Fritz-Albert Popp (* 11. Mai 1938 in Frankfurt am Main) ist ein deutscher Biophysiker, der sich seit den 1970er Jahren der Erforschung so genannter „Biophotonen“ widmet. Seine Aussagen zur Entstehung der „Biophotonen“ und ihrer angeblichen Funktion für ein hypothetisches, auf Licht basierendes zelluläres Informationssystem stoßen allerdings auf die Kritik der Wissenschaftsgemeinde und finden vor allem in Esoterikkreisen Resonanz.
Fritz-Albert Popp besuchte das Gymnasium Ernestinum in Coburg. Danach begann er ein Studium der Physik an den Universitäten in Göttingen und Würzburg. Er diplomierte in Experimentalphysik zum Thema Quantenmechanik[1]. Seine Promotion absolvierte er in Theoretischer Physik an der Universität Mainz. An der Universität Marburg habilitierte er sich in Biophysik[1]. Dort war er auch als Dozent tätig und wurde später vom Senat der Universität Marburg zum Professor (H2) ernannt. Nach Streitigkeiten mit Senat und Fakultätsleitung verlor er im Jahr 1980 seinen Lehrstuhl.
Popp wiederholte den Nachweis biologischer Strahlung durch Einzelphotonenmessung, nachdem dieser mehrere Jahre zuvor von Terence Quickenden in Australien erbracht worden war. Sein erstes Patent handelte vom Nachweis der Malignität von Tumorzellen mit Hilfe der „Biophotonen“. 1975 erschien sein erstes populärwissenschaftliches Buch: So könnte Krebs entstehen. Ab 1981 war er im Forschungsbereich der pharmazeutischen Industrie tätig. Von 1983 bis 1986 arbeitete er in der Arbeitsgruppe von Walter Nagl (Zellbiologie, Universität Kaiserslautern). Fritz-Albert Popp begründete eine eigene, umstrittene Variante der Biophotonik im Sinne spezieller biologiespezifischer Photonen, die er als „Biophotonen“ bezeichnete im Sinne einer „integrativen Biophysik“. Die vorgelegten Daten für die von Popp behaupteten speziellen Eigenschaften der „Biophotonen“ gelten unter Physikern als nicht stichhaltig und werden in der Fachwelt nicht anerkannt.
Bircher-Benners Theorie der Sonnenlichtnahrung griff Popp im Rahmen einer Untersuchung der bislang ungeklärten „verzögerten Lumineszenz“ von Zellen nach Bestrahlung von Lebensmitteln oder Legehühnern mit Sonnenlicht auf. Ihm gelang mit der von ihm mitentwickelten Methode der Nachweis der Unterscheidungsmöglichkeit von Hühnereiern aus Freilandhaltung und Käfighaltung sowie von frischen gegenüber überlagerten hochraffinierten Speiseölen.[2]
Popp ist Mitglied in der ICRL-Gruppe, einer privaten Nachfolgeorganisation des Princeton Engineering Anomalies Research Labors der Princeton-Universität, das sich mit der Erforschung paranormaler Effekte beschäftigte. Er ist Mitglied in der New York Academy of Sciences. Er gründete den Verein International Institute of Biophysics e.V., der nun auf der „Museumsinsel“ der Stiftung Insel Hombroich ein Institut betreibt.
Personendaten | |
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NAME | Popp, Fritz-Albert |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Biophysiker |
GEBURTSDATUM | 11. Mai 1938 |
GEBURTSORT | Frankfurt am Main |