Quirino Majorana

Quirino Majorana

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Quirino Majorana.

Quirino Majorana (* 28. Oktober 1871; † 31. Juli 1957) war ein italienischer Experimentalphysiker. In seiner langen Karriere als Professor für Physik an der Universität Rom, dem Politecnico di Torino (1916–1921), und der Universität Bologna (1921–1934) untersuchte er viele Phänomene aus unterschiedlichen Teilgebieten der Physik.

Wirken

Quirino Majorana unternahm eine Reihe von sehr genauen Experimenten zur Abschirmung der Gravitation von 1918 bis 1922. Majoranas Experimente zeigten seiner Ansicht nach, dass Quecksilber und Blei als ein Schirm fungieren und die Gravitation der Erde leicht abschwächen können. Jedoch konnte sein Ergebnis bis heute nicht reproduziert werden (wobei eine exakte Reproduktion des genauen Versuchsaufbaues von Majorana bislang allerdings nicht vorliegt). Auch wurde eingewandt, dass eine mögliche Abschirmung, wenn sie existiert, um einige Größenordnungen kleiner sein müsse, als Majorana dies gemessen hat, ansonsten käme es zu Konflikten mit diversen astronomischen Fakten.[1] Nach derzeitigem Kenntnisstand widerspricht jegliche Abschirmung der Gravitation dem Äquivalenzprinzip der Allgemeinen Relativitätstheorie von Albert Einstein, welches bislang bei allen Experimenten bestätigt wurde.

Majorana war skeptisch was die Spezielle Relativitätstheorie betrifft und versuchte 1918–1919, das Postulat der Konstanz der Lichtgeschwindigkeit zu widerlegen. Dies gelang ihm jedoch nicht, was dazu führte, dass seine Experimente zu einer Stütze der SRT wurden.[2][3] Majorana bestätigte ebenso das Newtonsche Gravitationsgesetz mit großer Genauigkeit.[4][5][6]

In späteren Arbeiten in Bologna wurde er durch die Korrespondenz mit seinem Neffen Ettore Majorana beeinflusst.[7][8]

Einzelnachweise

  1. Roberto de Andrade Martins, The Search for Gravitational Absorption in the Early 20th Century (1998).
  2. Quirino Majorana, „On the Second Postulate of the Theory of Relativity: an Experimental Demonstration,“ Physical Review, S2, V11, S. 411-420 (1918).
  3. Quirino Majorana, „Experimental Demonstration of the Constancy of the Velocity of Light Emitted by a Moving Source,“ Philosophical Magazine, S6, V37, S. 145-150 (1919).
  4. Giorgio Dragoni, Giulio Maltese, & Luisa Atti, „Quirino Majorana's Experiments on the Speed of Light and Gravitational Absorption,“ Physics in Perspective, V9, N3, S. 281-304(24) (Sep 2007). doi:10.1007/s00016-006-0304-4.
  5. Giorgio Dragoni, Giulio Maltese, & Luisa Atti, Classical and Quantum Gravity, V24, N24, S. 6219-6225(7) (21 Dec 2007).
  6. Giorgio Dragoni & Giulio Maltese, „Quirino Majorana's Research on Gravitational Absorption: A Case Study in the Misinterpreted Experiment Tradition,“ Centaurus, V39, N2, S. 141-187 (Apr 1997).
  7. Ettore Majorana, Lezioni all'Università di Napoli, Bibliopolis, Napoli (1987).
  8. Giorgio Dragoni, Ettore Majorana as a Guide in Quirino Majorana's Experiments. Original Letters and Documents on an Experimental and Theoretical Collaboration (PDF; 527 kB), Proceedings of Science.

Bibliographie

  • Quirino Majorana, „Su di un fenomeno fotoelettrico constabile con gli audion,“ Rendiconti Accademia dei Lincei, V7, S. 801–806 (1928).
  • Quirino Majorana, „Azione della luce su sottili lamine metalliche,“ La Ricerca Scientifica National Research Council, V1 (1935).
  • Quirino Majorana, „Agli albori dell'eletricità. Galvani e la scienza moderna,“ Sapere, S. 261–265 (Oct 1937).
  • Quirino Majorana, „Ulteriori ricerche sull'azione della luce su sottili lamine metallische,“ Il Nuovo Cimento, V15, S. 573–593 (1938).