Melvin J. Lax (* 8. März 1922 in New York City; † 8. Dezember 2002 in Summit, New York) war ein US-amerikanischer theoretischer Physiker, der sich unter anderem mit Festkörperphysik, statistischer Physik, Quantenoptik und Akustik beschäftigte.
Der Vater von Lax hatte ein Bekleidungsgeschäft in New York. Lax studierte an der New York University (Bachelor 1942) und dem Massachusetts Institute of Technology, wo er 1943 seinen Master-Abschluss machte und - nach einer Zeit an deren Unterwasser-Akustik-Forschungslabor im Zweiten Weltkrieg (unter Herman Feshbach, Philip M. Morse, R. H. Bolt arbeitete er an der akustischen Ablenkung von Torpedos)- 1947 bei Feshbach promovierte (über den Wirkungsquerschnitt für die die Photon- und Elektron-Produktion von Mesonen, wobei er die Impuls-Approximation einführte). Am MIT war er Assistent sowohl von Morse als auch von Feshbach. Danach ging er an die Syracuse University als Assistant Professor und später Professor. Zunächst beschäftigte er sich dort mit Akustik und Kernphysik, wechselte dann aber zur Halbleiterphysik (an der Crystal Branch des Naval Research Laboratory 1951). Ab 1955 war er an den Bell Laboratories, wo er 1962 bis 1964 Leiter der Abteilung theoretische Physik war. Von 1971 bis zu seinem Tod 2002 war er Professor am City College of New York, wobei er aber Berater der Bell Labs blieb. Er war auch Gastprofessor an der Princeton University (1961) und in Oxford (1961/62).
Seit 1983 war er Mitglied der National Academy of Sciences, der American Academy of Arts and Sciences[1] und der American Association for the Advancement of Science sowie Fellow der American Physical Society. 1999 erhielt er den Willis-E.-Lamb-Preis.
Lax befasste sich mit Vielfachstreuung von Wellen (worüber er einen einflussreichen Artikel in den Reviews of Modern Physics schrieb), Akustik, Festkörperphysik (Multi-Phonon-Prozesse, Phononerzeugung und Elektron-Phonon-Streuung, Franck-Condon-Prinzip in Festkörpern, Anwendungen der Gruppentheorie in der Festkörperphysik, sphärisches Modell[2], ungeordnete Festkörper wie der Einfluss von Störstellen in Halbleitern auf den Transport und Störstellen-Bänder, nichtlineare Wechselwirkung von Photonen mit Phononen in Festkörpern), theoretischer Quantenoptik, Fluktuationen im Nichtgleichgewicht sowie Rauschen zum Beispiel beim Laser (1960). Das führte auch zu Untersuchungen der Trennung von Signal und Rauschen in Lasersignalen zum Beispiel in der Medizin oder nach Streuung in turbulenten Medien (was bei Lax seine Wurzeln in bis heute geheimer Arbeit im Zweiten Weltkrieg hatte). Außerdem befasste er sich mit Angewandter Mathematik bis hin zur Finanzmathematik. Lax war auch früh an Ansätzen zum elektronischen Publizieren bei der American Physical Society beteiligt. Er veröffentlichte über 200 Aufsätze in wissenschaftlichen Zeitschriften und mehrere Bücher. Ein Buch über Quantenoptik war bei seinem Tod an Krebs in Vorbereitung.
Er erhielt den Lamb-Preis für das nach ihm und Lars Onsager benannte Quanten-Regressions-Theorem von 1963.[3][4][5] Es dient zur Berechnung der Korrelationsfunktion von Fluktuationen in getriebenen Quantensystemen.
Personendaten | |
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NAME | Lax, Melvin |
ALTERNATIVNAMEN | Lax, Melvin J. |
KURZBESCHREIBUNG | US-amerikanischer theoretischer Physiker |
GEBURTSDATUM | 8. März 1922 |
GEBURTSORT | New York City |
STERBEDATUM | 8. Dezember 2002 |
STERBEORT | Summit, New York |