (1931).
  • Ehrenmitglied der Society of Chemical Industry, London, (1931).
  • Rumford-Medaille, American Academy of Arts and Sciences (1932)
  • Auswärtiges Mitglied der National Academy of Sciences, USA (1932)
  • Ehrenmitglied der Russischen Akademie der Wissenschaften (1932)
  • Vorstand der International Union of Pure and Applied Chemistry, 1929 bis 1933; Vize-Präsident, 1931
  • Goethe-Medaille für Kunst und Wissenschaft

Die Deutsche Bunsen-Gesellschaft für Physikalische Chemie vergibt seit 1959 den „Nernst-Haber-Bodenstein-Preis“ für hervorragende wissenschaftliche Leistungen junger Forscher im Bereich der physikalischen Chemie.[79]

Schriften

  • Grundriss der technischen Elektrochemie auf theoretischer Grundlage. R. Oldenburg, München 1898.
  • Thermodynamik technischer Gasreaktionen. R. Oldenbourg, München 1905.
  • mit E. Ramm, N. Caro: Aus Luft durch Kohle zum Stickstoffdünger, zu Brot und reichlicher Nahrung. R. Oldenburg, München 1920.
  • Fünf Vorträge aus den Jahren 1920–1923. J. Springer, Berlin 1924. urn:nbn:de:urmel-69458e90-bcd0-4480-9e11-56f2d6f6c5760
  • Aus Leben und Beruf. Aufsätze, Reden, Vorträge. J. Springer, Berlin 1927.

Literatur

  • Jörg Albrecht: Brot und Kriege aus der Luft. In: Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung. 41/2008, S. 77.
  • Jo Angerer: Chemische Waffen in Deutschland. Mißbrauch einer Wissenschaft. Luchterhand, Darmstadt 1985, ISBN 3-472-88021-X.
  • Ute Deichmann: Dem Vaterlande – solange es dies wünscht. Fritz Habers Rücktritt 1933, Tod 1934 und die Fritz-Haber-Gedächtnisfeier 1935. In: Chemie in unserer Zeit. Jg. 30, Nr. 3, 1996, S. 141–149, doi:10.1002/ciuz.19960300306.
  • Magda Dunikowska, Ludwik Turko: Fritz Haber: The Damned Scientist. In: Angewandte Chemie. International Edition. 50, 2011, S. 10050–10062. Deutsche Ausgabe in: Angewandte Chemie. 123, 2011, S. 10226–10240, doi:10.1002/ange.201105425.
  • Adolf-Henning Frucht, Joachim Zepelin: Die Tragik der verschmähten Liebe. In: Mannheimer Forum 1994/95. Piper, München 1995.
  • Adolf-Henning Frucht: Fritz Haber und die Schädlingsbekämpfung während des 1. Weltkrieges und in der Inflationszeit. In: Dahlemer Archivgespräche. Band 11, 2005, S. 141–158.
  • Morris Goran: Haber, Fritz, Dictionary of Scientific Biography, Band 5, S. 620–623
  • Morris Goran: The Story of Fritz Haber, Norman 1967
  • Ralf Hahn: Gold aus dem Meer – Die Forschungen des Nobelpreisträgers Fritz Haber in den Jahren 1922–1927. GNT-Verlag, Diepholz 1999, ISBN 3-928186-46-9.
  • Erna und Johannes Jaenicke: Haber, Fritz Jacob. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 7, Duncker & Humblot, Berlin 1966, ISBN 3-428-00188-5, S. 386–389 (Digitalisat).
  • Gerhard Kaiser: Wie die Kultur einbrach. Giftgas und Wissenschaftsethos im Ersten Weltkrieg. In: Merkur. 56, 2002, Heft 635, S. 210–220, urn:nbn:de:bsz:25-freidok-5065.
  • Hans-Erhard Lessing: Brot für die Welt, Tod dem Feind. in: Stephan Leibfried et al. (Hrsg.): Berlins Wilde Energien – Porträts aus der Geschichte der Leibnizschen Wissenschaftsakademie. de Gruyter, Berlin, 2015, ISBN 978-3-11-037598-5
  • Christof Rieber: Albert Einstein. Biografie eines Nonkonformisten. Thorbecke, Ostfildern 2018, ISBN 978-3-7995-1281-7
  • Fritz Stern: Fünf Deutschland und ein Leben: Erinnerungen. Beck, München 2007, ISBN 978-3-406-55811-5.
  • Dietrich Stoltzenberg: Fritz Haber: Chemiker, Nobelpreisträger, Deutscher, Jude. Wiley-VCH, Weinheim, 1998, ISBN 3-527-29573-9.
  • Margit Szöllösi-Janze: Fritz Haber. 1868–1934. Eine Biographie. Beck, München 1998, ISBN 3-406-43548-3.
  • Stefan L. Wolff: Als Chemiker unter Physikern. Der Chemiker Fritz Haber (1868–1934) spielte auch in der Physik eine wichtige Rolle. In: Physik Journal. Jg. 17, 2018, S. 30–34 (Artikel in Researchgate, mit Download-Möglichkeit)
  • Stefan L. Wolff: Fritz Habers letzte Amtshandlung. In: Kultur und Technik. Jg. 43, 2019, Heft 3, ISSN 0344-5690, S. 56–59.

Weblinks

Commons: Fritz Haber – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Margit Szöllösi-Janze: Fritz Haber 1868–1934. Eine Biographie. Verlag C.H. Beck, 1998, ISBN 3-406-43548-3, S. 26.
  2. 2,0 2,1 2,2 Morris Goran: Haber, Fritz, in Dictionary of Scientific Biography, Band 5, S. 620–623
  3. Haber, Zur Theorie der Indigoreaktion, Zeitschrift für Elektrochemie, Band 9, 1903, S. 607–608
  4. Margit Szöllösi-Janze: Fritz Haber 1868–1934. Eine Biographie. Verlag C.H. Beck, 1998, ISBN 3-406-43548-3, S. 26 f. Der sofortige Wegzug aus Breslau nach Volljährigkeit und die Konversion zum protestantischen Glauben, so Szöllösi-Janze, sind als Zeichen der Distanzierung des Sohnes vom Vater interpretierbar.
  5. Goran, Fritz Haber, Dictionary of Scientific Biography, Band 5, S. 623
  6. Margit Szöllösi-Janze: Fritz Haber 1868–1934. Eine Biographie. Verlag C.H. Beck, 1998, ISBN 3-406-43548-3, S. 44.
  7. Liste berühmter Korporierter. In: frankfurter-verbindungen.de. Abgerufen am 5. Juli 2014.
  8. Margit Szöllösi-Janze: Fritz Haber 1868–1934. Eine Biographie. Verlag C.H. Beck, 1998, ISBN 3-406-43548-3, S. 45–47.
  9. Harry Graf Kessler: Das Tagebuch 1880–1937, Bd. 7 (1919–1923), hrsg. von Roland Kamzelak, Ulrich Ott, Cotta Verlag, Stuttgart 2004, S. 60.
  10. Gerhard Hecker: Walther Rathenau und sein Verhältnis zu Militär und Krieg (= Wehrwissenschaftliche Forschungen: Abteilung Militärgeschichtliche Studien, Bd. 30), Militärgeschichtliches Forschungsamt, Harald Boldt Verlag, Boppard am Rhein 1983, ISBN 978-3764618360, S. 41.
  11. Jörg Hentzschel-Fröhlings: Walther Rathenau als Politiker der Weimarer Republik. (= Historische Studien. Band 490). Matthiesen, Husum 2007, ISBN 978-3-7868-1490-0, S. 40
  12. Margit Szöllösi-Janze: Fritz Haber 1868–1934. Eine Biographie. Verlag C.H. Beck, 1998, ISBN 3-406-43548-3, S. 58–62.
  13. Barbara Strenge: Juden im preußischen Justizdienst 1812–1918. Der Zugang zu den juristischen Berufen als Indikator der gesellschaftlichen Emanzipation (= Einzelveröffentlichungen der Historischen Kommission zu Berlin, Bd. 81; zugl. Berlin, Humboldt-Universität, Dissertation 1993), München u. a. 1996, ISBN 3598-23225-X, S. 319 f.
  14. 14,0 14,1 14,2 14,3 14,4 Tom Bielik, Bretislav Friedrich, Far apart and close together: Fritz Haber and Chaim Weizmann, Israel Journal of Chemistry, Band 60, 2020, S. 1–17
  15. Rudolf Stern, Fritz Haber: Personal Recollections, The Leo Baeck Institute Year Book, Band 8, Heft 1, 1963, S. 70–102
  16. Margit Szöllösi-Janze: Fritz Haber 1868–1934. Eine Biographie. Verlag C.H. Beck, 1998, ISBN 3-406-43548-3, S. 48.
  17. Biografie Fritz Habers. In: Nobelprize.org. Abgerufen am 5. Juli 2014.
  18. Fritz Haber: Ueber einige Derivate des Piperonals. In: Berichte der Deutschen Chemischen Gesellschaft. 24, 1891, S. 617–626.
  19. Bretislav Friedrich: Fritz Haber: Chemist, Nobel Laureate, German, Jew. By Dietrich Stoltzenberg. In: Angewandte Chemie International Edition. 44, 2005, S. 3957–3961, doi:10.1002/anie.200485206.
  20. Margit Szöllösi-Janze: Fritz Haber 1868–1934. Eine Biographie. Verlag C.H. Beck, 1998, ISBN 3-406-43548-3, S. 124–125: „Nach Charlotte Haber, gefolgt von Leitner, wollte schon der Abiturient seine frühere Tanzstundenliebe heiraten und verfolgte daraufhin zäh diesen Plan, gegen den heftigen Widerstand des Vaters.“
  21. F. Haber, R. Le Rossignol: Über das Ammoniak-Gleichgewicht. In: Berichte der Deutschen Chemischen Gesellschaft. 40, 1907, S. 2144–2154, doi:10.1002/cber.190704002129.
  22. Margit Szöllösi-Janze: Fritz Haber 1868–1934. Eine Biographie. C.H. Beck, München 1998, S. 430–435.
  23. Die Entdeckung des para-Wasserstoffs. In: mpibpc.mpg.de. Abgerufen am 16. November 2014.
  24. zu dieser Tätigkeit siehe Stefan L. Wolff: Als Chemiker unter Physikern. Der Chemiker Fritz Haber (1868–1934) spielte auch in der Physik eine wichtige Rolle. In: Physik Journal. Jg. 17, 2018, S. 30–34
  25. Margit Szöllösi-Janze: Fritz Haber 1868–1934. Eine Biographie. Verlag C.H. Beck, 1998, ISBN 3-406-43548-3, S. 257.
  26. Margit Szöllösi-Janze: Fritz Haber 1868–1934. Eine Biographie. Verlag C.H. Beck, 1998, ISBN 3-406-43548-3, S. 268–271.
  27. Margit Szöllösi-Janze: Fritz Haber 1868–1934. Eine Biographie. Verlag C.H. Beck, 1998, ISBN 3-406-43548-3, S. 324.
  28. Margit Szöllösi-Janze: Fritz Haber 1868–1934. Eine Biographie. Verlag C.H. Beck, 1998, ISBN 3-406-43548-3, S. 327.
  29. Art. 23 Punkt a) i. d. Fassg. v. 1907
  30. Margit Szöllösi-Janze: Fritz Haber 1868–1934. Eine Biographie. Verlag C.H. Beck, 1998, ISBN 3-406-43548-3, S. 328.
  31. Margit Szöllösi-Janze: Fritz Haber 1868–1934. Eine Biographie. Verlag C.H. Beck, 1998, ISBN 3-406-43548-3, S. 329 f.
  32. Margit Szöllösi-Janze: Fritz Haber 1868–1934. Eine Biographie. Verlag C.H. Beck, 1998, ISBN 3-406-43548-3, S. 329–331.
  33. vgl. Szöllösi-Janze (1998), S. 262, Abb. und Bildunterschrift: „Fritz Haber in der Uniform eines Hauptmanns, 1916“. Die indent. Abb. in besserer Qualität mit abweichender Bu. bei Simon Jones: Understanding chemical warfare in the First World War, zweites Fotos von oben. Die Bu. hier: „Fritz Haber, in the uniform of the 35th Pioneer Regiment.“ Das auf dem Foto erkennbare Schulterstück zeigt deutlich die Regimentsziffer „35“, zwischen den beiden Rangsternen eines Hauptmanns.
  34. Margit Szöllösi-Janze: Fritz Haber 1868–1934. Eine Biographie. Verlag C.H. Beck, 1998, ISBN 3-406-43548-3, S. 317.
  35. Gerit von Leitner: Der Fall Clara Immerwahr. Leben fur eine humane Wissenschaft. 2. Auflage. C.H. Beck Verlag, München 1994, ISBN 3-406-38256-8.
  36. Margit Szöllösi-Janze: Fritz Haber 1868–1934. Eine Biographie. Verlag C.H. Beck, 1998, ISBN 3-406-43548-3, S. 395–399.
  37. Bretislav Friedrich und Dieter Hoffmann: Clara Immerwahr. A Life in the Shadow of Fritz Haber. In: Ders., et al. (Hrsg.): One Hundred Years of Chemical Warfare: Research, Deployment, Consequences. Springer, Cham 2017, S. 45–66, hier S. 63.
  38. Die Chemie im Kriege (Vortrag, gehalten vor den Offizieren des Reichswehrministeriums am 11. November 1920), in: Ders.: Fünf Vorträge aus den Jahren 1920–1923. Springer, Berlin 1924, S. 25–41, hier: S. 35. Erhard Geißler: Biologische Waffen – nicht in Hitlers Arsenalen. Biologische und Toxin-Kampfmittel in Deutschland von 1915 bis 1945. LIT, Münster 1999, S. 177.
  39. Peter Hayes: Die Degussa im Dritten Reich. Von der Zusammenarbeit zur Mittäterschaft. C.H. Beck, München 2004, ISBN 3-406-52204-1, S. 284 f.
  40. Margit Szöllösi-Janze: Fritz Haber. 1868–1934. Eine Biographie. Beck, München 1998, ISBN 3-406-43548-3, S. 456.
  41. Peter Hayes: Die Degussa im Dritten Reich. Von der Zusammenarbeit zur Mittäterschaft. C.H. Beck, München 2004, ISBN 3-406-52204-1, S. 285 f.
  42. Michael Berenbaum: Holocaust. European history. In: Encyclopædia Britannica online. Encyclopædia Britannica, Inc., 14. Januar 2020, abgerufen am 28. Juni 2020, archivierte Version.
  43. F. Haber: Das Gold im Meerwasser. In: Zeitschrift für Angewandte Chemie. 40, 1927, S. 303–314, doi:10.1002/ange.19270401103.
  44. 29 Briefe aus den Jahren 1932 bis 1934 im Archiv des Weizmann-Instituts. Teilweise abgedruckt in Haber, Letters to Chaim Weizmann,The Leo Baeck Institute Yearbook, Band 8, 1963, S. 103–113.
  45. Brief von Einstein an Haber vom 9. August 1933. Zitiert in Bielek, Friedrich, Israel Journal of Chemistry, Band 60, 2020, S. 7
  46. Bielik, Friedrich, Israel J. Chem., Band 60, 2020, S. 7, Fussnote 13
  47. Zitiert in: Tom Bielik, Bretislav Friedrich, Israel Journal of Chemistry, Band 60, 2020, S. 8
  48. Max von Laue: Fritz Haber. In: Die Naturwissenschaften. 22, 1934, S. 97–97, doi:10.1007/BF01495380.
  49. 49,0 49,1 Ulrike Kohl: Die Präsidenten der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft im Nationalsozialismus: Max Planck, Carl Bosch und Albert Vögler zwischen Wissenschaft und Macht. Steiner, Stuttgart 2002, ISBN 3-515-08049-X, S. 92–94.
  50. Klaus Beneke: Hermann Franz Mark: Mitbegründer der Polymerwissenschaften. Universität Kiel, Januar 2005, S. 11 (PDF; 2,6 MB).
  51. Fritz Haber: Über die elektrolytische Reduction der Nitrokörper. In: Angewandte Chemie. 13.18, 1900, S. 433–439, doi:10.1002/ange.19000131802.
  52. Fritz Haber, Ludwik Bruner: Das Kohlenelement, eine Knallgaskette. In: Zeitschrift für Elektrochemie und angewandte physikalische Chemie. 10.37, 1904, S. 697–713, doi:10.1002/bbpc.19040103702.
  53. Georg v. Hevesy, Otto Stern: Fritz Habers Arbeiten auf dem Gebiete der physikalischen Chemie und Elektrochemie. In: Naturwissenschaften. 16, 1928, S. 1062–1068, doi:10.1007/BF01507091.
  54. F. Haber, G. van Oordt: Über die Bildung von Ammoniak den Elementen. In: Zeitschrift für anorganische Chemie. 44, 1905, S. 341–378, doi:10.1002/zaac.19050440122.
  55. William Crookes: The Report of the 68th Meeting of the British Association for the Advancement of Science. London/Bristol 1898.
  56. Gerhard Ertl: „Brot aus Luft“ – Zum Mechanismus des Haber-Bosch-Verfahrens. In: Akademie-Journal. Nr. 1, August 2003, S. 14–18 (PDF).
  57. Bretislav Friedrich: Fritz Haber: Chemist, Nobel Laureate, German, Jew. By Dietrich Stoltzenberg. In: Angewandte Chemie International Edition. 44, 2005, S. 3957–3961, doi:10.1002/anie.200485206.
  58. Patent DE235421: Verfahren zur synthetischen Darstellung von Ammoniak aus den Elementen. Angemeldet am 13. Oktober 1908, veröffentlicht am 8. Juni 1911. Anmelder: Badische Anilin- und Sodafabrik, Erfinder: Badische Anilin- und Sodafabrik
  59. Günther Luxbacher: Brot und Sprengstoff. (Memento vom 2. Februar 2009 im Internet Archive) In: EXTRA Lexikon, Wiener Zeitung.
  60. 60,0 60,1 60,2 Bretislav Friedrich, Dieter Hoffmann, Jeremiah James: One Hundred Years of the Fritz Haber Institute. In: Angewandte Chemie International Edition. 50, 2011, S. 10022–10049, doi:10.1002/anie.201104792.
  61. Erwin Riedel: Anorganische Chemie. de Gruyter, 2004, ISBN 3-11-018168-1, S. 91.
  62. 62,0 62,1 62,2 62,3 Johannes Jaenicke: Habers Forschungen über das Goldvorkommen im Meerwasser. In: Die Naturwissenschaften. 23, 1935, S. 57–63, doi:10.1007/BF01497020.
  63. United States Geological Survey: World Production (PDF; 38 kB).
  64. Fritz Haber: Das Gold im Meerwasser. In: Zeitschrift für Angewandte Chemie. 40, 1927, S. 303–314, doi:10.1002/ange.19270401103.
  65. Rolf Brockschmidt: Eine Brücke zwischen Japan und Europa. In: Weltspiegel. 8. November 1987, abgerufen am 18. Dezember 2014.
  66. Margit Szöllösi-Janze: Fritz Haber 1868–1934. Eine Biographie. 1998, S. 575.
  67. Siehe Datensatz in der Deutschen Nationalbibliothek: DNB 458655910.
  68. Bread from the Air, Gold from the Sea. (Nicht mehr online verfügbar.) Archiviert vom Original am 2. Februar 2009; abgerufen am 19. Dezember 2014.
  69. Fritz Haber 1. L’Esprit du temps. In: editions-delcourt.fr. Abgerufen am 27. Dezember 2014.
  70. Haber (2008). In: The Internet Movie Database. 2008, abgerufen am 27. Juni 2014.
  71. Michal Meyer: Feeding the War. In: Chemical Heritage Foundation. Abgerufen am 18. Dezember 2014.
  72. Einstein and Eddington (2008) (TV). In: The Internet Movie Database. 2008, abgerufen am 18. September 2008.
  73. Fritz Haber Deutsch oder Stimmt die Chemie? (Nicht mehr online verfügbar.) Staatstheater Darmstadt, archiviert vom Original am 13. November 2017; abgerufen am 23. Juli 2017.
  74. Bretislav Friedrich: Fritz Haber: Chemist, Nobel Laureate, German, Jew. By Dietrich Stoltzenberg. In: Angewandte Chemie International Edition. 44, 2005, S. 3957–3961, doi:10.1002/anie.200485206.
  75. Book of Members, 1780–2010: Chapter B. (PDF; 709 kB) (Nicht mehr online verfügbar.) In: amacad.org. American Academy of Arts and Sciences, archiviert vom Original am 20. Oktober 2018; abgerufen am 15. November 2014.
  76. Holger Krahnke: Die Mitglieder der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen 1751–2001 (= Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen, Philologisch-Historische Klasse. Folge 3, Bd. 246 = Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften in Göttingen, Mathematisch-Physikalische Klasse. Folge 3, Bd. 50). Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2001, ISBN 3-525-82516-1, S. 100.
  77. Nobelstiftelsen – The Nobel Foundation: Les Prix Nobel en 1919–1920. Norstedt, Stockholm 1922, S. 38: Chemischer Nobelpreis 1918 (Verleihungsrede; deutsche Übersetzung)  – Internet Archive; (Anhang) S. 1–16: Nobel-Vortrag, gehalten am 2. Juni 1920 in Stockholm von Fritz Haber  – Internet Archive; (Anhang) S. 121: Lebenslauf von Fritz Haber  – Internet Archive.
  78. Frank Colby: The New International Year Book: A Compendium of the World’s Progress for the year 1918. Dodd, Mead and Company, 1919.
  79. Nernst-Haber-Bodenstein-Preis. (Nicht mehr online verfügbar.) Deutsche Bunsen-Gesellschaft für Physikalische Chemie, archiviert vom Original am 22. Oktober 2015; abgerufen am 18. Dezember 2014.

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