Wilfried Kugel (* 1949 in Berlin) ist ein deutscher Physiker und Psychologe.
Nach dem Schulbesuch studierte Kugel ab 1969 an der Freien Universität Berlin Physik und Psychologie. Mit einer Arbeit[1] am Institut für Experimentalphysik der Freien Universität Berlin erwarb er 1978 das Diplom in Physik. Von 1977 bis 1980 war er Sprecher des Forschungsprojekt-Schwerpunkt „Biokommunikation“ am Institut für angewandte Statistik des Fachbereichs Informatik der Technischen Universität Berlin. 1987 promovierte er an der Freien Universität Berlin summa cum laude zum Dr. phil.[2] 1987/1988 rekonstruierte und restaurierte Kugel im Auftrag des Filminstituts Düsseldorf den Stummfilm Der Student von Prag. Von 1989 bis 1991 arbeitete er als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Heinrich-Heine-Institut in Düsseldorf. Von 1997 bis 2000 leitete er das Gast-Forschungsprojekt „Prognostizierbarkeit stochastischer Ereignisse“ am Institut für Experimentalphysik der Freien Universität Berlin.
Seit den 1990er-Jahren ist Kugel durch eine Reihe von Aufsätzen, Büchern und Vorträgen zu zeitgeschichtlichen Themen hervorgetreten: So veröffentlichte er Biografien von Hanns Heinz Ewers und Erik Jan Hanussen. 2012/2013 rekonstruierte Wilfried Kugel in Zusammenarbeit mit dem Filmmuseum München und im Auftrag von ZDF/arte den Stummfilm Der Student von Prag erneut, nun viragiert.
Gemeinsam mit Alexander Bahar legte Kugel 2001/2013 eine umfassende Studie zum Reichstagsbrand von 1933 vor, in der die angebliche Alleintäterschaft des niederländischen Kommunisten Marinus van der Lubbe in Frage gestellt wird. Gestützt auf eine Fülle von – zum Teil zuvor nicht ausgewerteter – Materialien (z.B. ca. 50.000 Blatt originale Akten der Reichstagsbrandkommission von 1933) wird die Auffassung vertreten, der Brand sei von Nationalsozialisten im Umkreis von Hermann Göring gelegt worden.
Personendaten | |
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NAME | Kugel, Wilfried |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Publizist |
GEBURTSDATUM | 1949 |
GEBURTSORT | Berlin |