Wilhelm Heinrich Heraeus (* 3. Februar 1900 in Hanau; † 7. Januar 1985 ebenda) war ein deutscher Physiker, Erfinder und Industrieller.
Heraeus wurde als Sohn des Industriellen Wilhelm Heraeus geboren. Der Gründer von W.C. Heraeus war sein Großvater, der Apotheker und Unternehmer Wilhelm Carl Heraeus.
Er studierte Physik sowie Mathematik und Physikalische Chemie an den Universitäten Bonn, Göttingen und München. 1923 promovierte er an der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt am Main zum Dr. rer. nat. und sammelte sodann frisch verheiratet erste Berufserfahrungen im Edelmetallbereich in Newark, N.J., USA.
1925 erfolgte sein Eintritt in die von seinem Großvater Wilhelm Carl Heraeus gegründete W.C. Heraeus GmbH in Hanau und 1927 wurde er dort in dritter Generation Mitglied der Geschäftsleitung. Am 1. Mai 1933 trat er in die NSDAP ein.[1] Als Leiter der technischen Entwicklung baute er die Produktpalette der Unternehmensgruppe aus und leitete nach 1945 darüber hinaus den Wiederaufbau der zerstörten Werksanlagen. 1965 wechselte er aus der Geschäftsleitung in den Aufsichtsrat der Familiengesellschaft.
Zusammen mit seiner Frau Else († 1987) blieb er ohne eigene Kinder und gründete 1963 die heutige gemeinnützige Wilhelm und Else Heraeus-Stiftung, die sich die physikalische Grundlagenförderung zum Ziel gesetzt hat. Die Stiftung fördert Seminare und vergibt Stipendien und Fachpreise. 2003 wurde auch der Erweiterungsbau des Physikzentrum Bad Honnef mit gefördert.
Heraeus wurde als Student Mitglied und 1962 Ehrenmitglied des Corps Hannovera Göttingen. 1983 wurde er Ehrenmitglied der Deutschen Physikalischen Gesellschaft (DPG).
Personendaten | |
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NAME | Heraeus, Wilhelm Heinrich |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Physiker und Chemiker |
GEBURTSDATUM | 3. Februar 1900 |
GEBURTSORT | Hanau |
STERBEDATUM | 7. Januar 1985 |
STERBEORT | Hanau |